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'Ich brauche Jesus mehr als ich dachte'

9. April 2024 in Spirituelles, 2 Lesermeinungen
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Father Mike Schmitz über geplatzte Pilgerreisen und wie Gott unser Leben arrangiert.


Wien (kath.net / pk) Wer arrangiert eigentlich dein Leben? Du denkst, planst, organisierst – und dann kommt alles ganz anders. Warum ist das so, und was hat das alles mit Gott zu tun? Mit dieser Frage setzte sich der bekannte amerikanische Priester Mike Schmitz in einem aktuellen Video auseinander, nachdem seine eigenen Pläne für eine Pilgerreise geplatzt waren.

Ursprünglich habe er mit einer Studentengruppe nach Israel fahren wollen, aber dann sei aufgrund der politischen Lage alles anders gekommen, erzählt er. „Wir reisten nach Polen. Ich wollte nicht unbedingt dorthin. Ich wollte ins Heilige Land. Ich wollte, dass unsere Studenten das Heilige Land erleben. Aber die Pilgerreise, die Gott arrangiert hat, war eine Pilgerreise nach Polen.“


„Pilgerreisen sind ein Mikrokosmos des echten Lebens“, zieht Schmitz eine Parallele zum „real life“. „Du könntest das Gleiche sagen über dein Leben. Das ist nicht das Leben, das ich geplant habe. Aber das ist das Leben, das Gott arrangiert hat, mit all den Höhen und Tiefen, mit allen Kämpfen, allen Leiden und unerwarteten Freuden, aber auch den unerwarteten Kämpfen.“

Schmitz: „Vielleicht bist du gerade mitten in einem Leben, das du nicht so geplant hast. Aber es ist das Leben, das Gott arrangiert hat. Was sage ich dazu? Ich sage Ja. Dazu bist du berufen! Das ich sage: Ok, Gott, dieser Augenblick kommt von dir, und ich sage Ja.“

Der Priester erzählt von einer wesentlichen Erkenntnis, die er auf dieser Reise geschenkt bekommen habe. Neben verschiedenen Wallfahrtsstätten besuchte die Gruppe auch das Konzentrationslager in Auschwitz.

Hier sei ihm deutlich geworden: „Es gab einige Menschen, bei denen in Ausschwitz ihre beste Seite ans Licht kam, etwa beim heiligen Maximilian Kolbe und zahllosen anderen. Sie kümmerten sich um die anderen, sie waren bereit, Opfer zu bringen für ihre Nächsten…“ Bei anderen sei ihre schlimmste Seite herausgekommen.

„Als ich durch Ausschwitz spazierte, war es so, als ginge ich durch eine Gewissenserforschung, denn ein Teil meines Herzens offenbarte sich, und ich wusste: Ich denke, dieser Ort hätte das Schlimmste in mir offenbart. Ich wäre nicht so eine Person gewesen“, bekennt der Priester.

Was tun mit dieser Erkenntnis? Wichtig sei, diese Wahrheit über sich selber „anzuerkennen, Gott um Gnade und Hilfe zu bitten“, meint Schmitz. „Es erinnert uns: Ich brauche Gottes Gnade. Ich brauche Jesus so sehr.“ Gott habe ihm durch diese Reise zeigen wollen: „Ich brauche Jesus mehr als ich dachte.“


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