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Verdirbt Geld den Charakter?

29. Jänner 2016 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
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Pro und Kontra: Was kann Geld aus Menschen machen? Josef Müller, Autor des Bestsellers „Ziemlich bester Schurke“ und Klaus Dieter Trayser Gründer einer christlichen Finanzberatung, beziehen Stellung.


Wetzlar (kath.net/idea) Am Sonnabend endet die vielbeachtete fünfteilige ZDF-Serie „Morgen hör ich auf“. Darin spielt Bastian Pastewka einen verschuldeten Unternehmer, der aufgrund seiner finanziellen Schwierigkeiten beginnt, Falschgeld zu drucken. Die Serie wirft u.a. die Frage auf, was Geld aus Menschen machen kann. Verdirbt Geld den Charakter?

PRO
Während meiner Tätigkeit als Steuerberater und Mitglied der sogenannten „High Society“ verkehrte ich hauptsächlich mit den „Schönen und Reichen“. Ich selbst komme aber aus einem gutbürgerlichen Elternhaus (Vater Beamter, Mutter OP-Schwester) und kenne gerade das einfache Leben mit wenig Geld.

Ich habe immer wieder beobachtet, wie der Besitz von viel Geld Menschen, die aus der Armut aufgestiegen sind, charakterlich verändert. Bei denen jedoch, die schon als Kind im Reichtum aufwuchsen, konnte ich eine solche Änderung seltener beobachten. Sprüche wie „Geld regiert die Welt“ könnte man erweitern und hinzufügen … „und den Charakter“. Mit viel Geld fühlt man sich mächtiger und erhabener, manchmal sogar unangreifbar.


Geld hat eine magische Anziehungskraft, und die dehnt sich auch auf seinen Besitzer aus. Einem teuren Fahrzeug der Luxusklasse – so habe ich es als Bentley- und Maybachfahrer beobachtet – räumt man voller Respekt gerne die Vorfahrt ein. Du fühlst dich dabei einfach besser und erhabener, obwohl man nur durch Statussymbole und nicht durch eigene Persönlichkeit glänzt. Daraus resultierten meist egoistische Züge beim „Geldigen“.

Die eigene anerzogene Moral begann sich bei mir zu verändern. Man fordert sogar mehr Rechte auf fast allen Gebieten bei den Mitmenschen ein. D.h., ich selbst begann durch mein Überheblichkeitsgefühl – das alleine aus Geld und Macht resultierte –, meine eigenen Gesetze aufzustellen und damit die vom Staat gegebene Gesetzesnorm auszuhebeln, weil die ja für den Reichen nur bedingt gilt.

Dies kann zu Auswüchsen führen, wie bei mir selbst oder dem Vorsitzenden eines bayerischen Fußballvereins, der seine Großspenden gegen die Verpflichtung zur Zahlung von Ertragssteuern persönlich aufrechnete.

Der Autor, Josef Müller (München), wurde als Steuer- und Anlageberater zum Millionär. Wegen Betrugs wurde er 2005 zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis wurde er Christ. Er schrieb den Bestseller „Ziemlich bester Schurke“.

KONTRA
Nein, Geld verdirbt nicht den Charakter, sondern Geld folgt dem Charakter. Wie wäre es sonst zu erklären, dass selbst Kinder wohlhabender Menschen einen starken Charakter haben und sie ihr Verhalten an ethischen Normen ausrichten?

Dennoch, Geld ist nicht wertneutral. Es gehört zu den Mächten und Gewalten, die spirituellen Charakter haben. Geld ist ein moderner Götze, und viele unterschätzen die dem Geld innewohnende Götzenkraft. Es will unser Herr sein und unser Handeln bestimmen. Deshalb hat uns Jesus darauf hingewiesen, dass niemand zwei Herren dienen kann: Gott und dem Mammon. Entscheidend für die Einstellung zum Geld und den Umgang damit ist die Frage: Ist es mein Diener oder mein Herr? Je nachdem, wie ich die Frage beantworte, gewinnt das Geld Macht über mich. Erst wenn ich in dem Bewusstsein handele, dass mein Besitz mir nur anvertraut ist, werde ich frei von der Überschätzung des Geldes und fähig, es sinnvoll zu nutzen und zu mehren.

Wer für sich erkannt hat, dass seinem Leben einen dauerhaften Wert nicht das oberflächliche Glück materiellen Besitzes gibt, sondern allein die persönliche Beziehung zu Jesus Christus, der wird feststellen: Diese Beziehung und das daraus resultierende Handeln sind das, was wirklich reich macht. Nach dieser Erkenntnis handeln Jahr für Jahr Tausende Bürger unseres Landes, indem sie große und auch kleinere Summen spenden oder ihr Vermögen christlichen bzw. gemeinnützigen Einrichtungen stiften.

Wir wissen, dass Vorbilder unseren Charakter prägen. Wenn wir uns Jesus Christus zum Vorbild nehmen, wird weder viel noch wenig Geld unseren Charakter verderben. Das ist meine Erfahrung.

Der Autor, Klaus Dieter Trayser (Kassel), gründete 1986 die Plansecur-Gruppe, eine Finanzberatung auf Grundlage christlicher Ethik, die er bis 2004 führte. Die Firma unterhält auch eine Stiftung, die christliche Werte fördert.


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Lesermeinungen

 Karlmaria 29. Jänner 2016 

Da gibt’s eine Bibelstelle

Spr 30,8
Falschheit und Lüge lass ferne von mir sein; Armut und Reichtum gib mir nicht; lass mich aber mein Teil Speise dahinnehmen, das du mir beschieden hast.

Ich kenne das eher in der Richtung dass zu wenig Geld den Charakter verderben kann. Ein Selbständiger der keinen Erfolg hat und dann von seiner Frau abfällig behandelt wird. Da haut schon rein. Oder in Indien: Dass ein Vater der natürlich seine Tochter liebt diese in ganz jungen Jahren einem alten Knacker zur Frau gibt. Überhaupt leiden die Frauen zuerst wenn es echte Armut gibt!


1
 
 Uwe Lay 29. Jänner 2016 
 

Macht und Ohnmacht

Eine alte Lebensweisheit sagt: Gebe einem Menschen Macht (Geld), und er zeigt dir, was für ein Charakter er ist. Wer abhängig von anderen ist, auf das Wohlwollen anderer angewiesen ist, muß sich in seinem Verhalten anpassen, er lebt nicht so, wie er möchte. Je mächtiger (reicher) jemand ist, desto
weniger muß er sich nach Mächtigeren als ihm ausrichten, er lebt authentischer seinen Charakter aus.
Uwe C. Lay Pro Theol Blogspot


3
 

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