![]() |
Loginoder neu registrieren? |
|||||
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | ||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-diskutiert
| ![]() Wen der Herr liebt, den züchtigt er19. August 2010 in Spirituelles, 10 Lesermeinungen Jesus und die endgültig verschlossene Tür gehört auch zur Botschaft Jesu - Betrachtung zum 21. Sonntag im Jahreskreis von P. Dr. Bernhard Sirch Innsbruck (kath.net) In jener Zeit zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte (Lk 13, 22). Was hier mit nur einem Satz gesagt wird, füllte die meiste Zeit der dreijährigen Verkündigung aus: er zog von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. Jesus sah in der Verkündigung einer seiner Hauptaufgaben. Damit sind auch wir gefragt. Wie viel Zeit verwenden wir für die Verkündigung des Wortes Gottes, etwa am Arbeitsplatz oder bei Freunden? Sie denken sich vielleicht: "aber das geht doch zu weit. Natürlich glaube ich. Ich brauche doch nicht meinen Glauben an die große Glocke hängen. Der Glaube ist doch ein Tabu-Thema!" Hier wird tatsächlich deutlich, dass der Glaube in unserem Leben und unseren Gesprächen eine Nebenrolle spielt. Wir können uns fragen: Würden wir wie die Zeugen Jehovas tatsächlich von Haus zu Haus ziehen? Vor allem jeder Priester muß sich ernsthaft diese Frage stellen! Bei der Verkündigung "von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf" wird Jesus gefragt: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden (Lk 13, 23). Ist es nicht eine Frage, die auch in uns hochsteigt? Jesus gibt zur Antwort: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden es versuchen hineinzukom¬men, aber es wird ihnen nicht gelingen (Lk 13, 24). Eine solche Aussage Jesu wird in der heutigen Verkündigung geflissentlich vermieden und ist für unsere Vorstellung völlig ungewohnt. Können wir uns vorstellen, dass wir vor der verschlossen Türe Jesu stehen könnten, wie Jesus sagt: Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid... Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen (Lk 13, 25-28). Jesus und die endgültig verschlossene Tür gehört auch zur Botschaft Jesu. Denken wir auch an die harte Aussage Jesus im Evangelium vor zwei Wochen: "Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen" (Lk 12, 45 - 47. C-19. So i.Jk). Ich darf auch an die Geschichte von den 10 Jungfrauen erinnern: "Die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal, und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde" (Mt. 25, 12-13). So betet die Kirche bereits im Eröffnungsvers zum heutigen Sonntag: Wende dein Ohr mir zu, erhöre mich, Herr, hilf deinem Knecht, der dir vertraut, sei mir gnädig, o Herr. Den ganzen Tag rufe ich zu dir (Ps 86 (85), 1-3). So lange wir hier auf Erden sind, können wir uns ändern, uns Gott zuwenden, ihm um Vergebung bitten. Nach unserem "Tod" können wir nichts mehr tun. Wir können dies auch an den "armen Seelen" sehen, die für sich nichts mehr tun können und für die wir beten und opfern sollen. ...im Reich Gottes zu Tisch sitzen... Neben den harten Aussagen Jesu von der verschlossenen Tür gibt Jesus aber auch eine Verheißung: Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen (Lk 13, 29). Davon ist auch in der ersten Lesung die Rede. Der Herr, der die Taten und die Gedanken der Völker aller Sprachen kennt (Jes 66, 18), ruft alle zusammen. Der Prophet, der im dritten Teil des Buches Jesaia spricht (Jes 56-66), lebte im 5. oder 4. Jahrhundert v.Chr. Er richtet seinen Blick in die Zukunft: Nach dem Gericht über die Völker der Erde wird Gott von den geretteten Heiden einige in die Welt hinaussenden. Sie werden Zeugen der Macht Gottes sein. Den Blick in die Zukunft werfen und klare Entscheidungen treffen. Auch wir sollen unseren Blick vor allem in unsere endgültige Zukunft werfen und nicht vor klaren Entscheidungen für uns selber zurückschrecken. Es wäre wohl falsch, wenn wir meinten, unsere - vor allem unsere religiöse - Erziehung sei mit der Volljährigkeit abgeschlossen. Sich ständig aufs Neue auf Gott ausrichten: "haltet euch bereit", gehört zu den Grundbefindlichkeiten unseres Menschseins. "wen der Herr liebt, den züchtigt er" Wie es für unsere Vorstellung völlig ungewohnt ist, dass die endgültig verschlossene Tür auch zur Botschaft Jesu gehört, so werden wir zusätzlich durch das Thema Erziehung in der zweiten Lesung aus dem Hebräerbrief nachdenklich, vor allem auf dem Hintergrund mit den "Missbrauchsfällen": Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, verzage nicht, wenn er dich zurechtweist. Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat. Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werden. Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt (Hebr 12 5-7). Während früher die Erziehung der Kinder wohl zu rigoros war, ist heute der Pendelschlag auf der anderen Seite und es ist von Missbrauchsfällen die Rede. Man soll dabei bedenken: bisweilen ist eine Bestrafung oder auch eine Behandlung eines Kindes, die zwar nicht unter "Missbrauchsfällen" zählt, grausamer und für das Kind unverständlicher, vor allem wenn die Eltern geschieden sind, oder wenn die Kinder ohne Liebe aufwachsen müssen. Die Kinder wieder in den Mittelpunkt unserer Interessen stellen. Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen" (Mt 7, 3-5). Bereits 2004 wies der Sozialwissenschaftler Manfred Spieker darauf hin, dass seit 1974 rund acht Millionen ungeborene Kinder getötet wurden. Er sieht diese "Massenvernichtung" als die zentrale Ursache des demographischen Problems. In den nächsten 50 Jahren werde die Bevölkerung Deutschlands von 82,4 Millionen (2002) um rund 13 Prozent auf voraussichtlich 71,6 Millionen sinken. Wenn schon der Missbrauch von Kindern so geächtet wird, wie viel mehr müsste man die Tötung ächten. Doch zurück zur Lesung, die auf den ersten Blick von körperlicher Züchtigung spricht: "er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat" (Hebr 12,6). Liebevoll einladend beginnt die Lesung: Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, verzage nicht, wenn er dich zurechtweist" (Hebr 12,5). Der Herr prüft bisweilen auf Herz und Nieren; er gibt aber auch die Kraft die bisweilen harte Prüfung durchzustehen. Gerade durch eine "Prüfung" durch den Herrn, vor allem, wenn sie sich über eine längere Zeit hinzieht, soll der Glaube, das absolute Vertrauen auf Gott gestärkt werden, wobei bisweilen die ans Mark gehende Prüfung nicht zu vergleichen ist mit dem geistlichen Nutzen und der innerer Freude und die Gabe des hl. Geistes, die der Geprüfte erleben und empfangen darf. Können wir Gott dankbar sein, wenn er uns in unserem geistig-geistlichen Leben bisweilen hart züchtigt? Wie sich Eltern und Erzieher bei der Erziehung verhalten sollen, muss geprägt sein von dem Gebet, das uns Jesus zu beten lehrte, dem Vater unser. Wenn Eltern und Kinder zum gemeinsamen Vater im Himmel beten, dann ist auch klar: Eltern und Kinder wissen sich als Kinder Gottes, wobei die Würde eines jeden Menschen von Gott her grundgelegt ist: der Mensch ist Ebenbild Gottes. Von dieser Grundhaltung her wird sich eine "christliche" Erziehung von jeder anderen Erziehung von der Wurzel her, die in Gott gegründet ist, unterscheiden. Wenn wir das Wort Erziehung hören, denken wir meist nur an die Erziehung von Kindern und vergessen, dass auch wir Erwachsene uns "erziehen" müssen. Die Missbrauchsfälle können uns ein Anlass sein, sowohl die Erziehung bei Erwachsenen als auch bei Kindern neu überdenken. Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit (Hebr. 12, 11). Der Kommentar von P. Dr. Bernhard Sirch zum nachfolgenden Sonntag erscheint jede Woche am Donnerstag auf kath.net. www.pater-bernhard-sirch.de Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuEvangelium
| ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-gelesen
| |||
![]() | ||||||
© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz |