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Laien und Priester sind keine Konkurrenten

26. August 2016 in Kommentar, 20 Lesermeinungen
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"Es ist nicht fair, dass Dr. Kissler die Zahl der Berufungen mit mangelndem Willen der Verantwortlichen in Verbindung bringt." Eine Antwort auf Alexander Kissler. Gastkommentar von Pfr. Regamy Thillainathan


Köln (kath.net/Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln) „Der Priestermangel ist gewollt“ lautet die Überschrift über einen Beitrag von Dr. Alexander Kissler, Ressortleiter beim Magazin Cicero, vom 18. August. Darin führt der Autor aus, dass Priester einer „neuen Kirche der Partizipation im Weg“ stehen. Von daher wäre die mangelnde Zahl an Berufungen nicht auf andere, oft von den Diözesen genannte Gründe zurückzuführen, sondern lediglich auf einen mangelnden Willen der katholischen Kirche in Deutschland, Priester tatsächlich zu wollen, so Kisslers Behauptung. Eine Entgegnung von Pfarrer Regamy Thillainathan.

Zugegeben, Dr. Kissler beobachtet vieles sehr genau, aber leider sind ihm beim Zusammenführen verschiedener Beobachtungen grobe Fehler unterlaufen. Ich möchte hier einige fragwürdige Thesen besonders hervorheben:

Bistum Limburg ist nicht alles

In seinen Ausführungen nimmt Dr. Kissler stets Limburg als Beispiel. Er zählt zusammenhanglos Schlagwörter wie „Geschlechtergerechtigkeit“ und „Partizipation“, „Pastoralwerkstatt“ und „Beratungsschleife“ auf und sieht sich darin bestätigt, dass die „Pfarrei neuen Typus“ in Limburg keine Priester mehr vorsieht, der den Anschluss an das Ideal „Partizipation“ verlangsamt oder sogar hemmt. Es ist tatsächlich der Fall, dass einige Veröffentlichungen der Limburger „Programmleitung Pfarreiwerdung“ an bestimmten Stellen eindimensional und einseitig daherkommen, aber wie kommt man auf den Gedanken, dass dieses Bistum, das gerade in den vergangenen Jahren eine sehr wechselhafte Geschichte erfahren musste, die gesamtkirchliche Landschaft in Deutschland abbilden könne? Wieso macht sich Dr. Kissler nicht die Mühe, noch zwei oder drei andere Bistümer anzuschauen, bevor er sich ein Urteil über die Kirche in Deutschland erlaubt?


Partizipation führt nicht zu Abschaffung


Es ist sehr fragwürdig, dass Dr. Kissler die These vertritt, dass Partizipation wie zum Beispiel in lokalen Basisgemeinden zu einer Abschaffung des Priesters führen würde. Er führt an, dass viele Diözesen sich momentan weltweit nach Modellen und Ansätzen umsehen, wie die Kirche auch trotz der sinkenden Zahl an Berufungen und auch Gläubigen noch morgen in dieser Welt wirken kann. Als besonderes Beispiel führt er das Pastoralinstitut „Bukal ng Tipan“ auf den Philippinen an, das dabei helfen soll, dass aus der schrumpfenden Kirche in Deutschland eine „priesterreduzierte humanitäre Aktionsgemeinschaft“ werden kann.

Es ist erschreckend, dass Dr. Kissler hier mit einer sehr westlichen Arroganz auf eine kirchliche Wirklichkeit schaut, die er wahrscheinlich selbst nicht kennengelernt hat. Wieso kann eine Kirche in Deutschland nicht von den Kirchen in Afrika, Südamerika oder Asien lernen? Liegt hier nicht ein falscher Stolz zugrunde, dass „die dort drüben“ uns hier in unserer Wirklichkeit nichts zu sagen haben? Wo bleibt hier der Blick für die Weltkirche?

Ich sage nicht, dass wir in diesen Ländern die Lösungen und Patentrezepte für all unsere Probleme und Herausforderungen finden. Wir können aber neue Impulse erhalten und vielleicht neu entdecken, was die Berufung als Christ in dieser Welt und in dieser Zeit auch bedeuten kann. Wir können lernen, wie Laien und Priester sich nicht als Konkurrenten in einem selbst angelegten Korsett von Strukturen sehen, sondern sich als in der Sendung der Kirche ergänzende Berufene im Reich Gottes neu entdecken.

Sorge um Berufungen

An fast keiner Stelle in einer Diözese gibt es so viel personelle Veränderung wie bei den Berufungsbeauftragten. Bei den Jahreskonferenzen der Berufungspastoral ist die Vorstellungsrunde der „Neuen“ eine längere Angelegenheit. Tatsächlich werden in einigen Diözesen die Leiter der Berufungspastoral recht regelmäßig ausgetauscht – entweder weil diese es selbst gerne möchten oder weil die Zahlen der Berufungen nicht den Hoffnungen und Erwartungen entsprechen.

Es ist nicht fair, dass Dr. Kissler die Zahl der Berufungen mit mangelndem Willen der Verantwortlichen in Verbindung bringt. Die Kollegen in den deutschen Diözesen bemühen sich sehr und leiden oft am „mangelnden Erfolg“. Was aber schon der Fall ist und dies sehe ich als Herausforderung für die kommenden Jahre, ist die Tatsache, dass die Berufungspastoral in Deutschland momentan keine klare Linie erkennen lässt. Die Begrifflichkeit „Berufungspastoral“ weist momentan keine einheitliche Definition auf. Einige Diözesen sehen das Ziel ihrer Stelle für Berufungspastoral vornehmlich darin, ein allgemeines Berufungsbewusstsein zu wecken (Berufung zum Mensch-Sein / Berufung zum Christ-Sein), andere sehen ihr Ziel darin, bei der Berufung zu einem Lebensweg als Priester, im geweihten Leben oder zu einem kirchlichen Dienst zu helfen.

Hier im Erzbistum Köln hat der Erzbischof klar entschieden: Unter Berufungspastoral verstehen wir die klare und offensive Konfrontation der jungen Menschen mit der Frage: „Zu welchem Dienst in der Kirche und in der Welt ruft Gott mich ganz konkret?“

Pfr. Regamy Thillainathan (Foto) ist der Leiter der Diözesanstelle Berufungspastoral Köln.

Foto Pfr. Regamy Thillainathan


Foto oben (c) Pfr. Regamy Thillainathan


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Lesermeinungen

 chiarajohanna 26. August 2016 
 

ThomasR - Es muß doch aber ein Anliegen sein, diese Dokumente umzusetzen

Manchmal denke ich,
man hat den gekreuzigten Jesus
vergessen,
nicht bewusst oder böswillig,
aber die Strukturen,
das Administrative,
diese ganze Verwaltung ...
von was eigentlich?

Manchmal bin ich froh, das ich
nur ein ganz einfacher Bauer bin,
naturverbunden, der auf dem Felde
die Kartoffeln rodet.
(ausgedachtes Beispiel)

Johannes Paul II
war ein großer Menschen-Fischer,
4 Millionen Menschen standen an,
bei Hitze, Durst + Übermüdung!
nur, um ihn noch einmal zu sehen.

In ihm, als treuen Menschenfischer
haben wir doch ein Vorbild.
Wir müssen nur unsere Netze,
zur richtigen Seite auswerfen,
oder nicht?

Vielleicht sind wir auch alle
zu sehr gesättigt?
Die Kirche lebt im Wohlstand,
habt ihr finanzielles Auskommen,
Immobilien, Wertpapiere, hohe Gehälter
teure Autos, große Wohnungen usw.
abgesichert auf Jahrzehnte!

Im Zustand dieser SÄTTIGUNG
bleibt da noch Raum
für existentielles Leid,
der Obdachlosen,
in welchem JX ist?


2
 
 chiarajohanna 26. August 2016 
 

Ich merke, das ich schwermütig werde - wenn ich das hier alles lese

Da hängt er am Kreuz!
Da gab es soviel Böses in der Welt!
Er musste ans Kreuz,
um mit seiner Liebe,
all das Böse zu besiegen!

Und wir?
Wir sind Kirche!
Seine Kirche!

Und wissen nicht,
um den Weg?
Häh?

Sind das nicht "Ersatz-Wege",
dem Kern "entfremdete Wege"
die neuen Formen von Partizipation ?
In wem steckt die VOLLKRAFT,
wenn nicht in einem Priester!

Wieso ins Ausland schauen,
weiß man hier in Deutschland nicht,
was zu tun wäre, nach dem Satan Christus nötigte, ans Kreuz zu gehen?

Satan freut sich über Obdachlose,
über Drogenabhängige,
über die Armen und Schwachen,
über die Kraftlosen + Verzweifelten,
genauso freut er sich
über die Reichen, das sie geizig sind
über die Hochmütigen, die herabschauen
über die Machtgierigen Unterdrücker,
über jede Lüge + Verstellung,
ja er freut sich,
auch über jede Verwirrung
und Verirrung
und über Kraftlosigkeit
und jede Menge Fragen???

Und Christus ...?
weint ...!


1
 
 ThomasR 26. August 2016 
 

Genauere Information

Eigentlich hätte man von Pfr. Regamy Thillainathan eine genauere Information gebraucht, inwieweit er bei der täglichen Arbeit als Leiter der Diözesanstelle Berufungspastoral Köln solche Dokumente der Kirche wie "Pastores dabo vobis" vom Heiligen Johannes Paul II oder "Sacramentum caritatis" bzw "Summorum Pontificium" im Berufungsapostolat umsetzt? Diese Dokumente beinhalten u.A. sehr viele sehr praktische pastorale Hinweise, wie man v.A. Priesterberufungen fördert bzw. bei den Jugendlichen erweckt. Von den meisten Diözesen habe ich leider den Eindruck, dass man diese extrem wichtige Dokumente eher nur vom Namen kennt und bis jetzt kaum vom Inhalt trotz zeitlichen Abstandes-"Pastores dabo vobis" ist inzwischen 24 Jahre alt geworden- sowohl auf der Ebene der Diözesen als auch auf Ebene der einzelnen Pfarrereien umgesetzt wurde.


5
 
 Psalm1 26. August 2016 
 

Von DER Kirche zu "Kirche"

Lieber Pfr. Regamy,

da haben Sie aber brav geantwortet. Mag sein, dass Dr. Kissler an einigen Stellen etwas überspitzt formuliert hat. Ja, es gibt Unterschiede zwischen den Bistümern. Aber auch Gemeinsamkeiten, nicht nur im positiven. Land auf, Land ab redet man immer öfter „von Kirche“ (ohne den bestimmten Artikel!). Auch wenn das oft nicht bewusst reflektiert geschieht, so drückt es doch unbewusst einen Sinneswandel aus: Nicht mehr DIE Kirche, also die eine, sondern irgend eine, die letztlich nach belieben gestaltet werden kann. So etwas nennt man auf Neudeutsch auch „religious engineering“.
Kisslers Artikel drückt das m.M nach, wenn auch etwas satirisch überzeichnet, gut aus.


9
 
 Stefan Fleischer 26. August 2016 

In einer Kirche

in welcher Gott nicht mehr wahrhaft Gott sein darf, darf logischerweise auch der Priester nicht mehr wahrhaft Priester sein. So aber wird - wie Tadeusz richtig feststellt - das Priestertum zum Beruf, und zwar zu dem wohl unattraktivsten Job innerhalb unserer Kirche.
.
Hoffen und beten wir, dass möglichst vielen Katholiken möglichst bald die Augen aufgehen für das, was hier gespielt wird. Es könnte sonst bald einmal zu spät sein.


9
 
 Tadeusz 26. August 2016 

Ursachen...

". Wo kaum noch Kinder geboren werden, kann es auch keinen großen Priesternachwuchs geben.
2. Die Glaubensverdunstung in den Familien.
3: besonders wichtig:
Die Überbürokratisierung der Kirche"

Ich würde das umschreiben:
1. wo 200.000 ungeborene Kinder jährlich gemordet werden, in einer Gesellschaft, die begeistert diese Morde als "Freiheit der Frauen" umschreibt,
2. wo der Glaube des Volkes durch Priester und Bischöfe (Hirten!) täglich verwässert, negiert und für Kirchensteuereinnahme umgetauscht wird,
3. wo man sich für einen Beruf eines "Priesters" entscheidet und nicht für eine Berufung,

dort kann es nur eine "Republik der Räte" im Mantel einer angeblich katholische Kirche geben.


12
 
 Waldi 26. August 2016 
 

Verehrter @Philosophus,

genau so ist es: "Der Priester soll nicht mehr als Pfarrer wirken, er soll als Mitglied eines "Pastoralteams" mit anderen "Seelsorgern" (Laien) zusammenwirken. Die Leitung dieses "Pastoralteams" kann dann durchaus ein Laie haben". Ganz vortrefflich formuliert!
In unserer Pfarrgemeinde heißt dieses "Pastoralteam", "Seelsorgeteam" und hat alle Eigenschaften Ihrer Bezeichnung! Unser Pfarrer ist zum Administrator umgetauft worden und wirkt nur noch als Untergeordneter im Kreise eines Diakons, einer Pastoralreferentin, einer Pastoralassistentin und einer Gemeindereferentin. Dieses "Seelsorgeteam", modernster Prägung, hat mich zwar nicht als Katholik aus der römisch-kath. Kirche vertrieben, aber aus den "Mahlfeiern" unserer Pfarrgemeinde! Den Eindruck, den dieses "Seelsorgeteam" bei mir hinterlässt, erinnert mich lebhaft an die langweiligen und müßig dahin dümpelnden Betriebsversammlungen während meiner Berufsjahre in einer Schleifmaschinen-Fabrik in Stuttgart in den sechziger Jahren!


10
 
 M.Schn-Fl 26. August 2016 
 

Ich sage es nun zum tausendsten Mal:

!. Wo kaum noch Kinder geboren werden, kann es auch keinen großen Prieternachwuchs geben.
2. Die Glaubensverdunstung in den Familien.
3: besonders wichtig:
Die Überbürokratisierung der Kirche durch einen Apparat, der immer mehr gewachsen ist, die Priester überbelastet und sie ihrer eigentlichen Berufung entfremdet und der die Bischfe fest im Griff hat und sie "erledigt", wenn sie wider den Stachel löcken, wie in Augsburg und in Limburg. Das aber wird nur möglich, weil viele Priester in den Gemeinden und im Kirchenapparat mitspielen. Ja sogar Bischöfe machen hier mit. Dass ein thailändischer Priester im Apparat auch durch diesen geprägt wird, kann nicht verwundern.
Hinzu kommt eine Überinstituationalisierung, die nicht enden will und in der wie im Kirchenapparat nur noch wenig geglaubt wird.
Zenit hat (gewollt?) kürzlich P. Langendörfer als Vorsitzenden der DBK bezeichnet. Freudsche Fehlleistung oder Tatsachenbeschreibung?
Kissler hat keineswegs in allem Unrecht!


13
 
 Michmas 26. August 2016 
 

zwei Bilder:

in einer Moschee:alle tief verneigt,
in einer kath.Kirche:ein knieender Beter allein in der Kirche.
schaut auch mal auf die Priester wie sie die hl.Messe feiern und man spürt sofort was fehlt (und aus dem gleichen Grund gibt es so viele zerbrochene Ehen.)


4
 
 Waldi 26. August 2016 
 

Die entflammte Kritik...

gegen Dr. Kissler ist das letzte Aufbäumen, den Status quo der deutsch-kath. Kirche zu beschönigen. Die Unterschiede zwischen der Diözese Limburg und anderen sind vernachlässigbar, sie dümpeln alle gleichermaßen an Glaubenserosion und Priestermangel dahin! Genau so wie aus schlechten Schulen keine guten Schüler kommen, kommen aus schlechten Priesterseminare, wenn überhaupt, keine guten Priester. Was sich wiederum auf das ganze Glaubensleben der Menschen auswirkt. Es ist ein Teufelskreis, aus dem es kurzfristig kein Entrinnen gibt. Heiligkreuz bei Wien quillt über von Priesterkandidaten und Priesterberufungen. Eine im deutschsprachigen Europa - und auch drüber hinaus, geistige Oase, in einer leblos gewordenen Wüste! Die deutsch-kath. Kirche hat nicht einmal die Missionierungskraft die eigenen Katholiken bei der Stange zu halten, geschweige denn neue hinzu zu bekommen! Was sich in der deutsch-kath. Kirche ständig vermehrt, sind die Steuereinnahmen, während die Mitglieder schrumpfen!


16
 
 tuennes 26. August 2016 
 

Alles hat ein Ende nur die Wurst....

Früheren Generationen, war noch sonnenklar, dass der Priester in der Hl. Messe in Persona Christi am Alter steht. (Dieses Bewusstsein ist weithin abhanden gekommen)
Der Priester soll nicht Seel-Sorger sein, sondern Lebensabschnitts-Event-Manager.
Diese Veränderung der Sichtweise ist nach meiner Wahrnehmung vornehmlich nicht von den Bistumsleitungen so gewollt gewesen.
Aaaaaber sie haben sich von dieser Entwicklung anstecken lassen. Das geht so weit, dass ein Priesteramtskandidat alles sein darf, aber bitte nicht fromm und dass er bloß den Menschen keine ewigen Wahrheiten verkündet. Das alles hat eine lange Entwicklung genommen, die schon über Jahrhunderte andauert, so dass es kaum zielführend ist zu postulieren: "Der Priestermangel ist von der Kirchenleitung gewollt!"
Wir sollten uns mehr darüber Gedanken machen, worin die Medizin besteht.
Nehmen wir also unsere Priester ins Gebet, gehen wir beichten, ... und öffnen so den Gnadenstrom der unsere Priester wandeln wird.


5
 
 AlbinoL 26. August 2016 

bezüglich „Bukal ng Tipan“ muss man aber erwähnen, dass die deutsche Kirche

sich hier wieder was ausgesucht hat was ihr in den Kram passt und selbst von diesem Institut nur das annimmt was in den Kram passt. Mit Priesterberufungen hat das außerdem gar nicht zu tun.
Warum kann man sich kein Beispiel im ähnlichen Kulturraum suchen das leichter adaptiert werden kann?
Warum wird eine wachsende Gemeinnschaft wie die Comaunite St. Martin abgewehrt und nicht als Bsp. genommen?
Warum schaut man sich warum Rumänien so viele Berufungen hat? Warum nicht die ein oder andere erfolgreiche US-Diözese die nach den traurigen Jahren des Missbrauchsskandel jetzt einen Höchststand an Seminaristen hat?
Der Grund liegt hier eben doch (auch wenn ich Kisslers Meinung nicht in allem teile), dass die tendenziell katholische Ausrichtung mitsamt des Priesterbildes dieser erfolgreichen Gemeinschaften von den Diözesangremien &Theologen nicht akzeptiert werden. Hier werden den Menschen dann lieber Sakramente verwehrt als das Risiko einzugehen erfolgr. Gemeinschaftn einzuladen(Weingarten


5
 
 Wynfried 26. August 2016 

Das ist nun schon die dritte Erwiderung auf Kissler!

Offenbar hat er tatäschlich in ein Wespennest gestochen, wie Coloniasacra es hier formuliert. Diese Kommentare ändern allerdings nichts daran, dass der sogenannte Priestermangel gewollt ist. Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, sind die Probleme des sogenannten Priestermangels zum großen Teil hausgemacht. Zur Überwindung der Berufungskrise wäre eine Klerus- und Seminarreform dringend notwendig, die heute jungen Männern eine gute Perspektive mit dieser Berufung in Kirche und Welt vermitteln kann.


16
 
 ecclesiam 26. August 2016 
 

Priesterbild

Dr. Kissler hat es auf den Punkt gebracht. Das dahinter liegende Priesterbild (ontologisch) und nicht die partizipative Führung ist das entscheidende Kriterium. Das nachzuweisen ist einfach: Traditionsverbundene Bistümer, Orden und Gemeinschaften (z.B. Heiligenkreuz), mit einem der Lehre der Kirche entsprechenden Priesterbild haben mehr Berufungen als progressive Bistümer, welche wie kürzlich publiziert "Führungspersönlichkeit mit Organisations- und Kommunikationsfähigkeiten", die "zeitgemässe, menschennahe Liturgien gestalten" als Priester suchen und somit auch von einem solchen Priester- und Kirchenbild ausgehen. Welcher Priesteramtskandidat brennt für den Dienst eines Kirchenmanagers, gibt sein Leben dafür und verspricht dem entsprechenden Bischof seinen Gehorsam?

Die Stellungnahme von Pfr. Regamy scheint mir schon stark "staatskirchlich" und politisch korrekt geprägt.


16
 
 Coloniasacra 26. August 2016 
 

Wohl in ein "Wespennest gestochen"

Wer die beliebigkeitsoffene Begriffswelt, die beschwörende Betroffenheits- und "Abwehrargumentation und die realitätsferne
"Wirklichkeit" der Kritiker an der Analyse Dr. Kiesslers liest, erkennt unschwer, dass dieser hier in ein "Wespennest gestochen" hat. Mit welchen Priestern eigentlich haben die Kritiker gesprochen; Erfahrungen sind offenkundig nur dann relevant, wenn "Berufene" der sog. neuen Berufungspastoral gegenüber "aufgeschlossen" sind.Erkenntnisresistenz und Realitätsferne sind keine Tugenden.
Seltsam, dass Priester, die zwischen Herrschaft von Räten und deren bischöflicher Billigung fernab von bischöflicher Fürsorge(pflicht) gemobbt und zuermürbt werden, den Kritikern Dr. Kiesslers unbekannt scheinen.


16
 
 Corinquietum 26. August 2016 
 

si non e vero e ben tropvato!

möchte ich fast sagen. Gut dass Dr. Kissler scharf und offen die heutigen Probleme im Bezug auf Priesternachwuchs aufzeugte.
Immerhin meldet sich Pfr. Regamy und versucht, dem Aufsatz Kisslers die Schärfe zu nehmen.
Doch damit ist niemandem geholfen, es sei denn er versucht, nachzudenken!
+ Corinquietum


14
 
 jaeger 26. August 2016 
 

Traurig, aber wahr

Dieser Gastkommentar zeigt erneut, dass Herr Kissler mit seiner Analyse ins Schwarze trifft. Die Gedanken der Verantwortlichen der "Berufungspastoral" kreisen ausschließlich um sich selbst und die eigenen Strukturen. Ich entnehme diesen Ausführungen, dass der Priestermangel schon als unabänderliches Datum akzeptiert wird, weshalb sich die Verantwortlichen auf "pastorale" Ersatzbehelfe konzentrieren. Demgegenüber wird gegen die Wurzel des Problems, den Zusammenbruch der Glaubensverkündigung, angefangen bei einem Religionsunterricht, der nicht mehr selbstbewußt-katholisch sondern vor allem interreligiös-indifferent daherkommt, bis hin zum Theologiestudium, in dem katholischer Glaube nicht durchdrungen und wissenschaftlich vertieft, sondern zersetzt und aufgelöst wird, nicht eingeschritten. Wie auch, wenn die Bischöfe derzeit nichts Besseres zu tun haben, als die katholische Morallehre zur Rettung der Kirchensteuer abzuschleifen und "kompatibel" zu machen...


18
 
 Philosophus 26. August 2016 
 

Priesterreduzierte humanitäre Aktionsgemeinschaft?

Seit wann ist die Kirche bloß eine "humanitäre Aktionsgemeinschaft"? Dieser Blick auf die Kirche beinhaltet doch die ganze Problematik!
Die Zurückdrängung des Priesters hat im deutschsprachigen Raum eine längere (traurige) Tradition, es verändern sich nur die Schlagworte (kooperative Pastoral!).
Der Priester soll nicht mehr als Pfarrer wirken, er soll als Mitglied eines "Pastoralteams" mit anderen "Seelsorgern" (Laien) zusammenwirken. Die Leitung dieses "Pastoralteams" kann dann durchaus ein Laie haben.
Es ist hier in der Tat ein anderer Typus von Priester verlangt: Er ist kommunikativ, ausgleichend, relativierend, dialogbereit - kein Prophet, keine Glaubenszeuge, der auch herausfordert! Auf keinen Fall darf er "polarisieren"!
Freilich ist dieser neue Typus des Priesterberufs (zu Recht!) wenig gefragt: Wenn es mein Ziel ist, in einer humanitären Aktionsgemeinschaft zu arbeiten, finde ich bessere Alternativen als den so (miss)verstandenen Priesterberuf!


22
 
 Stefan Fleischer 26. August 2016 

Irre ich mich,

oder weiss die Berufungspastoral (nicht nur) in Deutschland irgendwie nicht mehr genau, was eigentlich ihre Aufgabe wäre und was nicht? Meines Erachtens würde doch diese Berufungspastoral für Priester und Ordensleute einen ganz besonderen, intensiven und persönlichen Einsatz erfordern (nicht so sehr irgendwelche Konzepte und Papiere)einerseits und andererseits - oder vielleicht noch mehr und zuerst - jeden nur erdenklichen Aufwand um es dem Priester zu ermöglichen, wieder ganz und vorrangig Priester zu sein und nicht zwischen den Fronten der verschiedenen Meinungen und Machtansprüchen innerhalb unserer Kirche aufgerieben zu werden. Dazu aber müssten wir uns wieder klar werden, was Wesen und Auftrag des Priesters nach Gottes Plan und Willen ist und dies dann unmissverständlich kommunizieren.


18
 
 Tadeusz 26. August 2016 

Sagen wir doch ehrlich

Dr. Kissler hat nur die Spitze des Eisberges beschrieben.

Seminaristen an den deutschen traurigen angeblich katholischen Anstalten habe gelegentlich viel Krasseres zu berichten.

Eine grausige Krankheit wird dadurch nicht geheilt, in dem man behauptet, dass es sie nicht gibt oder dass, es sie irgendwo anders nicht gibt.


19
 

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