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| ![]() Fico lobt Orban und betont christliche Wurzeln der Slowakei8. Juli 2024 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen Erster öffentlicher Auftritt des slowakischen Regierungschefs nach Attentat - Fico will "Damm gegen liberale Ideologien" - Korrespondentenbericht von Wolfgang Bahr Bratislava (kath.net/KAP) Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat seinen ersten öffentlichen Auftritt nach dem Mitte Mai auf ihn verübten Attentat benützt, die enge Verbundenheit der slowakischen Geschichte mit ihren christlichen Wurzeln zu betonen. Die staatliche Feier zum Fest der Slawenapostel Kyrill und Method am Freitag bot ihm darüber hinaus Gelegenheit, einen engen Zusammenhang herzustellen zwischen seinen innenpolitischen Bestrebungen und seinen Bemühungen, zwischen Russland und der Ukraine an der Seite seines ungarischen Amtskollegen Viktor Orban Frieden zu stiften. Die Feiern am 5. Juli fanden wie alljährlich auf der Burgruine Devin (Theben) statt, die an der Mündung der March in die Donau liegt, zur Zeit der Monarchie als Porta Hungarica bekannt war und nur wenige hundert Meter von der österreichischen Staatsgrenze entfernt ist. Wenn man weiterhin von Ideologien bedroht werde, "die von einem Tag auf den anderen entstehen und im Widerspruch zur Verfassung stehen", müsse man "möglicherweise in der slowakischen politischen Szene eine Übereinkunft in weiteren Schritten zu einer Adjustierung der Verfassung suchen", führte der Ministerpräsident aus. Einen Schritt in diese Richtung habe er schon vor zehn Jahren unternommen, als unter einer seiner früheren Regierungen in der Verfassung die Ehe als Verbindung von Mann und Frau festgeschrieben wurde, und zwar mit Unterstützung der "Christdemokratischen Partei (KDH)" - ein Seitenhieb Ficos auf die KDH, sich nach der Parlamentswahl im September 2023 gemeinsam mit der PS bemüht hatte, eine Regierung ohne Ficos neuerdings als linksnationalistisch apostrophierte Partei "Smer" zu verhindern. Heftig kritisierte Fico die liberalen Medien, die seiner Meinung nach die Leistung von Kyrill und Method bagatellisieren. Leute, die die - auch von Historikern differenziert betrachtete - Kontinuität zwischen den Slowaken von damals und heute nicht sehen wollten, wüssten nicht, was sie mit der Slowakei anfangen sollten. Die "Slawen" seien "keine Brontosaurier gewesen, die ausgestorben sind und nach denen die alten Slowaken auferstanden sind, die keine Geschichte hatten". Das Christentum sei für die Slowaken kein Dogma, sondern ein "Element der Normalität", so der Ministerpräsident in der Wiedergabe seiner Rede durch das Internetportal "Postoj". Man müsse nicht gläubig sein, um zu begreifen, dass die menschlichen Grundwerte eine spirituelle Grundlage haben. Der Staatsfeiertag am 5. Juli sei bedeutsam "für alle Slawen", so der Regierungschef in einem subtilen Hinweis auf das Wiederaufleben des Panslawismus nach dem Angriff Russlands auf die ebenso orthodox dominierte Ukraine. Unterstützung für Orban Fico, der die unabhängigen Medien als Feinde bezeichnet und dessen Mehrheit im Parlament soeben entschlossene Schritte zu einer Beschneidung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unternommen hatte, bekannte sich am Ende seiner Rede zu Viktor Orban, an dessen Reisen nach Kiew und Moskau er gern teilgenommen hätte. Friedensinitiativen könne es nie genug geben. Auch Pellegrini und Ziga vor Ort Die Feierlichkeiten in Devin führten erstmals alle drei aktuell höchsten Würdenträger der Slowakei zusammen. Der am 6. April zum Präsidenten der Republik gewählte und im Mai wegen des Attentats noch in Abwesenheit Ficos vereidigte Peter Pellegrini trat auf dem Thebner Burgberg als Vorredner Ficos auf und fand wie schon bei seiner Amtseinführung freundliche Worte zu den Patronen Europas, die den Glauben anständig und ohne Gewaltanwendung durchgesetzt hätte. Eine Brücke zu Ficos Rede bauend merkte er an, es sei "im Leben nichts leicht und wenn das für etwas" stehe, so "hätten auch die Brüder aus Saloniki den schwierigeren Weg gewählt". Wahrheit, Glaube und Argumente seien die größte Waffe und Kraft der Glaubensboten gewesen. Der vorübergehend amtsführende stellvertretende Nationalratspräsident Peter Ziga - die Koalition konnte sich bisher auf keinen Nachfolger Pellegrinis einigen - unterstrich ebenfalls die Besinnung auf das, was die Gesellschaft voranbringt und verbindet. "Postoj" fügte hinzu, die Regierung habe Ende Juni bereits einen "Gesetzesentwurf für die finanzielle und organisatorische Absicherung der Kyrill-und-Method-Feiern sowie der Souveränität der Slowakischen Republik" verabschiedet, laut TASR wurden 456.107 Euro lockergemacht. Wie schon vor einigen Wochen berichtet wurde, ist die Regierung darüber hinaus entschlossen, den Kirchen einen neuen, für sie abermals günstigen Finanzierungsmodus zu gewähren. Der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, der Kaschauer Erzbischof Bernard Bober, war bei der Feier in Devin anwesend, ergriff aber nicht das Wort. Ihnen hat der Artikel gefallen? 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