Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  8. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  9. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  10. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  11. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  12. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  13. Die Achillesferse des Teufels
  14. Thomas von Aquin über Migration
  15. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"

In der Dialogfalle

8. Februar 2011 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Kirche ist keine Demokratie. Die Kirche ist auch keine Monarchie. Sie ist, wie Kölns Kardinal Meisner einmal formuliert hat, eine Christokratie – und zwar eine absolute. Von Oliver Maksan / Die Tagespost


München (kath.net/DieTagespost) Laut krachend ist sie am Freitag zugeschnappt: die Dialogfalle, die sich die deutschen Bischöfe im Herbst mit dem angekündigten „Dialogprozess“ ohne Not selbst gestellt haben. Denn mit dem Memorandum mit seinem altbackenen, wirren Themenkatalog – da finden sich präzise Forderungen wie die nach der Frauenordination neben bewusst nebulösen wie der Forderung von Frohbotschaft statt Drohbotschaft – haben die Theologen nur beherzt die ausgestreckte Hand ergriffen, die die Bischöfe unter dem Eindruck der Missbrauchskrise jedem so treuherzig entgegengestreckt haben. Heil werden die Oberhirten aus dieser Falle nicht herauskommen. Schon gar nicht mit der butterweichen Erklärung durch den Sekretär der Bischofskonferenz, die zwar partiellen Klärungsbedarf sieht, das akademische Manöver ansonsten aber als Beitrag zum Dialogprozess begrüßt.

Es hilft freilich nicht, den Ball vor dem Papstbesuch möglichst flachhalten zu wollen. Er liegt schon längst im eigenen Tor. Denn mit dem Dialogprozess haben die Bischöfe einer weiteren Parlamentarisierung der Kirche nach dem Modell von Regierung und Opposition Vorschub geleistet. Wie anders auch sollen die Zölibatsbrief und Memorandum tragenden Politfunktionäre und Gremientheologen Dialog verstehen. Sie sprechen keine andere Sprache als die, die sie auf Parteitagen und in Kommissionen gelernt haben: Wind zu machen und Mehrheiten zu organisieren. Dialog mit seinen mindestens zwei Seiten oder Parteien funktioniert in realen und das heißt immer auch machtpolitischen Lagen nur leidlich. In der Kirche ist das nicht anders. Das macht die dem Zeitgeist völlig erlegene EKD vor. Bibeltreue Protestanten bilden in deren Synode mittlerweile eine nurmehr marginale Fraktion, die zudem auf die mediale Schützenhilfe verzichten muss, deren sich die Käßmänner ihrer Kirche erfreuen. Dass auch die katholischen Demokratisierer das politisch-mediale Zusammenspiel beherrschen, haben sie mit ihrer geschickten Nutzung von FAZ und Süddeutscher Zeitung eindrucksvoll vorgeführt.


Es wird den deutschen Oberhirten nicht gelingen, dem Papst bei seinem Besuch Potemkinsche Dörfer einer gemeinsam und im Herrn um den rechten Weg ringenden Ortskirche zu präsentieren. Insofern sorgt das Memorandum für mehr Ehrlichkeit. Zusammen mit dem Politikerbrief hat es die innere Spaltung der Kirche in Deutschland manifest werden lassen. Nicht als ob es dazu noch der Beweise bedurft hätte. Die liefern Theologen, Ordinariate und Bildungshäuser mit ihrer seit Jahrzehnten eingeübten Obstruktionspolitik gegen jede echte Erneuerung in Gemeinschaft mit der Weltkirche verlässlich. Von wenigstens atmosphärischem Schisma zu sprechen ist angesichts kaum verhohlener Ankündigung deutscher Sonderwege neuerdings aber weniger verstiegen denn je zuvor.

Die Bischöfe müssen deshalb vor allem eines klarmachen: Die Kirche ist keine Demokratie. Gäbe es Abstimmungen im Kirchenvolk, würden die Modernisierer wohl satte Mehrheiten einfahren. Die Kirche ist auch keine Monarchie. Sie ist, wie Kölns Kardinal Meisner einmal formuliert hat, eine Christokratie – und zwar eine absolute. Durch eine Protestantisierung der katholischen Kirche aber – und um nichts anderes geht es – kommt man der Königsherrschaft Christi keinen Schritt näher.

Die Tagespost - Lesen Sie, was Kirche und Welt bewegt. Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose Leseprobe für 2 Wochen (6 Ausgaben) an - völlig unverbindlich für Sie!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Dialogprozess

  1. Frieden und Toleranz
  2. Kardinalstaatssekretär möchte mit Papst-Kritikern einen Dialog führen
  3. Pöbeln auf Twitter ist modern
  4. Kirche zu interreligiösem Dialog verurteilt
  5. Dialogprozess im Praxistest: Nur vier Familien bei Veranstaltung
  6. Meisner: Text des Diözesanrats im Widerspruch zur katholischen Lehre
  7. Deine (BDKJ)-Message an die Kirche
  8. Müller zum Dialogprozess: Die Bischöfe haben keinen Spielraum!
  9. Komm, Heiliger Geist, der Reformen schafft...
  10. Ist im DBK-Dialogprozess Platz für 'römische' Katholiken?






Top-15

meist-gelesen

  1. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  7. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  8. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  9. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  10. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  11. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  12. Die Achillesferse des Teufels
  13. Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca wollte in Iznik mit Papst Leo reden
  14. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  15. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz