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Wie geht Papst-Sein?

13. November 2014 in Kommentar, 52 Lesermeinungen
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Die konservativ-katholische Welt bekam Schnappatmung wegen eines Sachverhalts, den bereits seit September die Spatzen von den Dächern pfeifen: Kardinal Burke wird Kardinalpatron des Malteserordens. Gastkommentar von Felix Honekamp


Vatikan (kath.net/Papsttreuer Blog) Da ist man mal ein paar Tage „offline“ zu Exerzitien, um sein geistiges Leben mal wieder auf Vordermann zu bringen, einen geistigen Ölwechsel vorzunehmen, kommt zurück und dann das: die konservativ-katholische Welt, zu der ich mich ja ebenfalls zähle, bekommt Schnappatmung wegen eines Sachverhalts, den bereits seit September die Spatzen von den Dächern pfeifen (ich bin im Vatikan überhaupt nicht vernetzt und habe es trotzdem mitbekommen) und jetzt offiziell geworden ist: Kardinal Raymond Leo Burke wird Kardinalpatron des Malteserordens!

Was für den Außenstehenden eine kleine Personalie ist, entpuppt sich für „Kenner“ der Szene zu einem handfesten Skandal: Burke gehörte nämlich bislang als Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur zum quasi inneren Kreis des Vatikans und ist – dadurch ist er in den vergangenen Wochen vielleicht auch dem einen oder anderen bekannt geworden – Kritiker eines Modernisierungskurses, wie man ihn derzeit im Umfeld der Familiensynode argwöhnt. Dazu kommt noch, dass – wie vielfach berichtet wird – Stellen wie die eines Kardinalpatrons eher für verdiente, ältere Kardinäle gesucht werden, die sich damit auf den Ruhestand vorbereiten. Burke dagegen ist erst 66 und steht, das hat er jüngst bei der Synode erst wieder deutlich gemacht, voll im Leben. Und nicht zuletzt werden auch immer wieder Äußerungen von Burke kolportiert, die sich kritisch mit dem Pontifikat Papst Franziskus auseinandersetzen.

Zählt nun der gewiefte Laie eins und eins zusammen, dann erhält er das Bild, Papst Franziskus habe einen vatikaninternen Kritiker kaltgestellt, um – zum Beispiel – in der 2015 fortgesetzten Familiensynode „geräuschloser“ als beim publik gewordenen Zwist zwischen Kardinal Burke und Kardinal Walter Kasper, sein Modernisierungsprogramm fortzusetzen, die katholische Ehe- und Sexualmorallehre zu schleifen, ganz allgemein die katholische Kirche an den Zeitgeist anzupassen. Oder um es bildhafter auszudrücken: Man riecht Schwefeldampf im Vatikan!


Es gibt katholische Blogger, die ich eigentlich sehr schätze, die aus diesem Grund das Handtuch werfen, meinen, nicht mehr papsttreu sein zu können und statt für das Reich Christi zu schreiben nun lieber für die Kirche beten wollen. Das ist erstens schade und zweitens – wie ich finde – völlig übertrieben. Nicht, dass unsere Mutter Kirche nicht unser aller Gebet benötigen würde, dies aber plakativ zu tun und damit eine Katastrophe an die Wand zu malen, bei der „nur noch beten hilft“ entspricht nicht der Sachlage und zeugt von einem etwas eigenartigen Rollenverständnis. Zumal ich im eigenen Berufsleben die Erfahrung gemacht habe, dass derartige Entscheidungen anders gefallen sind, ihnen andere Beweggründe zugrunde liegen, als sie offen zutage treten. Mit anderen Worten: Wir sollten uns nicht anmaßen zu bewerten, auf welcher Grundlage der Papst die Entscheidungen getroffen hat!

Ich gebe zu, mit der Art der Amtsführung, dem persönlichen Stil von Papst Franziskus fremdele ich auch immer noch, da lag mir Papst Benedikt XVI., was niemanden verwundern wird, mehr. Abgesehen von diesem Störgefühl, das ich mir aber selbst zurechnen muss und nicht dem Papst anlasten kann, gab es bislang keine Lehraussage, an der ich was zu bemängeln hätte (dass ich die Einstellung des Papstes zum Kapitalismus nicht teile, ist davon unbenommen). Sollte sich das nun ändern?

Gegenfrage: Sollte sich das wegen einer Personalie ändern? Auch Papst Johannes Paul II. hat Menschen um sich geschart, die ihm theologisch und wohl auch vom Stil her nahestanden, Papst Benedikt XVI. hat es ebenfalls so gehalten. Ich nehme an, beide waren aber vernünftig und selbstkritisch genug, sich zusätzlich auch mit kritischen Menschen zu umgeben – womöglich solche, die aufgrund geringer persönlicher Öffentlichkeitswirkung auch offen sprechen konnten. Und ich habe keinen Grund, anzunehmen, dass Papst Franziskus das anders macht. Alles andere – der Papst umgebe sich nur mit Gleichgesinnten, er sei bei Kritik nachtragend etc. – sind Gerüchte, die ich hier gar nicht weiter kommentieren möchte.

Also, wenn ich Papst wäre (den Satz habe ich einem früheren Pastor von mir entliehen, der sich mit diesen Worten mitunter bei seiner Kritik an Papst Benedikt hervortat), dann würde ich einen Kritiker wie Kardinal Burke ins Vertrauen ziehen, auch wenn ich ihm einen wesentlichen Posten aufgrund seiner Position nicht lassen wollen würde. Ich würde versuchen zu vermeiden, dass bei meinen Entscheidungen in dieser Hinsicht Spekulationen Tür und Tor geöffnet würden. Ich würde ansonsten immer wieder in den Spagat zwischen dogmatischer Lehre und barmherziger Seelsorge gehen, mein Umfeld dazu auffordern, das auch zu tun und all diejenigen zurechtweisen, die zur einen oder anderen Seite eine Schlagseite aufweisen. Ich würde keinen Hehl daraus machen, dass ich für die Probleme der Welt auch nicht die operative – sehr wohl die geistige – Lösung habe, und ich würde jedem misstrauen, der vorgibt, sie zu haben, egal ob Laie, Priester, „einfacher Bischof“ oder Kardinal der Kurie. Ich würde mich intensiv mit den Positionen insbesondere derer auseinandersetzen, die mir widersprechen, die entsprechenden Vertreter aber auch zurechtweisen, wenn ich zu dem Entschluss käme, diese Positionen, die dort vorgeschlagenen Richtungen, führen von Christus weg.

Ob ich unter diesen Prämissen Kardinal Burke versetzt hätte, wie es Papst Franziskus jetzt getan hat? Vermutlich nicht … aber die Wahrheit ist, und an der kommen die Kommentatoren genau so wenig wie ich selbst drum herum: Ich bin nicht der Papst, werde es aufgrund meines Lebenslaufes wohl auch nicht mehr werden. Insofern kann ich die Worte und Taten des Papstes erwägen, sie auch für mich bewerten, ich kann sie aber – einfach weil ich nicht er bin – nicht be- geschweige denn verurteilen!

Ich habe Respekt vor denen, die sich aufgrund der Spannungen, die sie in sich selbst spüren, zurück ziehen, ich habe auch Respekt davor, wenn sich jemand kritisch mit den Richtungsentscheidungen des Papstes auseinandersetzt, sein Ringen mit diesen Positionen deutlich macht, in der Hoffnung, diese Veröffentlichung könne auch anderen helfen, die mit sich ringen. Was mir schwer fällt zu respektieren ist eine destruktive Kritik am Papst, die gerade in konservativen Kreisen um sich greift, und deren Vertreter besser zu wissen meinen, wie das geht, Papst sein!



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Lesermeinungen

 Klaffer 22. November 2014 
 

Glaubenszeugnis

@Suarez
Glaubenszeugnis geben Christen durch ihr Leben. Häufig sind es einfache Menschen, die durch ihr Gottvertrauen, durch ihren Einsatz für den Nächsten, durch ihre verlässliche Teilnahme an den Gottesdiensten, ... für andere zum Glaubensvorbild werden. Viele von ihnen (oder die meisten) kennen nicht alle Vorschriften, die im Lauf der Jahrhunderte festgelegt wurden.


1
 
 Klaffer 22. November 2014 
 

Sie schreiben: Man sollte die beiden Themen bei der nächsten Synode einfach streichen, das wäre der beste Weg...

Wenn nicht zu erwarten ist, dass eine Einigung erzielt werden kann, dann ist es wohl am besten, wenn man nicht viel Zeit mit diesen Themen verbringt.
Das hieße dann, dass alles so bleibt, wie es derzeit gehandhabt wird: Einzelne Diözesen suchen nach einheitlichen Regelungen (Freiburger Handreichung ...) oder es entscheidet der jeweilge Pfarrer.


1
 
 Suarez 18. November 2014 

@Klaffer - Teilt er die progressiven Positionen nach Ihrer Lesart dann also partiell?

Interessant wäre dann zu wissen, wie genau diese partielle Zustimmung aussähe.

So weit mir bekannt, vertritt die Kirche seit je die Haltung, dass gegenüber Menschen, die den vom kirchlichen Lehramt gültig festgelegten Glauben nicht teilen, durch Mission der rechte Glaube vermittelt werden soll. Glaubensrelativismus ist kein Mittel der Mission, weil so vom Glaube nicht in seiner vollen Wahrheit sondern nur verzerrt Zeugnis gegeben wird.

Mir scheint, sie sehen Kirche wie ein Unternehmen an, in dem der Vorstand nach Gusto entscheidet. Genau das ist aber nicht der Fall, denn der Papst ist, wie jeder andere Christ auch, an die Worte Jesu Christi gebunden. Insofern hat Kardinal Burke dem Papst keinen Ratschlag erteilt, sondern das Wesen des Glaubens verdeutlicht.

Man sollte die beiden Themen bei der nächsten Synode einfach streichen, das wäre der beste Weg und sich statt dessen auf die Stärkung von Ehe und Familie als Bund von Mann und Frau konzentrieren.


2
 
 Klaffer 18. November 2014 
 

@Suarez - Teil 2

Ob bei der Zusammenfassung der Synode manipuliert wurde, kann ich nicht sagen, ich bin da viel zu weit weg. Mich hat es gestört, dass fast nur über zwei Themen in den Medien (auch auf Kathnet) berichtet wurde (WvG und Homosexuelle). Nachdem ich den Abschlussbericht, der von der DBK veröffentlicht wurde, gelesen hatte, wusste ich, dass in Wirklichkeit sehr viele Fragen behandelt wurden und war beruhigt. Es kann leicht sein, dass ich selber Schuld war, dass ich zunächst nur zwei Themen wahrnahm, weil ich mich zu wenig informiert habe.

Es wäre interessant, wenn im Jahr bis zur eigentlichen Synode auch andere Fragen behandelt würden. Wenn man bei einem zur Frage der WvG verwandten Thema bleiben möchte, so könnte man die Frage afrikanischer Bischöfe behandeln:
Es gibt Männer, die mehrere Frauen geheiratet haben, und jetzt kommen und katholisch werden möchten. Wie sollen wir mit diesen Männern (und ihren Frauen) umgehen?
Ich hoffe aber, dass auch ganz andere Themen behandelt werden.


6
 
 Klaffer 18. November 2014 
 

@Suarez

Ich glaube nicht, dass der Papst die Position der progressiven Kräfte voll umfänglich teilt. Ich glaube auch nicht, dass es nennenswerte Änderungen der kirchlichen Lehre geben wird. Papst Franziskus stellt sich aber, wenn ich es richtig verstanden habe, die Frage: Wie gehe ich mit Menschen um, die die kirchliche Lehre nicht voll umfänglich teilen? Auf der Synode wurde dies am Beispiel der WvG offenbar ausführlich diskutiert, wobei keine Einigung erzielt werden konnte.

Ich glaube, dass Kard. Burke und Kard. Müller in vielen Fragen übereinstimmen. Der grundlegende Unterschied von beiden ist, dass Müller seine Ansichten öffentlich vertritt (wie andere auch) ohne dem Papst „Vorschriften“ zu machen, was er zu tun hat. Wenn ich das Interview von Kard. Burke, das auch auf Kathnet behandelt wurde, hernehme, so gibt er zumindest öffentlich Empfehlungen ab, was der Papst tun soll. Das geht meines Erachtens zu weit für jemanden, der zum engsten Mitarbeiterkreis des Papstes gehören soll.


7
 
 Zarah N 17. November 2014 
 

Weinberg, klaffer schadenfreude ist kein christlicher Zug!

Weinberg, Sie, der für jeden und alles selbst für Islamisten Verständnis zeigt und nicht müde wird den Islam schön zu reden, werden intolerant, wenn es um einen Kardinal geht, der die katholische Lehre gegen Angriffe verteidigt.

Wenn Verteidigung der katholischen Lehre Illoyaltiät gegenüber Franziskus bedeutet, dann wäre es sehr bedenklich.

Das Kaltstellen eines glaubenstreuen Kardinals wird von Weinberg, Klaffer schadenfreudig wie ein Sieg gefeiert. Die Illoyaliät gegenüber Papst Benedikt, JPII seitens Kasper, Mark, Baldiressi, Forte ist für Weinberg und Klaffer kein Grund sie kaltzustellen. Doppelmoral.


3
 
 Suarez 15. November 2014 

@Klaffer - Loyalität wider die Wahrheit?

Das wäre sicher kein gutes Zeichen für die Kirche. Kardinal Burke hat ja nichts Falsches gesagt. Wenn ein Kardinal sich schon zu der Aussage genötigt sieht, dass bezüglich der Zusammenfassung der Synode manipuliert wurde, dann ist das schlicht ein Alarmzeichen dafür, dass sich auch innerhalb der Bischöfe Gruppen gebildet haben, die die Wahrheit bewusst verdunkeln wollen.

Ein Hirte wäre ein schlechter Hirte, wenn er der Verwirrung Loyalität erweisen würde.

Interessant ist, dass Sie stets davon ausgehen, dass der Papst die Position der progressiven Kräfte voll umfänglich teilt und sogar die von Kardinal Burke angesprochene Manipulationen gut heißen könnte. Das wäre aber dann ein ganz trauriger Befund, den ich nicht teilen möchte, denn ein Papst, der Manipulationen zum Schaden der Lehre duldete, wäre ein ganz schlechter, ja eigentlich ein gar nicht vorstellbarer Papst.

Insofern bleibt weiter offen, gegen welche Loyalitätspflicht Kardinal Burke konkret verstoßen haben sollte.


8
 
 Klaffer 15. November 2014 
 

@Weinberg

Ich glaube, dass Sie das richtig erkannt haben. Kard. Burke bestreitet, dass er behauptet hat, der Papst schade der Kirche, um es im nächsten Satz in leicht veränderter Form zu wiederholen und dem Paspt auch gleich vorzuschreiben, was er nun zu tun hat. Er darf natürlich papstkritisch eingestellt sein, aber dies bei jeder Gelegenheit öffentlich kundzutun, das geht zu weit. Wie soll er da zu den engsten Mitarbeitern des Papstes gehören? Ein gewisses Maß an Loyalität muss man von den engsten Mitarbeitern erwarten können.


7
 
 Philosophus 15. November 2014 
 

Illoyal?

Kardinal Burke hat nichts weiteres vertreten, als was die Kirche immer schon vertreten hat und von den letzten Päpsten deutlich gelehrt wurde, gegen viele Widerstände! Wie kann das nun illoyal sein?


9
 
 Weinberg 15. November 2014 
 

Normalität

Wer sich derartig illoyal verhält und sich quasi als Anti-Papst oder Anti-CEO geriert wie Kardinal Burke es tat, wird in jedem Unternehmen kalt gestellt - das ist gleichermaßen Normalität und Notwendigkeit. Insofern konnte Papst Franziskus gar nicht anders handeln.


3
 
 doda 14. November 2014 

@horologius

Ja klar, wo ihm doch beide gleich gut liegen...


1
 
 horologius 14. November 2014 
 

vielleicht...

....wollte Papst Franziskus einfach nur den besten Kopf, den er kriegen konnte, für den Malteserorden.....?


1
 
 Johannes XXIII 14. November 2014 

@MaryJoe

Ich kann Sie beruhigen, ich bin katholisch :) Ich rede auch nicht abfällig über Maria. Im Gegenteil würde ich mich als recht frommen Marienverehrer (im Sinne der hyperdulia, nicht der adoratio) bezeichnen). Auch wenn meine Aussage bzgl "fadenscheiniger Marienerscheinungen" durchaus bewusst provokant gewählt ist und ich niemanden in welcher Weise auch immer verletzen will, so befinde ich mich doch auf dem Boden der katholischen Kirche. So ist an eine Marienerscheinung, auch wenn sie das kirchliche nihil obstat erhalten hat, nicht gezwungernermaßen zu glauben. Es liegt in der persönlichen Verantwortung jedes einzelnen, sich über solche Erscheinungen eine Meinung zu bilden. Mit vollem Glaubensgehorsam bekenne ich aber alles, was die Kirche zu glauben lehrt - auch in Hinsicht auf Maria - lehrt.


1
 
 Antonius Bacci 14. November 2014 
 

Papsttreue

Papsttreue zeigt sich nicht darin, dass man Äußerungen und Gesten des jeweiligen Papstes kritiklos hinnimmt, zumal sie kaum unter das Dogma der Unfehlbarkeit fallen. Personalentscheidungen darf man natürlich kritisieren, muss sich aber zugleich bewusst sein, dass dies das gute Recht des Papstes ist. Überhaupt keine Frage. Ein Papst sucht sich diejenigen Mitarbeiter, die ihm nahestehen. Wenn man dann als Beobachter der Ereignisse merkt, dass diese Personalentscheidungen in eine Richtung gehen, die der eigenen zuwiderläuft, kommt es eben zu Enttäuschungen. Ein ganz normaler Vorgang. Natürlich sind diese Richtungskämpfe nicht positiv, aber m. E. heute unvermeidbar. Weil die Differenzen zwischen den verschiedenen Strömungen einfach zu groß sind und die Einheit oft leider nur noch eine formal-theoretische Größe ist. Zwischen den Anhängern der "Reform der Reform" bzw. der "Hermeneutik der Kontinuität" und charismatischen Gruppierungen liegen einfach Welten. So realistisch sollte man sein.


6
 
 Antonius Bacci 14. November 2014 
 

@sttn, Theostudent

Das sei Ihnen natürlich unbenommen. Denn so wie man durch theologische Prägungen für Papst Franziskus eher geringe bis gar keine Sympathien haben kann, so kann man umgekehrt natürlich eine große Nähe verspüren. Für beide Positionen sollte es in der katholischen Kirche Raum geben. Für einen Anhänger einer hochkirchlichen katholischen Liturgie zB. sind etwa die Evangelikalen kein auch nur ansatzweise ernstzunehmender ökumenischer Ansprechpartner - im Unterschied etwa zu hochkirchlichen Protestanten (Lutherische Messe) oder Anglokatholiken, von der Orthodoxie gar nicht erst zu reden. Im Bereich moralischer Fragen bestehen durchaus Berührungspunkte zu den Evangelikalen. Es gibt ja durchaus kath. Strömungen, die ihren Schwerpunkt auf diese Ebene legen, ansonsten eine zeitgeistige Liturgie feiern, was für mich persönlich keinerlei Attraktivität besitzt. Die Kirche besitzt eben keine uniforme Einheit mehr, mag man dies begrüßen oder bedauern.


4
 
 Suarez 14. November 2014 

@M.Schn-Fl - Gerüchte und Ihre Ursachen

Es erscheint mir schon sehr kurios, dass wir Katholiken uns neuerdings immer wieder gegenseitig glauben versichern zu müssen, dass der Papst katholisch sei. Allein das bezeugt schon die tiefe Krisis der Kirche.

Es wäre nun zu fragen, ob es denn überhaupt darauf ankommt, wie katholisch der Papst "in Wirklichkeit" ist oder ob es nicht eher darum geht, was die mediale Wirklichkeit aus dem Pontifikat macht und inwiefern der Papst gröbsten Verzerrungen der Katholizität im medialen Bewusstsein als Hüter des Glaubens entgegentritt.

Die Irritation entzündet sich also nicht an dem, was der Papst im tiefsten Innern seines Herzens glaubt, sondern wie einzelne Aussagen instrumentalisiert werden und diesem Wildwuchs freier Lauf gelassen wird.

Die Entwicklung in der Schweiz zeigt, dass dort Katholizität über weite Strecken schon völliger Willkür der örtlichen Gremien gewichen ist, trotz des hervorragenden Bischofs Vitus Huonder, der keinerlei echte Unterstützung aus Rom erfährt.


9
 
 theostudent 14. November 2014 

@sttn

Ich bin genauso dankbar das wir Papst Franziskus haben! Beten wir darum, dass er uns noch sehr lange erhalten bleibt!


6
 
 MaryJoe 14. November 2014 

@Johannes XXIII fadenscheinige Marienerscheinungen

@Johannes XXIII Und genau deshalb glaub ich an das Wirken des Heiligen Geistes - und weniger an fadenscheinige Marienerscheinungen -
Entweder oder!!! Sie müssen gar nichts glauben, aber so wie sich -- abfällig - über Maria und ihrer Erscheinungen äußern, kann man getrost annehmen, dass Sie Protestant sind. Es gibt Dogmen, - die Hl. Maria betreffend, die unter anderem als Mutter der Kirche Ansehen genießt, - die für Katholiken bindend sind.


6
 
 sttn 13. November 2014 
 

Ich bin als Katholik davoon überzeugt das sich der heilgie Geist

etwas bei Papst Franziskus gedacht hat und ich muss auch sagen Dank Franziskus wird es spannender. Man mag nicht alles für gut befinden, aber der Mann macht viele mutige Schritte. Zum Beispiel die Öffnung hin zu den Evangelikalen Christen, die uns viel näher stehen als die evangelischen Landeskirchen bei denen man sich schon immer wieder fragt ob die überhaupt Christen sind.

Zumal: Das wichtigste für uns Christen sollte eigentlich Jesus sein. Oh ja, das gilt auch für Katholiken. Und was bittet Jesus von uns? Das wir das Evangelium verkünden und nicht das wir in merkwürdigen und zerstörerischen Grabenkämpfen uns weiterhin in Richtung Bedeutugnslosigkeit hin bewegen.

PS: ... und nun noch etwas schockierendes: Ich bin froh das Papst Franziskus unser Papst ist! Ich finde ihn gut!


7
 
 Antonius Bacci 13. November 2014 
 

Schnappatmung doch gut erklärbar;-)

Kardinal Burke ist für alle Anhänger der klass. Liturgie bzw. einer kath. Hochliturgie ein großer und leuchtender Identifikationspunkt, so dass sein Weggang von diesen natürlich bedauert wird. Papst Franziskus bietet dagegen für diese Klientel nicht sonderlich viele Identifikationspunkte wie etwa Papst Benedikt, der eine besondere Sensibilität für das Heilige besitzt. Ich finde das ganz natürlich, dass man sich dann vielleicht stärker mit diesem Bischof oder jenem Kardinal identifiziert. Das heißt ja nicht, dass man den Papst in seinem Amt nicht anerkennen würde. Identifikation spielt sich eher auf einer emotionalen Ebene ab, und Emotionen kann niemand jemals erzwingen, auch kein Papst. Somit muss niemand, der mit Papst Franziskus fremdelt und weiterhin fremdeln wird, ein schlechtes Gewissen haben. Das ist so wie auch im ganz normalen Leben. Wir bleiben natürlich katholisch!!!! Und schließlich hat Franziskus ja nichts promulgiert, was unter das Dogma der Unfehlbarkeit fallen würde.


5
 
 bellis 13. November 2014 

Spagat?

Es gibt keinen Spagat zwischen dogmatischer Lehre nd barmherziger Seelsorge!
Die größte Barmherzigkeit ist Sünder zur Umkehr und Beichte zu bringen, alles andere ist sie in der Todsünde zu bestärken, damit zu belügen, ein Wolf statt ein Hirt. Damit ist dieses Probelm dieser Welt schon gelöst! Auch wenn 99% "Katholiken" eine "andere Lebenswirkichkeit" leben, Todsünde bleibt Todsünde.


8
 
 Laus Deo 13. November 2014 

Synode

Hier wird schwarz gemahlen betreffend Synode bevor sie überhaupt stattgefunden hat! Satan freuts wenn sich die Katholiken streiten! Wir sind Katholiken! Was lernt uns Paulus??1Kor 1,13 Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden? Wir sollen eins sein! Die Medien bringen Verwirrung bereits sind werfen einige das Handtuch! Papst Franziskus ist ein Jesuit welche sicherlich der gebildeste Orden ist, er ist marianisch, er wird nicht die Lehre ändern weil er weiss dass das niemand kann!!! Vertrauen wir auf den Heiligen Geist!


2
 
 Hadrianus Antonius 13. November 2014 
 

@Laus Deo Ps. 4

Felix Honekamp hat hier einen schönen Artikel geschrieben-"cool work on a hot topic".
Was Schnappatmung betrifft: das tritt automatisch auf wenn man jemanden wegen eines schmerzenden Hühnerauges eine Selbstamputation des betroffenen Beines durchführen sieht.
Ich bin sehr wahrscheinlich zu dumm um dies zu verstehen (und bestätige dadurch noch die Aussage von Kard. Kasper über die geringe Intelligenz von Anhängern v. P.em. Benedikt XVI).
@Laus Deo: Sie sollten unbedingt die Predigt im Domus St. Martae vom 20.12.2013 in der originalen unverkürzten Fassung lesen. (Eine Woche später anders formuliert)


4
 
 Smaragdos 13. November 2014 
 

Wie Papst-Sein im Detail geht, weiß ich zwar nicht, aber wie Papst-Sein generell geht, weiß ich und wissen alle, die katholisch sind: Päpste müssen sich an die Hl. Schrift und an die Tradition halten. Doch genau das ist bei der Familiensynode das Problem bzw. die Angst und gerade da bürgt Burke (erlauben Sie mir dieses kleine Wortspiel) für ein klares Festhalten an der Tradition.


10
 
 wandersmann 13. November 2014 
 

@M.Schn-Fl

"dass er ein Sohn der Kirche ist und fest auf dem Boden des Katechismus KKK steht." Da habe ich die Befürchtung, dass andere, die alles ändern wollen, das auch behaupten.

Die ganze Ungewissheit die seit Franziskus eingezogen ist (sei sie berechtig oder unberechtigt) hat aber negative Auswirkungen. Im Extremfall, wie hier von einigen Teilnehmern berichtet, verursacht die Situation Ängste bis hin zu psychosomatischen Beschwerden.

Für mich selbst kann ich sagen, dass diese Unsicherheit, ob der Papst die Lehre wirklich beibehalten will (und zwar in dem Sinne wie ich "beibehalten" verstehe) oder ob er auf einmal behauptet, dass der Heilige Geist uns mit etwas Neuem überrascht habe sehr wohl Auswirkungen hat: Es beeinflusst mein Gebetsleben negativ.
Die meisten hier haben eben nicht den Köhlerglauben von dem Sie einmal geschrieben haben.


11
 
 Rut2007 13. November 2014 

Wenn jeder sich fragt...

... - im wohlverstandenen Sinn der Tradition der Kirche - "bin ich eucharistisch, marianisch, papsttreu gesinnt", würde sich mancher Kommentar erübrigen.


6
 
 jadwiga 13. November 2014 

Lieber Suarez, in meinen Augen sollten Sie

eigentlich Simon Petrus heißen, denn Sie haben schon beide Ohren dem Papst Franziskus abgeschnitten;-)

Im Buch Genesis lesen wir: "Die Erde war aber wüst und wirr. Finsternis lag unter dem Abgrund"
Das war die Ausgangsituation, die so manchen heute bekannt vorkommen kann. So beginnen sich die Menschen zu fragen nach dem Zusammenhang des Ganzen.
Kein Mensch sucht nach Licht, wenn die Sonne scheint und ebenfalls keiner sucht nach einem Weg, wenn er gut ausgeschildert ist. Wir, Katholiken, wir kennen den Weg auswendig und die, die ihn nicht kennen, sollen endlich anfangen zu suchen.
Vielleicht hat uns der Liebe Gott 5 Minuten vor 12Uhr die Barmherzigkeit geschickt um den Countdown von Neuem zu starten? Das Ende kommt bestimmt, aber nur wer sucht, der findet.


4
 
 hortensius 13. November 2014 
 

offen miteinander reden

Wahrscheinlich hat Kardinal Burke die Aufforderung des Papstes , jeder solle seine Meinung frei äußern missverstanden. Denn diese Aufforderung galt sicher für die Kardinäle Kasper und Marx. Aber doch nicht für so konservative Kardinäle wie Burke.


14
 
 neri5 13. November 2014 
 

Leben wir nun in der Zeit alles schön zu reden.....?

Kreuzesnachfolge heißt doch nicht, sich die harte Realität schönreden.
Ist es nicht so, dass jede Konfliktvermeidung seinen Preis hat?

Die Abschiebung eines glaubensstarken noch relativ jungen Kardinals aus der Kirchenleitung an eine Position, die ein Greis ausfüllen kann, ist für mich eine Tragödie.

Man kann wohl einen Kardinal absetzen, aber nicht die Wahrheit.


16
 
 Klaffer 13. November 2014 
 

@M.Schn-Fl, @Stiller

Ich möchte Ihnen zustimmen.
Ich frage mich oft, wenn ich hier Artikel oder Kommentare dazu lese, ob sich der Papst, ob sich aber auch Bischöfe, Bischofskonferenzen, ... wirklich immer vor uns rechtfertigen müssen. Sie alle haben schwierige Aufgaben, um die ich sie nicht beneide.


9
 
 carl eugen 13. November 2014 

Auch von meiner Seite, herzlichen Dank lieber @M.Schn.-Fl.!

Wir alle werden uns wohl oder übel daran gewöhnen müssen, dass sich in den kommenden Jahren viel verändern wird. Die Kurie wird wahrscheinlich vollkommen umgekrempelt, und auch das Papstamt wird sich verändern. Papst Benedikt selbst führte das mit als Grund für seinen Rücktritt an. Er sagte, sinngemäss, die Kirche wandelt sich so stark, dass es einen agilen, jüngeren und durchsetzungsstarken Papst braucht. Franziskus muss das jetzt leisten. Er hat Benedikt zur Unterstützung an seiner Seite, aber leisten muss er es.
Wie die Kirche in 10-20 Jahren aussehen wird, wissen wir nicht. Aber wahrscheinlich anders als jetzt. Aber wir brauchen keine Angst davor haben. Gott hat es verheissen, dass die Kirche bestehen bleibt, bis zum Ende aller Zeiten. Und halten wir uns jeden Tag folgenden Satz vor Augen: "Wo Petrus ist, da ist die Kirche!"
Beten wir für Papst Franziskus und die Kirche. Stehen wir an seiner Seite. Er weiss, was die Kirche braucht! Vertrauen wir auf Gott!


10
 
 Johannes XXIII 13. November 2014 

@M.Schn.-Fl.

Entschuldigung wenn ich das jetzt kritisch einwerfe, aber das Bischöfe miteinander gerungen haben gibt es nicht erst seit der Bischofssynode und ist nicht erst bekannt seit Marienerscheinungen von vor 70 Jahren (an die man nicht glauben muss). Auf jedem Konzil und jeder Synode wird gerungen - mal eher sachlich, mal eher kontrovers, je nachdem, wie sehr der Sachverhalt aus der Lebenswirklichkeit der Menschen heraus erwächst. Selbst Petrus musste sich von Paulus maßregeln lassen. Selbst auf dem Apostelkonzil gab es handfeste Streitigkeiten. Und genau deshalb glaub ich an das Wirken des Heiligen Geistes - und weniger an fadenscheinige Marienerscheinungen ...


2
 
 Antigone 13. November 2014 
 

@M.Schn.-Fl.

Jedes Ihrer Worte ist mir aus der Seele gesprochen, vielen herzlichen Dank!


10
 
 M.Schn-Fl 13. November 2014 
 

Der Träger des Himmelsschlüssels.

"Der Teufel ist nur da interessiert, wo es sich lohnt."
Wo lohnt es sich wohl mehr als beim Heiligen Stuhl? Warum spricht der Papst wohl jeden Tag vom Teufel? Die ganze Verwirrung in der Kirche ist sein Werk.
Schon vor 70 Jahren hat die Muttergottes in Amsterdam gesagt, dass Kardinäle gegen Kardinäle und Bischöfe gegen Bischöfe stehen werden. Das hat sich ja wohl noch nie nach aussen so deutlich gezeigt wie bei dieser Synode.
Aber auch eine Bischofssynode ist für die Päpste nicht bindend. Es ist aus meiner Sicht heraus gut, dass Papst Franziskus sich aus diesem Gezänk heraushält; denn am Ende entscheidet nicht die Synode, sondern er, wie er selbst gesagt hat: "Ich bin der Papst."
Er braucht sich auch nicht zu rechtfertigen für eine Personalentscheidung, von der wir nicht wissen, warum er sie getroffen hat. Und das Wissen darum ist auch nicht für unser Heil oder das der Kirche nötig, wie manche zu glauben scheinen.
Mehr Vertrauen in den Lenker der Kirche, den Heiligen Geist, wäre gut!


13
 
 M.Schn-Fl 13. November 2014 
 

@Suarez

Mit kurialem Zirkus meine ich selbstverständlich nicht die heilige Liturgie. Wer würde denn sowas auch tun???
Sondern ich meine die bürokratischen und kirchenpolitischen Machtspielchen in der Kurie, unter der alle Päpst gelitten haben auch der von mir besonders verehrte heilige Pius X. und Pius XII. Diese Machtspielchen reichen bis in unsere Reihen, wo es von Gerüchten, angeblichem Wissen aus "gut untertrichteten Kreisen" nur so wimmelt.

@wandersmann
Das Wesentliche, wofür der Papst steht, sagt er jeden Tag in nicht zu überbietender Deutlichkeit. Er hat einfürallemal dazu gesagt, dass er ein Sohn der Kirche ist und fest auf dem Boden des Katechismus KKK steht. Und in dem sollte ja nun jeder von uns zuhause sein. Muss der Papst das nun ständig wiederholen? Nein! Muss er sich ständig vor bestimmten Gläubigen rechtfertigen? Nein!
Der Papst ist der Stellvertreter Christi auf Erden. Das Gezänk der Kardinäle und Bischöfe hat er nicht zu verantworten. Es ist gut sich daraus zu halten.


13
 
 Philosophus 13. November 2014 
 

@Theodor69

Über den Papst habe ich mich nicht geäußert! Kardinal Burke spricht eine klare Sprache, die ich verstehe. Wo dagegen der Papst hinwill, bleibt im Dunklen - zur Verwirrung vieler.


20
 
 Stiller 13. November 2014 
 

Die Kirche ist ein sehr lebendiger Organismus

und wird immer geprägt werden von Führungspersönlichkeiten.
Da ist es nun so, dass der südamerikanische, jesuitische Papst eine sehr kollegiale "Schiene fährt".

Mögen es einige schon vergessen haben:
Der ausgesprochen theologisch operierende Benedikt XVI. wurde kurial doch immer wieder ausgebremst, gerade dann, wenn er diese Kurie reformieren wollte, er wurde wenig verstanden, weil seine Gedanken wenig "transportiert" wurden von den Bischöfen, den Priesterm, er wurde geschmäht als Hardliner, der er nie war, und gleichzeitig, weil er reformfreudig im Vaticanum II. aufgetreten war - immer je nach der operativen Zielsetzung der einzelnen Betrachter.

Nun steht also der nächste Papst in der Kritik, er sei nicht eindeutig, er spreche sich nicht klar aus.

Nein, er setzt anders um, was sein Vorgänger schon einleitete, und er lässt Spielraum für kollegiales Handeln - unter seiner Verantwortung.

An letztem wird man ihn messen, irgendwann.
Mir fallen da Anfeindungen gegen Johannes XXIII: ein.


6
 
 Laus Deo 13. November 2014 

Liebe und Treue zum Papst

Auch ich bin konservativ eingestellt, und verehre sehr den konservativen Heiligen Josemaria Escriva. Er lernt und aber folgendes: Wer immer es sei...
Wir müssen die Kirche und den Papst, wer immer das auch sein mag, sehr lieben. Bittet den Herrn darum, dass unser Dienst wirksam ist für seine Kirche und für den Heiligen Vater.
Liebe und verehre den Heiligen Vater, bete und bringe Opfer für ihn! Deine Liebe zu ihm soll mit jedem Tag wachsen! Er ist das Felsenfundament der Kirche. In ihm dauert der Dienst der Heiligung und der Leitung der Kirche, den Jesus dem Apostel Petrus anvertraute, durch die Jahrhunderte bis zum Ende der Zeiten fort.
http://www.de.josemariaescriva.info/artikel/liebe-zum-papst

Der Papst ist Marianisch und kein Marienkind geht verloren. Satan will das wir anfangen zu zweifeln, doch vertrauen wir auch auf den Heiligen Geist der die Heilige Kirche führt. Treue zum Papst bis zum Ende der Zeit. Amen


8
 
 Theodor69 13. November 2014 
 

@Philosophus

Sie schreiben "Kardinal Burke
vertritt nichts anderes als die Lehre der Kirche und wendet sich gegen eine Verwässerung der Unauflöslichkeit der Ehe!" - In dem Zusammenhang wirkt das so als ob der Papst NICHT die Lehre der Kirche vertritt und die Unauflöslichkeit der verwässern will. Darum hat er auch Kardinal Burke abgeschoben....


6
 
 carl eugen 13. November 2014 

Teil II.

Der nächste Papst sieht das vielleicht wieder anders. Was die Einstellung von Papst Franziskus zum Alten Ritus anbelangt, so glaube ich nicht, dass er ihm feindlich gesonnen ist. Wahrscheinlich eher gleichgültig. Es gibt keinen Beweis, dass er vor hätte, die Feier des Alten Ritus wieder einzuschränken. Im Gegenteil. Franziskus lobte ausdrücklich die Entscheidung Benedikts XVI., dem Alten Ritus wieder mehr Platz einzuräumen, als weise.
Es ist Unsinn, zu behaupten, Geistliche die den Alten Ritus zelebrieren, würden verfolgt und bestraft. Das ist Piusbrüder-Geschwätz. Die Franziskaner der Immakulata wurden unter Benedikt XVI. visitiert. Und was bei dieser Visitation herauskam, wissen wir nicht. Es gibt aber keinen Grund, von Verfolgung und Bestrafung zu reden. Das Opus Dei oder die Petrusbruderschaft werden doch auch nicht drangsaliert. Franziskus hat sogar die Gespräche mit der Piusbruderschaft wieder aufgenommen.
Ich vertraue Franziskus. Er ist ein guter und ehrlicher Mann!


9
 
 Philosophus 13. November 2014 
 

Kardinal Burke

vertritt nichts anderes als die Lehre der Kirche und wendet sich gegen eine Verwässerung der Unauflöslichkeit der Ehe!


25
 
 carl eugen 13. November 2014 

Lieber @wandersmann!

Was die Insignien angeht, so trägt Franziskus alle vorgeschriebenen: Fischering, Ferula und Pallium. Mehr Insignien gibt es nicht mehr. Bischof von Rom ist der vornehmste Titel des Papstes, alle anderen Titel leiten sich von diesem ab. Vergessen wir nicht, sowohl Johannes Paul II. wie auch Benedikt XVI. bezeichneten sich selbst des öfteren als Bischöfe von Rom. Beim Rücktritt Benedikts nahm er besonderen Bezug auf den Bischof von Rom. Franziskus sagte in einem Interview ganz klar, er sehe sich selbst als Papst.
Was die liturgischen Gewänder angeht, so ist das auch immer eine Geschmacksfrage. Benedikt XVI. kam aus dem barocken Bayern und er legte grossen Wert auf Kontinuität. Franziskus kommt aus Argentinien, ein Land mit unglaublich vielen, armen Menschen. Und eine barocke Tradition gibt es dort auch nicht. Franziskus ist ein einfacher Mensch mit einfachem Geschmack (nicht böse gemeint). Er mag es mehr schlicht. Das ist sein gutes Recht.


13
 
 wandersmann 13. November 2014 
 

Bild ist für uneinheitlich und verwirrend

Es gibt inhaltlich und verbunden mit seiner Person viele Irritationen, aber es fehlen immer die klaren Worte.

"Mit anderen Worten: Wir sollten uns nicht anmaßen zu bewerten, auf welcher Grundlage der Papst die Entscheidungen getroffen hat!"
Es würde aber helfen, wenn der Papst das selber mal täte.

"gab es bislang keine Lehraussage, an der ich was zu bemängeln hätte" Zu den "heißen" Thema sagt er ja auch nichts.

Andererseits macht er implizit sehr wohl Lehraussagen: Lehraussagen bzgl. derer es bisher nichts zu diskutieren gab, weil sie offenbar geklärt sind, sind nun auf einmal in der Diskussion ohne dass der Papst einschreitet. Also hält er bestimmte Lehraussagen für diskutabel, die nach Auffassung der Kirche nicht diskutabel sind. Das wäre ja auch schon eine Veränderung der Lehre.


24
 
 Habsburger 13. November 2014 

Es geht um viel mehr, als nur um Stil.

Es geht auch nicht nur um eine (!) Personalie. Es geht u. a. auch um die offensichtliche Lust, Verwirrung zu stiften (Stichwort Interviews). Und ich als Laie weiss, dass diese Lust nicht mit der Verantwortung eines Papstes vereinbar ist. Augen verschliessen und Kopf in den Sand stecken gehören nicht zu den katholischen Frömmigkeitsübungen. Der Katholik soll zuerst die Wahrheit lieben. Papolatrie wird von ihm nicht gefordert.


22
 
 Bonifaz2010 13. November 2014 
 

Der Katholik wird normalerweise mit Kritik am Papst sehr zurückhaltend sein. Trotzdem kann es nötig sein, auf Fehlentwicklungen aufmerksam zu machen. Das hat Katharina von Siena auch gemacht. Und der hl. Johannes Paul II. hat z.B. Kritik am Ökumenismus in gewissen Grenzen durchaus als legitim erachtet:

RH 6: "Einige äußern sogar die Meinung, daß diese Bemühungen der Sache des Evangeliums schaden, zu einem weiteren Bruch in der Kirche führen, geistige Verwirrung in den Fragen des Glaubens und der Moral hervorrufen und in einem entsprechenden Indifferentismus enden werden. Es ist vielleicht gut, daß die Menschen, die diese Meinung vertreten, ihrer Besorgnis Ausdruck geben; dennoch muß man auch in dieser Hinsicht die richtigen Grenzen wahren."


5
 
 Suarez 13. November 2014 

@M.Schn-Fl - " römischen Zirkus"

Daniel Deckers titelte kurz nach der Papstwahl in der FAZ, der "Karneval sei nun vorbei"! Der Seitenhieb zielte natürlich auf Papst Benedikts Pontifikat, in dem die Liturgie wieder an Gewicht gewonnen hatte.

Es mag in der Tat eine Gratwanderung sein, wann bestimmte liturgische Formen zu bloßen Äußerlichkeiten entarten, darum ist aber die Verflachung der Liturgie, wie wir sie wieder stärker sehen, nicht der Weg, den man notwendig als Heilsweg ansehen muss.

Mir scheint, als habe in unserer Kirche eine Schwermut Einzug gehalten, die jeden offenen Ausdruck der Freude über unseren Glauben als peinlich und unzeitgemäß abweist. Entsprechend sieht man zunehmend "Rationalisierung" der Hl.Messe, die einen bedrückter zurücklassen als man hingegangen ist.

Papst Benedikt hat immer vor der Gefahr einer einseitigen Verengung des Glaubens gewarnt, insbesondere im Zusammenhang mit der Befreiungstheologie. Die eigentliche Gefahr liegt in der medialen Rezeption, so wie beim Vaticanum II auch.


19
 
 Suarez 13. November 2014 

Das Verständnis des Papstamtes hat sich grundlegend verändert

Seit Papst Benedikts Rücktritt, was ja einen epochalen Einschnitt darstellt, ist der Charakter des Amtes nochmals deutlich in den Vordergrund gerückt. Dies entspricht durchaus dem richtigen Verständnis des Papstamtes, denn wir haben in der Geschichte der Päpste auch schon unwürdige, ja für die Kirche beschämende Amtsinhaber gesehen, die die Kirche eher nicht im Sinne des Hl. Geistes geführt haben. Das Amt und die es bekleidende Person sind also deutlich zu unterscheiden. Gleichwohl hat der Papst die absolute Jurisdiktionsgewalt, die nun mal zum Wesen der Kirche gehört.

Es erscheint mir aber gerade auf Grund des Amtscharakters möglich und auch zulässig, Entscheidungen des Papstes zu hinterfragen. Das Amt bezieht seine Gültigkeit eben nicht aus der Person sondern aus der Kontinuität der Verkündigung, also aus der Treue zur Lehre, wie sie dem Amt selbst auferlegt ist. Kein Papst ist ein absolutistischer Souverän, im Sinne subjektiver Herrschaft, sondern er bleibt gebunden an das Wort.


25
 
 Theodor69 13. November 2014 
 

@Ottaviani

Sie "halten Fakten fest" wie z.B. "...da wird genau aufgepasst wer am Morgen irgendwo privat die alte Messe zelebriert der kann innerhalb von 2 Tagen seinen Posten los sein..." Bitte um einen Beleg für "dieses Faktum"


9
 
 M.Schn-Fl 13. November 2014 
 

Sehr gut, Felix Honekamp! 2

3. Dass ein solcher Papst Schwierigkeiten mit einem durchaus honorigen, sehr schätzenswertem Kardinal hat, der mit der cappa magna heute noch in die Kirche einzieht ( das ist ja auch ein deutliches Signal!), ist mir bei dem Lebenstil dieses Papstes verständlich.
Und dann haben Sie sehr gut beschrieben, dass es in der Kurie Vorgänge gibt, über die wir nur von den verschiedenen interessierten Seiten Gerüchte hören. Für mich persönlich ist EB Gänswein ein vertrauenswürdiger Zeuge, der immer wieder sagt, dass Papst Franziskus absolut authentisch ist.
Dass er als ehemaliger argentinischer Bischof Schwierigkeiten mit dem kurialen römischen Zirkus hat ( das hatten auch Europäer) ist mir ebenfalls völlig klar.
Besonders unterstreichen möchte ich Ihren letzten Satz. Das kann man gar nicht laut genug sagen!


11
 
 M.Schn-Fl 13. November 2014 
 

Sehr gut, Felix Honekamp! 1

Das gehört zu dem Gescheitesten, das ich bislang zu diesem Thema gelesen habe.
Auch ich zähle mich zu der "konservativen" katholischen Welt und ich bekomme aus zwei Gründen keine Schnappatmung.
1.Ich lese die Ansprachen des Papstes regelmäßig und entdecke keine lehramtsmäßigen gewichtigen Abweichungen.
2. Ich war mir immer darüber im Klaren, dass ein Papst, der aus den armen, mit existenziellen Lebensproblemen aber wachsenden Kirchen ausserhalb Europas kommt, eine andere Sicht auf Kirche und Welt hat als ein Europäer. Ich erinnere daran, dass Josef Ratzinger schon als Kardinal gesagt hat, es sei Zeit für einen nichteuropäischen Papst.
Auf den großen demütigen deutschen Lehrer der Kirche, den Franziskus als solchen schätzt und liebt, ist nun ein "Pastor" aus den Elendsviertel Lateinamerikas gefolgt, der das Wort aus der Bergpredigt ganz in den Vordergrund stellt: "Wenn eure Gerechtigkeit nicht wesentlich größer ist, als die der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Reich Gottes kommen."


16
 
 Der Nürnberger 13. November 2014 

Schimpfen schön geschrieben

Herr Honekamp. Da kann ich mitgehen. Ich bin weiters der Meinung: Kardinal Burke ist immer noch Kardinal, demzufolge also direkter, unmittelbarer Mitarbeiter von Papst Franziskus. Ich bete aber auch weiterhin für unsere heilige Mutter Kirche und für uns alle, die wir Glieder derselbigen sind.


7
 
  13. November 2014 
 

es stimmt

1.) Es ist richtig daß bereits im September bekannt war das Kardial Burke gehn muß, er war der einzige, nach dem Ausscheidens des Präfekten der Gottesdienstkongregation der sein amt nur provisorisch ausübte.
2.) Halten wir die Fakten fest:
bisher wurden ausschließlich "traditionell" Gesinnte Kardinäle abberufen in der 2 und dritten Ebene finden wahre Säuberungen statt Untersekretäre von Kongregationen erfahren aus dem Bulletin daß sie abberufen sind da wird genau aufgepasst wer am Morgen irgendwo privat die alte Messe zelebriert der kann innerhalb von 2 Tagen seinen Posten los sein usw da ist nichts mehr schön zu reden und es ist auch nicht möglich an diesem Pontifikat kontruktive Kritik zu üben


20
 

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