Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  2. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  5. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  6. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  7. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  8. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  9. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  10. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  11. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  12. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  13. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  14. Meinungsfreiheit in Gefahr
  15. Wiener Weihbischof Turnovszky: Klare Pro-Life-Botschaft für Weihnachten

„Dass die Bibel eine ‚Homo-Ehe‘ nicht kennt, ist das schärfste theologische Argument gegen Segnung“

16. Februar 2022 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Es gleicht dem Turmbau zu Babel, wenn die westliche Gesellschaft glaubt, sie hätte nach Tausenden von Jahren Menschheitsgeschichte eine gottgewollte Lebensweise entdeckt, die Gott selbst bis dahin entgangen wäre.“ Gastkommentar von Sebastian Moll


Linz (kath.net) Eines der beliebtesten Argumente für die kirchliche Segnung homosexueller Paare lautet, dass die biblische Verurteilung homosexueller Praxis sich nicht auf monogame Beziehungen zwischen Menschen gleichen Geschlechts (‚Homo-Ehe‘) beziehe, da eine solche Lebensweise zur Zeit der Entstehung der Heiligen Schrift völlig unbekannt gewesen sei. So korrekt diese Aussage ist, so falsch ist das damit verbundene Argument, und zwar aus den folgenden Gründen:

Zunächst ist es generell fragwürdig, in ethischen Fragen mit dem Nichtvorkommen eines bestimmten Phänomens in der Bibel zu argumentieren. Schließlich kommen in der Heiligen Schrift auch keine Atombomben oder andere Massenvernichtungswaffen vor, und dennoch dürfte deren Ablehnung zum christlichen Konsens gehören. Es ist auch nicht schwer zu erkennen, warum, nämlich mittels einfacher Extrapolation: Wenn es Sünde ist, einen Menschen zu ermorden, dann ist es auch Sünde, 1000 Menschen zu ermorden. Wenden wir diese Methode der Extrapolation nun auf die Frage der Homosexualität an, so ergibt sich folgendes Ergebnis: Wenn der homosexuelle Akt in sich sündhaft ist – und daran lässt die Bibel keinen Zweifel –, dann bleibt er auch dann sündhaft, wenn man ihn tausendmal mit demselben Partner ausführt.


Ferner stellt sich die Frage, warum die Bibel eine entsprechende Lebensgemeinschaft nicht kennt. Immerhin umschließt die Heilige Schrift eine gewaltige Zeitspanne, inklusive der Hochkultur des Römischen Reiches im ersten Jahrhundert. In der heidnischen Kultur der Antike war Homosexualität ein bekanntes und keineswegs verpöntes Phänomen, ebenso kannte man natürlich das Konzept von Ehe und Familie. Weshalb also hat sich in dieser Gesellschaft niemals das Konzept einer ‚Homo-Ehe‘ entwickelt? Vielleicht weil man so weise war zu erkennen, dass dieses Modell keinen gesellschaftlichen Mehrwert bietet? Eine Beziehung zwischen Menschen gleichen Geschlechts mag den Beteiligten zur Geborgenheit und Lustbefriedigung dienen, für die übrige Gesellschaft jedoch bleibt sie ohne Wert. Warum also sollte der Staat eine derartige Gemeinschaft schützen oder fördern?

Noch entscheidender als die gesellschaftliche Sicht ist aber die göttliche. Wenn die Heilige Schrift eine homosexuelle Lebenspartnerschaft nicht kennt, dann deshalb nicht, weil Gott sie in seiner Schöpfungsordnung nicht vorgesehen hat. Es gleicht dem Turmbau zu Babel, wenn die westliche Gesellschaft ernsthaft glaubt, sie hätte nach Tausenden von Jahren der Menschheitsgeschichte eine gottgewollte Lebensweise entdeckt, die Gott selbst bis dahin entgangen wäre. Ironischerweise ist somit die Tatsache, dass die Bibel eine ‚Homo-Ehe‘ nicht kennt, das schärfste theologische Argument gegen eine Segnung derselben.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  5. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  6. O Adonai, et Dux domus Israel
  7. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  8. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  9. O radix Jesse
  10. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  11. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  12. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  13. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  14. Als das Rosenkranzgebet einen Mord verhinderte
  15. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz