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Ethikrat-Papier zu Hirntod und Organspende

25. Februar 2015 in Deutschland, 23 Lesermeinungen
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Deutscher Ethikrat hält am Hirntodkriterium fest - „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) widersprechen: „Solange noch geringste Zweifel daran bestehen, dass der ‚Hirntod‘ der Tod des Menschen ist, darf er kein Kriterium für eine Organentnahme sein.“


Berlin (kath.net/KNA/idea) Der Deutsche Ethikrat hält am Hirntod als Voraussetzung für eine Organspende fest. Allein die Feststellung eines Herz-Kreislauf-Stillstands genüge nicht als Entnahmekriterium, heißt es in einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Stellungnahme.

Nur toten Menschen dürften Organe entnommen werden

Zugleich erklärte die große Mehrheit des Gremiums, dass der Hirntod ein sicheres Zeichen des Todes sei. Der Hamburger Rechtswissenschaftler Reinhard Merkel begründete dies mit der «Sonderstellung» des Gehirns als «Steuerungsorgan des gesamten Organismus». Und nur toten Menschen dürften Organe entnommen werden. Patientenschützer begrüßten diese Position.

Oder: Hirntod kein Tod, doch Organentnahme keine Tötung?

Eine Minderheit des Ethikrats argumentierte dagegen, dass der Hirntod nicht gleichbedeutend mit dem Tod des Menschen sei. Der menschliche Körper besitze auch nach dem Ausfall der Hirnfunktionen noch gewisse Steuerungsfunktionen, so der Kölner Staatsrechtler Wolfram Höfling. Er verwies etwa auf erfolgreiche Schwangerschaften bei hirntoten Frauen oder das Funktionieren des Immunsystems.


Dennoch war auch die Minderheit der Meinung, dass der unwiederbringliche Ausfall der Hirnfunktionen eine Entnahme von Organen ermöglicht. Die Entnahme sei dann nicht als Tötung zu bezeichnen, weil der betreffende Mensch über keinerlei Wahrnehmungs- und Empfindungsvermögen mehr verfüge und eine Weiterbehandlung im Interesse des Patienten nicht sinnvoll sei, erläuterte Höfling.

Der Hirntod ist als Todeskriterium mit wenigen Ausnahmen weltweit etabliert. Immer wieder allerdings kommt es zu Diskussionen, weil der US-Bioethikrat sich 2008 kritisch zur Gültigkeit dieser Definition äußerte. Er verwies darauf, dass der angeblich tote Körper in der Lage sei, seine Temperatur, den Blutfluss und Hormonhaushalt selbstständig zu regulieren.

In der 170-seitigen Stellungnahme appelliert der Ethikrat an die Bundesärztekammer, die Aus- und Fortbildung von Ärzten für die Hirntoddiagnostik zu verstärken. Auch die Beratung von Angehörigen müsse «erheblich verbessert» werden. Für Angehörige aus anderen Kulturkreisen sollten Dolmetscher zur Verfügung gestellt werden. Auf Wunsch der Angehörigen solle der Kontakt zu religiösen Instanzen ermöglicht werden.

Als unzureichend umgesetzt sieht das Gremium die Verpflichtung der Entnahmekrankenhäuser, Transplantationsbeauftragte zu bestellen. Das Gleiche gilt nach Ansicht des Gremiums für die Informationskampagnen von Kassen und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Organspende. Gesetzlichen Handlungsbedarf sieht der Ethikrat bei der Frage, welche medizinischen Maßnahmen zum Schutz der zur Entnahme anstehenden Organe bereits vor der Feststellung des Hirntods durchgeführt werden dürfen.

Deutsche Stiftung Patientenschutz nennt die Vorschläge «wertvoll»

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz sprach von «wertvollen Vorschlägen» des Ethikrates. Nun seien insbesondere die Bundesärztekammer und das Bundesgesundheitsministerium aufgefordert, die Empfehlungen ernst zu nehmen und die Hirntod-Richtlinien nachzubessern.

Widerspruch von „Christdemokraten für das Leben“

Widerspruch äußerte die stellvertretende Bundesvorsitzende der innerhalb der CDU/CSU tätigen Initiative „Christdemokraten für das Leben“, Odila Carbanje (Nordwalde bei Münster). Die Diagnose des Hirntodes als Tod des Menschen sei umstritten. So sprächen manche Kliniken in den USA auch vom „gerechtfertigten Töten“. Ein Mensch, egal in welcher Lebensphase, dürfe jedoch nicht getötet werden, auch dann nicht, wenn ein guter Zweck damit verfolgt wird. Carbanje: „Solange noch geringste Zweifel daran bestehen, dass der ‚Hirntod‘ der Tod des Menschen ist, darf er kein Kriterium für eine Organentnahme sein.“ Sie verwies auf einen Fall im Raum Bremen im Januar. Dort hatten Ärzte eine Organspenden-Operation abgebrochen, weil der Hirntod des Spenders nicht korrekt diagnostiziert worden war. Zuvor hatte es ähnliche Fälle gegeben.

Weihbischof Anton Losinger (Mitglied des Deutschen Ethikrates): Wann ist ein Mensch tot?


(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Wächter 3. März 2015 
 

Nur lebende Organe kann man verpflanzen

Tote Organe sind zwar verpflanzbar, jedoch tödlich. So bleiben halt nur lebende Organe für die Verpflanzung übrig. Utilitarismus pur! Der Mensch als Ersatzteillager für Reiche.


0
 
 Kardiologe 3. März 2015 
 

Legitimation

Es ist schon richtig, dass dieses Beratungsdgremium auf Grund eines Beschlusses des Bundestags eingesetzt worden ist. Allerdings gibt es kein Gesetz, auf Grund dessen der sogenannte Ethikrat agiert. Das wäre doch eine Mindestvoraussetzung im Rechtsstaat.


1
 
 Diasporakatholik 27. Februar 2015 
 

@Ehrmann

Die Auferstehung des HERRN ist etwas anderes als die sog. Totenerweckungen, von denen ja auch im Neuen Testament berichtet wird.

Bei ersterer hat der HERR nach seiner Auferstehung einen ganz anderen Leib, der als "verklärt" bezeichnet wird und auch ganz neue bislang unbekannte Eigenschaften aufweist (z.B. plötzliches Erscheinen und Verschwinden trotz verschlossener Türen), dabei aber anfühlbar ist (Thomas) und auch z.B. Brot echt materiell brechen kann (Emmaus) oder echte Fische verzehren kann (im Saal der Jünger in Jerusalem).
Selbst in unseren Tagen erscheint ER gelegentlich (Sr. Faustyna) in diesem Leib.
Dagegen hatten sog. Wiedererweckte (im NT: Tochter des Jairus, Jüngling von Naim, Lazarus) noch in ihrem irdisch-materiellen Leib.

Warum auch nicht - es sind echte WUNDER, die wir nicht einfach weginterpretieren sollten, wie es leider selbst manche Theologen und von ihnen verbildete Kleriker tun.

Ich warne hier übrigens vor Stolz ob unserer Ausbildung (Studium, Promotion etc.).


3
 
 Maria Lentner 26. Februar 2015 

Der Organspendeskandal besteht in bestochenen Ärzten, das Zerfleischen "lebender Leichen" ist etwas nebensächliches.
Bei buddhistischen Mumien gibt man an sich nicht sicher zu sein ob sie tot sind, bei Irreversibles-Koma-Patienten aber doch?
Interessante Logik dieser Generation.


3
 
 ASchell 26. Februar 2015 
 

@Ehrmann

Sie sprechen sich in Ihrem letzten Beitrag gegen Organhandel aus. Meinen Sie damit illegalen oder einen hypothetischen legalen Organhandel?

Das Verbot von Organhandel, vor allem post mortem, gehört für mich zu einer der widerlichsten Einschränkungen von Freiheitsrechten unserer Zeit. Ich möchte bitte selbst bestimmen, was mit meinen Organen nach meinem Tod geschieht, und dies nicht dem Staat überlassen, der mir nur die Wahl zwischen "Spenden" oder "Verrotten" lässt.
Wenn ich aber möchte, dass meine Organe nach meinem Tod an den Meistbietenden verkauft werden und das Geld meiner Familie oder sonst jemandem, den ich vorher bestimme, zugute kommt, dann hat das den Staat absolut nichts anzugehen. Ich darf in meinem Testament schließlich auch über mein restliches materielles Eigentum verfügen.


1
 
 Ehrmann 26. Februar 2015 

@Diasporakatholik

Da wären aber bei Ihrer Todesbestimmung nicht wenige wieder auferstanden! Nein, eine korrekte -heute leider nirgends mehr durchgeführte -Hirntodbestimmung (die sich dann auch über einen längeren Zeitraum der Beobachtung erstrecken muß!)und von verantwortungsvollen Menschen (mehrere, unabhängig voneinander) durchgeführt wird, ist da eindeutig verläßlicher. Recht haben Sie natürlich, wenn Sie meinen, daß eine unsichere METHODIK nicht zielführend ist - deshalb bin ich ja auch gegen Organtransplantationen - sogar von Lebendspendern, da die Gefahr des Organhandels gefördert wird. Wir Ärzte müssen an Alternativen arbeiten - was auch geschieht.Ich bin szt. nicht nur vom Hirntodteam ausgetreten, ich habe mich (wie in Österreich nötig) auch demonstrativ auf die Verweigerungsliste setzen lassen.
Eine Warnung für Nicht-Österreicher: bitte gegebenenfalls auch einen unterzeichneten Widerruf mitnehmen, falls Sie nach Ö.fahren - hier gilt die Widerspruchsregelung auch für Ausländer (z.B.Unfallopfer)!


1
 
 Diasporakatholik 26. Februar 2015 
 

@Ehrmann Ihre Antwort an Kleine Blume

"Die früheren Kriterien des Todes -Herz-und Atemstillstand, ja sogar die Totenflecken waren weniger sicher als eine - und darauf kommt es jetzt an -eindeutige DIAGNOSE DES Hirntodes."

Bei normaler Todesfeststellung wird doch aber nicht der "Hirntod" geprüft, sondern eben routinemäßig gerade die von Ihnen oben als "nicht so sicher" bezeichneten Kriterien...
Ich stimme da allerdings bzgl. der Sicherheit nicht mit Ihnen überein. Herzstillstand außer bei niedrigen Temperaturen, Totenflecken und abgesenkte und weiter sinkende Körpertemperatur sind m.E. durchaus sichere Todeserkennungszeichen - vor allem in Verbindung mit längerer Zeitdauer.


2
 
 Diasporakatholik 26. Februar 2015 
 

Empfehlenswerte Literatur zum Thema

Neben dem schon erwähnten Buch von

Pim van Lommel "Endloses Bewusstsein" zum Thema Untersuchungen von Nahtoderfahrungen
sind aus meiner Sicht zum Thema "Hirntod" empfehlenswert:

Stefan Rehder "Grauzone Hirntod" oder

Wolfgang Waldstein "Hirntod - Organspende"


2
 
 Diasporakatholik 26. Februar 2015 
 

@Maria Anna

Genau wie Sie bin ich in der Ablehnung des Empfangs von lebensnotwendigen Organen für die ein anderer vielleicht vorzeitig getötet wurde konsequent.

Ich riskiere doch nicht die eigene ewige Seligkeit im Himmel um den Preis der Verlängerung des irdischen Lebens für eine dazu relativ kurze Zeitspanne, in dem ich mich quasi zum Hehler der Organe eines anderen mache.

Der HERR sagt:
Wer das [irdische] Leben gewinnen will, wird es [das ewige Leben] verlieren.....

Vertrauen in das korrekte Handeln des organentnehmenden Personals habe ich nicht! Die publik gewordenen Skandale bestärken mich darin.

Ich habe das auch schriftlich festgelegt.

ein Mediziner wollte mir mit genau dem Argument der geliebten Familienangehörigen (Kind, Ehefrau) "den Schneid abkaufen".

Ich kann dazu nur an die letzte Vaterunser-Bitte "und führe uns nicht in Versuchung..." erinnern und sie inständig beten, dass man auch in so einem Fall standhaft bleibt.


3
 
 petrafel 25. Februar 2015 
 

Organentnahme unter Narkose

Solange die Organentnahme bei für hirntot erklärten Menschen unter Vollnarkose durchgeführt wird, brauche ich über die Zuverlässigkeit der Hirntoddiagnostik nicht weiter nachzudenken. Es ist ein Grauen!


5
 
 MariaAnna 25. Februar 2015 
 

Hirntod

Ein hirntoter Mensch ist ein sterbender Mensch, dessen Sterbeprozeß mittels einer Organentnahme vorzeitig beendet wird. Dieser arme Mensch stirbt angeschnallt auf einem OP-Tisch, ohne eine tröstende Umarmung, ohne liebevollen Beistand seiner Angehörigen einen grausamen und einsamen Tod. Solches würde ich meinen Angehörigen nie antun, aber würde ich auch auf eine rettende Organtraqnsplantation verzichten wollen, sollte sie von einem Familienmitglied benötigt werden? Für mich selbst würde ich keine Transplantation wollen, aber zum Beispiel für mein Kind? Wirklich schwer zu beantworten, ich hoffe, diese Entscheidung nie treffen zu müssen.


3
 
 Ehrmann 25. Februar 2015 

@ Kleine Blume u.a.

Die früheren Kriterien des Todes -Herz-und Atemstillstand, ja sogar die Totenflecken waren weniger sicher als eine - und darauf kommt es jetzt an -eindeutige DIAGNOSE DES Hirntodes. Diese Diagnose des Hirntodes bzw. DESSEN Kriterien sind aber heute derart hinterfragungswürdig, daß ich seinerzeit(vor vielen Jahren) aus dem Team für Bestimmung des Hirntodes ausgeschieden bin, weil ich die neuen Bestimmungsvorschriften nicht mittragen konnte.Neue Schwierigkeiten bestehen z.B. in der Tatsache, daß in den meisten Fällen vor dem Eintritt des Atemstillstandes (es wird dann künstlich beatmet) sedierende Mittel gegeben werden (meist Barbiturate) die Reflexe nicht mer auslösen lassen, die sonst vorhanden wären. Aber auch viele weitere Anzeichen werden nicht mehr geprüft und die, auf denen heute die Diagnose basiert, müssen "von erfahrenem Personal" untersucht werden. Das ist das 2.Problem: welches Personal (MTA u.a.) ist erfahren genug? Welches ist verläßlich und läßt sich nicht drängen?


1
 
 Kleine Blume 25. Februar 2015 
 

Voraussetzung f. Organspende: sichere Todesfeststellung

Aus dem YOUCAT, zu Frage 391:
"[...] Die Organspende aus einer Leiche setzt eine sichere Todesfeststellung [...] voraus."

Die ganze Diskussion um den "Hirntod" klingt für mich nicht so, als ob man damit eine "sichere Todesfeststellung" vornehmen könnte.


2
 
 Reichert 25. Februar 2015 
 

ASchell

Warum gehen Sie nicht auf die Ausführungen
bezüglich des Transplantationsgeschehens
und die damit verbundenen finanziellen
Interessen ein? Diasporakatholik hat zu-
recht diesen Umstand erwähnt, der aus einem Gewissen gespeist wird, der alles,
was möglich ist, auch in die Tat umsetzt
. Für die Pharmaindustrie ist der größte
Umsatzbringer die Herstellung von Medi-
kamenten gegen das lebenslange Abwehr-
verhalten des Körpers gegen das von ihm
als fremd registrierte transplantierte
Organ. Die scheibchenweise bekanntge-
wordenen Skandale im Zusammenhang mit
der Transplantation beweisen, daß die
immer wieder vorgeschobene Nächsten-
liebe die eigentliche Intention des
milliardenschweren Geschäftes der Be-
teiligten nur verdecken soll. Warum
eigentlich wird statt der Tötung von
Menschen nicht nach wirklich humanen
Ersatzlösungen gesucht? Ist die Pharma-
lobby schon so stark, daß Alternativen
schon gar nicht mehr in Erwägung gezo-
gen werden?


4
 
 girsberg74 25. Februar 2015 
 

Fragwürdig!

Der Artikel gibt einen Überblick, was alle gesagt haben, doch mehr kaum.

Der „Ethikrat“ – bitte die Anführungsstriche nicht übersehen! – kann auch nur meinen, keine belastbaren Aussagen treffen, ob ein Mensch tot sei oder nicht. Die Aufgabe und Leistung des Ethikrates besteht hauptsächlich darin, den Entscheiderinnen und Entscheidern ein schlechtes Gewissen auszureden, wenn diese etwas zu tun im Begriff sind, was ihnen schon die Großmutter verboten hat.

Positiv zu sehen ist die Ablehnung des Herztodes („NHBD“; googeln) als Entnahmekriterium für Organe, der in anderen Ländern bereits gang und gäbe ist. Dabei werden Organe nach Herzstillstand, der auch provoziert werden kann, innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne entnommen, in der der „Spender“ prinzipiell noch reanimierbar ist. - Die Ablehnung von „NHBD“ dürfte allerdings nur ein Halbzeitergebnis sein.


Belastbare Informationen gibt es im Internet unter: "Regina Breul", "Silvia Matthies" und "Alan Shewmon".


2
 
 Diasporakatholik 25. Februar 2015 
 

@ASchell

Reversible Trennung der Seele geschieht bei sog. Nahtoderfahrungen, die zahlreiche Menschen erlebt haben und die u.a. von dem holländ. Kardiologen Pim van Lommel in seinem lesenswerten Buch "Unendliches Bewusstsein" beschrieben werden. Er hat seine wiss. Untersuchungen hierzu m.W. seinerzeit in der angesehenehn internationalen Zeitschrift "Nature" publiziert.
Die irreversible Trennung der Seele vom Körper ist nach eingetretenem Tod sicher, ohne dass ich etwa behauptet hätte, den genauen Zeitpunkt der Trennung könne man physikalisch derzeit sicher messen und bestimmen.

Letzteres wird aber von Transplantationsbefürwortern mit dem "Hirntod" der uninformierten Öffentlichkeit suggeriert.


5
 
 ASchell 25. Februar 2015 
 

@Diasporakatholik

Wie stellt man fest, ob die Seele eines Menschen irreversibel von seinem Körper getrennt ist?
Zusatzfrage: Durch die Betonung der Irreversibilität suggerieren Sie, dass die Trennung der Seele eines Menschen von seinem Körper auch auf reversible Weise vonstatten gehen kann. Wie kann man die Seele eines Menschen, sofern sie nicht irreversibel von seinem Körper getrennt ist, wieder zurück in diesen Körper befördern?

Auf Ihre Unterstellungen gegenüber Transplantationsmedizinern gehe ich nicht weiter ein.


1
 
 ASchell 25. Februar 2015 
 

Legitimation

@Kardiologe: Sie irren sich. Die Mitglieder des Deutschen Ethikrats haben eine Legitimation, weil sie vom Präsidenten des Deutschen Bundestags auf Vorschlag des Deutschen Bundestags und der Bundesregierung bestellt werden. Die Mitglieder dieser Gremien wiederum sind durch die Bürger in ihr Amt gewählt und dadurch u.a. mit dieser Aufgabe betraut worden - die sicher nicht die vorrangigste ist -, Mitglieder für den Deutschen Ethikrat vorzuschlagen.

Ich stimme Ihnen allerdings insofern zu, als im Ethikrat eine Vielzahl von Personen versammelt ist, die keine ausgewiesene Kompetenz zur Bearbeitung ethischer Probleme besitzen. Tatsächlich ist, je nach Auslegung, nur eine kleine Minderheit von 20% korrekterweise als "Ethiker" zu bezeichnen.


2
 
 Diasporakatholik 25. Februar 2015 
 

@Kleine Blume

Ich bin zwar kein Mediziner, habe mich aber mit dem Problem Hirntod intensiv beschäftigt, so dass ich mir hier doch ein fundiertes und belastbares Urteil zutraue.

Der "Hirntod" ist nach meinen Recherchen NICHT der Tod des Menschen!

Der echte Tod ist dann eingetreten, wenn die Seele des Menschen irreversibel (=unumkehrbar) vom Körper getrennt ist.
Das ist in der Phase des festgestellten "Hirntods" noch keineswegs der Fall.

Deshalb setze ich den Begriff "Hintod" auch stets in Anführungszeichen.

Mit dem Begriff suggerieren interessierte Kreise gerade auch aus der Medizin der Öffentlichkeit, dass die Organentnahme von solchen Menschen ethisch unproblematisch sei.

So können sie gute Geschäfte mit den Organen machen und sich Ruhm und Anerkennung in der Öffentlichkeit verschaffen auf Kosten der "Organspender".

Viele Organe verderben nach Herzstillstand schnell und sind für eine Organspende damit ungeeignet.
Manche Körperteile (Augenhornhaut)kann man v. Toten transplantieren.


4
 
 Kleine Blume 25. Februar 2015 
 

Hirntod contra Herztod

Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass früher der Herztod als Todesdefinition galt.

Angeblich habe man mit Einführung der Organtransplantation den Hirntod als Todesdefinition eingeführt, um alle Organe transplantieren zu können. Würde man die Herztoddefinition zugrunde legen, würden die meisten Organe zerfallen, nur noch die Nieren wären transplantierbar.

Kann mir jemand - am besten ein Mediziner - bestätigen, ob ich das hier so richtig wiedergebe?


3
 
 Diasporakatholik 25. Februar 2015 
 

@SpatzInDerHand

Sie haben mit Ihrer Sichtweise völlig recht und es ist ein unlogisches und aus meiner Sicht unverantwortliches Herumgeeiere gerade auch der Minderheit des Ethikrates wenn diese Mitglieder einerseits den "Hirntod" nicht als gleichbedeutend mit dem Tod des Menschen sehen wollen, aber anderseits dann trotzdem Organentnahmen bei "Hirntoten" befürworten.

Natürlich führt die Organentnahme ganz sicher zum Tod des Menschen und ist somit Tötung, was denn sonst????

Solche "Experten" brauchen wir nicht!
Schade um die Steuergelder für solche Scharlatane!


7
 
 Kardiologe 25. Februar 2015 
 

Ethikrat

Wenn ich schon "Ethikrat" lese und die Leute bedenke, die dort versammelt sind. Sie haben alle keine Legitimation nicht einmal eine parlamentarische. Es wundert daher nicht, wenn die Menschen sich nicht zur Organentnahme zur Verfügung stellen.
SpatinderHand kann ich mich im Übrigen anschließen.


7
 
 SpatzInDerHand 25. Februar 2015 

Also: Menschen zu töten, die im Sterben liegen, findet jene Minderheit

des Ethikrates okay, die das Hirntodkriterium nicht überzeugend finden. Was soll ich denn von dieser schrecklichen Argumentation halten? Wieweit wollen wir das Tötungsverbot eigentlich noch aufweichen?
Abgesehen davon: Das Hirntodkriterium überzeugt mich nicht! M.E. ist ein hirntoter Mensch kein Toter, sondern ein Sterbender, der durch die Organentnahme aktiv umgebracht wird.


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