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Mitarbeit im ZdK: 'Mir fehlte hier etwas Wesentliches!'

30. April 2013 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
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Monika Brudlewsky (CDU, langjähriges Mitglied des Deutschen Bundestages) berichtet auf kath.net über ihre Erfahrungen mit dem ZdK: Im Thema Lebensschutz „nicht eindeutig genug“, auch einige Bischöfe hatten „uns ziemlich allein gelassen“


Oschersleben (kath.net) Die Katholikin und CDU-Politikerin Monika Brudlewsky (Archivfoto) war von 1990 bis 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages, von 1992 bis 1996 Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Jetzt berichtete sie gegenüber kath.net in einem Gastkommentar über die Erfahrungen, die sie während ihrer Mitarbeit im ZdK machte:

"Die friedliche Revolution in der DDR war die spannendste Zeit in meinem Leben. Für mich hatte es zur Folge, dass ich ab 1990 - für mich als ehemalige Krankenschwester unfassbar - für die CDU in den Bundestag gewählt wurde. Aber ich fasste dort schnell Fuß und versuchte mich, so gut es ging, einzubringen. Einige Schwerpunkte waren für mich in den zwölf Jahren meiner Tätigkeit als Abgeordnete, gemeinsam mit Leuten wie Werner, Geis und Hüppe, den Schutz des menschlichen Lebens zu verteidigen und - für mich als ehemalige DDR-Bürgerin naheliegend - die Menschenrechte in aller Welt zu bewahren.

Durch meine Arbeit bekam ich auch Kontakt zur damaligen Vorsitzenden des ZdK Frau Waschbüsch. Sie motivierte mich, als Einzelpersönlichkeit bei der Wahl 1992 für das ZDK zur Verfügung zu stehen. Ich gestehe, dass ich mich sehr geehrt fühlte, hier mitarbeiten zu dürfen. Ich gehörte dann dem Arbeitskreis an, in dem es um den Dialog in der Kirche ging. Dieser Arbeitskreis wurde von Annette Schavan geleitet. All dies war auch sehr spannend und neu für mich.


Enttäuscht war ich von der ersten Vollversammlung, die ich dann in Bad Godesberg miterlebte. Eigentlich hatte ich erwartet, dass es in erster Linie um unseren Glauben ging. Doch ich erfuhr, dass viele Themen, die im Bundestag gerade behandelt wurden, auch hier besprochen wurden, natürlich nun aus der Sicht der katholischen Kirche. In dieser Zeit ging die Debatte um den Schutz des menschlichen Lebens im Bundestag gerade in die heiße Phase der Entscheidungen.

Die Diskussionen im ZdK waren zwar anders als im Bundestag, aber nicht eindeutig genug für uns christliche Abgeordnete, so empfand ich es jedenfalls. Mir fehlte hier etwas Wesentliches in den abschließenden Aussagen.

Aber auch die Bischöfe (bis auf einige Ausnahmen) hatten uns christliche Abgeordneten zu der Zeit der Entscheidungsfindung ziemlich allein gelassen. Es fehlte ein eindeutiges und einheitliches Wort der Deutschen Bischofskonferenz zur rechten Zeit. Der Schutz des menschlichen Lebens war durch die Mehrheitsentscheidung 1992 im Bundestag nun nicht mehr gegeben. Seitdem geht es leider nur noch bergab.

Im ZdK lernte ich auch viele katholische Persönlichkeiten kennen und schätzen, so auch Journalisten wie Frau von Plettenberg, Martina Fietz und Martin Lohmann. Es ist zwar alles schon sehr lange her, aber ich weiß, dass z. B. Martin Lohmann sehr angefeindet wurde, weil er seine Sicht über eine Vollversammlung des ZDK in einem Artikel dargelegt hatte, der einigen gar nicht gefiel. Weil ich aber seine Meinung nachvollziehen konnte, haben wir uns öfter miteinander über bestimmte Themen ausgetauscht.

Als ich 1996 wieder für das ZdK zur Wahl aufgestellt war, weiß ich nur noch, dass Frau Christa Nickels von den Grünen und ich als Letzte in die Stichwahl kamen. Ich wurde nicht gewählt, und ich wusste natürlich warum. Jetzt bin ich zwar froh darüber, nicht mehr dort dabei zu sein, aber dennoch macht es mich traurig, wenn alle Mitglieder des ZDK so gleichgeschaltet gesehen werden.

Zwar werden die, welche Veränderungen um jeden Preis wollen, jetzt in der Mehrheit sein, und die, welche unsere katholischen Werte schützen und bewahren wollen, in der Minderheit. Dennoch ist es wichtig, dass wir diesen Wenigen nicht den Mut nehmen sollten, an dieser Stelle weiter zu kämpfen.“



Foto Monika Brudlewsky © Deutscher Bundestag


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