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'Der Zölibat ist der Schatz der Kirche'

30. Jänner 2011 in Interview, 23 Lesermeinungen
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Münchner Pastoraltheologe Andreas Wollbold: Eine Abschaffung des priesterlichen Zölibats käme einer kirchlichen Selbstaufgabe gleich. Von Oliver Maksan / Die Tagespost


München (kath.net/DieTagespost) Der Münchner Pastoraltheologe Professor Andreas Wollbold nimmt im Interview mit Oliver Maksan Stellung zur aktuellen Diskussion um den Zölibat.

Herr Professor Wollbold, erzwingt der Priestermangel die Aufgabe des priesterlichen Zölibats?

Nein, ganz im Gegenteil. Der pastorale Notstand der Gemeinden ist ein Glaubensnotstand, ein Notstand an gelebter Hingabe unter den Gläubigen. Und diesem Notstand kann man nur mit mehr Zölibat, das heißt mit mehr Gesinnung der Ganzhingabe begegnen, nicht durch Abschaffung dieses Zeichens der Hingabe.

Sie würden also sagen, es gibt hierzulande zunächst einen Gläubigenmangel und keinen Priestermangel?

In einem gewissen Sinne schon. Denn der Ruf etwa der CDU-Politiker zur Aufhebung des Zölibates im Blick auf möglichst viele Sonntagsmessen kommt einer Problemverdrängung gleich. Ein „Weiter so!“ um jeden Preis hat schon ganz dicke Tomaten auf den Augen. Das ist ein Traditionalismus der 70er Jahre. Es ist uns nämlich in den letzten fünfzig Jahren nicht gelungen ist, die junge oder auch nur die mittlere Generation in der regelmäßigen Eucharistiefeier zu beheimaten.

Ganze Generationen und inzwischen auch ganze Milieus fallen in den Pfarreien weitgehend aus. Nicht zuletzt wegen der Mängel in der Katechese. Viele Menschen haben gar keine Sehnsucht nach der Eucharistie. Wir erkennen heute auch deutlicher als noch vor wenigen Jahrzehnten die unverkennbaren Schwächen der Liturgiereform selbst. Faktisch trug sie doch dazu bei, dass die Liturgie bloß als Veranstaltung von Menschen für Menschen wahrgenommen wird. Und da geht man eben nur hin, wenn es einem etwas bringt und wenn es einem passt.

Lag das an der Reform selbst oder ihrer Umsetzung?

Ich denke, die Ideale der Reform waren sicher auch an der Verherrlichung Gottes orientiert. Aber die Umsetzung der Reform hat doch dazu beigetragen, dass die Liturgie eher als eine Art Gemeindeversammlung verstanden wurde. Die Sakralität, die Ehrfurcht, Gott einen würdigen Kult darzubringen, wie es Papst Benedikt sagt, ist weitgehend in den Hintergrund getreten.

Nun können die verbliebenen Kirchgänger nicht auf die Beseitigung dieser Missstände warten. Haben sie, wie die CDU-Politiker in ihrem Brandbrief an die Bischöfe argumentieren, nicht ein Recht auf die Eucharistie und damit auf solche, die sie feiern? Zur Not auch „viri probati“?


Es gibt nicht im eigentlichen Sinn ein Recht der Gemeinden auf die Eucharistie. Es gibt die Pflicht der Gläubigen, sonntags an der Messfeier teilzunehmen. Aber hier fangen ja die Probleme an. Selbst Gemeindeverbundene lassen die Messe oft leichtfertig ausfallen. Insofern ist es das Entscheidende, dass die Gläubigen verinnerlichen, dass die Kirche vom eucharistischen Opfer Christi lebt. Wenn wir das verstanden haben, dann kommt es nicht darauf an, ob der nächste Kirchturm in Sichtweite ist oder ob wir vielleicht ein paar Kilometer fahren müssen, um am Gottesdienst teilnehmen zu können. Das sollte uns die heilige Messe wert sein.

Wenn man den Politiker-Brief liest, dann steht dahinter das Konzept von Gemeinde als Dreh- und Angelpunkt kirchlichen Lebens. Inwiefern ist denn diese Vorstellung eine katholische?

Für den Katholizismus ist die Gemeinde, oder besser gesagt die Pfarrei, ein pastorales Mittel, nicht mehr und nicht weniger. Die Pfarrei ist nicht die Ortskirche im theologischen Sinn, das ist das Bistum. Insofern lässt sich auch aus den Gewohnheiten oder manchmal auch einfach Besitzständen einer Pfarrei kein besonderes Recht ableiten. Schon gar nicht liturgisch. Das ist im Protestantismus anders, der die Kirche ja vom gepredigten Wort her verstanden hat. Darum ist für ihn die versammelte Gemeinde, die das Wort Gottes hören will, die eigentliche Kirche. Für die katholische Kirche hingegen ist die Erscheinung der Kirche das um den Bischof versammelte Gottesvolk. Die Pfarrei verweist darauf, aber sie ist nicht einfach diese Kirche. Wenn also die Pfarrei bloß ein pastorales Mittel ist, dann ist die Frage, wieviele Pfarreien es geben muss, sehr situationsabhängig, wandelbar und kontingent.

Das heißt, mit der flächendeckenden Seelsorge ist das kirchliche Leben nicht am Ende?

Die territoriale, also pfarrlich verfasste Seelsorge wird auch in Zukunft ein wichtiges Standbein bleiben. Aber eben nur eines. Die Zahl der Pfarreien und Gottesdienstorte wird aber viel kleiner werden. Wir haben in den letzten zweihundert Jahren hierzulande einen Boom von Pfarreien-Gründungen erlebt, zuletzt nochmal in den Nachkriegsjahren. Dahinter standen gutgemeinte pastorale Konzepte etwa von der Pfarrfamilie oder der Gemeinde als Gemeinschaft von Gemeinschaften. Solche Pastoral-Konzepte sind heute, wo die Gemeindebindung immer schwächer wird, anachronistisch, und insofern muss auch die Zahl der Pfarreien, die sinnvoll ist, neu bestimmt werden.

Zurück zum Zölibat: Wie kann man dem mangelnden Verständnis auch vieler Kirchgänger gegenüber der priesterlichen Ehelosigkeit als geistlichem Verweiszeichen denn begegnen?

Gerade die augenblicklichen Diskussionen bis tief in den säkularen Bereich hinein zeigen, dass der Zölibat sehr wohl als Zeichen verstanden wird. Als Zeichen des Widerspruchs, als Ärgernis, gewiss. Aber das ist mit dem Kreuz nicht anders. Wie dieses kann der Zölibat nur verstanden werden, wenn ein Mensch gläubig auf das Himmelreich ausgerichtet ist. Diese übernatürliche Sichtweise ist aber nicht nur in den weltlichen Medien, sondern auch bis weit in den institutionell verfassten Katholizismus hinein nicht mehr vorhanden. Das heißt, das mangelnde Verständnis für den Zölibat unter den Gläubigen ist ein Seismograph für die tiefe Glaubenskrise unserer Zeit.

Was tun?

Wie so oft ist das Wichtigste einfach das Vorbild. Ein geistlich wie menschlich überzeugend gelebter Zölibat wird nach meiner Erfahrung viele Menschen, auch Nicht-Christen, mit Respekt, ja Ehrfurcht erfüllen. Der Zölibat wirkt in einer materialistischen Gesellschaft durch sich selbst.

Aber verlockt Sie die Vorstellung nicht, mit den „viri probati“ mit einem Schlag wahrscheinlich vieler personeller Probleme ledig zu werden?

Ganz und gar nicht. Das hieße, Quantität über Qualität zu stellen. Die Qualität, nämlich die spezifische Physiognomie gerade der katholischen Kirche, ist auf das engste mit dem Zölibat des Weltpriesters verbunden. Es ist eigenartig, dass bei vielen Wortmeldungen der letzten Zeit der Stand der wissenschaftlichen Zölibats-Forschung kaum beachtet wird. Wir wissen heute, dass der Zölibat des Weltpriesters, zumindest als Enthaltsamkeits-Zölibat, apostolischen Ursprungs ist und auf die Praxis und Weisung des Herrn selbst zurückgeht. Das ist keine Kleinigkeit.

Der Zölibat wurde in der Ost- und Westkirche gemeinsam über die ersten Jahrhunderte hinweg beachtet, und erst die Trullanische Synode von 682 hat der Orthodoxie eine gewisse Abkehr von dieser Praxis beschert. Damit ist die römisch-katholische Kirche heute die einzige, die diese Tradition unversehrt bewahrt hat. Der Zölibat ist ihr Stolz, ist ihr spezifischer Schatz, den sie wie einen Augapfel hüten muss. Gerade mit diesem Schatz wird sie die Menschen immer wieder zu Gott erheben. Wenn die katholische Kirche diesen Schatz aufgeben würde, würde sie sich selber und sicher auch wesentliche Elemente des Amtspriestertums fast zwangsläufig mit aufgeben.

Haben Sie den Eindruck, dass man den Wert des Weihepriestertums in den letzten Jahrzehnten in der Pastoral genügend betont hat?

Nein. Die amerikanischen Religionssoziologen Stark und Finke haben überzeugend den Zusammenhang zwischen dem nachkonziliar verflachten Priesterbild und dem Rückgang von Berufungen nachgewiesen. Das fängt mit äußeren Zeichen an: Dort, wo der Priester bewusst Zivilkleidung trägt, signalisiert er, dass er ein Mensch wie jeder andere sein will. Folgerichtig will man den Vorrang und die Unverzichtbarkeit dieser Berufung nicht mehr betonen und darum beten. Das hat lebenspraktisch zur Folge, dass man Priester, besonders Pfarrer, wie abhängige Angestellte einer bischöflichen Verwaltung behandelt, sodass sie den Eindruck haben müssen, ihre Lebenshingabe wird gar nicht wertgeschätzt. All das sind starke Signale, dass man trotz aller Lippenbekenntnisse zu unseren Priestern davon ausgehen muss: Das Priestertum gehört zu den Verlierern der nachkonziliaren Zeit.

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Lesermeinungen

 Mykrokosh 1. Februar 2011 
 

@ camino ignis

Die Ostkirche hat kein Problem damit, den apostolischen Ursprung des Zölibats anzuerkennen - sie tut es implizit, indem sie das Bsichofsamt nur den unverheirateten Priestern vorbehält.
Ganz anders aber verhält sich die Westkirche gegenüber dem verheirateten Priestertum des Ostens, welches ebenfalls apostolischen Ursprungs ist, weil es bereits in der Heiligen Schrift bezeugt wird und bis heute in der Ostkirche fortdauert. Auch die Westkirche sollte daher in der Tatsache der ununterbrochenen Existenz des verheirateten Priestertums der Ostkirche den Willen Gottes erkennen.
Ich wiederhole noch einmal: die Ostkirche hat kein Recht, sich in die inneren Angelegenheiten des Westens einzumischen - ob der Pflichtzölibat beibehalten oder abgeschafft wird, hängt allein von der Entscheidung des Papstes und der lateinischen Bischöfe ab.
Aber die Ostkirche hat sehr wohl das Recht auf die Beibehaltung ihrer Eigentradition. Dieses Thema war auch nie ein Thema geschweige denn ein Problem im ökumenischen Dialog zwischen West und Ost. Auch der heutige Papst stellte in seinem Buch \"Salz der Erde\" völlig zurecht fest, dass der Pflichtzölibat kein Dogma der Katholischen Kirche ist.
Daher soll die mißverständliche Rede vom Zölibat als Wesenszug des Priestertums vermieden werden. Der Zölibat soll natürlich theologisch begründet werden, sonst hätte er ja keinen Sinn. Aber es darf nicht dabei der Eindruck entstehen, als zöge die Westkirche die Gültigkeit bzw. katholische Vollwertigkeit der orientalischen Priesterschaft in Zweifel.


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 camino ignis 1. Februar 2011 

Oh,

dass Erzbischof Vsevolod vor knapp drei Jahren verstorben ist, war mir nicht bekannt, auch ist dieses Zitat von ihm weder philokatholisch noch sonderlich genuin katholisch, denn er scheint genau wie Sie zu vergessen, dass der Zölibat eine genuin katholische, weil apostolische Tradition der West und Ostkirche ist. Ich muss mich immer wieder wundern, dass Sie diese Gemeinsamkeit nicht erkennen und stattdessen immer wieder unterstellen, man wolle das verheiratete Priestertum der Ostkirchen als minderwertig abstempeln. Tatsache ist, dass die Strukturen beider Kirchen sich unterschiedlich entwickelt haben, aber die Ostkirche die Apostolizität des Zölibates grundsätzlich bejaht und den Zölibat hoch schätzt, warum sollte es dann zu ökumenischen Problemen kommen, wenn die Kirche des Westens in ihrer Tradition den Willen Gottes erkennt. Das ist doch völlig unlogisch. Die Aufweichung des Zölibates hingegen würde unter den gegebenen Umständen der Westkirche der Entspiritualisierung und Entsakralisierung Tür und Tor öffnen, sie würde in rasender Geschwindigkeit zu einer säkularen Vereinssekte mutieren, die dem Hedonismus und anderen Bedrohungen der christlichen Wertekultur nichts mehr entgegenzusetzen hätte. Um die so stolzen Kirchen des Ostens könnte es zwischen dekandentem Westen und fanatischen Islamisten sehr schnell sehr einsam werden. Nun denn, ihr Optimismus bezüglich der Zukunft Ihrer eigenen Kirche mag Sie ehren!


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 camino ignis 1. Februar 2011 

Scharfmacher gibt es überall!

Und ich sage Ihnen, Myrokosh, sollte dieser Erzbischof diese recht unüberlegten Äußerungen gemacht haben, kann er gern noch einmal eine Nacht darüber schlafen. Vielleicht wird er dann seiner unschönen Erpressermethoden gewahr, die weder von christlichem noch brüderlichem Geist, weder von Überlegenheit noch Stärke, vielmehr von einer geradezu irrationalen Angst zeugen. Womöglich gar einer panischen Angst vor der Wahrheit?? Die Orthodoxen und die Unierten Kirchen wären klug beraten, wenn sie alles unterstützen, was zu einer Konsolidierung des genuin Katholischen beirägt, es könnte sonst sein, dass sie sehr bald und sehr schnell einen wichtigen Verbündeten und aufrichtigen Partner im Kampf gegen den Hedonismus und anderer Bedrohungen des Christentums verlieren und somit alsbald selbst von der Landkarte der Religionen verschwinden.


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 Mykrokosh 31. Jänner 2011 
 

@ camino ignis: mögliche Auswirkungen auf die katholisch-orthodoxe Ökumene

Es ist sehr leicht festzustellen, welcher Kirche ich angehöre: man braucht nur in mein Heimatdorf zu kommen und über meine Konfessionszugehörigkeit nachzufragen bzw. nachzuschauen, in welche Kirche ich am Sonntag zur Messe gehe.
Ich erlaube mir, Erzbischof Vsevolod (Ökumenisches Patriarchat) zu zitieren, welcher die Bemühungen um eine Dogmatisierung des Pflichtzölibats mit folgenden Worten kritisiert:
\"Wenn diese Versuche erfolgreich sein sollten (der Herr möge das nicht zulassen), wird es schwerste Folgen für den orthodox-katholischen Dialog haben. Wir werden wieder mit einer offensichtlichen Respektlosigkeit gegenüber unseren orthodoxen Priestern konfrontiert werden. ... es ist absolut unmöglich zu glauben, dass die Katholische Kirche den christlichen Osten und unsere verheirateten Priester respektiert, solange sich solche Fälle ständig wiederholen. … Wenn Rom die Traditionen des christlichen Ostens nur dann respektiert, wenn es ihm passt, dann ist diese Achtung wenig wert\".
Übrigens, erwähnte der orthodoxe Hierarch dabei auch Kardinal Stickler. Die Apostolizität des verheirateten Priestertums bekennt die Ostkirche in dem von Ihnen so ungeliebten Trullanum II im Kanon 13, hier sein Wortlaut in Englisch (eine deutsche Übersetzung konnte ich leider nicht finden):
\"Since we know it to be handed down as a rule of the Roman Church that those who are deemed worthy to be advanced to the diaconate or presbyterate should promise no longer to cohabit with their wives, we, preserving the ancient rule and APOSTOLIC perfection and order, will that the lawful marriages of men who are in holy orders be from this time forward firm, by no means dissolving their union with their wives nor depriving them of their mutual intercourse at a convenient time. Wherefore, if anyone shall have been found worthy to be ordained subdeacon, or deacon, or presbyter, he is by no means to be prohibited from admittance to such a rank, even if he shall live with a lawful wife. Nor shall it be demanded of him at the time of his ordination that he promise to abstain from lawful intercourse with his wife: lest we should affect injuriously marriage constituted by God and blessed by his presence, as the Gospel says: \"What God has joined together let no man put asunder;\" and the Apostle says, \"Marriage is honourable and the bed undefiled;\" and again, \"Are you bound to a wife? Seek not to be loosed.\" But we know, as they who assembled at Carthage (with a care for the honest life of the clergy) said, that subdeacons, who handle the Holy Mysteries, and deacons, and presbyters should abstain from their consorts according to their own course [of ministration]. So that what has been handed down through the Apostles and preserved by ancient custom, we too likewise maintain, knowing that there is a time for all things and especially for fasting and prayer. For it is meet that they who assist at the divine altar should be absolutely continent when they are handling holy things, in order that they may be able to obtain from God what they ask in sincerity.
If therefore anyone shall have dared, contrary to the APOSTOLIC Canons, to deprive any of those who are in holy orders, presbyter, or deacon, or subdeacon of cohabitation and intercourse with his lawful wife, let him be deposed. In like manner also if any presbyter or deacon on pretence of piety has dismissed his wife, let him be excluded from communion; and if he persevere in this let him be deposed.\"


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 camino ignis 31. Jänner 2011 

Myrokosh, mein Spezi!

Und Ihnen empfehle ich die Lektüre von Kardinal Stickler und Stefan Heid, bevor Sie hier wieder hochfahrend und naseweis Prof. Wollbold -für dessen exzellente Ausführungen und treffende Analysen man nur danken kann- über den Mund fahren und Ihre Ansichten von der angeblichen Apostolizität des verheirateten Priestertums vekünden, die so apodiktisch nicht einmal die Kirche vertritt, der Sie nach eigenem Bekunden angehören wollen (woran ich, ehrlich gesagt, nachgerade meine Zweifel habe). Wenn Sie sich selbst in Kirchengeschichte auskennen würden, dann würden Sie übrigens vermutlich etwas vorichtiger sein mit Ihrem beständigen Rekurs auf Trullanum 2 (nur mal so als Hinweis!).


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 Noa 31. Jänner 2011 
 

Der SCHATZ der KIRCHE

ist JESUS CHRISTUS und nicht eine LEISTUNG, eine LEBENSFORM oder eine Kasteiung, oder sonst etwas! NUR ER kann der SCHATZ sein! UND ER und alles was ER uns GIBT ist ein GESCHENK!


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 Diasporakatholik 31. Jänner 2011 
 

@Waldi

Lieber Waldi,
ich bin überzeugt davon, dass dem, der sich ernsthaft und stets in Demut und aufrichtiger Liebe zu GOTT um das Verständnis von GOTTES Wort bemüht, durch den HL. GEIST viele Einsichten zuteil werden, egal welchen Bildungsstand der Betreffende hat.
Was Sie über den \"Faschingspfarrer\" und seinen Kollegen schreiben, sind schon große \"Eigenmächtigkeiten\", die wir auch in der einen oder anderen Form in Gottesdiensten erleben und erleiden mussten.
Ehe man sich darüber zu sehr ärgert und Schaden an der Seele nimmt, ist es sicherlich besser, wie Sie einen Bogen um solche Leute zu machen - das haben meine Frau und ich auch schon machen müssen und so den Seelenfrieden wiedergefunden..
Falls es jedoch möglich ist, sollte man für die Priester still beten - ich und meine Frau tun dieses z.B. seit längerem für einen noch verhältnismäßig jungen Priester, den wir bis auf die in unseren Augen zu gleichgültige und zu ehrfurchtslose Art seiner Kommunionausteilung eigentlich ansonsten sehr schätzen.
Wir meinen, dass sich bei ihm inzwischen schon etwas gebessert hat.


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 Waldi 31. Jänner 2011 
 

Lieber Diasporakatholik,

herzlichen Dank für Ihre netten Worte und das Lob, das ich nicht verdiene. Denn auch ich bin nicht selten das Opfer festgefahrener Meinungen. Aber als ehemaliger Fernfahrer und über 25 Jahre Linienbus-Fahrer mit unzähligen zwischenmenschlichen Begegnungen und Gesprächen, sind mir doch tiefe Einsichten und Erfahrungen zuteil geworden. Außerdem habe ich, Kleinschriften inbegriffen, viele Hunderte anspruchsvolle Bücher gelesen. Dies nur als Hinweis, dass die meisten \"klugen Einsichten\" nicht auf meinem Mist gewachsen sind. Aber sie sind eine Bereicherung, für die ich dankbar bin.
Um nochmals auf den \"Faschingspfarrer\" zurückzukommen, ein weiterer \"Ausrutscher\". Bei einer anderen Messe in einer anderen Kirche am 26. Dezember 2009, nachdem er den Kelch und die Hostie erhoben hatte mit den Worten: \"Seht das Lamm Gotter, das hinwegnimmt...\", stellte er den Kelch ab und ging mit der Hostie zu den vier Ministrantinnen im Alter von etwa 9 bis 13 Jahren, gab sie einer in die Hand, aber nicht zum Kommunizieren, sondern um sie an die anderen drei weiterzureichen, um Gott durch diese Behrührung \"begreifbar\" zu machen. Nachdem sie sich mit dieser Gottesbegegnung amüsiert hatten, wurde die Hostie \"als Leihgabe\" vom Pfarrer wieder abgeholt. Am Ende der Messe hat er die Gemeinde noch mit Bedauern darauf hingewiesen, dass er durch die kirchlichen Vorschriften verhindert sei, die Messe nach eigenen Vorstellungen noch amüsanter zu gestalten. Also, außerhalb des Faschings.
Ein anderer Pfarrer in unserer Gegend versucht den Feministinnen zu gefallen, indem er sagt: \"Lieber Gott Vater, lieber Gott Mutter...\" Nach dem Gender-Wahn wäre auch diese Formulierung unkorrekt, denn da müsste es heißen: \"Lieber Gott Elter1, lieber Gott Elter2. Das kommt auch noch! Der große Konrad Adenauer hatte nicht ganz Unrecht mit der Frage, die er Gott stellen möchte: \"Warum hast Du der menschlichen Vernunft so enge Grenzen gesetzt und der Dummheit so unermessliche Freiräume zur Verfügung gestellt?\"
Möge Gott Sie, verehrter @Diasporakatholik, aber auch alle anderen segnen, die mit aufrichtiger Sorge um das Wohl und die Beständigkeit der katholischen Kirche bemüht sind, nach den Vorgaben und das Wehen des Heiligen Geistes und nicht nach dem federlosen Geflatter des Zeitgeistes!


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 supernussbi 31. Jänner 2011 

DANKE, Herr Professor Wollbold

Sie haben es auf den Nenner gebracht. Ich muss über die Antwort auf die erste Frage gar nicht weiter lesen. Es genügt. Lasset uns beten!


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 Kathole 31. Jänner 2011 
 

@Waldi

Leider habe ich in 25 Jahren Aufenthalt im industriellen Herzen der Diözese Rottenburg-Stuttgart, ebenso wie Sie, schwerste liturgische Mißbräuche am laufenden Band, Verkündung von Häresien und Papsthetze in den Predigten erleben müssen. Insoweit unterscheidet sich unsere Lagebeurteilung des bisherigen Ist-Zustandes in Deutschland wahrscheinlich nicht wesentlich.

Mich schmerzt aber, wenn Sie wie selbstverständlich die Ursache dafür im II.Vatikanischen Konzil festmachen. Das II.Vatikanische Konzil sind die verbindlichen Konzilstexte und nicht das, was verschieden Theologenkreise Im Schattten des Konzils, am Rande des konzils oder nach dem Konzil von sich gegeben oder mit Berufung auf einen fiktiven \"Geist des Konzils\" abgesondert haben.

Die Konzilstexte, insbesondere die vom höchsten lehramtlichen Gewicht unter ihnen, wie die Dogmatische Konstitution über die Kirche, \"Lumen Gentium\", sind von wunderbarer Schönheit und Tiefe. Leider werden sie bei uns so gut wie nie gelesen, weder von den \"Progressisten\", die sich gerne auf den \"Geist des Konzils\" berufen, noch von solchen erbitterten \"Traditionalisten\", die es fast schon für Teufelswerk halten.

Die Liturgiereform fand im übrigen erst nach dem Konzil statt und hat in ihren Bestimmungen etliches anders umgesetzt, als es dort einmal beschlossen wurde. Doch auch diese keineswegs perfekte Liturgiereform war und ist kein Freifahrtschein für Liturgiemißbräuche. Dafür benötigte es zumindest anfangs schon einigen bösen Willen oder grobe Unwissenheit, um geltende Vorschriften zu mißachten, was mit der Zeit aber zur unbedachten Gewohnheit werden konnte.

Ich durfte Ende der 70er Jahre an, im besten Sinne des Wortes, \"lebendigen\" und deshalb nicht weniger ehrfurchtsvollen Eucharistiefeiern im Ausland teilnehmen (Mundkommunion war selbstverständlich). Dies geschah im Zirkel einer Laiengruppierung, die aus dem Impuls eben jenes II. Vatikanums entstanden und heute eine große Bewegung mit päpstlicher Anerkennung geworden ist. Vergleichbares durfte ich nach meiner Rückkehr nach D leider nur noch sehr selten erfahren, insbesondere bei Weltjugendtagen und anderen Gelegenheiten in Rom. Das geistliche Marschgepäck, das ich von dieser Vatikanum II-inspirierten Bewegung mitbekam, dazu gehörte die Liebe zur Heiligen Schrift, zu den Sakramenten, insbesondere zum Eucharistischen Herrn, kindschaftliche Liebe zur Mutter des Herrn, begeisterte und kindschaftliche Folgsamkeit gegenüber den Nachfolgern des Hl. Petrus in Besonderheit sowie dem kirchlichen Lehramt und der Überlieferung insgesamt, auch die hohe Wertschätzung beispielsweise für die Schriften eines gewissen Joseph Ratzinger und eines Romano Guardini, sowie natürlich erst recht für die Konzilstexte.

Solche Bewegungen gehören zu den wahren Früchten des Konzils. Die bitteren Früchte stammen hingegen vom sogenannten \"Konzilsgeist\", den einflußreiche Theologen dem Konzil unterzuschieben versucht haben, der aber nur deren eigener Vogel war und ist. Der wesentliche Impuls des II.Vatikanischen Konzils war lt. Paul VI. die Hervorhebung der allgemeinen Berufung aller Gläubigen zur Heiligkeit.


2
 
 Diasporakatholik 31. Jänner 2011 
 

@Kathole zum Zölibat

Ich teile Ihre Einschätzung.
Seien wir auch hinsichtlich unseres tiefen Wunsches nach der Bewahrung der Priesterberufe (mit Zölibat) in Nachfolge des Hl. Paulus (Römerbrief) \"beharrlich im Gebet\".
Ich als einfacher Katholik ohne irgendwelche Ämtchen und weltlichen Einfluss in der Kirche setze hauptsächlich und eigentlich nur noch darauf meine Hoffnung - gemäß der Verheißung des HERRN: \"Bittet - so wird Euch gegeben!\"


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 Mykrokosh 31. Jänner 2011 
 

Erst die Kirchengeschichte lernen, dann ein Interview geben

Zitat: \"Der Zölibat wurde in der Ost- und Westkirche gemeinsam über die ersten Jahrhunderte hinweg beachtet, und erst die Trullanische Synode von 682 hat der Orthodoxie eine gewisse Abkehr von dieser Praxis beschert. Damit ist die römisch-katholische Kirche heute die einzige, die diese Tradition unversehrt bewahrt hat.\"
Die Ostkirche hat die seit den apostolischen Zeiten bestehende Tradition des verheirateten Priestertums auf der Synode \"In Trullo\" 691 (und nicht 682) bestätigt.


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 Waldi 31. Jänner 2011 
 

Lieber @Kathole,

auch ich kenne und schätze Ihre Kommentare und respektiere Ihre Meinung. Deshalb auch meine Bitte um Ihr Verständnis. Als Jahrgang 1937 habe ich die Kriegsjahre noch als Kind und die Nachkriegszeit als Jugendlicher erlebt, mit allen Ängsten und Entbehrungen. Die Kirche von damals war für mich, und viele andere Gläubige, ein Hort tiefer, trostvoller Geborgenheit und geistige Heimat. Diese höchst positiven Erlebnisse mit der Kirche Jesu Christi haben mich tief geprägt und trotz mancher Rückschläge, im Glauben wachsen lassen - sogar bis zu einem bescheidenen Grad echter, mystischer Erfahrungen, (aber ohne Genuss von LSD), und ohne persönliches Verdienst, sondern als Gnadengeschenk des Himmels. Solche Erlebnisse hatte ich auch in jüngster Vergangenheit, die mir das dankbare Gefühl vermittelten, dass ich mit meinem Glauben sowie meiner Einschätzung über den heutigen, besorgniserregenden Zustand unserer guten Mutter Kirche nicht ganz daneben liege.
Sicher würden Sie mich besser verstehen, wenn Sie die unvorstellbaren Narrheiten in einigen Kirchen miterlebt hätten wie ich.
Dazu möchte ich nur ein Beispiel von einigen herausgreifen. Ein schon älterer Pfarrer pflegt in unserer Nachbargemeinde just am Sonntag vor dem Faschingsdienstag alljährlich eine Narrenmesse zu feiern. Das geht folgendermaßen vor sich. Zuerst kommt der Hinweis, dass wir kurz vor dem Faschingsauskehr stehen. Nach der Verkündigung des Evangeliums erzählt der Pfarrer am Ambo, statt eine Predigt zu halten, nur Witze wie bei einer fröhlichen Stammtischrunde. Dann zieht er sein Messgewand aus, zaubertt unter dem Volksaltar eine Harmonika hervor und beginnt Gstanzln zu singen, auch Schnaderhüpfln genannt - und zwar so: \"Liaber Herrgott, jetzt leg i mi nieder - wenn mi brauchst, dann weckst mi halt wieder.\" Und das ganze närrische Auditorium antwortet mit einem kräftigen: \"Holladiri, holladio, holladiria, holladio\". Gute fünf bis zehn Minuten ist die Kirche nur noch eine närrische Faschings-Hochburg. Kurz danach geht es zur Wandlung, von der viele in ihrer Ausgelassenheit kaum was merken. Ich versichere Ihnen mit meinem Ehrenwort, dass ich nicht übertreibe und dass es sich wirklich so zugetragen hat. Ich habe dort nie mehr eine Messe besucht.
Sie müssen mir zugeben, dass solche Entgleisungen unter der vorkonziliaren Liturgieordnung niemals vorgekommen wären.
Ich schreibe diesen Kommentar einmal für Sie, verehrter @Kathole, aber auch für alle anderen, um dem ungerechtferigten Verdacht vorzubeugen, ich sei ein Feind der katholischen Kirche, ein engstirniger Traditionalist und ein sturer und radikaler Fundamentalist. Nein, nur die Sorge treibt mich, dass durch solche Abflachungen der Liturgie auch die Ehrfurcht vor dem göttlichen Mysrerium immer mehr schwindet.
Zum Schluss empfehle ich Ihnen das Buch, \"Häresie der Formlosigkeit\", von Martin Mosebach.
Ich wünsche Ihnen und allen anderen Gottes Segen.


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 Kathole 30. Jänner 2011 
 

@Waldi - Korrektur zu meinem Beitrag

Statt \"Tagespost-Interview mit Oliver Maksan\" muß es natürlich \"Tagespost-Interview von Oliver Maksan mit Professor Andreas Wollbold\" heißen!


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 Kathole 30. Jänner 2011 
 

Zölibat - letzter Schutzwall vor Berufskatholiken-Überschwemmung

Zu allen theologischen, spirituellen, pastoralen und kirchengeschichtlichen Argumenten für die Beibehaltung des Priesterzölibats kommt gerade in den deutschsprachigen Ländern mit ihrer üppigen Priester-Besoldung dank Kirchensteuer / Kirchenbeitrag / Staatskirchenbezahlung ein weiterer gewichtiger praktischer Grund hinzu:

Der Zölibat ist hier das letzte Hindernis, das sich der Überschwemmung des Priester-Standes durch die omnipräsenten Berufskatholiken entgegenstellt, für welche die Kirche nicht der mystische Leib Christi sondern schlicht ihr Arbeitgeber ist, von dem sie vor allem regelmäßige und nicht zu spärliche Knete erwarten, ansonsten aber von ihm in Ruhe gelassen werden wollen.

In Diözesen, in denen die Einhaltung des Zölibats überhaupt nicht überwacht wurde, wie etwa das dafür bekannte Linz, konnte die Mentalität des Berufskatholikentums auch den lokalen Klerus überschwemmen. Von den Folgen in dieser Diözese wurde schon oft berichtet.


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 Cölestin 30. Jänner 2011 

\"Eine Abschaffung des priesterlichen Zölibats käme einer kirchlichen Selbstaufgabe gleich.\"

Das ist eine unsinnige Aussage. Die orthodoxe Kirche gibt\'s immer noch, und die katholische Kirche hat es über 1000 Jahr auch ohne Pflichtzölibat gegeben. Der Weltpriester sollte frei wählen dürfen, ob er zölibatär oder als Verheirateter seinen priesterlichen Dienst ausübt!


1
 
 Antonius10 30. Jänner 2011 

Immer neu beginnen

Eine der wichtigsten Botschaften des Christentrums ist, daß man immer neu beginnen kann. Das war für alle Priester das im Juni vergangenen Jahres zu Ende gegangene Priesterjahr. Wenn der eine oder andere vielleicht in letzter Zeit nur oberflächlich die geistlichen Aspekte wie Stundengebet, Eucharistiefeier u.ä. gelebt hat und vielliecht lange Zeit selbst nicht das Sakrament der Versöhnung empfangen hat (obwohl für ihn bei fast jeder Versammlung im Dekanat oder gar im Bistum ganz optimal die Gelegenheit besteht), dann könnte auch hier bewußt ein neuer Anfang gesetzt werden. Es macht viele traurig, wenn sie wahrnehmen, daß für viele Priester Messe und Stundengebet nur Tagespunkte sind, die sie angeblich von der Arbeit und der Begegnung mit den Menschen abhalten. Wie oft führte schon die Vernachlässigung oder gar die Aufgabe des Stundengebetes und der Betrachtung zur Aufgabe des Priesterberufes. Man ist nicht mehr immun gegen die Verlockungen des Zeitgeistes. Ich kenne aber auch wenige gute Beispiele, Priester, die gegen die Kritik mancher Gemeindeglieder die Eucharistie so feiern, wie es der kirchlichen Ordnung entspricht und für die das geistliche Leben immer noch die erste Aufgabe ist. Und bei diesen sieht man die Freude an diesem Dienst. Meistens kommen aus deren Gemeinden auch Berufungen.
Und wie ist die Einstellung bei uns, die wir nicht zum Klerus gehören? Ist der Priester nur Verteiler ehrenamtlicher Aufgaben? Lassen wir uns von ihm auch mal etwas sagen? Die Tugenden, die ein angehender Priester braucht, beginnen in der Familie und im familiären Umfeld. Wenn der Freitag der schönste Tag der Woche ist, an dem nach mühevoller Arbeit (meist im Büro) das Wochenede beginnt und die berufliche Arbeit der Eltern und anderen Verwandten nichts mehr mit dem lieben Gott zu tun hat, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn die heranwachsende Generation einen \"Null-Bock-Generation\" wird. Wenn das Gebet in der Familie nicht mehr gepflegt wird, wie soll dann das Gebetsleben eines künftigen Priesters gelingen? Wenn Eheleute vor ihren Kindern nur noch nebeneinander statt in lebendigem Miteinander leben, wie soll hier ein Kind lernen, was Treue ist? Aber auch hier ist die Gelegenheit, neu zu beginnen.


1
 
 Hedwig Beverfoerde 30. Jänner 2011 
 

Ausgezeichnete Stellungnahme!

Man könnte den Möchte-gern-Zölibats-Abschaffern (Lammert und Co.) fast dankbar sein - so viele ausgezeichnete und tiefe Erklärungen und Verteidigungen dieser einzigartigen Lebenshingabe sie uns in den letzten Tagen beschert haben. Meine gläubige Zustimmung zum Zölibat ist durch viele Schriften der letzten Zeit zu einem tiefen Verständnis geführt worden.
DANKE an Herrn Wollbold!


6
 
 a.t.m 30. Jänner 2011 

Hätte eine Frage

Gibt es diesen Kampf gegen den \"Heiligen Zölibat\" nur in der HRKK des deutschsprachigen Raumes, oder wird dieser auch in anderen Teilen der HRKK so massiv geführt??

Denn so denkt seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI über den \"Heiligen Zölibat\"

www.papstbenediktxvi.ch/index.php?m=9&s=6


3
 
 Waldi 30. Jänner 2011 
 

Immer wieder...

wird das II. Vatikanische Konzil und dessen Weichenstellung, offen oder verdeckt, als Ursache für die heutige Misere der katholischen Kirche angeführt - und immer mutiger von namhaften Pastoraltheologen wie Professor Andreas Wollbold benannt - und nicht nur von einfachen Basis-Katholiken. Es ist tatsächlich so wie Prof. Wollbold schreibt: \"Aber die Umsetzung der Reform hat doch dazu beigetragen, dass die Liturgie eher als eine Art Gemeindeversammlung verstanden wurde. Die Sakralität, die Ehrfurcht, Gott einen würdigen Kult darzubringen, wie es Papst Benedikt sagt, ist weitgehend in den Hintergrund getreten\".
Zu allem Leidwesen hat man auch die Priester buchstäblich ihrer Würde \"entkleidet\" und in Zivilkleider gesteckt, allerdings nicht ohne ihr eigenes Zutun.
Der katholische Theologe und Psychiater Dr. Manfred Lütz schreibt im evangelischen Magazin \"chrismon\", folgenden bemerkenswerten Satz: \"Was den Gottesdienst betrifft, so muss klar werden, dass Christentum nicht ewiger Kindergottesdienst ist, sondern etwas für Erwachsene, nichts Harmloses, sondern eine Sache auf Leben und Tod. Die Menschen wollen da Gott, sie wollen dem Heiligen begegnen, nicht bloß dem originellen Pfarrer. Und die Menschen wollen beten\". Zitat Ende.
Dazu passt aber nahtlos auch die Kritik vom Theologen Klaus Berger, Zitat: \"Die heutigen Liturgiefeiern werden immer mehr zum Kindergarten für Erwachsene\". Zitat Ende. Und genau das ist es, was viele wirklich Gläubige von der Sonntagsmesse abhält. Dazu kommen noch diese seichten und geistig völlig glanzlosen und quälenden Laienpredigten. Auch der erzwungene, übertriebene und oft peinlich eskalierende Friedensgruß, auf den die meisten sowieso verzichten möchten und nur deshalb mitmachen, um den Nachbarn, vorn und hinten, links und rechts, nicht den Verdacht zu vermitteln, er sei nicht christlich und friedlich gesinnt. Man hat vieles eingeführt, auf das man, ohne den Glauben zu verletzen, getrost hätte verzichten können. Aber man hat auf Vieles verzichtet, was dem Glauben und der Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten förderlich gewesen wäre.
Um dieses ganze Dilemma zu erkennen und mit echter Sorge um unsere Heilige Mutter Kirche wahrzunehmen, bedarf es keiner theologischen Studien, da genügt der einfache Hausverstand und die Sensibilität eines ehrlichen und unverfälscht gläubigen Herzens.


5
 
 Sophia77 30. Jänner 2011 
 

\"Nicht zuletzt wegen der Mängel in der Katechese\"

Nach meinem Eindruck ist dieser unscheinbar erscheinende Satz ganz wichtig - wichtiger als die ganze Zölibatsdiskussion! Und da ist es mit einfachem Katechismuswissen nicht mehr getan. Jedenfalls ist der Glaubensnotstand nicht nur ein \"Notstand gelebter Hingabe der Gläubigen\".Vielleicht liegt es auch oft an der gelebten Hingabe der vermittelnden Personen - selbst mit Zölibat! Auch an der gelebten Hingabe in einer kapitalistischen Gesellschaft, in der die Kirchensteuer das Lebenselexier der Kirche zu sein scheint - so wie das Kapital, der Konsum aher das Lebenselixier von uns allen zu sein scheint ....

Ein Beispiel für nach meiner Auffassung überzeugender Eucharistie-Katechese von heute: Beitrag \"Speise und Trank\" in \"Christ in der Gegenwart\" Nr. 5 / 2011 von Thomas Söding!


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 Mysterium Ineffabile 30. Jänner 2011 

Ja,das ist wirklich keine Kleinigkeit:

\"Es ist eigenartig, dass bei vielen Wortmeldungen der letzten Zeit der Stand der wissenschaftlichen Zölibats-Forschung kaum beachtet wird. Wir wissen heute, dass der Zölibat des Weltpriesters, zumindest als Enthaltsamkeits-Zölibat, apostolischen Ursprungs ist und auf die Praxis und Weisung des Herrn selbst zurückgeht. Das ist keine Kleinigkeit\".


6
 
 Tina 13 30. Jänner 2011 

Ein Schatz viel mehr wert, als alle Edelsteine der Welt

\'Der Zölibat ist der Schatz der Kirche\'

Der „Zölibat“ ist die getragene Liebe zu Jesus Christus.

Ich wünsche allen Priestern von Herzen viel Kraft, und hoffe dass „dies“ so bleibt!
Alles andere wäre Wasser auf der Mühle des „Dunklen“, der sicher „große Höpfer“ machen würde wenn er „dies“ zu Fall brächte.

Maria ist das reinste Wesen, dass diese Erde je betrat. Ihre Gnade, ihre Tugenden und ihre Reinheit sind von durchsichtigem Glanz und blendender Vollkommenheit, einzigartig, auserlesen.

Gott, Heiliger Geist, Du Geist der Weisheit! Lenke durch den Stellvertreter Christi die ganze Kirche, damit sie siegreich und glorreich aus allen Stürmen hervorgehe.

Maria, gute Mutter der Priester! Erflehe uns viele gute, seeleneifrige Priester! Ja, viele heilige Priester!
...

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