Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

'Es gibt kein Zurück hinter das II. Vatikanische Konzil!'

8. Februar 2009 in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erklärung von Bischof Gerhard Ludwig Müller zur Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Pius-Bruderschaft und zur Kampagne gegen den Heiligen Vater, Papst Benedikt XVI.


Regensburg (www.kath.net/pdr)
Liebe Schwestern und Brüder,
der Heilige Vater hat die Strafe der Exkommunikation von vier schismatischen Bischöfen, die 1988 illegal die Bischofsweihe von Erzbischof Lefebvre empfangen haben, aufgehoben. Die vier Bischöfe hatten den Papst ausdrücklich darum gebeten. Gleichzeitig haben sie den Primat des Papstes anerkannt und ihm den Gehorsam versprochen, den alle katholischen Bischöfe dem Papst gegenüber leisten, um so die Einheit der Kirche auf der ganzen Welt sicherzustellen. Allerdings bleibt die Suspension dieser vier Bischöfe bestehen. Damit sind sie an der rechtmäßigen Ausübung ihrer Weihevollmacht gehindert.

Kurze Zeit später ist ein Interview bekannt geworden, das einer von ihnen namens Williamson bereits Mitte November 2008 dem schwedischen Fernsehen im Priesterseminar der Piusbruderschaft bei Zaitzkofen gegeben hatte.

Darin findet sich eine unglaublich herzlose und zynische Rede über das entsetzlichste Menschheitsverbrechen: nämlich die Ausrottung der europäischen Juden und den systematischen Völkermord, den die Nazi-Regierung im deutschen Namen angerichtet hatte.

Die Empörung über die abscheulichen Äußerungen eines geweihten Bischofs, der aber nicht in voller Gemeinschaft mit der katholischen Kirche steht, war voll gerechtfertigt. Schnell wurde jedoch die Botschaft in den einschlägigen Medien demagogisch auf die Schlagzeile gebracht: Der Papst habe leichtfertig einen Holocaust-Leugner rehabilitiert. Von einer Rehabilitation kann überhaupt nicht die Rede sein, weil dies bedeuten würde, die Straftat einer unerlaubten Weihe und alle irrigen und abwegigen Verhaltensweisen nachträglich zu billigen.


Diese Falschmeldungen setzten eine beispiellose Kampagne gegen die Person von Papst Benedikt XVI. in Gang. Ich brauche all die böswilligen Unterstellungen hier nicht zu wiederholen. Ich weise sie aber auf schärfste zurück. Und ich bitte alle Gläubigen im Bistum, sich in keiner Weise verwirren zu lassen. Gläubige aus unserem Bistum haben mir in den letzten Tagen immer wieder Fragen gestellt, auf die ich im Folgenden eine Antwort geben möchte.

1. Gibt es ein „Zurück“ hinter das II. Vatikanische Konzil?

Diese Frage kann sich jeder leicht selbst beantworten. Eindeutig: Nein! Selbstverständlich bleiben wir in der Mitte der Kirche und gehen ihren Weg in Lehre, Liturgie und Leben als gute katholische Christen mit. Die vier schismatischen Bischöfe haben den Primat des Papstes anerkannt. Damit ist auch die Pflicht eines jeden Katholiken verbunden, die oberste lehramtliche Autorität aller Konzilien zu respektieren, wie besonders auch das II. Vatikanische Konzil, das von den Päpsten Johannes XXIII. und Paul VI. einberufen und bestätigt worden ist.

Darüber wird es mit der Piusbruderschaft der „Lefebvrianer“ auch keine Verhandlungen geben. Aber man kann ihnen den Sinn dieser verbindlichen Texte besonders über den Ökumenismus, das Verhältnis zu den Juden und zur Religionsfreiheit besser erläutern.
Sollten die vier schismatischen Bischöfe aber zwischen der Anerkennung des Papstes und des Konzils unterscheiden, hätten sie sich mit ihrer Bitte um die Aufhebung der Exkommunikation der arglistigen Täuschung des Papstes schuldig gemacht. Eine Kirchenstrafe müsste erneut über sie verhängt werden.

Wir im Bistum Regensburg lassen uns in der Treue zum Papst und zum Konzil von niemandem abbringen. Die Aufhebung der Exkommunikation von vier Personen, hat mit einer Gewährung von Heimatrecht für Konzilsgegner nichts zu tun.

2. Wie geht es weiter?

Die Wortführer der Piusbruderschaft haben durch irrige Lehren oder falsche Auslegung des II. Vatikanischen Konzils, durch ungerechte Anklagen gegen den Papst und vor allem durch den unerlaubten Empfang und die Spendung des Weihesakramentes der Kirche schweren Schaden zugefügt. Wenn sie jetzt zur vollen Gemeinschaft der katholischen Kirche zurückkehren wollen, müssen die vier illegal geweihten Bischöfe auf die Ausübung der bischöflichen Weihevollmachten verzichten. Meiner Überzeugung nach können sie allenfalls als einfache Priester eingesetzt werden.

Was Bischof Williamson angeht, ist es für mich klar, dass er aufgrund seiner unfassbaren Aussagen zum Holocaust und der bewussten Beschädigung des Ansehens des Papstes und der ganzen katholischen Kirche entweder freiwillig oder zwangsweise aus dem Klerikerstand ausscheidet.

Viele Anhänger der Piusbruderschaft teilen nicht die Aggressivität gegen den Papst und das Konzil und distanzieren sich von antisemitischen Machenschaften. Sie nehmen wohl nur wegen der alten Form der Liturgie an den Gottesdiensten der Piusbruderschaft teil. Ich rufe diejenigen im Bistum auf, die vielleicht ein wenig damit sympathisieren, wieder ausschließlich die Gottesdienste der katholischen Kirche in voller Gemeinschaft mit Papst und Bischof mitzufeiern. Es besteht ohnehin die Möglichkeit der außerordentlichen Form der Liturgie, wie der Papst sie vor einem Jahr großzügig gewährt hat.

Im wahren Sinn katholisch ist nur der, der in Treue zum Papst und zu seinem Bischof steht und mit ihnen übereinstimmt in den Fragen der Glaubens- und Sittenlehre, der Liturgie und der Ordnung des kirchlichen Lebens.

3. Was können wir tun?

Unsere Geistlichen, Religionslehrer und alle pastoralen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bitte ich mit viel seelsorgerlichem Geschick, denjenigen, die etwas liebäugeln mit den konzilskritischen Richtungen, die zentralen Aussagen des II. Vaticanums zu erklären. Vor allem gilt es deutlich zu machen: Das Konzil stellt keinen Bruch mit der großen katholischen Tradition in Lehre und Liturgie dar. Vielmehr ist es eine innerlich folgerichtige Entwicklung der kirchlichen Lehre unter der Führung des Heiligen Geistes und eine richtige Antwort auf die Fragen des Menschen von heute und für morgen.

Für uns alle ist es wichtig, dass wir Parteibildungen vermeiden. Extreme Meinungen traditionalistischer oder modernistischer Art an den Rändern der Kirche berühren sich oft. Statt Aggressivitäten gegen Papst und Bischöfe zu pflegen, wenn diese nicht den Eigenwilligkeiten von Randgruppen gefügig sind, soll für jeden katholischen Christen ein „sentire cum ecclesia“ Richtlinie sein, nämlich ein Denken, Fühlen und Handeln mit der Kirche.

Ich lade Sie alle ein, für unseren Heiligen Vater, Papst Benedikt XVI., die Einheit der Kirche sowie für die Heimkehr der verlorenen Söhne und Töchter, die sich mit falschen Parolen von ihr distanziert haben, zu beten!

+ Gerhard Ludwig
Bischof von Regensburg

www.ja-zu-benedikt.net

Foto: © PD Regensburg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Piusbruderschaft

  1. Bischof Huonder zieht sich in Haus der Piusbruderschaft zurück
  2. Holocaust-Leugner Williamson scheitert in Straßburg
  3. Bischof von Chur wird Piusbruderschaft 'mitbetreuen'
  4. Papst löst Kommission 'Ecclesia Dei' auf und regelt Dialog neu
  5. Steht Auflösung der Kommission „Ecclesia Dei“ bevor?
  6. Piusbruderschaft-Oberer: "Dieser Papst erschüttert uns zutiefst"
  7. Neuer Piusbrüder-Generalobererer zu erstem Gespräch im Vatikan
  8. Vor 30 Jahren brach Erzbischof Lefebvre mit Rom
  9. DBK möchte für Trauung keine Priester der Piusbruderschaft






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz