Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  6. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  7. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  10. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Brasilien: Anhänger von Lefebvre kehren zur Katholischen Kirche zurück

vor Minuten in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Am heutigen 18. Januar wird der Streit um das Schisma der katholischen Kirche auf dem lateinamerikanischen Kontinent beigelegt.


Rio de Janeiro (kath.net/Fides)
Die brasilianischen Sympathisanten des 1991 verstorbenen französischen Erzbischofs Marcel Lefebvre werden nach 20jähriger Trennung zur katholischen Kirche zurückkehren. Die unter dem Namen „Traditionalisten" entstandene Gruppe besteht aus Bischof Licínio Rangel, 26 Priestern und zahlreichen Laiengläubigen. Die Mitglieder der Gruppe, von denen ein Großteil im Bundesstaat Rio de Janeiro in der Region Campos dos Goytacazes lebt kehren nun zur vollen Gemeinschaft mit der Apostolischen Katholischen Römischen Kirche zurück. Dieser Entscheidung wirkte jedoch der Verantwortlichen der Brüderschaft vom hl. Pius X., Msgr. Bernard Fellay, mit Entschiedenheit entgegen: er kam sogar nach Brasilien, um die Mitglieder der Gruppe dazu zu bewegen, sich nicht mit Rom zu versöhnen.

Während einer offizielle Zeremonie, die heute um 18.00 in der Kathedrale von São Salvador a Compos stattfinden wird, wird das Aufnahmeschreiben von Papst Johannes Paul II. und das Glaubensbekenntnis verlesen und das „Te Deum" gesungen werden. Danach wird man in einer gemeinsamen Prozession zur von den Traditionalisten errichteten Kirche „Imaculado Coração de Nossa Senhora do Rosário de Fátima" gehen, wo man die Gottesmutter ehren will. Als Vertreter des Heiligen Vaters wird der Präfekt der Kongregation für den Klerus, Kardinal Darío Castrillón Hoyos an der Zeremonie teilnehmen. Außerdem werden der Apostolische Nuntius in Brasilien, Erzbischof Alfio Rapisarda, der emeritierte Bischof von Rio, Kardinal Eugênio Sales, Bischof Roberto Guimarães von Campos, Erzbischof Carlos Alberto Navarro von Noterói.

An der Zeremonie wird auch P. Fernando Guimarães, ein leitender Mitarbeiter der Kongregation für den Klerus, teilnehmen, der in einem Gespräch mit Fides am Vorabend der Zeremonie erklärt hatte: „… der große Erfolg dieses Tages wird der Sieg Christi und seiner Kirche sein." Wie P. Fernando berichtet, wurde der Weg der Versöhnung während des Großen Jubeljahres 2000, als die Gruppe bei einem Besuch in Rom von Kardinal Hoyos zu einem gemeinsamen Essen und zum Dialog eingeladen wurde. Einige Zeit später baten die Mitglieder der Gruppe in einem Schreiben um die Wiedereingliederung, worauf sie von Papst Johannes Paul II. eine positive Antwort erhielten. Das Dokument, das bei der Zeremonie verlesen werden soll, enthält Anweisungen, die befolgt werden müssen. Darin wird unter anderem gefordert, dass die Autorität des Papstes als Vikar Christi und Hirte der Kirche, die Legitimität des Zweiten Vatikanischen Konzils und die Gültigkeit des von Papst Paul VI. eingeführten Meßritus anerkannt werden.

Den „Traditionalisten" wurde die Feier der Messe in lateinischer Sprache (Ritus Pius V.) und der Gebrauch des Meßbuchs von Papst Johannes XXIII. genehmigt.

Während der vergangenen 20 Jahre haben die „Traditionalisten" zahlreiche Kirchen und Kapellen sowie ein Seminar, eine Schule und verschiedene Hilfswerke und Klöster errichtet. Heute hat die Gruppe in ganz Brasilien rund 28.000 Mitglieder. Die Priester werden sich in der Apostolischen Administration St. Jean Marie Vianney zusammenschließen, die als eine Art Kirchsprengel direkt dem Papst untersteht. Bischof Licínio Rangel wird sie offiziell als Apostolischer Administrator leiten. Gegenüber der Presse hatte Bischof Rangel erklärt, er werde gemeinsam mit seinen Priestern nach Rom reisen, um dem Papst persönlich zu danken. Seiner Ansicht nach konnte die Diözese erst dank Papst Johannes Paul II. zum Frieden „und zur Gemeinschaft mit dem Vatikan zurückkehren". Bischof Rangel bekräftigte in diesem Zusammenhang auch, dass Bischof Roberto weiterhin als Diözesanbischof die Diözese leiten wird, dem er ebenfalls Worte des Dankes für sein Bemühen um die Beilegung des Schismas aussprach.

Pater Fernando Guimarães erklärte gegenüber Fides, dass „ein Klima der großen Freude und Zusammenarbeit" herrsche. Diese Geste bezeichnete er als „Vereinigung im Geist Jesu Christi, nach dem alle eins sein sollen". Seiner Ansicht nach handelt es sich um „einen Augenblick von großer historischer Bedeutung, denn wenn das Schisma seinen Höhepunkt während des Pontifikates von Papst Johannes Paul II. erreicht hat, so durfte es auch seine Beendigung im selben Pontifikat erleben". „Es handelt sich um die erste Gruppe, die um Wiedereingliederung bat. Der Dialog mit den anderen Gruppen bleibt offen, doch die Zeit liegt in den Händen Gottes", so der Mitarbeiter der Kongregation für den Klerus.

Die „traditionalistischen" Katholiken der Diözese Campos waren Anhänger des französischen Bischofs Marcel Lefebvre und des brasilianischen Bischofs Antônio de Castro Mayer, die die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils ablehnten. Bei einer gemeinsamen Messe erteilten diese beiden Bischöfe im Jahr 1988 vier weiteren Bischöfen die Weihe, wo mit sie gegen die Richtlinien von Papst Johannes Paul II. verstießen.

Bei der Situation in Campos handelt es sich um eine Einzelinitiative, während die Versuche des Dialogs mit andern Gruppen infolge einer gewissen Unbeweglichkeit der Gesprächsparteien nur langsam vorankommen. Zu den Anhängern von Bischof Lefebvre gehören rund 300 Priester 1 Million Gläubige. Unter den Laien entstehen unterdessen auch Gruppen, die weder zur katholischen Kirche noch zu den „Traditionalisten" Bezug haben.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Lefebvre

  1. 'Lefebvre war dickköpfig wie eine Mauer aus Stahlbeton'
  2. Bischof Fellay: Non possumus!
  3. Erzbistum München: Werbung der Pius-Bruderschaft ist irreführend
  4. Erzbischof von Nairobi rät von Schismatiker-Gottesdiensten ab
  5. Mutter Marie Therese und der 'Fall' Lefebvre
  6. ,Pius-Bruderschaft’: Der Vatikan muss sich bekehren
  7. ,Pius-Bruderschaft’ will mit Rom verbunden sein
  8. Benedikt XVI. traf Generaloberen der Priesterbruderschaft Pius X.
  9. Papst empfängt Generaloberen der ‚Pius-Bruderschaft’
  10. St. Gallen: Kein Kirchenverkauf an die Piusbruderschaft







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  7. Der Teufel sitzt im Detail
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  10. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  11. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  12. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  13. Taylor sei mit Euch
  14. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  15. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz