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In der Dialogfalle

8. Februar 2011 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Die Kirche ist keine Demokratie. Die Kirche ist auch keine Monarchie. Sie ist, wie Kölns Kardinal Meisner einmal formuliert hat, eine Christokratie – und zwar eine absolute. Von Oliver Maksan / Die Tagespost


München (kath.net/DieTagespost) Laut krachend ist sie am Freitag zugeschnappt: die Dialogfalle, die sich die deutschen Bischöfe im Herbst mit dem angekündigten „Dialogprozess“ ohne Not selbst gestellt haben. Denn mit dem Memorandum mit seinem altbackenen, wirren Themenkatalog – da finden sich präzise Forderungen wie die nach der Frauenordination neben bewusst nebulösen wie der Forderung von Frohbotschaft statt Drohbotschaft – haben die Theologen nur beherzt die ausgestreckte Hand ergriffen, die die Bischöfe unter dem Eindruck der Missbrauchskrise jedem so treuherzig entgegengestreckt haben. Heil werden die Oberhirten aus dieser Falle nicht herauskommen. Schon gar nicht mit der butterweichen Erklärung durch den Sekretär der Bischofskonferenz, die zwar partiellen Klärungsbedarf sieht, das akademische Manöver ansonsten aber als Beitrag zum Dialogprozess begrüßt.

Es hilft freilich nicht, den Ball vor dem Papstbesuch möglichst flachhalten zu wollen. Er liegt schon längst im eigenen Tor. Denn mit dem Dialogprozess haben die Bischöfe einer weiteren Parlamentarisierung der Kirche nach dem Modell von Regierung und Opposition Vorschub geleistet. Wie anders auch sollen die Zölibatsbrief und Memorandum tragenden Politfunktionäre und Gremientheologen Dialog verstehen. Sie sprechen keine andere Sprache als die, die sie auf Parteitagen und in Kommissionen gelernt haben: Wind zu machen und Mehrheiten zu organisieren. Dialog mit seinen mindestens zwei Seiten oder Parteien funktioniert in realen und das heißt immer auch machtpolitischen Lagen nur leidlich. In der Kirche ist das nicht anders. Das macht die dem Zeitgeist völlig erlegene EKD vor. Bibeltreue Protestanten bilden in deren Synode mittlerweile eine nurmehr marginale Fraktion, die zudem auf die mediale Schützenhilfe verzichten muss, deren sich die Käßmänner ihrer Kirche erfreuen. Dass auch die katholischen Demokratisierer das politisch-mediale Zusammenspiel beherrschen, haben sie mit ihrer geschickten Nutzung von FAZ und Süddeutscher Zeitung eindrucksvoll vorgeführt.


Es wird den deutschen Oberhirten nicht gelingen, dem Papst bei seinem Besuch Potemkinsche Dörfer einer gemeinsam und im Herrn um den rechten Weg ringenden Ortskirche zu präsentieren. Insofern sorgt das Memorandum für mehr Ehrlichkeit. Zusammen mit dem Politikerbrief hat es die innere Spaltung der Kirche in Deutschland manifest werden lassen. Nicht als ob es dazu noch der Beweise bedurft hätte. Die liefern Theologen, Ordinariate und Bildungshäuser mit ihrer seit Jahrzehnten eingeübten Obstruktionspolitik gegen jede echte Erneuerung in Gemeinschaft mit der Weltkirche verlässlich. Von wenigstens atmosphärischem Schisma zu sprechen ist angesichts kaum verhohlener Ankündigung deutscher Sonderwege neuerdings aber weniger verstiegen denn je zuvor.

Die Bischöfe müssen deshalb vor allem eines klarmachen: Die Kirche ist keine Demokratie. Gäbe es Abstimmungen im Kirchenvolk, würden die Modernisierer wohl satte Mehrheiten einfahren. Die Kirche ist auch keine Monarchie. Sie ist, wie Kölns Kardinal Meisner einmal formuliert hat, eine Christokratie – und zwar eine absolute. Durch eine Protestantisierung der katholischen Kirche aber – und um nichts anderes geht es – kommt man der Königsherrschaft Christi keinen Schritt näher.

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Lesermeinungen

 Christa Dr.ILLERA 9. Februar 2011 
 

@mads

Es geht darum, dass wohl Dialog und Gespräch immer von nöten ist im Kirchenvolk, aber daß es unterschiedliche Ebenen gibt, und es gibt solche die im Zentrum der Christokratie liegen und von dort her verstanden und abgeleitet werden müssen. Nicht diskutierbar ist neben dem Gottmenschen Jesus die Gründung Seiner Kirche mit Seinen Vorgaben. Die Kirche mit ihren menschlichen Vertretern sind n u r Verwalter und nicht Macher, der Papst ist Stellvertreter und nicht Herrscher, die Verantwortung des göttlichen Auftrags ist enorm, sie betrifft das heilige Zentrum, Seine Gegenwart, die Kirche als der mystische Leib des Herrn! Um über wesentliche Glaubenssachen diskutieren zu können, müsste man sie zuerst in Frage stellen, und mit diesen Zweifeln begibt man sich bereits in Teufels Küche. Daher der Warnschuss dieses Artikels.


1
 
 Noemi 8. Februar 2011 
 

wie allerdings der so

nachhaltig verlangte Dialog entstehen soll, wo doch unsere Pamphletisten aus den Theol Fakultäten seit Jahrzehnten nur eines tun- nämlich unendliche Monologe zu produzieren,bei denen sie keinerlei Interesse an einem wirklichen Meinungsaustausch zeigen, wird für immer ein Rätsel bleiben. Die Frage allerdings- wozu wir solche Fakultäten mit ihren wohldotierten Posten brauchen, von denen aus die so Alimentierten aus allen Rohren auf ihren Nihil-obstat-Geber schießen, drängt sich immer dringlicher in den Vordergrund.


1
 
 Waldi 8. Februar 2011 
 

@frajo,

Frage 2, war ja auch nur eine Frage, begleitet von großem Zweifel, ob diese geschlossene Solidarität der Bischöfe zum Papst Benedikt XVI. sich einstellen wird. Eher nicht!


1
 
 frajo 8. Februar 2011 

@Waldi

Zu Ihren Fragen. Frage 1: JA! Salz ist nur in ganz kleinen Dosen schmackhaft. Eine \"schmackhafte\" Menge werden wir in Berlin bewstimmt sehen!
Frage 2: NEIN! Können Sie sich das wirklich vorstellen: Unsere Bischöfe ... solidarischer Geschlossenheit kämpfende Aposte ...? Kämpfend ja, aber solidarisch? Nicht auszudenken!


2
 
 Waldi 8. Februar 2011 
 

Dieser Bericht...

zeigt die ganze Dramatik der Deutsch-Katholischen-Kirchen-Krise unter der Regie der Deutschen Bischöfe. Aber es war nicht anders zu erwarten: Wer dem Papst in den Rücken fällt, der muss nicht zu lange darauf warten, bis ihn der Teufel am Schlawittchen hat. Der von den Bischöfen angestrebte Dialog war eine Falle, in die sie selbst geraten sind. Jetzt sitzen sie drin und haben keine Möglichkeit mehr, den angestrebten Dialog, der sich mitlerweile mit Hilfe der Theologen zum bösartigen Wucherungsprozess mit Eigendynamik entwickelt hat, zu beinflussen.
Was man vielen Bischöfen vorwerfen muss, ist einmal die Uneinigkeit untereinander, der feindselige Umgang miteinender und die mangelnde Aufsichtsplicht darüber, was sich in vielen Pfarrgemeinden an Narrheiten durch die selbstgebastelte Laien-Liturgie abspielt, die mit der katholischen Kirche nichts mehr zu tun hat.
\"Wird Jesus bei seiner Wiederkunft auf der Welt noch Glauben vorfinden?\"
Etwas abgewandelt könnte man fragen: \"Wird Papst Benedikt XVI. bei seinem Besuch im September in Deutschland noch Glauben vorfinden?\"
Eine Frage wird aber auch sein: Werden die Deutschen Bischöfe bei sich selbst noch so viel Glauben vorfinden, um in solidarischer Geschlossenheit als kämpferische Apostel hinter dem Stellvertreter Jesu Christi, dem Papst, zu stehen?


4
 
 mads 8. Februar 2011 
 

Dialogfalle?

Christokratie - ja, einig. Die existiert ja aber nicht unmittelbar, sonst wird durch Menschen und Institutionen vermittelt. Deswegen ist \'Dialog\" oder \'Gespräch\' eben notwendig. Das \' Sentire cum Ecclesia\' kann man ja nicht zur blossen buchstäblichen Übereinstimmung mit allem und allen reduzieren.
findet kathnet wirklich, dass ein Artikel wie der \'der Tagespost\' in der aktuellen situation hilfreich sei?


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 nemrod 8. Februar 2011 
 

Das zarte Stimmchen der Bischöfe wird nur ganz vereinzelt erklingen. Ein Löwe von Münster täte hier not!


3
 

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