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| Kardinal wirft Nigerias Regierung Versagen vor der Gewalt vor7. Jänner 2018 in Weltkirche, keine Lesermeinung Erzbischof Onaiyekan gegenüber "Vatican News" enttäuscht von Präsidenten Buhari - Zahlreiche Zusammenstöße zwischen muslimischen Viehnomaden und christlichen Bauern Vatikanstadt (kath.net/KAP) Angesichts neuer Gewalt gegen Christen und Muslime in Nigeria hat Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan der Staatsführung Versagen vorgeworfen. Die Regierung müsse "das tun, was von jeder Regierung zu erwarten ist, nämlich die Sicherheit und das Wohl der Menschen zu garantieren". Wenn sie dazu nicht imstande sei, sei sie "nicht fähig, die Regierungsverantwortung zu tragen", sagte Onaiyekan, Leiter der Erzdiözese Abuja, dem Portal "Vatican News" (Freitag). Der Kardinal äußerte sich enttäuscht von dem seit über zwei Jahren amtierenden Präsidenten Muhammadu Buhari. Dessen Regierung habe zwar einige Maßnahmen gegen die islamistische Terrormiliz "Boko Haram" unternommen, aber im Land breite sich immer mehr Unsicherheit aus. Onaiyekan verwies auf Entführungen zur Lösegelderpressung und auf marodierende bewaffnete Gruppen, die willkürlich mordeten und die Felder von Bauern zerstörten. Die Regierung habe sich "noch nicht einmal entschieden, das anzugehen". Onaiyekan widersprach der Annahme, die Gewalt sei religiös motiviert. Zwar gebe es einige Fanatiker, die andere Personen "aus ihrer Meinung nach religiösen Motiven" töteten; diese seien aber eine "winzige Minderheit" und repräsentierten in keiner Weise die muslimische Bevölkerung Nigerias. Der Kardinal führte die Zusammenstöße zwischen mehrheitlich muslimischen Viehnomaden und vorwiegend christlichen Bauern auf eine vom Klimawandel erzwungene Wanderungsbewegung zurück. Aufgrund anhaltender Trockenheit im Norden fänden die Hirten vom Volk der Fulani nicht mehr genügend Weidegrund und zögen nach Süden, wo es über die bewirtschafteten Felder zu Konflikten komme. Die Gewalt zwischen den beiden Gruppen habe "nichts mit Religion zu tun", so der Kardinal. Als Dilemma beschrieb er die Verschleppung von sechs katholischen Ordensfrauen. Zwar lasse sich das verlangte Geld zum Freikauf auftreiben; das Problem sei aber, weitere Entführungen zu verhindern. Onaiyekan sagte, es sei "nicht in unserem Interesse, dass wir die Lösegelder zahlen, denn wenn wir sie zahlen, zahlen wir immer weiter, und wir zahlen nie genug". Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuIslamismus
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