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"Auch die Mandarinen schmecken zur Nikolauszeit am allerbesten!"

vor 8 Stunden in Familie, keine Lesermeinung
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"Lasst uns doch in möglichst vielen Pfarreien diese schöne Nikolaus-Tradition wieder aufgreifen!" - Von Dr. Christina Agerer-Kirchhoff


München (kath.net/rn)

Liebe Kinder, heute gibt es einen kath.net.-Artikel extra für euch und eure Eltern und Großeltern! Sicher haben einige am 6. Dezember, dem Nikolaustag, heuer wieder ihren Namenstag gefeiert!

Jeder Niko, Nick, Klaus, Niclas, Nikolai und Kolja, jede Nicole und Nikola hat ja diesen weltberühmten Namens- und Schutzpatron!

So gehört der Heilige Nikolaus von Myra zu den am meisten verehrten und meistbekannten Heiligen im ganzen Morgen- und Abendland. Das Morgenland ist der Osten, wo die Sonne aufgeht, im Abendland geht die Sonne unter, also ist das der Westen. Wir leben in Europa  hier im Westen.

Nikolaus lebte vor etwa 1700 Jahren in der Hafenstadt Myra ganz im Süden der heutigen Türkei und war dort Bischof  für die Christen, die etwa 250 Jahre zuvor  durch die Apostel und ihre Reisegefährten von Jesus erfahren hatten.

Bald nach dem Pfingstfest waren ja die Jünger Jesu von Jerusalem aus in alle Himmelsrichtungen ausgeströmt, um zu predigen und das Evangelium zu verkünden.

Ein Bischof in einer Hafenstadt hat viel zu tun. Vor allem, wenn er ein Herz für die Armen seiner Stadt hat, aber auch ein Mitgefühl für die Seeleute,  die oft  ausgehungert, halb verdurstet und mit einigen Erkrankten an Bord endlich in den Hafen von Myra reinsegelten. Was ist, wenn es auf dem Meer dichten Nebel und tagelange Windstille gibt?  Kann man da noch steuern? Kann man da segeln? Was ist, wenn die Vorräte an Wasser und Essen durch wochenlange Verzögerungen aufgebraucht  sind?

Wie rettend war da der Anblick des großen Mannes im Bischofsgewand, der an den Hafen von Myra zu den Schiffen kam mit Brot, Kuchen und Wasser.  Der mit seinen Helfern kranke  Seeleute  aufnahm und pflegte?

Unzählige Geschichten wurden über Bischof  Nikolaus erzählt; ja der Gedanke  an ihn war für die Seeleute und dann später für die Kaufleute  schon tröstlich und ermutigend. „Wir schaffen es schon noch bis Myra!  Dort finden wir Hilfe! Dort ist Bischof Nikolaus!“

Eine Hafenstadt sprüht vor Leben,  viele fremde Sprachen wirbeln durcheinander; die Segelschiffe kommen, laden ein und aus  und segeln wieder hinaus aufs weite Mittelmeer.

Die Sprache der Liebe und des Helfens aber, das ist eine Sprache, die jeder versteht!

Und so wanderten die – manchmal sogar wunderbaren und wundersamen - Geschichten und Erlebnisse mit Bischof Nikolaus, der in Myra  lange und segensreich wirkte, in die ganze Welt hinaus. Später gründeten die Menschen entlang der Handelsstraßen zahlreiche Nikolai- und Nikolauskirchen – und   Bischof  Nikolaus wurde ein viele Völker verbindender Heiliger.


Ist das nicht etwas, was immer schon notwendig war, was heute aber auch für uns ganz wichtig ist?  Ein Herz für Arme, ein Herz für Kranke, für Kinder in Not,  und für Hilfsbedürftige?

Und deshalb war und  ist es in  vielen Gegenden der Welt ein seit Jahrhunderten geliebter Brauch, dass Nikolaus eben Anfang Dezember  die Wartezeit auf das Weihnachtsfest ein wenig abkürzt und wenigstens schon mal ein paar Lebkuchen, Äpfel und Nüsse den Kindern bringt!

Auch die Mandarinen schmecken zur Nikolauszeit am allerbesten!

Weil aber der Heilige Nikolaus  die vielen Besuche in den Familien alleine  nicht schaffen würde – er will sich ja auch möglichst etwas Zeit nehmen bei den Kindern -  deshalb hat sich bewährt, dass ehrenwerte und im Umgang mit Kindern erfahrene  Männer  aus den christlichen Gemeinden  in die Kindergärten und Familien kommen.

In einer solchen Pfarrei in München wohne ich.  Dort gibt es eine Kolpingsfamilie, wo seit 30 Jahren einige Familienväter als  Nikoläuse  die Kinder erfreuen.

Jeder Nikolaus hat einen eigenen Fahrer, der den wunderbar gekleideten und mit Mitra, Bart und  Bischofsstab ausgestatteten  heiligen Mann von Termin zu Termin fährt. So kann sich der Nikolaus dazwischen erholen und auf die nächste Familie und die Anzahl der Kinder dort einstellen. Die Anmeldungen laufen über das Niko-Sekretariat der Kolpingsfamilie, dessen Telefonnummer auf den Plakaten steht.

Der Nikolausfahrer wartet im Auto, bekommt aber immer wieder entzückende Kinderaussagen mit, wenn er den Niko an die Haustüren begleitet und ihm leuchtet. So springt die Türe auf, eine helle Kinderstimme ruft: „ Nikolaus! Komm rein! Aber bitte sag doch im Himmel dann Bescheid, dass es endlich schneien soll!“

Alle Familien legen beim Abschied  ins goldene Buch des  bischöflichen Besuchs ein Kuvert mit einer freiwilligen Spende für die Kolping- und Pfarreiarbeit.

Überaus viele zunächst meist unbekannte Familien, ja auch Familiengruppen konnten heuer wieder mit der Botschaft der Liebe und Fürsorge aus dem Mund dieses beliebten und bekannten Heiligen in Berührung gebracht werden. Wann ist das schon so möglich?

Ich denke, dass es sehr wichtig ist, diese Traditionen weiter zu pflegen und sie nicht durch andere – scheinbar neutrale, wie etwa das Wichteln –  verdrängen zu lassen!

Nikolaus war eine reale Person, ein historischer Gottesmann in einer echten Stadt in der heutigen Türkei; er ist  als Heiliger im Himmel für uns Christen auch heute noch eine Person, mit der wir Kontakt aufnehmen können!  Wichtel jedoch sind Phantasiefiguren, ohne Geschlecht und ohne Gesicht und Geschichte, auch ohne Familie! Ihnen gegenüber entwickelt man keine Dankbarkeit! Die Person des christlich konnotierten Nikolaus wird hier gezielt in diesem neuen Trend zur Wichtelei durch Nichtpersonen ersetzt.

Der heilige Nikolaus aber in seinem würdevollen Ornat mit der weißen Albe darunter ist als persönlich greifbare Gestalt auch für Erwachsene eine Vertrauensperson. Ihr vertrauen sie Probleme bei den Kindern an und der Gottesmann geht mit Lob und Ermutigung, vorsichtigem Ermahnen  darauf ein. Eine solche Autorität  im bischöflichen Gewand  lobt wirksam die aufopfernde Leistung der Eltern in ihren Familien, lobt den Zusammenhalt von Kindern und Freundesgruppen, ermutigt zu weiterem Voranschreiten in Zärtlichkeit und Fürsorge.

Lassen wir nicht zu, dass gute christliche Traditionen, die für uns heute  - ja sogar wieder ganz neu - sinnbringend und hilfreich sind, verdrängt oder neutralisiert werden! Das Martinsfest ist kein Lichterfest,  das Weihnachtsfest kein Winterfest,  das Osterfest kein Hasenfest! Allerheiligen hat nichts gemein mit toten-gruseliger Faschingsverkleidung und einem „Süßes oder Saures“.

Lasst uns doch in möglichst vielen Pfarreien diese schöne Nikolaus-Tradition wieder aufgreifen. Es gibt wunderschöne Ausstattungen im Internet zu bestellen, deren Kosten schon bei 15 Familienbesuchen beglichen sind. Es lohnt sich, auch den Bischofsstab mit Edelsteinen und Goldbändern zu schmücken, denn die Augen der Kleinen sind davon gefesselt. Zur Schönheit einer Botschaft gehört auch die Schönheit der Ausstattung. Das goldene Buch unseres Nikos hier in München ist mit Edelsteinen verziert. Weiße Handschuhe vervollständigen die erhabene Gestalt.

Als Fahrer sehe ich stets: Wenn der Nikolaus aus dem Auto  winkt, so zaubert er immer ein Lächeln auf die Gesichter der Leute: ob ein zunächst Griesgrämiger an einer Bushaltestelle, ein Arbeiter auf einem Gabelstapler oder ein Kind an der Hand der Mama. Alle Augen  leuchten, wenn sie ihn erblicken. Wissen sie doch instinktiv: Im goldenen Buch des Heiligen Nikolaus stehen  meine vielen guten Sachen und  Bemühungen der letzten Zeit! Zum goldenen Buch passt nämlich keine kleinliche Aufschreibliste  für Fehler und Versäumnisse. Auch kein Drohen mit Rute und Krampus-Sack!

Dennoch geben die den Gaben beigefügten  Zettel der Eltern  Hinweise,  wo kleine oder größere Sorgen in der Familie liegen. Und der gütige Nikolaus  wird zusammen mit den Kindern schnell Verbesserungsmöglichkeiten finden.

Und so verspricht so manches Bübchen und Mädchen dem  Heiligen beim Abschied  einen kleinen guten Vorsatz  in die weißbehandschuhte Bischofshand.

Und so mancher Familienvater nimmt seine Frau gleich zärtlich in den Arm, damit die Kinder auch sehen, dass Mama und Papa sich wirklich gernhaben! Wie der Nikolaus gesagt hat!

Überlegen Sie doch auch in Ihrer Gemeinde oder Ihrem Verband das Nikolausgehen aufzugreifen mit einer kleinen Gruppe von Engagierten.

Es ist eine wunderbare und für unsere Gesellschaft so wichtige Botschaft, die hier niederschwellig  - auch an der Kirche fernstehende – Familien gebracht werden kann! Und: Es macht  Spaß, hinterher die Erlebnisse auszutauschen bei einem kleinen Nikolausessen für die Nikos und Fahrer!

Tipp: Nikolausplakate hängen eigentlich alle Geschäfte, sogar die Apotheken gerne auf.  Man spürt wohl dort auch ganz neu den tiefen Sinn einer solchen guten Tradition.

TIPP: Mit kath.net zu Ostern 2027 nach Bari zum Hl. Nikolaus. Dazu Rom + Amalfiküste und vieles mehr. Alle Infos ab 1. Januar auf www.kath.net 

Dr. Christina Agerer-Kirchhoff  ist Vorsitzende einer Kolpingsfamilie in München und in der Münchner Pro-Life-Bewegung sehr aktiv!


 

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