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Zölibat: 'Dieser Mann hat dem Herrn Jesus etwas versprochen…'

28. Mai 2014 in Kommentar, 24 Lesermeinungen
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Wir kennen nun seit Jahrzehnten diese Bitten um die Öffnung des Zölibats. Diese Bitten sind oft Forderungen. Gelegentlich sind sie mit Heuchelei verbunden. Ein Gastkommentar von Michael Schneider-Flagmeyer


Köln (kath.net/Forum Deutscher Katholiken) Warum sollen Priester eigentlich heiraten? Diese Frage stellte Klaus Kelle in der Rheinischen Post. Ja, warum eigentlich? Stellen doch laut Kelle diese Fragen gerade Leute, die im Traum nicht daran denken, eine Pfarrei zu führen oder in einem Kloster ein spirituelles Leben zu führen.

Im Vatikan, berichtete Kelle, gingen zurzeit viele Briefe an den Papst von Frauen ein, die ein heimliches Liebesverhältnis mit einem Priester hätten und um Abschaffung des Zölibats bäten.

Wir kennen nun seit Jahrzehnten diese Bitten, die eigentlich eine Forderung sind und oft mit der Drohung verbunden sind, dass die Frauen sich aus der Kirche zurückziehen werden. Wir erinnern uns auch, dass vor vielen Jahren die Leitung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) auf ihrem Jahrestreffen in Maria Laach die Frauen zum Ungehorsam in der Kirche aufgerufen hat.

Der Zölibat muss weg! So lautet der Schlachtruf aus Welt und großen Teilen der Kirche. Er ist wider die Natur! Kelle fragt sehr mit Recht, ob von denen jemals eine(r) diese Forderung dem im Zölibat lebenden Dalai Lama gestellt habe.


Vor einige Jahren tourte ein Theologin durch die Republik und durch die Talkshows und „gestand“, dass sie mit einem Priester zusammenlebte, dessen Namen sie aber nicht nennen könne; denn dieser sei ja dann in seiner kirchenbeamtlichen Stellung und damit in seiner satten Sicherheit gefährdet, was sowohl seine Bezüge als auch seine Pension beträfe. Gleichzeitig warf sie dem heiligen Papst Johannes Paul II. Heuchelei in seiner Haltung zum Zölibat vor.

In dieser Talkrunde saß aber auch ein evangelischer Pfarrer, der früher einmal ein sehr bekannter Schauspieler war. Er ergriff sogleich das Wort und machte die Dame auf ihre eigene Heuchelei und ihre erbärmliche Versorgungsmentalität aufmerksam, mit der sie sich und ihren priesterlichen „Lebensgefährten“ als ein Opfer der kirchlichen Willkür hinstellte. Seine Worte saßen und ließen diese „Theologin“ verstummen.

Immer wenn ich an diese Angelegenheit denke, denke ich auch an eine Begegnung, die ich vor Jahren einmal auf der Hauptstraße in Karlsruhe/Durlach hatte. Ein altes Mütterchen blieb stehen und sprach mich an und sagte mir, dass sie den Eindruck hätte, dass auch ich ein Jünger des Herrn Jesu sei. Ich muss gestehen, dass ich etwas seltsam berührt war. An ihrer Ausdrucksweise erkannte ich sogleich, wohin sie gehörte. Und das sagte sie dann auch sofort: Sie gehöre zur nahen Liebenzeller Mission. Ich erklärte ihr, dass ich katholisch sei. „Das macht nichts“, sagte sie, „das sind auch Christen“. Und so kamen wir in ein langes Gespräch. Die alte Frau erzählte mir, dass sie sich in ihrer Jugend in einen jungen katholischen Kaplan verliebt habe, der ihre Liebe durchaus erwiderte. Für sie sei das ja zunächst kein Problem gewesen; denn bei den evangelischen Pfarrern sei ja gerade die Heirat erwünscht. „Aber dann habe ich mir gesagt, dieser Mann hat dem Herrn Jesus etwas versprochen. Und das muss er auch halten. Und dann habe ich mich zurückgezogen. Aber ich habe niemals geheiratet.“ Die Geschichte hat mich sehr berührt. Die Frau hieß Maria. Auch sie ist eine Braut Christi. Sie ist jetzt sicher im Himmel.

Damals fiel mir die heuchelnde Theologin aus dem Fernsehen ein. Diese hieß Magdalena. Aber ihr fehlte damals die Erkenntnis und die Bußfertigkeit der biblischen Magdalena. Es ist besonders schlimm, wenn Menschen der Kirche für ihre Schwäche, ihre Sünden und ihr Versagen die Kirche verantwortlich machen.

Besonders traf mich das Wort der Liebenzeller Maria, dass ihr Kaplan Jesus etwas versprochen hatte, das er halten müsse. So steht es auch geschrieben: Dass man dem Herrn seine Gelübde halten soll. Ich freue mich darauf, dieser lieben Schwester aus der Bad Liebenzeller Mission einmal im Himmel wieder begegnen zu dürfen.


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Lesermeinungen

 benefranz 1. Juni 2014 
 

Mir gefiel dieser freundliche Satz Marias von der ..

Liebenzeller Mission sehr. Auszug:
Ich erklärte ihr, dass ich katholisch sei. „Das macht nichts“, sagte sie, „das sind auch Christen“.

;-)


2
 
 Christin16 1. Juni 2014 

Es ist unter Umständen ein sehr langer Weg

zum wahren Glauben, ganz in die Liebe Christi, wodurch dann auch der Zölibat zur wahren Befreiung und Freude wird. Wie Suarez und M.Schn-Fl. schreiben, es ist das Leben Hand in Hand mit Christus, das sich Ihm anvertrauen. Ich habe dies erlebt, dieses Jahr und ich bin frei im Glauben geworden. Es bedeutet eine ganz eigene, tiefe Dimension des Glaubens, dann sind aber alle Zweifel fort. Und Christus bewohnt das Herz, die Seele, jedes Molekül davon. Ich kann es nicht beschreiben, ich lebe es und ich hoffe, dass ich es bezeugen darf in einer Welt, die den Zölibat nicht mehr verstehen will, ihn als Ärgernis sieht.
Die Christus nicht mehr verstehen will und Seine - auch - Forderungen an uns.
Meine Seele ist erfüllt von Christus, und sie wird es bleiben.


3
 
 Stiller 31. Mai 2014 
 

@M.Schn-Fl

Einverstanden. Sehr einverstanden.


1
 
 M.Schn-Fl 31. Mai 2014 
 

Ja @Stiller

"Wir müssen erkennen, bereuen und Gott um Gnade bitten".
Dem stimme ich ganz zu.
Aber zum Bereuen gehört: dass meine Sünden eben meine sind und nicht die der Kirche oder anderer. Schiebe ich meine Sünden aufs Konto andere oder der Kirche, habe ich weder erkannt noch bereut.
Sie haben Recht. Wir müssen und dürfen uns nicht gegenseitig verurteilen, damit wir selbst nicht verurteilt werden.
Aber wir sollen mit dem hl. Paulus die Taten be-urteilen (nicht die Personen) und gewisse Taten ablehnen, ja uns sogar von Uneinsichtigen trennen. Paulus wird da ganz hart.


5
 
 Stiller 31. Mai 2014 
 

@Suarez

Ich missbrauche nicht.
Ich gebe zu bedenken. Mehr nicht.


0
 
 Suarez 31. Mai 2014 

@Stiller - Sie missbrauchen Gnade und Barmherzigkeit

Wo es schon am Ernst ermangelt, wo das eigene Scheitern zum Generalmaßstab genommen wird, an dem sich alles zu messen hat, da wird Gnade und Barmherzigkeit nur instrumentalisiert, um sich dem Willen Gottes, seiner Liebe und dem Glauben zu entziehen und an seine Stelle das Selbstgemachte zu setzen.

Die Kritiker des Zölibates aus den Reihen der Priester wollen sich nicht eingestehen, dass sie von ihrem Glauben eben nicht so getragen werden, dass sie ein zölibatäres Lebens als Geschenk annehmen können, sondern es nur als Last empfinden. Worauf Herr Schneider-Flagmeyer zu recht hinweist, ist doch, dass das eigene Versagen nicht als Rechtfertigung dienen kann, den Zölibat als solchen infrage zu stellen, sondern derjenige, der ihn nicht leben kann und will, sollte, ja muss die entsprechenden Konsequenzen ziehen, nicht aber die Kirche dafür verantwortlich machen wollen.


6
 
 M.Schn-Fl 30. Mai 2014 
 

Klarstellung!

@Stiller
Wir urteilen nicht über einen Priester, der fällt und den Zölibat nicht hält. Wir müssten ja jeden Tag uns selbst, die wir ständig fallen, verurteilen.
Was andere und ich verurteilen, ist einfach die Tatsache, dass manche die Kirche zum Sündenbock für ihr Fallen machen. Wenn ein Priester jahrelang heuchelt und seine wahren Verhältnisse (uneheliche Kinder) vertuscht, dann ist das schlimm, aber noch als menschliche Schwäche zu begreifen.
Kein Verständnis aber habe ich dafür - und das geht sicher vielen aufrechten Menschen so- das einer für ein solches Versagen die Kirche verantwortlich macht statt zu erkennen und bekennen. Ist das denn so schwer zu verstehen?

Der Zölibat ist nicht nur "hohe Verantwortung sich und Gott gegenüber", sondern er ist - um im biblischen Bild zu bleiben - die "Vermählung" der priesterlichen Seele mit Jesus Christus.
Nur diese täglich gelebte "Eheverbindung" ermöglicht das Halten des Zölibats. Das haben unzählige Priester bezeugt durch alle Zeiten.


7
 
 Suarez 30. Mai 2014 

@Stiller - Ist der Zölibat nur eine Last? - Teil 2

Wer also den Zölibat annimmt, wer ihn wirklich lebt und nicht nur zum Schein, der findet auch den tieferen Sinn des Zölibates, indem er sich ganz dem Glauben an Gott, seinen Sohn und dem Heiligen Geist zuwendet. Im gewissen Sinn ist der Zölibat ja auch eine Nachfolge all derer, die für den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus alles - auch das eigene Leben - hingegeben und damit Zeugnis für die Wahrheit des Glaubens abgelegt haben. Dieses Ablegen des Zeugnisses für die Wahrheit durch den Zölibat ist aber nicht eine Last, sondern, tiefer verstanden, eine Freude, denn nur wenn der Glaube uns ganz trägt, ist er wahr. Wer also diese Berufung empfangen hat - und nur der, der sie wirklich empfangen hat, sollte sie auch leben - kann sich in die Hände Gottes geben und findet so auch die Kraft, immer wieder für den Glauben wahrhaft Zeugnis abzulegen. Der Zölibat, in seiner ganzen Dimension erfasst, ist ein großes Geschenk.


6
 
 Suarez 30. Mai 2014 

@Stiller - Ist der Zölibat nur eine Last? - Teil 1

In heutiger Zeit, wo ein radikaler Hedonismus das Denken der Menschen bestimmt, scheint der Zölibat lediglich eine unzumutbare Last, ein Relikt aus längst vergangener Zeit, wo es noch keine absolute Freiheit sowohl im Denken als auch Handeln gab. Aus dieser Perspektive wird der Zölibat immer als Scheitern empfunden.

Aber ist es denn so?

Handelt es sich bei dem Zölibat lediglich um eine Schikane, die dem Menschen auferlegt wird, damit er der Institution Kirche absoluten Gehorsam leistet? Betrachtet man sich die Argumentationsmuster aus dem Umfeld von WisiKi, dann scheint es so zu sein.

Die kleine Geschichte der Maria, die Sie uns, Herr Schneider-Flagmeyer, so schön erzählen, beweist aber, dass der Zölibat doch etwas ganz anderes ist, wenn er denn richtig verstanden wird. Er ist eben auch eine Befreiung, eine Befreiung hin zum Glauben, zu Gott. Wer im Zölibat lebt, wendet sich vom Weltlichen hin zum Glauben, lebt diesen nicht relativ sondern ganz, also ohne doppelten Boden.


6
 
 M.Schn-Fl 28. Mai 2014 
 

@Calimero

Das Wort PFLICHTzölibat möchte ich doch auch an dieser Stelle wieder entschieden zurückweisen.
Die Männer im Priesterseminar, von denen heute sehr viele "Spätberufene" sind haben mindest 5 Jahre Zeit, sich ihre Entscheidung reiflich zu überlegen.
Wer später merkt, dass er den Zölibat nich halten kann, sollte daraus sauber die Konsequnezen ziehen vor allem, wenn sein Verhalten schon Konsequenzen gehabt hat z.B.in der Zeugung von Kindern um der Kinder willen. Die Kirche läßt solche Menschen nicht einfach fallen. Aber leben nach dem Motto: Es wird hoffentlich nicht herauskommen, wie ich das erlebt habe, hilft niemand.
Der Zölibat kann nur ausgehalten werden Hand in Hand mit Christus jeden Tag und in einer wahren Herzensbeziehung mit ihm. Ich habe immer alleine gelebt und war doch nie einsam. Ich werde einst alleine sterben aber nicht einsam; DENN DU BIST BEI MIR, Dein Hirtenstab hat mich immer durch alle Dunkelheiten meines Lebens geleitet. Und das wird auch im Tode geschehen!


10
 
 M.Schn-Fl 28. Mai 2014 
 

@Stiller

Keineswegs bin ich "selbstgerecht", wie Sie meinen, über Priester hergefallen, die unter ihrer Situation leiden.
Nach über 40 Jahren Seelsorge auch im Krankenhaus und in der Sterbebegleitung habe ich gelernt, nicht zu urteilen, aber die Menschen auf den Weg Christi zu verweisen. Ich habe viele Priester erlebt, die sehr litten und leiden aber die, wie hier auch gesagt wurde,ihre Wunden zu den Wunden Chtisti gelegt haben und tapfer ihr Kreuz auf sich genommen haben.
Eines möchte ich Ihnen doch in aller Deutlichkeit sagen: Sich selbst zu entlasten, indem man die Schuld der Kirche zuschiebt, hilft einem NICHT: Das ist eine große Täuschung!!
Ich habe angesichts meiner eigenen Schwächen alles Verständnis der Welt für die von anderen.
Aber Gott möge mich immer davor bewahren, meine Sünden anderen anzulasten oder irgend ein System dafür verantwortlich zu machen. Ein solcher Mensch geht nicht wie der Zöllner im Tempel gerechtfertigt davon.


7
 
 Steve Acker 28. Mai 2014 
 

Sehr schönes Zeugnis.

Was sie sagt, gilt eigentlich noch für andere Situationen.
z.B. wenn man Gefühle für eine/n Verheirateten hat:"Diese/r hat seinem Ehepartner etwas versprochen und muss das einhalten"
Ebenso wenn man selbst verheiratet ist:
"ich habe meinem Ehepartner etwas versprochen und muss es einhalten".
@Calimero
niemand wird verpflichtet Priester zu werden, aber wenn man den Weg geht, muss man die Konsequenzen tragen.
Genauso wird niemand verpflichtet zu heiraten, aber wenn man den Weg geht, muss man die Konsequenzen tragen.
Es wird ja immer mit den Orthodoxen argumentiert,bei denen die Priester verheiratet sein dürfen. Soweit ich weiss müssen sie vor dem Diakonat heiraten,danach geht nichts mehr. Das bedeutet aber dann Stress noch schnell zu heiraten.Nicht unbedingt gute Vorraussetzung.Ich hab mal gelesen,dass die Frauen von orthod.Priester sich total ihrem Mann und seinen Aufgaben unterordnen.Ob sich die oben genannten Geliebten v.Priestern das so vorstellen?


7
 
 Stiller 28. Mai 2014 
 

@Christin16

" Vielleicht war dies das Kreuz, das jener Diener Gottes tragen musste. Ich möchte und darf hier nicht weiter urteilen." (Zitat)

Eben!
Dieser zweite Satz ist alles wert, was christliches Denken auszeichnet.
Danke!

Und genau so meinte ich meinen Beitrag.


2
 
 Calimero 28. Mai 2014 
 

Zölibat ja, Pflicht nein.

Alle guten Argumente für den Zölibat sind nachvollziehbar. Kein einziges jedoch für den PFLICHTzölibat.

Der Zölibat kann ja bleiben, aber bitte freiwillig. Allein schon weil die katholische Kirche ja auch Ausnahmen gewährt macht die Pflicht keinen Sinn.

"Papst: „Die katholische Kirche hat aber verheiratete Priester, nicht wahr? Die griechisch-katholischen, die koptisch-katholischen…. Es gibt sie, im orientalischen Ritus. Denn der Zölibat ist kein Glaubensdogma, er ist eine Lebensregel, die ich sehr schätze und von der ich glaube, dass sie ein Geschenk für die Kirche ist. Weil er kein Glaubensdogma ist, ist die Tür da immer noch offen."
(http://www.kath.net/news/46169)
Und nicht nur da. Auch die übergetretenen Anglikaner und Protestanten dürfen verheiratet bleiben.

Es besteht also keine Notwendigkeit für den Pflichtzölibat katholischer Priester.


3
 
 Faustyna-Maria 28. Mai 2014 
 

@Stiller

Warum sollte denn der Anspruch, den ein jeder Christ an sich selber stellt, geringer sein, als der eines Priesters an sich selbst?

Ein jeder Mensch hadert mit sich selbst, und es ist doch sehr verlockend, die Schuld bei den "zu hohen" Ansprüchen und der Kirche zu suchen, und mit denen zu hadern. Hätte ich dies oder jenes nicht gemacht, aber wenn dies nicht verboten wäre, dann wäre das gar kein Vergehen gewesen. Die menschliche Psyche sucht, sich selbst zu schützen, auf vielfältige Weise. Da kann man schonmal den Glauben aufgeben, um sich nicht mehr so schlecht zu fühlen.

Aber glauben sie, dass Priester, die der Versuchung widerstanden, weniger gelitten haben? Leidet ein Ehemann / eine Ehefrau weniger, nach der Trennung keinen neuen Partner zu nehmen, oder eben doch und dann dadrunter zu leiden?

Die Art und Weise, wie manche! Priseter in ihrem Scheitern handeln und reden, spricht nicht gerade für großes Leid, da hört dann jedes Mitgefühl auf, und da darf auch kritisiert werden.


8
 
 Christin16 28. Mai 2014 

Nimm dein Kreuz auf und folge mir nach.

Das ist die Aufforderung Christi an uns alle.
@ Stiller: Vielleicht war dies das Kreuz, das jener Diener Gottes tragen musste. Ich möchte und darf hier nicht weiter urteilen.
Aber: @ andere: Es ist auffällig, dass Viele heute ihre eigenen Ansprüche über lange verankerte Gebote stellen. Ihr eigenes Lebensglück soll über allem stehen und wenn dafür bisher eherne Gebote, die von Christus selbst kommen, geändert werden müssen. Sei es in Sachen Ehe, Zölibat, weibliches Priestertum.
Jene Maria hat sicher auch an ihrem Verzicht zu tragen gehabt, aber sie hat ihn aus ihrem verwurzelten, einfachen Glauben heraus geleistet, ein Glauben, der oft viel stärker und tiefer trägt, als der "aufgeklärte", intellektuell argumentierende Glaube heute.
Christus zu dienen, heißt, Seinen Willen erkennen und anzunehmen. Ich weiß wovon ich spreche. Lebe voller Freude selbst freiwillig zölibatär,akzeptiere das Nein zum Frauenpriestertum, auch wenn es weh tut, angesichts der Skandale bei wortbrüchigen Dienern.


3
 
 Der Nürnberger 28. Mai 2014 

Lieber Herr Schneider-Flagmeyer

Da stimme ich ihnen vollends zu. Auch wenn dieser Priester ins Diakonat wechselt, wäre er in diesem Fall auch dem Zölibat unterworfen. Demnach bleibt ihm nur die Laisierung.
Wenn überhaupt, um eine Diskussion über den Zölibat anzufangen, wäre die einzige Möglichkeit: der Zölibat wurde erst im 12. oder 13. Jhd. eingeführt. Warum? Was waren die damaligen Beweggründe? Sind diese heute noch gegeben? Oder sind heute andere Gründe vorhanden, am Zölibat festzuhalten?
Ich persönlich bleibe dabei: der Zölibat ist richtig, wichtig und sollte bleiben. Ein "Wahlrecht" scheint mir nicht sehr sinnhaltig. Letztlich werden wir wieder auf einen Punkt kommen: der Geist der Postmoderne hat uns überrollt. Warum war das möglich? Weil das Wort Gottes nicht aktiv genug verkündet wurde. Weil wir es verpasst haben, frühzeitig zu intervenieren. Bleibt noch ein Motto: besser spät beginnen, als nie. Darum: schreibt es eueren Bischöfen zuhauf, rüttelt sie auf. Dann wäre auch die Umfrage schneller gegangen.


2
 
 M.Schn-Fl 28. Mai 2014 
 

Danke Waldi,

dass Sie diese wahre und wirklich anrührende Geschichte einer evangelischen Frau so gut zu würdigen verstehen.
Sie möchte ich so manchen "Priesterbräuten" über da Bett hängen.


9
 
 M.Schn-Fl 28. Mai 2014 
 

Lieber Nürnberger

Der beste Schutz vor dem Hinfallen ist ein geistliches Leben, das den Namen verdient.Die Kirche und ihre Priester verfügen wie wir alle über viele von Gott gegebenen Mittel, dem Satan zu widerstehen.
Sie haben Recht, wenn sie sagen, dass das sehr schwer ist. Jeder kann fallen! Wir alle sind Sünder; und der Teufel ist nur da interessiert, wo es sich lohnt. Und wo lohnt es sich mehr als bei den Priestern und den Kindern Gottes? Deshalb ist unser Gebet auch um Schutz für sie so notwendig und notwendend.
Aber wenn ein Priester, wie jetzt ein sehr bekannter in der Diözese Bamberg 25 Jahre eine Tochter verschweigt und sie damit massiv schädigt und nach aussen heuchelt und nun Papst Benedikt und die Kirche für seine Sauerei verantwortlich macht, dann hört mein Verständnis auf. Wer hinfällt soll aufstehen und die in einem solchen Fall notwendigen Konsequenzen ziehen. Das heisst,um Laisierung bitten und zu Frau und Kind stehen. Natürlich kann ein Priester nicht einfach ins Diakonat wechseln.


9
 
 Waldi 28. Mai 2014 
 

Dieses rührende Geständnis

er kleinen Maria aus der Bad Liebenzeller Mission, ist in ihrem Wesen viel segensreicher und für den Glauben die Kirche viel ermunternder, als alle heuchlerischen und häretischen "Kirchenverbesserer" wie Heizer, Schüller und ihre ganzen WisiKi-Narren. Diese kleine Maria ist eine von Gott erwählte Blüte, die trotz ihrer Unscheinbarkeit einen zarten Duft im Garten Gottes verbreitet, an dem viele schnuppernd ihre Freude haben und dadurch zum Nachdenken über das Wesentliche angeregt werden! Sie ist keines Menschen Braut geworden, weil sie immer schon eine Braut Jesu Christi war. Um den Priester nicht vom Zölibat abzubringen, wurde sie selber "zölibatär".


13
 
 elmar69 28. Mai 2014 
 

Verschiedene Fragen

Der Themenkomplex "Zölibat" sollte inhaltlich aufgeteilt werden.

Die eine Frage ist, ob man Priester weiht, die das Zölibatsversprechen nicht ablegen möchten. Hier könnte das Argument greifen, so mehr Kandidaten zu gewinnen. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob man diese zusätzlichen Kandidaten überhaupt haben möchte.

Die andere Frage ist die des Umgangs mit denjenigen, die ihr Versprechen gebrochen haben und bei denen eine vollständige Umkehr nicht möglich ist - sei es aus mangelnder Einsicht oder wegen ansonsten vaterloser Kinder.


2
 
 Dottrina 28. Mai 2014 
 

Ein sehr schöner Beitrag,

lieber Herrr Schneider-Flagmeyer. Niemand wird gezwungen, katholischer Priester zu werden. Ausbildung und Studium dauern ja auch eine gewisse Zeit, in der der junge Mann sich prüfen kann. Hat er einmal "ja" gesagt (zum Herrn), sollte er sich auch an den Zölibat halten (er wußte das ja auch von vornherein). Falls er wirklich diese Lebensform nicht halten kann, steht es ihm frei, sich laisieren zu lassen. Diakon z.B. geht auch verheiratet.


6
 
 Der Nürnberger 28. Mai 2014 

Lieber Herr Schneider-Flagmeyer (2)

...Ich sehe hier klar das Werk des Teufels, der die Menschen in die Irre führt und es ist sehr schwer für die Irregeführten, ja sogar bis hin zu unmöglich, diesen Irrweg zu verlassen.
Ich sehe im Zölibat auch und vor allem eine Schutzfunktion für den Geistlichen. In der heutigen Zeit ist es ja Mode, bei einer Scheidung zu sagen: ich mag nicht mehr, ich gebe auf. Wie mag es einem Geistlichen seelisch ergehen, dessen Frau sich von ihm trennt? Außer einer bitteren Erfahrung an sich selbst wird ihm nichts bleiben. Sollten Kinder da sein, wie ergeht es denen? Genauso wie allen anderen Scheidungskindern: sie leiden.
Davor schützt der Zölibat.


0
 
 Der Nürnberger 28. Mai 2014 

Lieber Herr Schneider-Flagmeyer (1)

"Es ist besonders schlimm, wenn Menschen der Kirche für ihre Schwäche, ihre Sünden und ihr Versagen die Kirche verantwortlich machen."
Das ist ein menschliches Problem: niemals hält sich der einzelne verantwortlich dafür, sondern jemand oder etwas anderes. Kann man es diesen Menschen verdenken oder gar verübeln? Nein, sage ich. Die Menschen werden doch heute von den weltlichen Führern ihres Vertrauens beraubt. Sie vertrauen zunächst auf die Aussagen derer, und sehen sich dann im Ergebnis verraten und sind dann enttäuscht. Wenn dies öfter geschieht, manifestiert sich dieses System aus Versprechen und Verrat, so daß sie geradezu blind werden, abschalten und resignieren. Dann wird ihnen noch eine pseudo-Möglichkeit angeboten, wo sie sich vermeintlich artikulieren können, was aber die Initiatoren in keinster Weise interessiert.


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