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Bad Ischl: Patriarch von Jerusalem nennt IS 'satanisch'

22. August 2015 in Österreich, 1 Lesermeinung
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Oberösterreich: Podiumsdiskussion mit Patriarch Twal imd Nahostexpertin Kneissl - "Radikaler Islam zeigt sein wahres, finsteres Gesicht, denn hier ist Satan am Werk".


Linz (kath.net/ KAP)
In dem seit 2011 durch einen blutigen Bürgerkrieg erschütterten Syrien herrscht nach Worten des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal, "arabischer Winter in seiner furchtbarsten Form". Die von der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) kontrollierten Gebiete in Syrien und im Irak litten unter einem islamischen Fundamentalismus, der sich zu einem "mörderischen Monstrum" entwickelt habe, so das Heiligland-Kirchenoberhaupt am Mittwochabend bei einer Podiumsdiskussion in Bad Ischl zum Thema "Exodus der Christen? - Die Lage im Nahen Osten in Zeiten von Krieg und Terror". Mit Twal am Podium saß die Wiener Nahost-Expertin Karin Kneissl. Twal sprach anlässlich seines Besuchs des Ischler Kaiserfestes über die Situation in Nahost.

Der radikale Islam zeige hier "sein wahres, finsteres Gesicht, denn hier ist Satan am Werk", so Twal. Vor den unvorstellbaren Verbrechen, die im Namen Gottes gegen die Menschlichkeit begangen würden, könnten sich Nichtmuslime und insbesondere Christen nur durch Flucht retten.

"Die Flucht der Christen aus ihren tausendjährigen Stammplätzen ist die schwärzeste Folge des 'Arabischen Frühlings' im Irak und Syrien", sagte das Heiligland-Kirchenoberhaupt. Er warnte vor dem anhaltenden Exodus der Verfolgten und einer Überforderung der Nachbarländer bei der Aufnahme der Flüchtlinge.


Twal erinnerte in seinem Beitrag an die ursprünglich positiven Motivationen der als "Arabischer Frühling" bezeichneten Protestbewegung, die in Syrien und im Irak eine gänzlich andere Wendung genommen habe. Dem "Arabischen Frühling" sei ab Ende 2010 innerhalb weniger Monate gelungen, mit Zine el-Abdine Ben Ali, Hosni Mubarak und Muammar al-Gaddafi drei der autoritärsten Diktatoren der arabischen Welt zu Fall zu bringen. In Tunesien habe man eine für die arabische Welt einzigartige Verfassung einführen können, die die Gleichstellung von Mann und Frau sowie die Glaubens- und Gewissensfreiheit beinhalte. Die daraus erwachsene Hoffnung habe mit dem Aufflammen des IS-Terrors jedoch einen schweren Rückschlag erfahren.

Die Islamisten sind nach Worten Twals "selbst nicht nur Täter, sondern ebenfalls auch Opfer: Opfer des falschen, des bösen Geistes, des Vaters der Lüge und des Hasses". Echte Religion hingegen könne nie Grund eines Kriegs sein, sondern sei Teil der Konfliktlösung. "Muslimische Gewalt ist ein Krebsgeschwür im Körper des Islam, das die Muslime selbst herausschneiden müssen", so Twal wörtlich.

Als bleibende "offene Wunde im arabischen Bewusstsein" bezeichnete der Jerusalemer Patriarch den israelisch-palästinensischen Konflikt, der ein Hauptquell der islamischen Radikalisierung sei. Die Christen im Heiligen Land könnten angesichts der immer schwerer wiegenden langjährigen Besatzung kein normales Leben führen und dächten vermehrt an Auswanderung. Die Ignoranz des Westens gegenüber der Lage im Heiligen Land bezeichnete Twal als enttäuschend und frustrierend und forderte ein "völliges politisches Umdenken".

Kritik äußerte der Patriarch auch an der westlichen Unterstützung der Rebellen gegen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad, die ein Sammelbecken der Extremisten geworden seien. Twal forderte den Westen auf, "den Dissidenten in Syrien keine Unterstützung und vor allem keine Waffen und dergleichen mehr zu liefern".

Er zeigte sich zudem besorgt über die Demonstrationen in verschiedenen Teilen Deutschlands gegen die Einwanderung. Die dort mitunter geforderte Abweisung von Kriegsflüchtlingen nannte er "ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit".

Kneissl: Emigration der Christen "nichts Neues"

Die Politologin Karin Kneissl verwies auf die Kontinuität bei der Auswanderung von Christen aus dem Nahen Osten durch die Geschichte hindurch. Dennoch müsse das Spezifische an der aktuellen Situation gesehen werden, so die Politologin.

Die gegenwärtige christliche Emigration brachte Kneissl mit dem höheren Bildungsniveau vieler Christen und dem Generalverdacht, unter dem diese im Nahen Osten stünden, in Verbindung. "Christen verbindet man mit Einwanderern, mit Kreuzzügen und den europäischen Kolonialmächten im 19. und 20. Jahrhundert." Völlig übersehen werde dabei, "dass die orientalischen Christen an sich die ersten Einwohner dieser Region waren".

Teil der aktuellen Problematik sei auch der fehlende "Bürgerstatus" im Nahen Osten. Einwohner würden vielfach als Untertanen ohne politische Rechte oder Mitbestimmungsmöglichkeiten wahrgenommen. Eine positive Identifikation als Bürger eines bestimmten Staates falle damit weg. Als Ersatz dienen Religion und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe.

Der Lateinische Patriarch begann zu Wochenbeginn einen mehrtägigen Oberösterreich-Aufenthalt. Twal ist als Ortsbischof auch für das Österreichische Hospiz in Jerusalem, das 1864 von Kaiser Franz Joseph I. gegründet und von diesem 1869 besucht wurde, mitverantwortlich. 98 Jahre nach dem Tod des Kaisers wurde in Bad Ischl am Dienstag im Rahmen der "Kaisertage" auch an die Rolle des Monarchen als "König von Jerusalem" und Hospizgründer erinnert. Patrirach Twal leitete deshalb am Kaisergeburtstag (18. August) die Kaisermesse in der Ischler Pfarrkirche.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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