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David Rosen spricht vor der Synode

14. Oktober 2010 in Weltkirche, 4 Lesermeinungen
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Der Rabbiner betont die Fortschritte in den Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Judentum. Die herausragende Rolle Johannes Pauls II. und Benedikts XVI.


Rom (kath.net/as) Am gestrigen Mittwochnachmittag sprach der Berater des Großrabbinats von Israel und Direktor der Abteilung für interreligiöse Angelegenheiten des „American Jewish Committee“, David Rosen, vor der Sonderversammlung der Bischofssynode für den Nahen Osten. Dabei betonte Rosen, dass Allgemeinplätze über Israel dem Friedensprozess nicht helfen würden. Die Besetzung von palästinensischen Gebieten durch Israel sei eine Folge des Konfliktes, dessen wahre Wurzel darin zu sehen sei, dass die arabische Welt nicht in der Lage sei, einen souveränen nichtarabischen Staat zu dulden.

Rosen äußerte sich auch kritisch gegenüber den arabischen christlichen Gemeinden, die oft Positionen verträten, die hinsichtlich der Beziehungen zu den Juden im Widerspruch zum Lehramt der Kirche stünden. Es käme oft dazu, dass sich diese Christen von der durch die Kirche gewirkte Wiederentdeckung der eigenen jüdischen Wurzeln zugunsten von historischen Vorurteilen absetzten.

Der Rabbiner betonte in seiner Ansprache vor den Synodenvätern die wichtigen Fortschritte in den christlich-jüdischen Beziehungen, dies obwohl weiterhin Schatten verbleiben würden, deren Grund gegenseitige Unkenntnis und Jahrhunderte alte Vorurteile seien.


Einen entscheidenden Punkt für die christlich-jüdischen Beziehungen erkannte Rosen im Besuch Johannes Pauls II. in Israel im Jahr 2000 sowie im Besuch Benedikts XVI. im Jahr 2009, dem gegenüber er besondere Wertschätzung zum Ausdruck brachte. Der Rabbiner zitierte die verschiedenen Dialoge auf institutioneller Ebene, zu denen es in den letzten Jahren zwischen der katholischen Kirche und den jüdischen Organisationen gekommen sei.

Die Situation der christlichen Gemeinden in Israel bildete einen weiteren Punkt der Auseinandersetzungen. Diese sei sehr verschieden im Vergleich mit jener der christlichen Gemeinden, die Teil der palästinensischen Gesellschaft seien. Letztere kämpften für ihre Unabhängigkeit und seien damit unausweichlich in den israelisch-palästinensischen Konflikt verwickelt. Hinsichtlich der in Israel lebenden Christen betonte Rosen die Verantwortung der Juden, um das Wachstum dieser Gemeinen „mitten unter uns“ zu gewährleisten. Die Christen spielten eine für die israelische Gesellschaft besonders wichtige Rolle.

„Das Wohlergehen der christlichen Gemeinden im Nahen Osten stellt nichts weniger als eine Art Barometer für die moralische Verfassung unserer Länder dar“, so der Rabbiner weiter. Die Möglichkeit der Ausübung der bürgerlichen und religiösen Rechte sei immer ein Zeuge für den Gesundheitszustand der jeweiligen Gesellschaften des Nahen Ostens.

Die kritische Frage nach der Zukunft der jüdischen und christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten wird für Rosen entschieden dadurch bestimmt, wie der Begriff des „Dār al-Islām“ (Gebiete unter muslimischer Herrschaft) verstanden werde. Je nach dem, ob der „Dār al-Islām“ in einem geographisch-kulturellen oder einem theologischen Sinn aufgefasst werde, hänge die Zukunft davon ab, ob die Muslime die christliche und jüdische Präsenz als völlig berechtigt und als integralen Bestandteil der Region ansehen würden.

Rosen sprach den Wunsch aus, dass der „neue Frühling in den gegenseitigen Beziehungen“ sowohl im Nahen Osten als auch im Rest der Welt immer deutlicher werde. Er lobte den Dialog zwischen Juden und Christen und erwähnte diesbezüglich die Arbeit der letzten Jahre im „Rat der religiösen Einrichtungen im Heiligen Land“ zur Bekämpfung von Missverständnissen, Bigotterien und Anstiftung von Gewalt. Der Rat beabsichtige auch, die Versöhnung und den Frieden zu fördern, so dass zwei Nationen und drei Religionen in voller Würde, Freiheit und Ruhe im Land leben könnten. Der Rabbiner bezeichnete die christlichen „Peacemakers“ als „gesegnet“ und brachte die Hoffung zum Ausdruck, dass das Problem der Visapflicht für Ordensleute, die nach Israel einreisen wollen, definitiv gelöst werde.

Rosen gestand zu, dass sich die Gesellschaft Israels bis vor kurzem nicht der tiefen Veränderungen in den Beziehungen zwischen Katholiken und Juden bewusst gewesen sei. Gleichzeitig beklagte er, dass es in einigen Ländern Priester und auch Bischöfe gäbe, die sich nicht nur durch Unkenntnis des heutigen Judentums auszeichneten, sondern auch bezüglich der Aussagen des II. Vatikanischen Konzils zu den Beziehungen zwischen Katholiken und Juden.

Abschließend zitierte Rosen das Gebet Papst Benedikts XVI., das dieser am 12. Mai 2009 an der westlichen Klagemauer von Jerusalem gesprochen und während seines Besuches in der Synagoge zu Rom (17. Januar 2010) wiederholt hatte:

„Sende deinen Frieden ins Heilige Land, in den Nahen Osten, in die ganze Menschheitsfamilie; bewege die Herzen derer, die deinen Namen anrufen, damit sie demütig den Weg der Gerechtigkeit und des Erbarmens gehen“.


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Lesermeinungen

 Yohanan 14. Oktober 2010 

zu Deutsch

Oremus et pro Judaeis (lateinisch)=Beten wir auch für die Juden
Schalom al Jeruschalayim we Roma (hebräisch)= Friede über Jerusalem und Rom

Viele Grüße!


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 GvdBasis 14. Oktober 2010 

Bitte auch auf Deutsch

Was heißt denn bitte \"... ludaeis\" und \"... al Jeruschalayim we Roma\"? al? we?


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 Yohanan 14. Oktober 2010 

Eine wichtige Rede!

Ja, wir Christen sitzen mit den Juden in einem Boot! Unsere Gemeinschaft ist unausweichlich geborgen in der Dynamik der Bibel. Möge diese gefundene Gemeinschaft - eines der wichtigsten Ergebnisse des Vat II - gestärkt und vervollkommnet werden.
Schalom al Jeruschalayim we Roma!


0
 
 Marcus 14. Oktober 2010 
 

Oremus et pro Iudaeis.

Alles andere ist völlig sinnlos (siehe besonders drittletzter Absatz).


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