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Was ist aus der Sünde geworden?

15. Februar 2010 in Chronik, 8 Lesermeinungen
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"Spiegel"-Titel: Sie wird nicht mehr ernst genommen. Das behauptet Spiegel-Autor Matthias Matussek.


Hamburg (kath.net/idea)
Die Sünde wird nicht mehr ernst genommen; sie hat ein Imageproblem. Das behauptet Spiegel-Autor Matthias Matussek. Das Hamburger Nachrichtenmagazin widmet die Titelgeschichte seiner neuesten Ausgabe diesem Thema. Wie Matussek erläutert, ist nach christlicher, jüdischer und islamischer Definition derjenige sündig, der sich von Gott entfernt hat. Wo es jedoch, wie vielfach angenommen, keinen Gott mehr gebe, gebe es auch keine Sünde. Diese sei heute allenfalls „eine Art Verstoß gegen die soziale Straßenverkehrsordnung“ und, soweit Schuld und Seelenqual und Gewissensbisse damit verknüpft seien, „eine Sache für Therapeuten“.

Partnertausch und Ehebruch kämen in jeder besseren Seifenoper vor, und Geiz sei keine Todsünde mehr, sondern „einfach nur geil“. Selbst dem Karneval sei das Besondere des sündigen Treibens abhanden gekommen. Es sei ganzjährig die Regel geworden.

Sünde als Politikum

Die Sünde ist jedoch, wie Matussek weiter schreibt, in der heutigen Zeit auch ein Politikum. Nicht zuletzt sei die unterschiedliche Bewertung der Sünde schuld an der „lähmenden Kommunikationslosigkeit zwischen dem strengen Islam und dem eher lockeren Westen“. Islamistische Selbstmordattentäter hätten den „gottlosen“ und „sündigen“ Westen zum Ziel.


Matussek befasst sich insbesondere mit den – nach katholischer Lehre – sieben Todsünden: Hochmut/Eitelkeit, Geiz/Habgier, Genusssucht/Wollust, Zorn/Rachsucht, Völlerei/Selbstsucht, Neid/Eifersucht, Trägheit des Herzens/Trübsinn.

Wollust wird zum Fast Food

Der Autor führt dafür aktuelle Beispiele an, für Hochmut und Eitelkeit etwa den Schönheitskult. Fitnesscenter, Kosmetika, Botox-Kliniken und Wellnessfarmen setzten rund 20 Milliarden Euro pro Jahr allein in Deutschland um. Habgier und Geiz gehörten zu den Ursachen der gobalen Finanzkrise. Die Gier habe sich gerächt: Bis zu 30 Billionen US-Dollar (22 Billionen Euro) seien an Aktienkapital verbrannt worden, rund 60 Prozent des Aktienvermögens. Wollust sei zum Fast Food geworden; im Internet sei Sex in allen Formen greifbar.

Dabei sei es zu einem „kalten Geschäft“ geworden „ohne jedes Interesse an echter Lust oder Ekstase oder gar Liebe“. Rund 100 Milliarden US-Dollar (74 Milliarden Euro) setze die Pornoindustrie jährlich um.

Rachsucht: Ex-US-Präsident Bush

Als ein Beispiel für Zorn und Rachsucht führt Matussek die Reaktion des früheren US-Präsidenten George W. Bush auf die Anschläge vom 11. September 2001 an. Dieser evangelikale Christ habe in religiösem Zorn einen Rachefeldzug gestartet. Der Irak-Krieg, unter falschen Voraussetzungen begonnen, habe bisher über 4.000 US-Soldaten und 100.000 Zivilisten das Leben gekostet. Völlerei sei inzwischen zu einem globalen Phänomen mit gesundheitlichen Folgen geworden.

Den 1,6 Milliarden Übergewichtigen stünden eine Milliarde Hungernde gegenüber. Die christliche Tugend der Mäßigung sei freilich auch wieder mächtig im Kurs: „Diätberater und Fitnesskurse haben übernommen, was die Kirche einst dekretiert hat.“

Protestanten bekennen ihre Schuld kollektiv

Neid und Missgunst seien heute ebenfalls allgegenwärtig. So habe der Autovermieter Sixt für seinen Miet-Porsche mit dem Spruch geworben „Neid und Missgunst für 99 Mark“. Die Trägheit des Herzens zeige sich in der Gleichgültigkeit, mit denen Schreckensmeldungen aus aller Welt registriert würden. Allerdings erhebe immer wieder das Gewissen Einspruch dagegen. Der Mensch habe den Impuls zu helfen. Wo er ihn nicht verspüre, sei er krank, so Matussek. Wie aber gehe man mit der Sünde um, fragt der Spiegel-Autor und ergänzt: „Die Protestanten bekennen ihre Schuld kollektiv, vor der ganzen Gemeinde. Für Katholiken bietet sich der Beichtstuhl als Ort göttlicher Vergebung an.“

Foto: (c) Archiv


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Lesermeinungen

 Epiklese 16. Februar 2010 

Glück ist nicht das höchste Ziel

Wenn Glück zum \"höchsten Ziel\" erklärt wird, dann landen wir in einer Gesellschaft, in der sich Kannibalen in Rothenburg gegenseitig aufessen dürfen, wenn es sie doch beide glücklich macht; unglücklich-leidende Menschen dafür totgesprizt und ungeborene Kinder ermodert werden.
Auch die Frage nach der Wahrheit des Glaubens wird dann ersetzt durch die Frage, mit welchem Glauben man sich am wohlsten fühlt. (\"Der Dalai Lama lächelt immer so glücklich und der Papst guckt immer so besorgt.\")

Nein, in diese \"Happy!Happy!Happy!\"-Falle sollten wir Christen nicht treten.


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 loyalbushie 16. Februar 2010 

\"Vernunft\" ist eben nicht alles...

Die \"goldene Regel\" ist im Grunde eine leere Wurstpelle... Ein Lebensmüder, der mit dem Wunsch, durch einen Frontalzusammenstoß mit einem anderen Wagen zu sterben, in falscher Richtung auf eine Autobahn auffährt, handelt auch nach ihr. Er hätte ja seinerseits nichts dagegen, wenn andere ihn so behandeln würden, wie er den oder die Insassen des anderen Wagens behandelt...

bluthilde.wordpress.com


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 Erzmagier 16. Februar 2010 

Was ist aus der Sünde geworden?

Antwort: Die moderne horizontalistische Theologie hat sie wegrationalisiert.

Hätte Herr Matussek seine Recherche etwas gründlicher betrieben, wäre ihm aufgefallen, dass die katholische Lehre sieben Hauptsünden (nicht Todsünden) kennt.
Außerdem \"beglückt\" er den Leser mit einer fragwürdigen Ferndiagnose an Ex-Präsident G.W. Bush.

Vieles in seiner Aufzählung läßt erkennen, dass die von Epikuräer erwähnte \"Goldene Regel\" zwar vernünftig ist, aber unter säkularen Mitbürgern häufig nicht angewandt wird.

Ein Grund liegt nach meiner Meinung in dem Konflikt zwischen Vernunft und Hedonismus in den Säkularismen, wobei erstere meist letzterem unterliegt.


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 sttn 16. Februar 2010 
 

@Der Epikuräer

Nur weil man Christen kennt die verbittert sind, heißt das nicht das der von mir aufgezeigte, sehr einfach Weg nicht zum Glück helfen kann. Eher sollte man prüfen warum diese Christen verbittert sind, man wird immer feststellen das etwas fehlt. Sei es der Partner, seien es die Kinder, seien es die Freunde etc...
Für diese Christen sollten wir beten.

Es gibt eine natürliche Ordnung und wenn die gestört ist, können wir Menschen nicht glücklich sein.

www.politikstube.de


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 Der Epikuräer 15. Februar 2010 
 

@ sttn: Glück - aber wie?

Erst mal volle Zustimmung. Ich sehe auch im Glück das höchste Ziel. Und ja, wahres Glück kann uns kein Geld, kein Job, kein Mitmensch verschaffen. Man muss sich schon selber auf die Suche machen.

Dennoch: Die These, dass Christen glücklicher leben, entspricht nicht meiner Beobachtung. Ich finde auch bei kath.net die gleiche Bandbreite an Leuten, von glücklich bis verbittert, wie man sie überall findet. Warum sollte ich also diese Regeln befolgen?

Nein, den Begriff der Sünde bedeutet für mich nichts. Entscheidend ist die Goldene Regel der Ethik: Handele ich meinen Mitmenschen gegenüber so, wie ich von ihnen behandelt werden möchte? Denn das wahre persönliche Glück ist kein egoistisches, es funktioniert nur im Miteinander. Einer alleine kann nie glücklich werden. Kim Jong Il ist sicher der glücklichste Nordkoreaner - und doch nur ein armer Hanswurst.


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 Epiklese 15. Februar 2010 

Ausgerechnet der SPIEGEL!

Der \"Spiegel\" attackiert immer wieder, und zwar auf dem untersten, niedersten Niveau die Kirche!
\"Die Scheinheiligen\", \"Wie der Papst die Kirche blamiert\", \"Papst rehabilitiert Holocaustleugner\". Ganz zu schweigen davon, wie Homeschooler und Evangelikale bespuckt werden. Auch Antisemitismus schleicht sich gelegentlich hinein - man google mal nach \"Jan Assmann SPIEGEL\".

Und ausgerechnet diese Zeitschrift lässt jetzt einen Quoten-Katholiken beklagen, dass niemand mehr die Sünde ernst nimmt! Ja, was erwartet man denn!? An allen Ecken und Enden wird die Kirche (und auch andere Religionsgemeinschaften!) beschimpft - aber dann wundert man sich, wenn es keinen Zusammenhalt mehr gibt. Gott, Familie, Vaterland, Glaube ... gilt alles als politisch inkorrekt, und dann wundert man sich, warum nur noch die Götzen Geld und Sex bestehen bleiben!?

Man sehnt sich ja regelrecht nach Voltaire und Nietzsche zurück - die waren in ihrer Unmoral wenigstens konsequent, und nicht so kindisch wie die heutigen Modernisten, die zwischen weinerlicher Wehleidigkeit und aggressiven Pöbeleien wechseln.

Ich frage mich auch, warum jemand wie Mattussek das ganze noch mitmacht. Wahrscheinlich auch nur einer dieser Feuilleton-Katholiken, die sich so ein bisschen mit dem Glauben schmücken, weil die Moderne ja irgendwie ungemütlich ist - aber sich gleichzeitig von diesem und jenem \"distanzieren\".


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 sonni 15. Februar 2010 
 

absolut richtig

und genau meine Meinung!


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 sttn 15. Februar 2010 
 

Und was hat man davon?

Ich habe vor ein paar Wochen einen Satz gelesen der mich zuerst schockiert und danach fasziniert hat:

Wir Christen sind nicht besser, sondern wir leben besser.

Ich meine das stimmt so auch. Denn das Maximum im Leben was man erreichen kann, ist \"glücklich\" zu sein. Mehr geht nicht. Kein Reichtum der Welt, kein Job, keine Karriere, kein Freundeskreis, kein Action-Event, keine Droge - nichts auf der Welt kann einen mehr erfüllen als - glücklich zu sein.
Und Glücklich wird man als Mensch nicht wenn man alles ausprobiert und alles macht, sondern wenn man das tut was gut für einen ist. Und das ist Jesus, das ist ein gutes Leben in der Familie, mit Kindern, mit Freunden und mit guten Taten und in Einklang mit Gott und der Welt.

Und was hat das mit der Sünde zu tun? Die Sünde ist das was nicht für einen Gut ist. Deshalb hat Gott uns \"Tipps\" gegeben was wir zu tun und zu unterlassen haben. Das sind die Gebote und wer sie einhält tut sich was Gutes, wer dagegen verstößt schadet sich nur selber.
Eigentlich ganz einfach.

Und deshalb meine ich auch: Wir Christen leben besser weil wir einen besseren Weg haben. Weil wir uns nicht alles antun müssen, weil wir uns nicht prostituieren müssen, weil wir uns nicht sinnlosen Aufgaben verschrieben müssen, weil wir nicht irgendeinen Kick hingeben müssen um noch zu spüren das man lebt. Und wir leben besser weil wir nie alleine sind. Gott ist immer da.


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