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Lackner: Mögliche 'Wüstenwanderung' der Kirche in Europa

7. Juni 2017 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Salzburger Erzbischof in "Tagespost": Glaubenssubstanz schwindet, "Tiefpunkt noch nicht erreicht" - Kirche muss charismatische Spontaneität in gewachsene, manchmal allzu starre Strukturen einbauen


München-Salzburg (kath.net/KAP) Eine "Wüstenwanderung" der Kirche in Europa, bedingt durch den Verlust an Glaubenssubstanz, kann nach den Worten des Salzburger Erzbischofs Franz Lackner nicht ausgeschlossen werden. Am Rande des großen Loretto-Pfingsttreffens in Salzburg erklärte er im Gespräch mit der deutschen Zeitung "Tagespost" (Ausgabe 2. Juni), trotz einiger guter Ansätze, Gott in einem säkularen Umfeld neu zur Sprache zu bringen - Lackner nannte als Beispiele u.a. den "Alpha-Kurs" für Glaubensneulinge oder das "Bibelteilen" - erscheine ihm "der Tiefpunkt noch nicht erreicht". Die Kirche sei, wie auch die Päpste Benedikt und Franziskus wiederholt gesagt hätten, "noch immer reich an Ressourcen, personell und finanziell, dennoch arm an Glaubenssubstanz".

Er glaube auch nicht, so der Erzbischof, "dass - wie einige meinen - die ankommenden muslimischen Flüchtlinge so etwas wie eine Rückkehr des Religiösen bringen werden". Dies möge ein Weckruf sein, räumte Lackner ein. Aber: "Wirklicher Glaube schöpft aber nicht aus einer Oppositionshaltung."

Dass wie jedes Jahr zu Pfingsten tausende Jugendliche dem Ruf der Loretto-Gemeinschaft folgten und im und um den Salzburger Dom anbetend und lobpreisend, meditierend und diskutierend präsent waren, bezeichnete Lackner als "so etwas wie ein prophetisches Zeichen". Ihn habe beeindruckt, dass der Dom so voll betender Jugendlicher war, dass die Bestuhlung entfernt werden musste. Es sei vielfach zu spüren gewesen, "dass junge Menschen nach Halt im Glauben suchen und mit den Herausforderungen unserer Zeit ringen". Lackner sprach von einer "tiefen Sehnsucht nach Wegweisung, letztlich nach Gott" unter vielen jungen Menschen. "Hier wirkt der Heilige Geist, vergleichbar dem Anfang der Kirche", sagte er wörtlich. "Es gibt solche Berührungspunkte zwischen Himmel und Erde: Im toten Winkel einer zu sehr Institution gewordenen Kirche findet echte Berührung statt."


Doch trotz Offenheit gerade jener jungen Leute, die "weit weg sind", für Fragen nach dem Bösen, dem Sinn des Lebens oder nach Gott sei er "skeptisch, ob sich ein katholisches Milieu wieder herstellen lässt", meinte Lackner. Seine Mutmaßung: "In Österreich und im gesamten Westen Europas werden wir noch mehr leiden müssen."

Als Bischof Amt und Charisma verbinden

Charismatische Bewegungen wie etwa das Neokatechumenat haben nach den Worten des Erzbischofs etwas Missionarisches. "Diese Gruppen fordern uns heraus, sie gehören in das Geflecht einer Diözese eingebunden", wies Erzbischof Lackner hin. "Darum bemühe ich mich, wenngleich mit mäßigem Erfolg." Er sehe hier die bekannte Spannung zwischen Amt und Charisma; "überall, wo Heiliger Geist wirkt, ist etwas in Bewegung und in Spannung zu einer Kirche, die etwas unbeweglich geworden scheint". Als Bischof habe er die Aufgabe, um der Einheit willen das Prophetische und Spontane einerseits und das Bewährte und Festgewordene andererseits zu verbinden. "Ich merke in den Schulen, vor Kindern und Jugendlichen fällt mir das Reden von Gott nicht schwer. In den Gremien ist es nicht so, dort herrscht viel Vorgefasstes, die Rede von Gott ist eher störend."

Junge, charismatische Aufbrüche gelte es in das Gefüge der Kirche sorgsam einzubauen. Gewachsene Strukturen seien oft statisch, befand der Salzburger Erzbischof und fügte hinzu: "Hier werde auch ich zum Systemkritiker."

Auch beim laufenden Zukunftsprozess für die Erzdiözese Salzburg gelte es zu beachten, dass der christliche Glaube "keine Naturreligion menschlicher Prägung" sei. Von Menschen organisierte Strukturen dürften nicht im Zentrum stehen, dort sei der Platz Gottes. Es brauche Impulse von außen, betonte Lackner: "Unser Glaube basiert auf Offenbarung - Gott spricht, der Mensch hört. Ich habe heute zuweilen den Eindruck, dass wir diesen Charakter unseres Glaubens verlieren."

Erzbischof Lackner beim Jugendtreffen der Loretto Gemeinschaft, Einzug zum Pontifikalamt im Salzburger Dom

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Erzbischof Lackner (c) Erzdiözese Salzburg/Sulzer


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Lesermeinungen

 Rosenzweig 8. Juni 2017 

Salzburger Erzbischof - Glaubenssubstanz schwindet, "Tiefpunkt noch nicht erreicht"..

Hier nochmals dankend auszgws. Kath.net. Pfingstbericht/Loretto Treffen:
http://www.kath.net/news/59812

Dort kam es am Abd. der Barmherzigkeit zu einem Beichtboom...
“die Jungendl. nahmen teils lange Wartezeiten auf sich um das Sakrament der BEICHTE zu empfangen.
Rund 100 Priester spendeten es mehr als zwei Stunden lang, während der
HERR in der EUCHARISTIE angebetet wurde.

Dass der Lohn und Dank für die empfangenen GNADEN groß waren, sah man an den freudigen Gesichtern während des Jubels am Ende des Abends.”

Als ich das las – empfand ich`s, als bin ich mitten unter ihnen..!
Wie spürbar der Himmel die Erde berühren kann – wenn nur WIR! uns der GNADE öffnen–
im Besonderen in den SAKRAMENTEN-
der ANBETUNG + EUCHARISTIE-FEIER!

Wie die REBE nur am WEINSTOCK Frucht bringen kann...-
so in diesem Bemühen + Vertrauen verbunden- mit allen, die noch "FERN stehen"


4
 
 Aloe 7. Juni 2017 

Nachdenkenswert

- "Wirklicher Glaube schöpft aber nicht aus einer Oppositionshaltung."

- "Unser Glaube basiert auf Offenbarung Gott spricht, der Mensch hört. Ich habe heute zuweilen den Eindruck, dass wir diesen Charakter unseres Glaubens verlieren."


6
 
 wedlerg 7. Juni 2017 
 

Der Glaube hätte nur eine Chance

wenn die alten 68er, die ewig gestrigen linksliberalen und die links-sozialen Netzwerke komplett aus der kirchlichen Öffentlichkeit und den innerkirchlichen Strukturen verschwinden würden. Diese Leute ziehen im Zweifel immer weltliche und persönliche Anliegen und Eitelkeiten dem glauben vor und ruinieren Seelen.

Motto: Lieber Sozialverband als mit Jesus beschäftigen. Es liegt wohlgemerkt nicht daran, dass die Erkenntnisse von Wissenschaft und Theologie dem Glauben entgegenstehen, sondern ganz klar soziologische und gesellschaftspolitische Motive: Sexualität und Sozialstrukturen sind die Götzen dieser Zeit. Beiden steht das Evangelium insofern entgegen als es klare Radikalität einfordert: Radikalität im Beziehungsleben, die nur mit max. Verantwortung von Jugend an umsetzbar ist und Radikalität in der Forderung an alle, etwas für Gottes Reich zu leisten. Das passt nicht zusammen mit denen, die meinen einen staatliche Rundumversorgung oder Betreuung wäre christlich.


8
 
 MariaBethania 7. Juni 2017 
 

Beispiel Ressourcen gegenn Substanz

Wenn bei uns im - relativ sicheren - Ö Kirchen versperrt gehalten werden, um Diebstahl zu verhindern, frage ich, was wichtiger ist: Kunstgegenstände zu bewahren oder Menschen mit Sehnsucht nach Gottesbegegnung die Möglichkeit bieten, spontan vor einen Tabernakel hin zu knieen und zu beten?


3
 
 Stefan Fleischer 7. Juni 2017 

Zu unserem Glauben gehört

- dessen bin ich je länger je mehr überzeugt - die persönliche Gottesbeziehung. Noch so schöne und gute Erklärungen und Theorien, noch so viel Actions und Imagepflege nützen herzlich wenig. Meine persönliche Erfahrung ist, dass erst der Versuch, das Bemühen, in eine konkrete und persönliche Beziehung zu diesem personalen Gott zu treten, meinem Glauben den nötigen Tiefgang und Halt auch in dunklen Nächten gegeben hat. Um Gott zu erfahren muss ich zuerst einmal Ja sagen zu diesem Gott. Ich glaube, dieses Ja sagen trotz aller Zweifel und Vorbehalte ist jene Suche nach dem Reich dieses Gottes, die der Herr von uns erwartet und von der uns verspricht, dass alles andere uns hinzu gegeben wird.


11
 

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