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Nursia – Norcia, der neue Anfang. Succisa virescit

29. Juli 2019 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Die Hoffnung für die Kirche und für einen von Erdbeben verwüsteten Ort auf dem Grund des Vaterhauses des heiligen Benedikts. Zur Grundsteinlegung eines neuen Klosters. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Im Jahre 1998 fasste der Benediktiner und damalige Professor der Liturgiewissenschaft am Päpstlichen Arthenäum „Sant’Anselmo“, Cassian Folsom, den Entschluss, mit zwei Brüdern eine neue Gemeinschaft zu begründen. Die drei Mönche wollten, auf die Ursprünge des benediktinischen Mönchtums zurückgreifend, die Regel des Mönchsvaters in ihrer Klarheit und Strenge in ihrer Gemeinschaft leben.

Zunächst in einer gemeinsamen römischen Wohnung lebend, gelang es ihnen, das seit mehr als einem Jahrhundert verwaiste Kloster in Benedikts Heimatstadt Norcia–Nursia zu beziehen und dort – über den Resten des Vaterhauses des heiligen Benedikts – das monastische Leben neu zu beleben. Ihrem benediktinischen „Ora et labora“ entsprechend verstanden sie die gewissenhafte Pflege von Chorgebet und Messfeier in der außerordentlichen Form des römischen Ritus, wie sie die Päpste Johannes Paul II. 1988 und Benedikt XVI. 2007 ermöglicht und gefördert haben.

Die Gemeinschaft, mittlerweile selbständiges, dem Abtprimas des Benediktinerordens unterstelltes Priorat, ist in den vergangenen zwanzig Jahren auf etwa vierzig Mönche angewachsen. Wenn in den nächsten beiden Jahren noch zwei der Mönche die Ewige Profess, d.h. ihr Versprechen, lebenslang die Mönchsgelübde – Armut, Keuschheit und Gehorsam – zu halten und der Gemeinschaft treu zu bleiben, abgelegt haben, steht der Erhebung des Priorats zur Abtei und der Wahl eines Abtes nichts mehr im Wege.


Dem „labora“ Benedikts entsprechend richteten die Mönche eine Brauerei ein, die schon gute Absatzmärkte gefunden hatte, als am 18. Januar 2017 unter der Wucht des Erdbebens Kloster, Kirche und der Rest des Ortes in Trümmer sanken, während die Brauerei im Wesentlichen unversehrt blieb.

In dieser Notlage fehlte es nicht an Angeboten an die Mönche, anderswo leer stehende Mauern neu zu beleben. Allein, die Gemeinschaft dachte an die den Mönchen des heiligen Benedikts eigene „Stabilitas loci“ und daran, dass ihr „Ort“ ja Benedikts Vaterhaus gewesen war. Und so beschlossen sie, am Ort zu bleiben – „Stabilitas loci“ eben.

Der Verlust ihres Klosters, wo sie ohnehin nur Gäste der Erzdiözese Spoleto im Vaterhause Benedikts waren, dazu mitten in der durchaus lebhaften Stadt, machte es nun möglich, abseits des Getriebes am Bergeshang in der Stille dem Ideal des „Ora et labora“ zu leben – eine bedeutungsvolle Fügung?

Neben einer – wieder Instand zu setzenden – alten Kirche, die ehemals Kapuzinern gehört hatte, soll also das neue Kloster „San Benedetto al Monte“ erbaut werden, um in Zukunft 30 Mönchen Heimat zu bieten. Am Fest des heiligen Benedikts, dem 11. Juli 2019, wurde der Grundstein gelegt. In drei Jahren hoffen die Mönche, das neue Kloster beziehen zu können.

Es ist eine bunte Gruppe, die sich hier am Heimatort des heiligen Benedikts zusammengefunden hat. Neben der „Stammtruppe“ von 11 US-Amerikanern finden sich je ein Brasilianer, Indonesier, Kanadier und ein Pole sowie auch zwei Deutsche. Dass aus dieser Gruppe von Männern verschiedenster Herkunft, beruflicher Erfahrung und Bildung eine wirkliche Mönchsfamilie zusammengewachsen ist, die von einem Geist beseelt das benediktinische Mönchtum nahe an seiner ursprünglichen Gestalt zu leben versucht, ist beeindruckend.

Spürbar wird diese aus der Vielheit der Herkunft gewachsene Einheit der Gemeinschaft im Gesang des Gregorianischen Chorals in Messe und Stundengebet. Es ist beeindruckend, wie diese Einheit geradezu hörbar wird, indem die einzelnen Stimmen so in eins zusammenfließen und so die tiefe geistig-geistliche Harmonie ihrer Gemeinschaft ausdrücken.

Das unauffällige, authentische Zeugnis dieser Mönche ist auch der Grund für die Hochschätzung und Sympathie, die ihnen die Bevölkerung von Norcia entgegenbringt. Dazu hat nicht zuletzt auch der Entschluss der Mönche beigetragen, nach dem Erdbeben an Ort und Stelle neu aufzubauen. Dieser Wille zum Aushalten und nach dem Wahlspruch der Abtei Montecassino „Succisa virescit“ („Abgeschlagen, treibt die Wurzel frische Zweige“) auf Zukunft zu setzen, gibt der ganzen Stadt Norcia Beispiel und Impuls.

Zum Fest waren darum, trotzdem der 11. Juli ein Werktag war, außer den von manchmal weither gekommenen Gästen zahlreiche Freunde der Mönche und natürlich viele Einwohner von Norcia zusammengekommen. Der Bürgermeister der Stadt, der Kommandant der Carabinieri mit sechs Männern nahmen ebenso an der Feier teil wie der Erzbischof von Spoleto-Norcia, Renato Boccardo, und der römische Kardinal Walter Brandmüller.

Die Benediktiner-Mönche von Nursia stellen sich vor (engl.)



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