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Vatikan zu polnischen Priester Rydzyk: 'Privatmeinung'

28. Juni 2011 in Aktuelles, 15 Lesermeinungen
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"Radio Maryja"-Chef machte im Europaparlament angeblich eine antisemitischen Seitenhieb - P. Lombardi ließ offen, wie Vatikan auf diplomatische Protestnote des polnischen Außenministeriums gegen Rydzyk reagiert


Warschau-Vatikanstadt (kath.net/KAP) Nach massiven, an Rom gerichtete Beschwerden der polnischen Regierung gegen den polnischen Redemptoristenpater und Privatsenderbetreiber Tadeusz Rydzyk hat Vatikan-Sprecher Federico Lombardi klargestellt, dass Rydzyks Aussagen Privatmeinungen sind. Der Vatikan betrachte sich als nicht verantwortlich für Einlassungen Rydzyks, so Lombardi am Montag gegenüber der polnischen Nachrichtenagentur PAP. "Mit irgendeiner Erklärung von Pater Rydzyk befassen sich der Apostolische Stuhl und die polnische Kirche nicht", sagte der Vatikansprecher. Er ließ offen, wie der Vatikan auf die diplomatische Protestnote des polnischen Außenministeriums gegen regierungsfeindliche Aussagen Rydzyks reagieren werde.


Rydzyk hatte vergangene Woche bei einem Seminar zu erneuerbaren Energien im Europaparlament in Brüssel erklärt, Polen sei ein totalitäres Land. In Warschau regierten schon seit 1939 "keine Polen mehr", so der Chef des Privatsenders "Radio Maryja".

Die Bemerkung wurde medial als antisemitischer Seitenhieb aufgefasst; in der Meinung des Umfelds Rydzyks werden fast sämtliche Regierungen nach 1945 als zu wenig national-katholisch kritisiert.

An der Veranstaltung in Brüssel hatte auch EU-Parlamentspräsident Jerzy Buzek teilgenommen. Buzek sprach im Blick auf Rydzyk von "skandalösen und inakzeptablen" Bemerkungen.

Rydzyk rechtfertigte sich mit dem Argument, die liberal-konservativen Regierung in Warschau diskriminiere eine Stiftung von ihm. Sie habe einen lukrativen Vertrag zwischen der Stiftung und der rechtskonservativen Vorgängerregierung über die Nutzung von Erdwärme annulliert.

Das polnische Außenministerium verlangte am Wochenende vom Heiligen Stuhl, Maßnahmen gegen Rydzyk zu ergreifen. Der Ordensmann schade dem "guten Namen Polens" und der katholischen Kirche im Land.

Außenminister Radoslaw Sikorski betonte zugleich, die Kirche müsse selbst beurteilen, ob die "geschäftliche Tätigkeit" und die "politische Aktivität" Rydzyks zum "Charisma des Priesteramts" passten.

Die rechtskonservative Oppositionspartei PiS verteidigte Rydzyk und warf der Regierung vor, die Meinungsfreiheit zu missachten. Rydzyk habe mit seiner Kritik an der Regierung recht, erklärten mehrere PiS-Politiker.

Ministerpräsident Donald Tusk wies die Anschuldigungen Rydzyks unterdessen am Montag zurück. Seine Regierung benachteilige oder bevorzuge niemanden, sagte er im polnischen Fernsehen.

Copyright 2011 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Wolpertinger 29. Juni 2011 
 

Polnisch

Hier scheinen ja ALLE polnisch zu sprechen, sodaß Sie die Lage in unserem Nachbarland soooooo gut beurteilen können!

Polen ist NOCH katholisch.

Doch auch in unserem Nachbarland hält die Anbiederung an den Zeitgeist Einhalt

Radio Maria ist wohl noch eines der wenigen Sprachrohre, welches dem linksliberalen Zeitgeist trotzt und nicht wie die hiesige kirchensteuerfinanzierte Bistumspresse den Politikern kleinbeigibt

Übrigens sowohl der Ministerpräsident Donald Tusk als auch der Staatspräsident Komorowski sprechen sich massiv für PID und die Abschlachtung von ungeboreneme Leben aus

Unter den Kaczyński-Brüdern war das anders, deshalb sind Sie der EUdSSR ein Dorn im Auge

Wieso mußte nur Polen diesem kommunistischen Staatenbund beitreten!

Aber hier vertraut man ja Einseitig auf die linksradikale gleichgeschaltete Presse und dämonisiert jeden gesunden Patriotismus als rechtsradikal und jede öffentliche Bekundung eines Politikers zum Glauben


2
 
  29. Juni 2011 
 

Schließen oder nicht nicht katholisch nennen

@chriseeb74: Sie haben Recht! Genau so ist das.

Ich möchte auch fragen, wie viele Menschen wegen Radio Maryja die Kirche bis jetzt verlassen hat und wie viele werden es noch sein.

Eine Agitation aufgrund etnischer und religiöser Zugehörigkeit hat bei uns Christen nichts verloren!


3
 
 chriseeb74 29. Juni 2011 
 

@ Stephaninus

Sie haben vollkommen Recht. Ich habe persönlich einige Kontakte nach Polen und höre diese Problematik immer wieder. Polen ist ein tiefkatholisches und sehr gläubiges Land. Wie lange dies so bleiben wird, hängt sehr stark vom Episkopat ab, dass zu einem Großteil extrem nationalistisch und europafeindlich ist. Die jüngere Generation sieht das eindeutig anders und wird in dieser Hinsicht der Kirche nicht folgen. In Polen besteht m.E. die sehr große Gefahr, dass das Episkopat zu stark sich politisch engagiert und dementsprechend sich äußert. Auch die Nähe zu PIS ist sehr problematisch. PIS ist eine Partei, die extrem nationalistisch und rechtsextrem ist. Auch diesen Weg wird die jüngere Generation in Polen nicht mitgehen!
Und das ist gut so!


3
 
 Marcus 29. Juni 2011 
 

Wieso ist das \"antisemitisch\"?

Wieso darf P. Rydzyk nicht das sagen, was er für richtig hält?

Welche Leute haben Polen tatsächlich seit 1939 regiert und was haben sie gemacht?

Wieso hat die vereinigte Medienhetze immer nur Radio Maryja im Visier?
Liegt hier etwa ein subversives Potential gegen den Totalitarismus (der ja immer mit Meinungsdiktatur beginnt)?


4
 
 Stephaninus 29. Juni 2011 
 

Kritik an beide Seiten

Die Politik reagiert freilich völlig überzogen, Pater Lombardis Äusserungen scheinen mir sehr klug und richtig. Pater Rydzyk überbordet nicht zum ersten Mal. Ich denke, man muss - bei aller gerechtfertigter Bewunderung für den Glauben der Polen - innerhalb des polnischen Katholizismus eine problematische national-klerikale Richtung ausmachen. Ich hoffe sehr, dass diese Richtung nicht Oberwasser bekommt. Der Preis könnte nämlich im weitgehenden Verlust der jungen Generation bestehen. Beunruhigende Anzeichen dafür sind bereits vorhanden.


1
 
 Calimero 29. Juni 2011 
 

@ antony

Nationalismus und Katholizismus passt nicht gut zusammen. Das sehe ich auch so.

Den Sonderfall Polen würde ich historisch erklären.
Nach den polnischen Teilungen Ende des 18.Jahrh. bis 1918 war Polen unter der Herrschaft nichtkatholischer Mächte. Russland und Preussen/Dt.Reich. In dieser Zeit definerte sich \"polnischsein\" nicht über Staatsgrenzen, Herrscherhäuser oder ethnischer Zugehörigkeit sondern hauptsächlich über die katholische Religion. Der Katholizismus war mehr oder weniger das einzig verbliebene stabile nationale Identifikationsmerkmal.
So konnte sich ein polnischer Nationalkatholizismus entwickeln.

Seit 1989 ist Polen frei und geht der Weg der westlichen Staaten in Richtung Verweltlichung. Der polnische Katholizismus verliert erdrutschartig an Einfluss. Die damit verbundenen Spannungen kommen in den Aussagen Rydzyks zum Ausdruck.


2
 
 Mordred 29. Juni 2011 
 

\"Rydzyk rechtfertigte sich mit dem Argument, die liberal-konservativen Regierung in Warschau diskriminiere eine Stiftung von ihm. Sie habe einen lukrativen Vertrag zwischen der Stiftung und der rechtskonservativen Vorgängerregierung über die Nutzung von Erdwärme annulliert. \"

Betreibt Pater Rydzyk neben seinem Sender noch einen Energiekonzern, oder wie muss man das verstehen?


1
 
 chorbisch 28. Juni 2011 
 

@ goegy

Sie haben Recht, die Aussage Pater Rydzyk ist nicht antisemitisch.
Aber albern ist sie in meinen Augen schon, besonders, wenn man sich die nachgereichte Begründung ansieht. Sicher, die Kündigung des Vertrags dürfte politische Gründe haben. Aber deswegen die andere Seite gleich als \"nicht polnisch\" abzufertigen.
Ist so ein Verhalten eines Priesters würdig?


1
 
 goegy 28. Juni 2011 
 

Was ist diese - unterschiedlich interpretierbare - Aussage, im Vergleich zu all den dreist cathophoben Sprüchen deutscher, insbesonders grüner, Politiker???? Von Antisemitismus keine Spur!


2
 
 Catholicus Thuringius 28. Juni 2011 

Richtiges Handeln von P. Lombardi

Vollkommen richtig, dass P. Lombardi in diesen innerpolnischen Politstreit (zumal in Wahlkampfzeiten dort) nicht einmischt. Man mag von den Äußerungen P. Rydzeks halten was man will. Als Wahlkampfhelfer der Tusk-Regierung taugt der Vatikan nun mal nicht. Eine Reaktion auf das Verhalten Rydzeks, welches dieser nicht in seiner Eigenschaft als Katholik, sondern als Pole bzw. EU-Bürger getätigt hat, ist daher nicht angezeigt.


4
 
 Tadeusz 28. Juni 2011 

Im Westen nichts Neues

Schon wieder übernimmt die Katholische Presseagentur, Wien, die Meldungen der polnischen führenden linken Medien eins zu eins. Wieso heisst sie dann katholisch?

Aber es gibt doch neben der postkommunistischen und linken Medien (Gazeta Wyborcza) auch eine wachsende Anzahl neuer Medien, die die Sache völlig anders sehen.

Aus den genannten Personen: Pater Rydzyk, Donald Tusk, Jerzy Buzek und Radoslaw Sikorski - den Glauben schenke ich AUSSCHLIESSlCH Pater Rydzyk.
Für die anderen ist das Wort \"Wahrheit\" eher ein Fremdwort.

Dies ist außerdem wahrscheinlich der 500 Angriff auf die Person, die für alle Regierenden und diverse Lobbies in Polen absolut UNBEQUEM ist, die den letzten 15 Jahren.


7
 
 antony 28. Juni 2011 

Ich frage mich,...

... wie Nationalismus und Katholizismus zusammenpassen sollen, ist doch Katholizismus der Wortbedeutung und dem Sinn nach Welt umspannend.

Von daher ist es ein Widerspruch in sich, Katholizismus für nationalistische Motive zu instrumentalisieren.


3
 
 Rashomon 28. Juni 2011 

@ AlbinoL

was du nicht sagst!


1
 
 daniel9876 28. Juni 2011 
 

Was ist denn das?

In Warschau regierten schon seit 1939 \"keine Polen mehr\", so der Chef des Privatsenders \"Radio Maryja\".
WAS BITTE IST DARAN ANTISEMITISCH??? was für ein blödsinn, wieder mal die kranke liberale regierung Polens, von matoł tusk die sowas verbreitet.
Die regierung sollte sich lieber mit der hohen Arbeitslosigkeit und 1000 anderer probleme im Polen beschäftigen, als medien von Pater Rydzyk anzugreifen, nur weil sie diese nie kontrollieren werden können.


6
 
 AlbinoL 28. Juni 2011 

@all

Solche Menschen schaden wirklich vor allem der Kirche. Sie gehen einher mit eine politischen Katholizismus den es in dieser Form nicht mehr gibt und nicht mehr geben darf


5
 

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