Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Verharmlosung des deutschen Corona-Irrsinns“
  2. Papst Franziskus: Benedikt XVI. wurde instrumentalisiert
  3. Pfarrer verkleidete sich als Obdachloser und geht am Sonntagmorgen zu seiner neuen Kirche
  4. Ankündigung des polnischen Premiers Tusk: Jede Abtreibungsverweigerung geht zum Staatsanwalt
  5. Segnung homosexueller Paare: Papst fürchtet keine Kirchenspaltung
  6. Programm des Katholikentages vorgestellt: Demokratie und Vielfalt, Klimagerechtigkeit und Gaza
  7. Gebet zum ‚Vielfaltengott’ – Impuls der Diözese Graz-Seckau in der Fastenzeit
  8. „Hier sind die Schafe! Ich hoffe, Sie riechen uns!“
  9. Es gibt keine Vollmacht zur Frauenweihe
  10. 'Jetzt zu verhandeln, nur weil ihnen die Munition ausgeht – das wäre lächerlich von uns'
  11. Mehrheit der Österreicher für Asyl-Obergrenze NULL
  12. „Rheinische Post“: Autobiographie von Papst Franziskus setzt „gezielte Nadelstiche“
  13. KJG Münster distanziert sich von Verbandspatron Thomas Morus
  14. US-Erzbischof: Kardinal Fernández’ Denken ist in wesentlichen Punkten ‚einfach falsch’
  15. Papst Franziskus koppelt Thema Frauen-Diakonat aus Weltsynode aus

Berliner Intendant Khuon: Theater ist auch Ort des Gottvermissens

4. August 2016 in Kultur, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ulrich Khuon bei Vortrag bei "Salzburger Hochschulwochen": Theater und biblische Religion kennzeichnet eine "leidsensible Sprache" und die Intention der "Mitleidenschaft" - EXTRA: 2 Operntipps


Salzburg (kath.net/KAP) Theater und Oper sind nicht nur Orte überschäumenden Lebens, sondern immer auch Orte, an denen die Frage nach Gott gestellt wird: Darauf hat der Intendant des Deutschen Theaters Berlin, Ulrich Khuon, hingewiesen. Indem sich auf den Brettern, die die Welt bedeuten, immer auch Dramen und Tragödien abspielten, zeige sich eine besondere Sensibilität des Theaters für "Sünde, Schuld und Vergebung, Vergeblichkeit und Schmerz", so Khuon bei einem Vortrag am Mittwoch bei den "Salzburger Hochschulwochen". Im Blick auf die Gottesfrage bedeute dies, vor allem das "Gottvermissen" zu thematisieren, welches ein heute weit verbreitetes Empfinden darstelle - und welches sich auch in zahlreichen Werken der Gegenwart finde.

Die Leidenschaft des Theaters - so der Intendant unter Verweis auf das gleichlautende Motto ("Leidenschaften") der Hochschulwochen - bestehe darin, in der "Spannung aus Kontrolle und Exzess", aus "Pathos und kühler Ratio" den Menschen jene verschütteten Dimensionen des Lebens wieder zu erschließen, in denen auch die Gottesfrage ihren Platz habe. "Das Theater befasst sich mit Individuen, denen in dieser rational entzauberten Welt etwas fehlt". Darin bestehe ein Nahverhältnis zur biblischen Tradition, die ebenfalls eine solche Vorliebe für die Gescheiterten habe. "Dieses Passionswissen ist eine Dunkelkammer, die einen verändert, sobald man sie betritt", so Khuon.


In der Theologie werde diese existenzielle Betroffenheit durch den anderen, wie sie auch das Theater kennt, mit dem Begriff der "Compassion" (J.B. Metz) auf den Punkt gebracht. Beide - Theater wie biblische Religion - zielten auf eine "Mitleidenschaft", die den anderen wirklich ernst nimmt. Dazu zähle auch die Erkenntnis einer "subjektiven Verarmung" in der Moderne, die die Leidenschaft als dasjenige, was dem Menschen von außen widerfährt und dem er ausgesetzt ist, ausgrenzt. Wo das Ich um diese Dimension gebracht wird, da werde das Subjekt ausgehöhlt und um jene "Abgründigkeit" gebracht, die das Leben gerade ausmachen. Und so ziehe das Theater mit seiner "leidsensiblen Sprache" auch in dieser Kritik der Moderne mit der biblischen Religion an einem Strang.

Ulrich Khuon studierte Jura, Germanistik und Theologie. Er arbeitete zunächst als Theaterkritiker, später als Dramaturg und schließlich als Intendant am Stadttheater Konstanz und am Niedersächsischen Staatsschauspiel Hannover. Seit 1997 lehrt er außerdem an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Von 2000 bis 2009 leitete er das Thalia Theater Hamburg, seit 2009 ist er Intendant des Deutschen Theaters Berlin.

Zwei Operntipps:

Pagliacci Opern-Film mit Domingo, Stratas, Pons - Von Zeffirelli



Pagliacci Opern-Film mit Domingo, Stratas, Pons - Von Zeffirelli



Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Kleine Maus 4. August 2016 
 

Gottvermissen

Wenn Gott vermisst wird, ist das zumindest ein guter Ansatz. Was ich vermisse, das werde ich suchen. Viel schlimmer sind die vielen, vielen Gleichgültigen, die so betäubt sind von Konsum, Vergnügen, Fernsehen usw., dass sie gar nicht mehr spüren, dass sie etwas vermissen könnten und darum auch gar nicht auf die Idee kommen zu suchen. Und wenn sie doch suchen, dann nicht im christlichen Glauben. Denn Religionen (gleich welche), leider suggerieren uns das auch viele moderne Bühnenwerke, dienen nicht dem Frieden, sondern rechtfertigen Aggression. Diese ethisch motivierte Form des (Bildungs-)Atheismus hat das Zeug dazu, zu einer neuen Ersatzreligion zu werden. Was fehlt ist Glaubenswissen. Das eigne ich mir aber nur an, wenn ich interessiert bin, wenn ich suche, etwas vermisse. Und irgendwo "beißt sich dann die Katze in den Schwanz".


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kultur

  1. Beethoven war "religiös mit fast missionarischem Anliegen"
  2. COL1972 - US-Frauen starten mit Pro-Life-Label die Modewelt-Revolution
  3. Oh Dio – Gott in der Oper
  4. ‘Stille Nacht’-Jubiläum mit Landesausstellung an neun Orten
  5. Wien: Bühnenpremiere von ‘Der Engel mit der Posaune’
  6. 'Ich glaube, dass niemand ohne Glauben leben kann'
  7. Päpstlicher Kulturminister verabschiedet Leonard Cohen auf Twitter
  8. Estnisches Nationalmuseum: Keine Tritte mehr für Marienbild
  9. Salzburg: Erzbischof Lackner auf Du und Du mit Tod und Teufel
  10. Der Kinofilm des Jahres: Mary's Land






Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Papst Franziskus: Benedikt XVI. wurde instrumentalisiert
  3. Überraschung in Frankreich: Junge Katholiken kehren zu klassischen Fastenpraktiken zurück
  4. Pfarrer verkleidete sich als Obdachloser und geht am Sonntagmorgen zu seiner neuen Kirche
  5. Einladung zur Novene zum Hl. Josef
  6. 'Hört euch dieses Zeug nicht an!'
  7. „Verharmlosung des deutschen Corona-Irrsinns“
  8. "Die Kirche ist das Fitnesscenter des Glaubens"
  9. Ankündigung des polnischen Premiers Tusk: Jede Abtreibungsverweigerung geht zum Staatsanwalt
  10. „Hier sind die Schafe! Ich hoffe, Sie riechen uns!“
  11. Deutscher Kardinal Cordes mit 89 Jahren gestorben
  12. Russland am Tiefpunkt - Befehl an Soldaten in der Ukraine: "Esst Menschenfleisch!"
  13. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  14. Segnung homosexueller Paare: Papst fürchtet keine Kirchenspaltung
  15. KJG Münster distanziert sich von Verbandspatron Thomas Morus

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz