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‚Katholische Minderwertigkeitskomplexe gehören in den Beichtstuhl’

21. Juni 2006 in Schweiz, keine Lesermeinung
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Christen müssen selbstbewusster werden, wünschte der Kölner Kardinal Meisner bei der "Kirche in Not"-Wallfahrt in Maria Einsiedeln. Ein Bericht von Stefan Maria Bolli.


Einsiedeln (www.kath.net)
Das internationale Hilfswerk „Kirche in Not“ führte letzten Samstag die jährliche Wallfahrt nach Maria Einsiedeln durch. Ehrengast war Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln. „Gott ist wieder ein Thema“, rief der Kardinal und enger Vertrauter des Heiligen Vaters den Teilnehmern zu und spornte alle an, den Glauben mutig zu leben.

Die Wallfahrt stand unter dem Motto „Weltkirche im Aufbruch?“. Eine Podiumsdiskussion und die Heilige Messe in der wunderschönen Rokoko-Basilika der Benediktinerabtei waren die Eckpunkte der Wallfahrt.

In der Predigt ging Meisner auf den Zusammenhang von Jesus Christus, der Muttergottes und der christlichen Gemeinde ein. „Inmitten der Not der Menschen kennt Maria den Weg zur Fülle“, betonte Kardinal Meisner. Maria bewahre uns vor einem Auswahl-Christus, einer Auswahlkirche, welche nichts anderes als eine Sekte wäre. „Katholizität bedeutet Ganzheit des Glaubens“, rief er den Wallfahrern zu.

Es sei eine Existenzfrage für die Katholizität, für die Ganzheit, der Kirche, führte der Kölner Erzbischof aus. Es sei darum wichtig und bedeutete nichts anderes, als dass ein Katholik die Nachfolge Jesu im Lebenskreis der Mutter anstrebe. Dort üben wir, in der trinitarischen Liebe zu leben.

Jesus habe in seinem Leben auf alles verzichtet, nur auf eine Mutter und einen Taufpriester nicht, sagte der Kardinal weiter. „Dort wo Frauen in ihrer tiefsten Berufung als Mütter nicht mehr akzeptiert werden, dort gibt es auch kein Verständnis mehr für das Priestertum Jesu Christi“, sagte er. Dieses demütige und marianische Siegesbewusstsein tue uns heute sehr not.

Die Kirche lebt von den geistlichen Bewegungen

Vor ungefähr 200 Menschen sprach der Kardinal danach über die Aufbrüche in der Weltkirche. Er schilderte zuerst eindrücklich, wie der Weltjugendtag nach Köln kam. Papst Johannes Paul II. bat ihn 1997, den Weltjugendtag in Deutschland durchführen zu können, weil er ein Zeichen für die Deutschen im ausgehenden Jahrhundert setzen wollte. Verschoben durch das Heilige Jahr und den Weltjugendtag in einem anderen Kontinent (Toronto) versicherte ihm Johannes Paul II. noch drei Wochen vorher, dass er kommen werde.

Nur das „Wie“ liege nicht in seiner Kompetenz. Kurz nach der Wahl von Papst Benedikt XVI. brachte Kardinal Meisner nach dem Treueeid dann kein Wort, nur Tränen heraus, woraufhin der Heilige Vater gemeint habe: „Du brauchst nichts zu sagen, ich werde in Köln mit von der Partie sein.“ Und so sei dies „der erste Weltjugendtag mit zwei Päpsten“ gewesen.

Der Tod von Johannes Paul II., die Wahl und Inauguration von Papst Benedikt XVI. und der Weltjugendtag seien ein „annus catholicus“ (katholisches Jahr) gewesen für die Kirche, eben ein Aufbruch. Die Sehnsucht unserer weitgehend „vater- und mutterlosen Gesellschaft“ sei gerade im letzten Jahr deutlich bemerkbar gewesen. Papst heiße „Papa“ – Vater – und das Verlangen nach einer Orientierung könne auch dort gestillt werden.

Wie können wir wieder „stolze“ Katholiken werden?

„Die Kirche Gottes ist keine Institution, sondern eine Expedition“, betonte Kardinal Meisner, als er auf die Neuevangelisierung Europas angesprochen wurde. Er strich heraus, wie groß die Jugendlichen auch heute Sehnsucht haben nach Reinheit, Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit, Treue und Verantwortbarkeit und einen Partner suchen, um den Weg zu Gott gehen zu können. „Sie haben die permissiven Partnerschaftsmodelle unserer Gesellschaft satt bis oben“, sagte Meisner.

Genau so verhalte es sich mit geistlichen Berufungen. Er zitierte Papst Paul VI. mit den Worten: „Predigten belehren, Beispiele aber reißen mit.“ Solche Modelle brauchen die Jugendlichen. Er berichtete von der Initiative „Nightfever“, die Jugendliche in Bonn gestartet haben: Anbetung verbunden mit Straßenmission und Beichte. „Gott ist wieder ein Thema, man kann wieder über die Kirche reden“, ist der Kardinal überzeugt.

Er rief dazu auf, wieder Freude und Mut zu haben am Glauben. Es sei an der Zeit, dass wieder mehr Selbstbewusstsein und Siegesbewusstsein einkehre in die Gläubigen. „Katholische Minderwertigkeitskomplexe gehören in den Beichtstuhl“, rief er.

Charisma und Amt

Ein Aufbruch könne immer nur vom Charisma ausgehen und nicht vom Amt. Das Amt, der Bischof, habe die Aufgabe, die geistliche Bewegung, das Charisma, zu überprüfen und in die Kirche einzubauen. Das Charisma gehe jedoch dem Amt voraus, erklärte Kardinal Meisner. „Das Amt steht im Dienste des Glaubens des Charismas.“ Die Erneuerung komme deshalb von der Jugend, vom Charisma und nicht von den Bischöfen. Und diese geschehe vor allem in der eucharistischen Anbetung, die neu erlernt werden müsse.

Die zweite Quelle für die Erneuerung sei das Bußsakrament. „Am Weltjugendtag haben zwischen 150.000 bis 200.000 Jugendliche gebeichtet“, berichtete er. „Ein Priester, der nicht mehr Beichtvater ist, bei dem verkalkt ein ganzer priesterlicher Lungenflügel.“ Es brauche keine Gags und Sondershows, vielmehr müssten wir unser Christsein „mit Glanz und Gloria leben“.



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