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Wozu ist die Kirche da?

7. März 2017 in Kommentar, 29 Lesermeinungen
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„Gut ist das Tun der Kirche nur dann, wenn es sich aus den Sakramenten speist. Organisationsberatung führt nicht zum Heil.“ Ein kath.net-Kommentar zum Pastoralen Prozess im Erzbistum Paderborn von Peter Winnemöller


Paderborn (kath.net/pw) Wozu ist die Kirche da? Das kann man sich in diesen Tagen durchaus so manches Mal fragen. Angesichts verschiedenster Nachrichten, erhält diese Frage doch eine ganz neue Qualität. Große Milliardenvermögen horten die Diözesen in Deutschland. Oft genug sind diese sehr gewinnträchtig angelegt. Ist die Kirche eine Bank? Einen milliardenschweren „Treuhandfonds Medien“ hütet der „Verband der Diözesen Deutschlands“ (VDD). Aus dessen Ertrag finanziert die Kirche unter anderem ihre zahlreichen mehr oder weniger guten Medienaktivitäten. Ist die Kirche ein Medienhaus? Man könnte diese Fragerunde noch weiter fortsetzen. Was ist die Kirche in unserem Land eigentlich noch?

Eine regelrechte Sinnkrise scheint sich im Erzbistum Paderborn zu zeigen. Im Jahr 2014 war dort das Zukunftsbild verabschiedet, veröffentlicht und in Kraft gesetzt worden. Seitdem geht im westfälischen Erzbistum nichts mehr ohne Zukunftsbild. Hinter vorgehaltener Hand reden Priester davon, dass man als Gegner des Zukunftsbildes kein Pfarrer werden könne. Herrscht da womöglich ein Klima der Angst und Resignation unter denen, die keine Kirche wollen, die dem Primat der Organisationsberatung folgt? Dem gegenüber steht eine Aufbruchsrhetorik, die keine Entsprechung in der Wirklichkeit hat. Auf eine Formel gebracht: Setzen wir doch nur das Zukunftsbild ganz um, dann wird alles wieder in Ordnung sein.

Nichts wird in Ordnung sein. Auch im Erzbistum Paderborn wird mit allen Mitteln versucht, den Untergang der Volkskirche mit Mitteln der Volkskirche zu gestalten. Motto: Wenn wir nur lang genug aushalten, dann wird alles wieder gut. Wie das aussieht und wie sich eine solche Praxis auswirkt, hat der frühere Münsteraner Pfarrer Thomas Frings in seinem Buch „Aus, Amen, Ende?“ beschrieben.


Die Last der Arbeit für die Hauptamtlichen wird immer mehr. Die pastoralen Räume werden immer größer. Selbst engagierte Ehrenamtliche resignieren irgendwann. Man muss wohl sehr naiv sein, wenn man glaubt, dass die jetzt umschriebenen Pastoralen Räume – ganz gleich in welchem Bistum - schon die endgültige Größe erreicht haben. Da kann man, hält man im Kern am Alten fest, durchaus in eine Sinnkrise geraten. Der Erzbischof von Hamburg schrieb in diesem Jahr keinen Fastenhirtenbrief. Es gab einen Krisenbrief im vergangenen Herbst. Mehr hat der Erzbischof von Hamburg nicht mehr zu sagen? Da ist wohl auch schon „Aus, Amen, Ende“.

„Wozu bist Du da, Kirche von Paderborn?“ Diese Frage steht über dem Zukunftsbild des Erzbistums. „Wozu bist Du da, Kirche von Kleinmuckelsdorf?“, steht als Frage über dem Auftakt der pastoralen Prozesse, wenn im Erzbistum ein neuer Pastoraler Raum errichtet wird. Am Ende steht ein Pastoralkonzept, in dem die Haupt- und Ehrenamtlichen eines Pastoralen Raumes beschreiben, was die Kirche denn in ihrem Raum tun soll. Das ist zuweilen wirklich sehr phantasievoll, was die Gremien und ihre Seelsorger sich da ausdenken. Bei manchem Pastoralkonzept kommt einem sofort der Gedanke, wie realitätsfremd das ist. Andere formulieren raffinierter, so dass man es nicht direkt merkt. In jedem Falle allerdings soll die Kirche in einem Teil einer Teilkirche neu erfunden werden. Eine absurde Idee, könnte man denken. Doch weit gefehlt. Der Dekonstruktivismus hat Methode. Der Untergang der Volkskirche will gestaltet werden. Die Kirche am Ort soll auch ohne Pfarrer präsent bleiben. Sie soll Volkskirche bleiben. Dazu dekonstruiert man alles, was die Kirche in Wirklichkeit ist.

Man kann sich entspannt zurück lehnen und die Zukunft abwarten, denn die Zukunft der Kirche liegt in Gottes Hand und der Kirche ist von ihrem Herrn Bestand verheißen. Was für die Universalkirche gilt, gilt aber nicht für jede Teilkirche. Wir kennen durchaus untergegangene Bistümer. Was bisher noch nicht bekannt war, ist dieser Dekonstruktivismus, der den Sinn der Kirche in einer Teilkirche grundsätzlich in Frage stellt. „Stellen wir uns vor, der FC Bayern (oder irgendein anderer Fußballclub) würde öffentlich sich fragen: Wozu bist du da, FC Bayern?“, kommentierte Engelbert Recktenwald FSSP, ein Pater der Petrusbruderschaft, auf Facebook. In der Tat würde man wohl bei jeder anderen Organisation davon ausgehen, dass nach einer derart öffentlich gestellten Frage das Ende wohl bald nahe ist.

Die Kirche von Paderborn, das sei an dieser Stelle betont, ist wie die Universalkirche dazu da, das Evangelium zu verkünden und die Sakramente zu spenden. Diese Gnadenmittel dienen dazu, die Menschen in den Himmel zu führen, in das Reich Gottes, das in Gestalt der Kirche in die Zeit hinein greift. Damit ist eigentlich alles gesagt. Wo die Kirche ihre Sakramentalität und die Sakramentalität der Seelsorge aufgibt, da verliert sie ihren Sinn. Da verliert aber auch ihr caritatives Tun seinen Sinn, denn das alles kann jeder weltliche Sozialverein genauso tun. Gut ist das Tun der Kirche nur dann, wenn es sich aus den Sakramenten speist. Organisationsberatung führt nicht zum Heil. Die Kirche nicht und den Einzelnen auch nicht.

Die Dekonstruktion der Kirche, die sich mit dem Pastoralen Prozess im Erzbistums Paderborn ereignet, gibt sich paradoxerweise einen geistlichen Anstrich. Bereits in dem 360 Seiten umfassenden Zukunftsbild wird die Bistumsentwicklung als geistlicher Prozess beschrieben. Das an sich wäre tatsächlich einen zweiten Blick wert, läge dem ein tragfähiges geistliches Konzept zu Grunde. Doch auch hier Fehlanzeige. Die grundsätzliche Hinterfragung des Sinns der Kirche zeigt sich auch dort.

Um diesem geistlichen Prozess eine Form zu geben, ist jetzt ein Blog online gegangen, das zuvor nach eigener Aussage schon als internes Blog geführt wurde. Msgr. Martin Reinhard und sechs weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Erzbistums Paderborn machen sich damit auf den Weg, um geistliche Antworten darauf zu finden, wozu die Kirche von Paderborn dient. Ein geistlicher Prozess dekonstruktivistischer Suche nach Sinn in einer Teilkirche. Man kann sich so etwas gar nicht ausdenken. Auf dem diözesanen Forum der Erzbistums Paderborn im September sollen dann die Autoren des Blogs die Veranstaltung mit geistlichen Impulsen begleiten. Damit wird dann der dekonstruktivistische Prozess in ein geistliches Kleid gesteckt.

Paderborn ist kein Einzelfall. Viele sogenannte Erneuerungsprozesse deutscher Diözesen tragen diesen dekonstruktivistischen Touch. Es ist wohl eine Folge von zu viel Geld und zu wenig Glauben, aber das wissen wir auch nicht erst seit gestern.

Foto Peter Winnemöller


Foto Peter Winnemöller (c) kath.net/Michael Hesemann


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Lesermeinungen

 Methodius 4. Juli 2018 

Bistum Aachen ebenso...

Paderborn ist kein Einzelfall, auch in Aachen ist zu viel Geld, zu viel Personal und zu wenig Konzentration auf das, wozu die Katholische Kirche da ist, vorhanden.


0
 
 Montfort 11. März 2017 

@A.Reik - Typische "Troll"-Argumentation

Lakota ist zuzustimmen, auch wenn Sie meinen: "Geld für Sakramente zu verlangen ist - Simonie." Davon hat ER aber NICHT gesprochen.

Sakramente zu simulieren oder zu "verschleudern" oder wissentlich ungültig zu feiern ist SAKRILEGISCH.

Und für das "Hochzeits-Service" von Kirche, Musik, Personal, Energie etc. von denen, die gerade nur wegen der Hochzeit Kirchensteuer zahlen (und vorher und/oder nachher ausgetreten sind), KEINEN entsprechenden Unkosten-Beitrag zu verlangen, ist einfach nur DUMM bzw. wäre es ein Ausnützen der anderen Mitglieder.


5
 
 A.Reik 10. März 2017 

@Lakota

Geld für Sakramente zu verlangen ist - Simonie.


1
 
 tributum ecclesiae 10. März 2017 
 

@Silas

Ich habe mir mal erlaubt gg. Monsignore B., der ja in Sachen Pastoralwerkstatt Paderborn ziemlich den Ton angibt, ein paar Kritikpunkte zu äußern. Ich bekam eine geharnischte Mail zurück, daß er meine Fragen nicht verstehe, ich mich aber dafür bei ihm persönlich zu entschuldigen hätte. So geht man in Paderborn mit Leuten um, die da nicht zu 100 % dahinter stehen. (Wir dialogisieren gerne, aber noch lange nicht mit Jedem.)


4
 
 lakota 10. März 2017 
 

@tributum ecclesiae

In einem gebe ich Ihnen recht:"Dann sollte man die Kirchensteuer auch nur von den praktizierenden erheben oder deutlich senken, denn Leistung wird ja nur noch zu einem Bruchteil erbracht."
Für alle, die eine tolle Hochzeit ganz in weiß und mit Kirchenglocken haben wollen, für alle, die am Weißen Sonntag nur mitmachen, weil es ein schönes Fest ist, bis zu Beerdigungen mit Pfarrer würde ich dann saftige Gebühren einführen. Wer in der Kirche nur eine Servicestation sieht mit einzufordernden Leistungen sollte sich die Kirchensteuer besser sparen.


2
 
 mirjamvonabelin 10. März 2017 
 

@silas

Als erstes möchte ich betonnen das mir Jesus unmittelbar in den Priestern begegnet.

Nun zu meiner Frage:
ich bin aus Bregenz und wir haben einen Seelsorgeraum. Aber wo die Priester sind und was sie tun weiß ich nicht.
Seit wir den Seelsorgeraum haben, gibt es kaum noch Heilige Messen, Beichtgelegenheit sowieso nicht, jede menge Pastoralassistenten/innen und ich denke die ganze Zeit darüber nach "was tun Priester? wo sind sie?"

Bitte es verbirgt sich keine Bosheit hinter meiner Frage aber als zum "Fußvolk" gehörende, verstehe ich vieles nicht. Warum sind Priester überlastet, mit was, wenn sie fast keine Messen zelebrieren, keine Beichten hören....?

Nichts für ungut, aber vielleicht haben sie eine Antwort.


2
 
 tributum ecclesiae 10. März 2017 
 

@A.Reik

Sie haben völlig Recht. Nicht die Gesunden brauchen den Arzt ...
Diese Relation zwischen Priestern und "praktizierenden" aufzumachen, ist Schönfärberei. Damit will man uns die heile Welt vorführen.
Dann sollte man die Kirchensteuer auch nur von den praktizierenden erheben oder deutlich senken, denn Leistung wird ja nur noch zu einem Bruchteil erbracht.


2
 
 tributum ecclesiae 10. März 2017 
 

Priestermangel

"Die Last der Arbeit für die Hauptamtlichen wird immer mehr. Die pastoralen Räume werden immer größer." Das steht hier und ist nicht zu bezweifeln.
In "The Germanz" kritisiert der gleiche Autor den Priestermangel.
Sehen Sie da einen Zusammenhang ?
Bei den ständig eruierten Gründen für den Priestermangel kommt ein Argument überhaupt nicht auf den Tisch:
Daß es schlichtweg Schindluder ist, was die Bischöfe mit ihren Mitarbeitern treiben. Der Versuch "Das Maximum aus ihnen herauszuholen".
In der Industrie gibt es Arbeitsschutzvorschriften, Begrenzungen von Arbeitszeit, Mindestruhezeiten, Zwangspausenregelungen hat jeder Berufskraftfahrer: Letztlich zur Sicherheit aller, nicht nur der Mitarbeiter.
Nur bei Klerikern scheint es so etwas nicht zu geben. Daß allein das Viele abschrecken dürfte, davon bin ich überzeugt.


3
 
 A.Reik 9. März 2017 

@DamianBLogos

Sie können den Priestermangel natürlich leugnen, aber die Pfarrer sind schlicht nicht nur zu den (anzahlmäßig in der Tat auch zurückgehenden) Gottesdienstteilnehmern, sondern auch zu den "Taufscheinchristen" zu den Christen anderer Konfessionen, den Angehörigen anderer Religionen und auch den Nichtglaubenden gesandt. Dann muss man den Realitäten ins Auge blicken: WIr hatten selten so wenig Hirten.


3
 
 Diasporakatholik 8. März 2017 
 

Lieber @Waldi,

Sie haben völlig richtig gehandelt, indem Sie solchen Gemeinden den Rücken gekehrt haben. Sie haben ja m.W. u.a. in Maria Vesperbild eine geistige Oase gefunden, in der Sie sich immer wieder Kraft auf Ihrem Glaubensweg holen.
Gott verlässt diejenigen nicht, die ihn lieben und an seinem Wort festhalten und es befolgen.
Wir haben vor über 10 Jahren in unserer Heimatgemeinde auch sehr Hässliches erleben müssen, ebenfalls die Konsequenzen gezogen und sind in andere Gemeinden ausgewichen. In der Diaspora nicht ganz einfach und mit u.a. zeitlichen Opfern und Unbequemlichkeiten verbunden. Es hat sich aber gelohnt - unser Blick hat sich geweitet, wir haben so im Laufe der Jahre nahezu spielerisch unseren künftigen sog. pastoralen Raum, viele unterschiedliche Kleriker, Hauptamtliche und Laien kennen- und einschätzen gelernt. Auch wir sind da überall gut bekannt.
Eine wertvolle Erfahrung. Ich würde mich heute notfalls auch auf Gottesdienste in Medien zurückziehen, ehe ich mich verbiegen lasse


4
 
 Waldi 8. März 2017 
 

Lieber @Diasporakatholik,

das Erschreckende an dem, was ich in unserer kath. Kirche erlebt habe, liegt schon einige Jahre zurück. Wie es heute aussieht weiß ich nicht, denn ich gehe nicht mehr hin. Das zeigt aber auch in aller Deutlichkeit, wie solche, von mir wahrheitsgemäß angeführten Vorkommnisse, sich bis weit in die Zukunft hinein auf die Gläubigen negativ auswirken. Ich bin deshalb nicht ungläubig geworden, im Gegenteil. Ich habe mich an der Kirche "vorbei gemogelt" und selbst auf die Socken gemacht, um den richtigen Weg zu Gott zu finden, den mir die kath. Kirche mit ihrer Vieldeutigkeit der Glaubensauslegungen nicht mehr überzeugend zeigen kann. Wunderbare Glaubenserlebnisse die mir widerfahren sind, haben mich darin bestärkt, dass ich richtig liege!


4
 
 lakota 8. März 2017 
 

@DamianBLogos

Sie haben ganz recht! Es wird immer nur vom Priestermangel geredet, dabei werden die Gläubigen die noch jeden Sonntag die Kirche besuchen immer weniger. Leute, die wie @Reick MEHR Pfarrer -auch verheiratete und Frauen- haben wollen, müssen sich fragen lassen: für wen? Soll jede Gemeinde, in der nur noch 30-40 Leute in den Gottesdienst gehen einen eigenen Pfarrer haben? Wie Bischof Zdarsa mal gesagt hat: wem die Hl.Messe wichtig ist, der fährt auch ein paar Kilometer in die nächste Gemeinde - in die Einkaufszentren fahren sonntags ja auch viele Leute.


7
 
 Diasporakatholik 8. März 2017 
 

@Waldi - Sie empfinden völlig richtig

Ja, Sie haben völlig recht, wenn Sie die von Ihnen erlebten liturgischen Experimente hier anprangern.

Solch magisch-esoterischer Mumpitz nimmt die Gläubigen in meinem Urteil nicht ernst, sondern infantilisiert sie!

Sie liegen mit Ihrer innerlich empfundenen Abwehr gegen derartig von Ihnen als "zeitgeistige Verblödung" bezeichneten "Kindergarten für Erwachsene" vollkommen richtig.

Ich würde mich gegen solche Zumutungen im Gottesdienst auch verweigern und letztlich wegbleiben und woanders hingehen.


8
 
 silas 8. März 2017 

Als Priester des Erzbistums Paderborn

Muss ich zum Schreiberling dieses Textes sagen:

Giftspritzen injeziert wirken in der Regel tötlich.

Kann man gegenüber einem guten Hirten böswilligeres brüllen?

Beim ,Paderborner Prozess' ist sicher nicht alles Gold was glänzt, jedoch wer behauptet, als Priester könne man nicht offen seine Beiträge einbringen, ohne abgestraft zu werden, der lügt.
Im Gegenteil, es werden viele Leitende Pfarrer gesucht und jeder kann sich frei bewerben.

Der Hirtenbrief von letzten Sonntag zeigt, das der geistige Prozess ein wirkliches Anliegen unseres Erzbischofs ist...

Wir leben wirklich in einer Protrest - Generation. Wer sich pastoral im Erzbistum einbringen möchte ist eingeladen dies zu tun. Jedoch giftige Kritik hat selten etwas positives gestaltet, sie zerstört eher als das sie aufbaut...

Übrigens gerade die Sakramentenpasroral ist unserem Erzbischof ein großes Anliegen, von der Taufpastoral angefangen...


3
 
 Savanorola 7. März 2017 

@Reik

Die Veränderungen, die Sie ansprechen, will leider Gottes unsere Kirchenleitung nicht wahrhaben. Wir sind dabei uns von einer sakramental strukturierten Kirche zu einer funktional organisierten Gemeinschaft zu verändern. Priester kann heutzutage nur noch der werden, der bereit ist, seine Berufung in die Form eines Leiters von Großpfarreien zu geben. So eine Engführung, was das geistliche Amt angeht, hat es in der Kirchengeschichte vermutlich noch nie gegeben. Ich lasse mich überraschen, welche Gedanken bzw. Anregungen die deutschen Bischöfe in Bensberg zum Thema Priester-Sein haben werden. Für mich ist die Aufgabe des Priesters, die Menschen und die Welt mit Gott in Berührung zu bringen und durch die Feier der Sakramente den Bund zwischen Gott und Menschen zu manifestieren. Ich glaube, dass ich davon Abschied nehmen muss, so zu denken, weil diese Form priesterlichen Dienstes kaum noch gewollt ist. Oder bin ich zu pessimistisch?


8
 
 DamianBLogos 7. März 2017 
 

@A. Reik: Falsch!

Wir haben keinen Priestermangel, sondern einen Gläubigenmangel. Heute müssen viel weniger praktizierende Katholiken durch einen Priester versorgt werden als noch vor wenigen Jahrzehnten, und selbst das meist fruchtlos. Aber wahrscheinlich erwarten Sie von den Priestern mehr den Service an jenen Menschenmassen, die die priesterlichen Dienste lediglich zur Zelebrierung der Lebenswenden benötigen und sonst mit der Kirche nicht so viel zu tun haben. Ach nein, Sie geben ja selbst zu, dass sie das Argument vom angeblichen Priestermangel brauchen, um ihre Vorstellungen von den Zulassungsbedingungen zum geistlichen Amt begründen zu können.


10
 
 Waldi 7. März 2017 
 

Verehrte @Magdalena77,

wir haben seit einiger Zeit wieder einen im Forum, der vornehmlich Kommentatorinnen und Kommentatoren und ihre Kommentare kritisiert und schulmeisterlich überprüft und rügt, anstatt das Thema der Berichte zu behandeln. Und das gefällt mir gar nicht. Ich werde mich wieder etwas rar machen, bis der Spuk vorbei ist.


8
 
 A.Reik 7. März 2017 

@Waldi

Sie wissen aber schon, dass das Weihrauchauflegen z.B. in der Stundenliturgie ein durchaus altkirchlicher Ritus ist?

Wir brauchen MEHR Pfarrer, nicht weniger, die sich INTENSIVER um ihre Gemeinden kümmern und nicht Verwalter von Großdekanaten sind. Ich bin schon lange überzeugt, dass das Verharren bei den derzeitigen Zulassungsbedingungen zum geistlichen Amt das geistliche Amt auf Dauer weitaus mehr verändern wird als die Weihe von Verheirateten oder gar von Frauen (wie es jüngst ja sogar in der orthodoxen Kirche von Alexandria geschehen ist).


9
 
 Genesis 7. März 2017 

@Savanorola

Da können Sie es einmal sehen. Gesunde Priester und Gläubige, die sich von der Weltlichkeit "einwickeln" lassen, ersticken. Das entnehmen wir sinngemäß aus der Heiligen Schrift. So steht es geschrieben, so wird es geschehen. Erst wenn die meisten Priester am Boden sind, dann denkt man um, vorher nicht. Vorher werden all jene, die darauf aufmerksam machen, nieder gemacht. Wenn man für Gottes Reich arbeitet, wird man nicht krank, da Gott immer in der Nähe ist. Savanorola, es wird noch schlimmer werden. Die Weltlichkeit kennt keine Gnade!


7
 
 Magdalena77 7. März 2017 

@Waldi

Vielen Dank für Ihre Erfahrungen, so kann ich mich zumindest damit trösten, dass nicht nur ich ab und an die Sesamstraße in der Kirche erleben muss. Manchmal ist es wirklich zum Verzweifeln...


17
 
 leibniz 7. März 2017 
 

“fest adaptierte anthropozentrische Denkschablonen“
Besser geht's nicht!
Das kirchliche Leben kommt ohne Gott aus!
Genau so ist es!


10
 
 Waldi 7. März 2017 
 

Ich habe in unserer

und in der Nachbar Pfarrei, Erneuerungsprozesse erlebt, die mit dem Titel "zeitgeistige Verblödung" viel deutlicher und allgemein verständlicher und realistischer zu umschreiben sind! Was habe ich mich wegen diesen "Dekonstruktivisten/Innen" schon fremd geschämt, die die Liturgie durch "Wortgottesdienste" ersetzt und bis zur Lächerlichkeit verunstaltet haben. Die Pfarrbeauftragte und eine Gemeinde-Referentin standen da und zeichneten den Gläubigen, die im Gänsemarsch wie zur Kommunion anstanden, mit dem Daumen ein hübsches Kreuzchen in die Handfläche! Ein andermal standen die Gläubigen in Schlangenform an, um am Volksaltar in einem mit glühender Kohle bereit gestellten Gefäß mit einer Pinzette, schamhaft und mit gespielter Demut, ein Weihrauchkörnchen zu platzieren und dem aufsteigenden Rauch ein Gebet aufzumodulieren! Solche "Gottesdienste" nannte der Neutestamentler Klaus Berger trefflich "Kindergarten für Erwachsene". Und recht hat er!


27
 
 wedlerg 7. März 2017 
 

Noch offener ansprechen!

Man darf sich nichts vor machen. Die Strukturen sind geentert von Aktionisten und sog. Modernisierern. Statt von Auferstehung, Evangelium und Gott wird von Weltoffenheit und Vielfalt gefaselt. Das ist das zentrale und einzige Problem.

Überall, wo die Kirche wieder zu Christus zurückkehrt, klappts auch mit dem Aufbruch. Dazu muss man aber wieder vergegenwärtigen, dass die Moderne keineswegs im Widerspruch zu Gott, dem Schöpfer und Vater, Christus dem Sohn, dem Auferstandenen und dem Hl. Geist, der uns zu Wundertaten befähigt, steht.

Die seltsame Anbetung der Moderne (gemeint ist eigentlich Beliebigkeit) ist Ursache der Krise, nicht die Herausforderung. Dabei wird so getan, als ob Übernatürliches surreal und die Moderne real wäre. Das scheint aber ein fatales Trugschluss zu sein. Das Gegenteil ist richtig.

Das wird sich aber erst vermitteln lassen, wenn Modernisten und politische Kräfte, die Christus auf einen Sozialpolitiker reduzieren, hinter echte Nachfolger zurücktreten.


18
 
 syntyche 7. März 2017 
 

Paderborn_pastoralerPlan

Shalom ! Dank an Herrn P. Winnemöller.
Doch wie vor fast zweitausend Jahren,
die hauptverantwortlichen Hirten haben
fest adaptierte anthropozentrische Denk-
schablonen. Golgatha ist angesagt und
sie ziehen es durch - wie seiner Zeit.
Doch auf Golgatha wird Ostern folgen.
Shalom !


6
 
 Christina Maria 7. März 2017 
 

Danke!

Sehr guter Artikel!
Das Bistum Trier geht ebenso diesen Weg.
"Mut zur Veränderung" und ein "Perspektivwechsel" sind laut Bischof Ackermann von uns Gläubigen gefordert.
Mir kommt es leider so vor, als ob nur noch vom Menschen her gedacht werden soll, dass seine Bedürfnisse befriedigt werden sollen und er sich nur ja wohl fühlt. Wo ist die Ehrfurcht vor Gott und wo ist das Trachten danach, seinen Willen zu erfüllen?


18
 
 Savanorola 7. März 2017 

Dieser Prozess hat...

nicht nur in Paderborn gesunde und engagierte Priester ausgebrannt und krank gemacht.


7
 
 girsberg74 7. März 2017 
 

Nicht gerade ermutigend,

doch darüber zu sprechen, war wohl unumgänglich.

Ob es die merken, auf die es hauptsächlich ankommt?

Danke, Herr Winnemöller


15
 
 Montfort 7. März 2017 

Danke, Herr Peter Winnemöller, ...

... beim Lesen Ihrer Worte hatte ich den Eindruck, endlich mal wieder frei durchatmen zu können, in "geisterfüllter" Frühjahrsluft!


16
 
 Philipp Neri 7. März 2017 

Eine Analyse, die aufdeckt!


13
 

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