Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  2. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  3. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  4. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  7. CSU-geführtes Innenministerium finanziert NGOs, die gegen Merz demonstrieren
  8. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  9. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  10. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  11. Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘
  12. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  13. US-Kardinal Burke verurteilt gefälschte Videos mit angeblicher Papstkritik
  14. Designierter Präsident der Georgetown University lehnt Lehre der Kirche über Homosexualität ab
  15. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit

Umkehr statt Heuchelei

26. Oktober 2011 in Kommentar, 42 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wann endlich nehmen die Bischöfe das Gesetz des Handelns wieder in die Hand durch Umkehr und Reinigung? Ein Kommentar zum Weltbild-Skandal von Gabriele Kuby.


Bonn (kath.net) „Bischöfe als Porno-Produzenten“ – das ist nicht der Titel einer Spiegel-Geschichte, sondern des katholischen PUR-Magazins aus dem Allgäu, verfasst von seinem Chefredakteur Bernhard Müller. Geltungssucht ist ihm so fremd wie einem Eskimo der Smoking.

Was ihn treibt, die Verstrickung der Bischöfe ins Pornogeschäft schonungslos ans Licht zu bringen, sagt er selbst in seinem Editorial zur Novemberausgabe: „Wenn wir heute in unserer Titelgeschichte ausführlich darüber berichten, so nicht aus Lust an der Anklage, sondern aus schmerzlicher Gewissensnot.

Wenn die Kirche ihre Glaubwürdigkeit nicht restlos verlieren will, muss sie jetzt einen entscheidenden Schnitt machen und dem Weltbild Mammon entsagen. Es tut weh, die Bischöfe öffentlich so massiv auffordern zu müssen, ihrer Verantwortung nachzukommen. Aber über all die Jahre sind sämtliche internen Bemühungen, den Skandal abzustellen, im Sande verlaufen.“

Die ungeheuerlichen Vorwürfe sind seit dem 25. Oktober auf Welt-online zu lesen. Das 1,7 Milliarden Unternehmen Weltbild gehört zu hundert Prozent den katholischen Bischöfen. Es vertreibt 2500 pornografische Titel, dazu Satanismus, Magie, Esoterik, kirchenfeindliche, atheistische Propaganda und jede Art von Schund, mit dem man Kasse machen kann.


Der Weltbild-Konzern, das heißt die Bischöfe, besitzen außerdem 50 Prozent der Verlagsgruppe Droemer-Knaur. „Dort wird Pornografie nicht nur vertrieben, sondern sogar produziert. Die Bischöfe werden somit indirekt zu Verlegern von Pornobüchern.“ (Müller).

Dafür haben die Bischöfe 180 Millionen Kirchensteuergelder ausgegeben. Warum? Wenn die Gewinne in gute Werke inverstiert worden wären, hätte dieser Zweck die glaubenszerstörenden Mittel gewiss nicht geheiligt, aber selbst das ist nicht geschehen. Kapitalistisches Wachstum um jeden Preis scheint die Devise zu sein. Cui bono?

Das Schlimmste an allem ist die Heuchelei. Jeder der als Eigentümer betroffenen Bischöfe hat 2008 die Dokumentation zugeschickt bekommen, die den Morast ans Licht brachte. Die meisten hielten es nicht einmal für nötig, den Eingang zu bestätigen. Die Antwort aus dem Erzbischöflichen Ordinariat München, verfasst von einem Priester, „dem die Glaubwürdigkeit eines kirchlichen Unternehmens sehr wohl auch ein großes Anliegen ist“, ist hochmütig und hämisch. Maria sagt in ihrem Magnifikat das Nötige dazu.

Klingen den Verantwortlichen denn nicht die Wehe-Rufe Jesu in den Ohren? Jesus ist für die Sünder gekommen und vergibt jede Sünde, sei sie noch so groß. Aber gegen die Heuchler schießt ihm Feuer aus dem Mund: „Ihr seid wie Gräber, die außen weiß angestrichen sind und schön aussehen; innen aber sind sie voll Knochen, Schmutz und Verwesung. So erscheint auch ihr von außen den Menschen gerecht, innen aber seid ihr voll Heuchelei und Ungehorsam gegen Gottes Gesetz.“ (Mt 23, 27-28)

Wir hören nur noch selten etwas von den Letzten Dingen. Kann es sein, dass unsere Hirten selbst nicht mehr daran glauben, dass unser Leben der ewige Ernstfall ist vor Gott?

Im Missbrauchsskandal konnten sich die Bischöfe durch heftigste Selbstanklage aus der Schusslinie der Medien nehmen, denn, Gott sei Dank, war keiner von ihnen selbst betroffen. In der Weltbild-Affäre wird das schwieriger sein, auch wenn die Anklage der säkularen Presse vielleicht weniger heftig ausfallen wird, weil Pornografie zum normalen Unterhaltungsangebot der Medien gehört und Millionen ihrer Kunden pornografiesüchtig sind.

Aber das sind nicht die einzigen Eiterbeulen am Leib der Kirche. Warum wurde der Religionsunterricht zum Ort der Glaubenszerstörung? Warum betreibt die Kirche in katholischen Schulen durch katholische Verbände die hedonistische Sexualisierung der Kinder und Jugendlichen? „Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden.“ (Lk 12, 3)

Wann endlich nehmen die Bischöfe das Gesetz des Handelns wieder in die Hand durch Umkehr und Reinigung? Es ist die einzige Möglichkeit: Entweder Umkehr und Reinigung oder Versinken in der Bedeutungslosigkeit unter dem Hohn und Spott der Welt. Wenn die treuen Bischöfe darauf warten, dass alle ihre Brüder im Bischofsamt mitziehen, wird es nie dazu kommen. Sie werden dafür geschlagen werden, aber sie werden Spuren hinterlassen und den Rest des gläubigen Volkes wieder aufrichten.

Befreiung aus der „Weltbild-Falle“ kann nicht heißen, den Konzern zu verkaufen, selbst wenn ein Ölscheich 1,7 Milliarden dafür bieten würde. Umkehr und Reinigung heißt, Medien, welche den Glauben zerstören, zu vernichten; Strukturen, welche die Glaubenszerstörung betreiben, aufzulösen; Personen, welche dies tun, zu entlassen und mit glaubenstreuen Katholiken zu besetzen. Das bedeutet „Entweltlichung“, welche der Papst von der Kirche fordert. Entweltlichung, damit die Kirche wieder die Herzen der Menschen verändern und dadurch in der Welt wirken kann.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Aufreger

  1. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  2. ‚Vater, Sohn, Heiliger Geist’: Model löst mit Bikinifoto heftige Gegenreaktion aus
  3. Jane Fonda: Covid-19 ist ‚Gottes Geschenk für die Linken’
  4. USA: Katholiken demonstrieren gegen öffentliche ‚Schwarze Messe’
  5. Fürstin Gloria zieht Unterschrift von Protestschreiben zurück!
  6. #Splashamama -" Warum ich diese Figuren in den Tiber werfen musste!"
  7. Satanist bot angeblich konsekrierte Hostien über Internet an
  8. Vatikanberater Rosica gibt Plagiate zu
  9. Kanadischer Medienpriester wirft Viganó ‚Lügen’ vor
  10. Wie Kardinal Kasper die Leser manipuliert...






Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  3. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  4. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  5. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  6. Die Entdeckung der Ewigkeit: Vom Leben auf Erden und dem Himmel darüber!
  7. „Man wird dir nie verzeihen, was du für die Kirche getan hast“
  8. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  9. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  10. Nicht reden, sondern machen!
  11. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  12. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  13. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  14. Christliche Eltern klagen Schweden vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
  15. Konvertierter Ex-Anglikaner Nazir-Ali sagt neue Welle von Konversionen voraus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz