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Das Kreuz im öffentlichen Raum

3. Mai 2018 in Kommentar, 13 Lesermeinungen
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„Dass gerade Vertreter der Kirche Politiker für den Vorschlag kritisieren, das Kreuz in öffentlichen Amtsgebäuden aufzuhängen, ist erstaunlich.“ Gastkommentar von Johannes Hartl


Augsburg (kath.net/Blog Johannes Hartl) Das Kreuz in öffentlichen Gebäuden? Auf jeden Fall, meine ich. Söder hat mit seinem Vorstoß eine Debatte eröffnet, die zentral ist. Dass gerade Vertreter der Kirche Politiker für den Vorschlag kritisieren, das Kreuz in öffentlichen Amtsgebäuden aufzuhängen, ist erstaunlich. Ich glaube, dass der Vorschlag richtig ist und weder dem Wesen des Christentums widerspricht noch der weltanschaulichen Neutralität des Staates.

Zunächst zu dem Vorwurf, Söder betreibe nur Wahlkampf. Söder ist ein Politiker und jeder Politiker betreibt immer Wahlkampf. Wie es um die tiefsten Herzensmotive eines Politikers bestellt ist, wage ich nicht zu bewerten. Doch ob Windkraft, Krippenplatz oder Mindestlohn: man kann jedem politischen Handeln vorwerfen, es sei nur wahlkampfstrategischen Überlegungen geschuldet. Das mag sein, sagt aber über die Sinnhaftigkeit des Vorschlags nichts aus. Politisches Handeln ist im demokratischen Staat immer auch das Buhlen um Mehrheiten, so ist das nun mal. Dass Söder durch seinen Vorschlag Religion politisiere, ist ein Vorwurf der sich auf jedes einzelne Mal anwenden ließe, wo immer ein Politiker auf Religion Bezug nimmt. Möchte man das vermeiden, schafft man ein Klima, in dem Glaube grundsätzlich im politischen Diskurs nicht mehr vorkommen dürfte. Und das käme einer Verbannung des Religiösen aus der Öffentlichkeit gleich. Denn Politik bezieht sich in ihrem Handeln auf das Gesamt der Gesellschaft, nicht nur auf einen irgendwie abgesteckten „politischen“ Bereich. Wenn ein Politiker deshalb auf die Bedeutung eines religiösen Symbols im Öffentlichen hinweist, dann hat das grundsätzlich nichts Unberechtigtes. (Mit etwas mehr Berechtigung könnte man augenzwinkernd fragen, ob es tatsächlich Aufgabe christlicher Amtsträger ist, sich zu jedwedem politischen Thema öffentlich zu positionieren, doch das nur nebenbei. Fest steht jedenfalls: die beiden Bereiche sind getrennt, doch keineswegs frei von Überschneidungen.) So zielt auch die Behauptung ins Leere, hier werde ein religiöses Symbol politisch missbraucht. Das Kreuz hat als religiöses Symbol unsere Gesellschaft maßgeblich mitgestaltet. Indem Politik dies anerkennt, drückt nicht Politik dem Glauben etwas ihm Fremdes auf, sondern weigert sich, einem Gesellschaftsmodell zuzustimmen, in dem Glauben nur noch die Schattenexistenz im Elfenbeinturm zukommt.


Das Kreuz in öffentlichen Dienstgebäuden aufzuhängen macht aus zwei Gründen Sinn. Der erste ist ein historischer, der zweite ein philosophischer.

1) Politik erfindet nicht die Gesellschaft, sondern gestaltet ihr Miteinander. Dieses fußt auf kulturelle und religiöse Grundlagen. Wo Politik diese durch neue zu ersetzen sucht, ist sie Ideologie geworden. Sie überschreitet ihren Auftrag. Der Respekt vor dem Gewachsenen und Vorhandenen ist das Korrektiv, das die herrschende politische und ideologische Szene davor bewahrt, totalitär zu werden.

Nicht die CSU des 21. Jahrhunderts kommt auf die Idee, Kreuze in öffentlichen Räumen aufzuhängen. Die Frage ist eher, wer auf die Idee kommt, sie abzuhängen. Denn ob auf Berggipfeln, an Feldwegen, auf Gebäuden: in Europa prägt das Kreuz seit vielen Jahrhunderten das öffentliche Erscheinungsbild. Wie genau käme man auf die Idee, dass politische Räume sich im Sinne eines religiösen Vakuums darstellen müssten, das sich in europäischen Städten sonst nirgends findet? Man wird Mühe haben, eine europäische Innenstadt zu finden, die nicht von einem Kirchturm dominiert wird. Das kann einem gefallen oder auch nicht: so sieht Europa nunmal aus.

Weshalb es Aufgabe der Politik sein sollte, eine religiös ungeprägte Öffentlichkeit zu inszenieren, erschließt sich mir nicht.

Wie nun verhält sich aber diese Tatsache zur Religionsfreiheit und zur weltanschaulichen Neutralität des Staates? Diese ist nach deutschem (und erst recht nach bayerischem) Verständnis eben gerade kein radikaler Säkularismus wie in Frankreich. Er beschreibt das positive Recht jedes Menschen, seine Religion (oder seine Religionslosigkeit) offen und frei zu wählen und auszuüben. Ein Recht jedoch, im öffentlichen Leben von Religion nichts zu sehen und zu hören, gibt es nicht. Der Staat hat nicht die Aufgabe, Menschen religiös zu prägen. Er hat aber eben auch nicht die Aufgabe, Menschen areligiös zu prägen. Sondern er gestaltet das historisch Gewachsene.

Nun geht es beim Kreuz aber nicht um ein beliebiges religiöses Symbol. Sondern es geht um ein Symbol der radikalen Liebe. Es geht um die Liebe dessen, der auch gesagt hat, man solle dem Kaiser geben, was dem Kaiser und Gott das was Gott gehört. Das Kreuz als Zeichen der Feindesliebe und der Gewaltlosigkeit ist das Gegenteil von Intoleranz, von religiöser Vereinnahmung.

Indem heutige Demokratien sich nicht vor der Tatsache scheuen, dass sie in christlichen Ländern entstanden sind, betonen sie: nicht jede beliebige Weltanschauung ermöglicht die Freiheit des Menschen in gleichem Maße. Da das historisch wahr ist, trägt das Aufhängen von Kreuzen in öffentlichen Räumen zur Bewusstseinsbildung bei, dass der moderne Staat und seine Religions- und Meinungsfreiheit nicht im luftleeren Raum entstanden ist, sondern auf tiefe Weise auf die Feindesliebe dessen fußt, der da am Kreuz hängt.

2) Mit seiner Aussage, der freiheitlich-demokratische Staat stütze sich auf Voraussetzungen, die er selbst nicht schaffen kann, blieb der Bundesverfassungsrichter Böckenförde dauerhaft in Erinnerung.

In seinem vielbeachteten Disput mit Papst Benedikt XVI. gab der Philosoph Jürgen Habermas Ähnliches zu: das Christentum hat die Grundlagen für jenes Menschenbild geschaffen, das moderne freie Demokratien möglich machte. Es gibt sonst keine Religion, die lehrt, dass Gott Mensch wurde. Dass der Herr zum Knecht wurde und für den Sünder starb. Dass jeder ausnahmslos geliebt und wertvoll ist.

Die Ideen der Menschenwürde und der Freiheit der Person ist heute Gemeinplatz in der westlichen Welt. Doch sie sind nicht selbstverständlich. Es ist deshalb kein Zufall, dass die Präambel der bayerischen Verfassung unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg erklärt: „Angesichts des Trümmerfeldes, zu dem eine Staats- und Gesellschaftsordnung ohne Gott, ohne Gewissen und ohne Achtung vor der Würde des Menschen die Überlebenden des zweiten Weltkrieges geführt hat, in dem festen Entschlusse, den kommenden deutschen Geschlechtern die Segnungen des Friedens, der Menschlichkeit und des Rechtes dauernd zu sichern, gibt sich das Bayerische Volk, eingedenk seiner mehr als tausendjährigen Geschichte, nachstehende demokratische Verfassung.“

Mit der Debatte um das Kreuz im öffentlichen Raum wird eine wesentliche Frage berührt. Sie lautet: kann die Würde des Menschen, die Freiheit und Stabilität unserer Gesellschaft langfristig auf die Fundamente verzichten, auf denen sie historisch gewachsen sind? Der „religiös unmusikalische“ Habermas gab sich hier zurückhaltend bis skeptisch. Betrachtet man jene Versuche, Gesellschaften ohne Religion zu bauen, so lässt sich mit Erschaudern feststellen, wie entsetzlich blutig diese Versuche im 20. Jahrhundert endeten. Man möge nicht vergessen: der Kommunismus verstand sich als gelebter Humanismus, in dem der Mensch befreit wird. Er verstand sich zudem als unmissverständlich atheistisch. Im öffentlichen Diskurs wünscht man Christen mehr Mut, die schlichte Wahrheit zu sagen: die Versuche, eine Gesellschaft ohne christliche Fundamente zu bauen, haben bisher immer Entsetzliches hervorgebracht. Weshalb sollten wir Euch diesmal glauben? Denn darum geht es im Letzten jenen, die Gottesbezüge aus der Verfassung ebenso tilgen wollen wie die Kreuze aus den Klassenzimmern: es geht um eine Marginalisierung des Christentums. Eine Gesellschaft ohne das Kreuz Jesu und wofür es steht.

Erstaunlicher Weise sind es eben die weltoffen-toleranten Linken, die begeistert „Vielfalt!“ rufen, wenn sich Religion im öffentlichen Leben zeigt, außer freilich es handelt sich um die christliche oder (viel zu provokativ!) die jüdische.

Es waren nicht einfach die Werte der Aufklärung, die aus dem Nichts den demokratischen Staat erschaffen haben. Es war vielmehr das biblische Menschenbild, die christliche Positivbewertung von Verstand, Wissenschaft und Marktwirtschaft, die den Aufstieg des Westens und auch die Entstehung der Aufklärung erst ermöglich haben. Wo dies mitunter gegen den Widerstand der Kirche durchgesetzt werden musste, gelang das eben aus demselben Grund, weshalb es im Iran ganz offensichtlich deutlich weniger leicht gelingt: weil es in der christlichen Religion selbst Grundlagen gab, die sich sogar gegen religiöse Institutionen durchzusetzen imstande waren. Nein, es ist kein Zufall, dass die Demokratie sich in christlichen Ländern durchsetzte und dauerhaft halten konnte.

Jene, die heute laut rufen, der Staat könne doch spielend auf diese historischen Wurzeln verzichten, verdienen unser Vertrauen nicht mehr als jene, die im 20. Jahrhundert ein von den Fesseln des Christentums befreites Utopia versprachen und blutgetränkte Trümmer hinterließen.

Dr. theol. Johannes Hartl ist Gründer und Leiter des Gebetshauses Augsburg und Familienvater.

#MEHR2018 - Johannes Hartl (Leiter des Gebetshauses Augsburg) beim Eröffnungsvortrag



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Lesermeinungen

 Ulrich Motte 4. Mai 2018 
 

Christentum und Demokratie

Diese Verbindung entstand allerdings am stärksten und wurde am ehesten weitgehend durchgesetzt in christlichen Konfessionen, die Symbole eher abbauten, und öfter auch die Trennung von Religion und Staat eher oder stärker forderten...Und ob die Demokratie in so geprägten Ländern nicht bis heute meist eher stärker ist, das heißt eher dort mehr Ämter durch Wahl besetzt werden oder Volksabstimmungen üblicher sind? Für alles gibt es Ausnahmen, aber Tendenzen sehe ich schon so.


0
 
 Dismas 3. Mai 2018 

Ich Johannes Hartl für dieses

hervorragende Statement!!
Und @Theobald und @Rozaniec: Ich verstehe Ihren Einwand, ich verstehe Herrn Söders Worte eherals Versuch hier nicht in die Mühle des Vorwurfes des"Verstoßes gegen die Religionsneutralität des Staates" zu geraten, so wäre der Vorschlag von vornherein ausgehebelt worden. Er ist auch kein Theologe, dennoch weiß er genau, was das Kreuz bedeutet. Aber ich freue mich sehr über jede würdige Kreuzesdarstellung in Gebäuden , unabhängig von den Gedanken des Anbringenden.Ich denke jeder weiß, wer auf dem Kreuz dargestellt ist....


3
 
 Theobald 3. Mai 2018 
 

@wedleberg

nein, dieses Argument greift einfach nur die Wortwahl HErrn Söders auf! Nachzulesen auch hier auf kath.net...
Im Übrigen ist Herr Hartl ein äußerts wirkmächtiger Theologe, aber sicher kein Jurist. Er übersieht, dass die ENtchristlichung des Kreuzes über Art. 3 GG anderen Landesvätern (Rathauschefs, etc...) die Möglichkeit eröffnet, geeignete Symbole quasi "wertneutral" anzubringen. Im Osten Deutschlands wieder rote Sterne und Marxbüsten im Rathaus? Sind ja nur historische Symbole ohne Aussage. In Teilen des Ruhrgebiets, wo vor 60 Jahren türkische Gastarbeiter zuzogen Halbmonde? Warum nicht!
DAGEGEN verwehre ich mich! Das Kreuz ist ein Zeichen des Christentums mit ALLEN zugehörigen Konnotationen! So lange Herr Söder das unterschlägt ist es unlauter, Kreuze zu verzwecken. Und nicht ich, nein, Herr Hartl tappt in die Falle.


1
 
 meaculpa 3. Mai 2018 

Ganz herzlichen Dank, @wedlerg

dass Sie hier im Forum öfter auf die grundsätzlichen juristischen Schwierigkeiten aufmerksam gemacht haben, mit denen in Europa jede christlich orientierte Regierung - nicht nur MP Söder - zu kämpfen hat, die Kreuze aufhängen will.

Nur von daher macht Söders Argumentation wirklich Sinn. Ich hatte mich zunächst auch darüber gewundert, aber dachte: egal aus welchem Grund - das Kreuz hängt erstmal, das ist ein Anfang. Aber als ich Ihre Beiträge zum Fall "Lautsi gegen Italien" gelesen habe, hatte ich ein Aha-Erlebnis.

Ohne diesen gesamteuropäischen, von Linksgrün et al. erzeugten juristischen Zwang, würden christliche Politiker sicher nicht mit Verrenkungen wie "kulturelle Identität" daherkommen, sondern gleich Klartext reden und souveräner agieren können.

Der "heilige Zorn" vieler Christen in Ehren - und er kocht seit einer Woche über - , aber blinde Empörung schadet nur!

Ein Verständnis für politisches Handeln würde der Sache Christi jetzt sehr helfen!


1
 
 myschkin 3. Mai 2018 
 

@wedlerg

Immerhin hat her Söder sich inzwischen dazu bekannt, dass das Kreuz ein christliches und nicht nur, wie er zuvor sagte, ein kulturelles Zeichen ist. Insofern hat er sich korrigiert, und das ist auch gut so. Sein früheres Statement hatte auch mich sehr verwundert.

Indessen ist mir nicht klar, warum Kardinal Marx jemanden kritisiert hat, der wie Ministerpräsident Söder evangelisch ist.


6
 
 introibo 3. Mai 2018 
 

Klar

Politiker sind immer im Wahlkampfmodus - ist ja z. T. auch existenziell.
Christen und besonders Bischöfe (als Nachfolger der Apostel) sollten eigentlich immer im Evangelisationsmodus sein. Und Erzbischöfe, die dazu noch in ihrer Wüde als Kardinäle den Purpur tragen und somit durch ihr "Outfit" dokumentieren, dass sie alle Widrigkeiten bishin zum Märtyrertod akzeptieren, sollten dies besonders berücksichtigen und leben.
Aus meinem Heimatbistum München/Freising kommt seitens des Purpurträgers ausser politischen Statements und fürstlichen Lebensstil im Prinzip gar nichts.


10
 
 wedlerg 3. Mai 2018 
 

@Theobald und Rozaniec: in die Falle gegangen

Diese von Ihnen angeführte Kritik ist nichts als eine Unterstellung. Ich höre diese Kritik im übrigen nur überwiegend von einer Seite: von SPDlern in der Kirche. Sie argumentieren, das Kreuz zu instrumentalisieren sei schändlich. Das Argument greift aber nicht. Es verbirgt nur, dass in der SPD niemand ein Kreuz aufhängen will - weder als Kulturgut, noch als religiöses Symbol.

Söders Argument war ein rein juristisches, das ihm sicher seine Hausjuristen auf den Weg mitgegeben haben. Er selbst hat sei je her das Kreuz als religiöses Symbol verstanden - immerhin hat er seit seiner Ministerzeit ein Kreuz im Büro und besucht regelmäßig eine Kapelle zum Gebet. Es ist das europäische Recht, dass das Kreuz als kulturelles traditionelles Symbol akzeptiert, nicht aber seine christliche Bedeutung würdigt.

Söder von dieser Seite her zu kritisieren ist albern und eigentlich nur ein Trick derer in Politik und Kirche, die keine Gläubigen in ihren Parteien verorten.


14
 
 Rozaniec 3. Mai 2018 
 

Das Problem sind nicht die Kreuze im öffentlichen Raum, sondern dass Söder schon bei der Ankündigung einen inhaltlichen Rückzieher gemacht hat. Wenn jemand ein Kreuz aufhängt, zugleich aber ausdrücklich betont, das sei nicht als christliches Symbol zu verstehen, dann kann das nur noch als missbräuchliche Verwendung des Kreuzes verstanden werden. Denn das Kreuz ohne christliche Bedeutung - ist das dann zwangsläufig Jesus Christus, der da hängt? Oder "einfach" das Bild irgendeines Hingerichteten? Wohl kaum in unserem kulturellen Kontext. Aber was soll dann die eundeutige Distanzierung von der christlichen Botschaft des Kreuzes?


2
 
 Theobald 3. Mai 2018 
 

richtig und falsch zugleich

Dr. Hartl schreibt richtige Dinge über Kreuz, Politik, Staat. Auch ich wünsche mir sichtbare Zeichen des Glaubens in öffentlichen Einrichtungen.

Woran sich aber die Kritik entzündet hat (auch meine), ist die Trennung, die Herr Söder vornimmt: das Kreuz sei kein christliches Symbol, sondern ein traditionelles...
DAS ist falsch und bleibt falsch. Ein Jesus, der von sich sagt "Ich bin die Wahrheit..." würde so einer Verwässerung und Verbiegung kaum seinen Segen erteilen, auch wenn das Ziel ein gutes wäre.


5
 
 meaculpa 3. Mai 2018 

AMEN!

Brillante Analyse eines ungeheuerlichen Vorgangs.

Mögen diejenigen Katholiken, die sich dieser Tage auf Kreuzaufhängungskritik eingeschworen haben, sich diesen Text zu Gemüte führen.

Je mehr prominente Befürworter Söders "Thesenanschlag" hat, desto weniger können die Medien behaupten, Dreiviertel der Deutschen wären gegen Kreuze in Behörden.

Danke, Johannes Hartl!


19
 
 Maria_Jesus 3. Mai 2018 
 

Ich danke Johannes Hartl für diese Worte und

auch dafür das er deutlich macht welcher Schatz die christlichen Werte sind.
Ja, es sind die christlichen Werte die die Grundlagen für Demokratei und Menschenrechte gelegt haben.
Nur bei Christen gilt: Jeder Mensch ist Wertvoll, es gibt kein Kastensystem, es gibt keine weniger wertvolle Menschen weil sie Ungläubig sind oder von den falschen Eltern abstammen. Jeder Mensch ist wertvoll, unabhängig von Geschlecht, Veranlagung, Familienstand, Alter, Gesundheitszustand und eventuellen Behinderungen ...

Leider sind sich die wenigsten Theologen dieses Schatzes bewusst.


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 Rolando 3. Mai 2018 
 

Eine perfekte Beschreibung der Situation

Die Sache mit der „Neutralität“ ist nichts anderes, als das Christentum verdrängen, doch was kommt dann, es gibt keine Neutralitätauf dieser Welt, sondern nur ein entweder oder, ein Ja zu Christus oder ein Nein. Die Geschichte spricht eine klare Sprache, was kommt, wenn das Kreuz verschwindet. Wenn jetzt von „Neutralen“ die Kreuzzüge wieder herhalten müssen, sie haben das Kreuz verteidigt, sonst hätten wir den Halbmond. Was besser ist, wird sich in Zukunft zeigen, wenn der Mensch aus der Geschichte wieder nichts lernt. Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist leben!


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 Psalm1 3. Mai 2018 
 

Klasse

Der beste Beitrag, den ich bisher zum Thema gelesen habe.


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