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Käßmanns Pazifismus trifft auf Widerspruch

15. August 2014 in Deutschland, 3 Lesermeinungen
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Politiker, Theologen und Publizisten: Verfolgte im Stich lassen?


Berlin/Hamburg (kath.net/idea) Auf Widerspruch bei theologisch konservativen Protestanten aus Politik, Kirche und Publizistik sind die jüngsten pazifistischen Äußerungen der früheren EKD-Ratsvorsitzenden, Margot Käßmann (Berlin), gestoßen. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte sie ihre Vision von einem Deutschland ohne Streitkräfte entfaltet und ein kategorisches Nein zu Waffenexporten ausgesprochen. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Motschmann (Bremen) bezeichnet dies in einer politischen Stellungnahme als „abwegig“. Die Botschafterin des Rates der EKD für das 500-jährige Reformationsjubiläum 2017 verlasse „den Konsens der EKD“. Diese habe 1967 die „hilfreiche Formel“ vom „Friedensdienst mit und ohne Waffen“ geprägt. Käßmann knüpfe jetzt an die „polemischen Parolen“ der damaligen Kritiker dieser Haltung an, etwa „Ohne Rüstung leben“ oder „Frieden schaffen ohne Waffen“. Die studierte evangelische Theologin und Pädagogin Motschmann erinnert Käßmann an eine Äußerung des früheren EKD-Ratsvorsitzenden Prof. Eduard Lohse (Göttingen) aus dem Jahr 1981: „Prüft man das Schlagwort vom ‚Frieden schaffen ohne Waffen’ an der politischen Realität, so wird man sagen müssen, dass die Aufgabe, Frieden in der Welt wirklich zu sichern, viel zu schwierig ist, als dass mit dieser These, die die Aufgabe derartig vereinfachend darstellen will, ernsthaft geholfen werden könnte.“


Rüß: Dieser Pazifismus fördert das Böse

Scharfe Kritik an Käßmanns Haltung übt ebenfalls der Präsident der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg). „Radikalpazifismus im Gewand von Frömmigkeit fördert Terror, Verfolgung, Vernichtung und Folter“, schreibt er in einer Stellungnahme für die Evangelische Nachrichtenagentur idea. Er vermisst einen Aufschrei von Pazifisten angesichts des Völkermords an Jesiden und Christen im Nordirak. Die EKD, die vielfach „ungefragt zu allen möglichen gesellschaftlichen Entwicklungen ideologische Stellungnahmen abgibt“, verhalte sich vergleichsweise „unsolidarisch mit den Glaubensgeschwistern, die den Märtyrertod vor Augen haben“. Dem „satanischen Wirken des Islamismus“ könne man nicht allein mit frommen Sprüchen und Gebet entgegentreten. Rüß: „Hier gibt es eine Form von Pazifismus und Frömmigkeit, die das Böse, das Satanische fördert und sich als purer Zynismus erweist.“ Im Blick auf Käßmann fügt Rüß hinzu: „Gott bewahre die von Verfolgung, Vertreibung, Hinrichtung und Folter bedrohten Menschen und Glaubensgeschwister vor Menschen, die unter Berufung auf Waffenlosigkeit und Frieden unbewusst die satanische Wirkungsweise der Islamisten fördern.“

Hahne: Keine „Bla-Bla-Solidarität“

Der Fernsehmoderator und Bestsellerautor Peter Hahne (Berlin) entrüstet sich ebenfalls über pazifistische Äußerungen aus der evangelischen Kirche angesichts der Vertreibung und Verfolgung von Christen im Nordirak, kath.net hat bereits berichtet. „Kirchen in Deutschland diskutieren derweil in der Ferienhitze ihrer sicheren Sandburg eiskalt, wie schrecklich doch Drohnen (die irakischen Christen gerade das Leben retten!) sind, dass man eigentlich die Armee abschaffen müsse (Margot Käßmann) und der Ex-Pfarrer Joachim Gauck doch kein echter Bruder mehr ist, weil er „im äußersten Notfall“ Militäreinsätze befürwortet“, schreibt Hahne in einem idea-Kommentar. Massenmord an Christen erfordere „keine kalte kirchliche Blabla-Solidarität von Multikulti-Moralisten, sondern beherztes Eingreifen mit Waffengewalt, um zu retten, was noch zu retten ist.“ Hahne signalisiert Verständnis für jene Bürger, die enttäuscht der Kirche den Rücken kehren. Er war von 1992 bis 2009 Mitglied des Rates der EKD.

Foto Margot Käßmann: © www.ekd.de


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Lesermeinungen

 burchard63 17. August 2014 
 

Offenbar hat der Journalist das Interview nicht ruhig gelesen. Frau Käßmann will weder die Bundeswehr abschaffen, noch die US-Intervention gegen das Nazi-Reich delegitimieren. Das alles wurde seit 2007 lang und breit in der EKD und in den deutschen Medien diskutiert und geklärt. Neu ist, dass der Spiegel dogmatistisch eine mögliche extensive Militärpolitik der Regierung im vorneherein forciert und legitimiert.
Und darauf gibt die EKD-Pfarrerin eine differenziert und ermutigende Antwort: Es gehe darum, die langfristigen Friedensstrategien der Bundesrepublik zu stärken. Der Kirche gehe es dabei um die „vorrangige Option“ für den Frieden. Dieser Option hätten wir in der Bundesrepublik die Wiedervereinigung und in Südafrika die Abschaffung der Apartheid zu verdanken.Was ist nur geschehen, dass das für die evangelische und katholische Kirche selbstverständliche Friedensengagement heute in der Presse so verzerrt wahrgenommen werden kann, wie dies in der Kolumne „Margot Käßmann und das Böse"


0
 
 Helena_WW 16. August 2014 
 

Frau Käßmann ist auch so eine typische Vertreterin der sogenannten Grünblüter

die ihr selbstbeweihräucherndes SalonGutmenschentum, selbst überwohlsaturiert aus von anderen erwirtschafteten Steuergeldern, und ihren SalonPazifismus ausleben, hierzuland abgesichert durch die, die sie dafür großmundig beschimpfen. Es wird nicht dran gedacht, wie sehr der so gepflegte 100% reiner GutMensch sein wollen, radikalpazifistische "Lifestyle" auf Kosten anderer ist. Es wird die akute schreckliche Notsituation der Nächsten dort Betroffenen, der jetzt verfolgten Menschen übersehen, die jetzt abgeschlachtet, massakriert werden. Man kann einem Genozid nicht tatenlos mit zu sehen, weil man lieber die aktuelle Realität ignorierend, sich der Verantworung entziehend lieber von einer aktuell nicht vorhandenen idellen Besserwelt fabuliert. Dann macht man sich mitschuldig am Genozid. Man muss sich der Verantwortung bewusst sein, entsprechende Abwägungen und Entscheidungen treffen, handeln, um Leben der Verfolgten zu retten, zu schützen, zu verhindern was noch zu verhindern ist.


2
 
 PBaldauf 15. August 2014 
 

Man stell‘ sich vor: ‘ne Invasion…
Die Käßmann greift zum Megaphon:
„Legt Waffen ab, lasst Frieden walten!
Wir treffen uns: Zum Händchen-Halten“

Waffen niemals exportieren?
Ohne Gegenwehr krepieren?
Ohne Streitmacht, preisgegeben?
Wie weltfremd! Einfach nur: daneben

Zur selben Zeit: Man richtet hin
schlägt Kopf ab, kreuzigt, Hass im Sinn
Satan zeigt sein Angesicht:
nur Finsternis, kein Funken Licht

In Anbetracht dessen, denke ich schon:
‘Pazifismus‘ grenzt hier an Hohn

www.kathshop.at/suche.php?sb=9783903028371


7
 

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