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EKD-Fastenimpuls für Prediger: Rote Liste für christliche Basisworte

17. Februar 2014 in Kommentar, 30 Lesermeinungen
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Evangelische Prediger sollen 49 Worte vermeiden, darunter „Jesus“, „Kreuz“, „Sünde“, „Erlösung“ – Doch EIN wichtiges Wort wurde ausgelassen. Mögen darüber viele fruchtbringende kern-evangelische Predigten entstehen! Ein Kommentar von Petra Lorleberg


Stuttgart (kath.net/pl) Wie hätte Martin Luther auf den Aufruf des „Zentrums für evangelische Predigtkultur“ reagiert, in seinen Predigten eine komplette Fastenzeit lang „ohne Große Worte“ auszukommen? Was hätte der wortgewaltige und sprachprägende Reformator auf der Kanzel verkündet, wenn man von ihm ernsthaft gefordert hätte, 49 Basisworte des Christentums nicht zu benutzen?

Das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verantwortete „Zentrum für evangelische Predigtkultur“ „fordert“ (!) die Predigerinnen und Prediger „an den Sonntagen in der Passionszeit 2014“ zum „Fasten in der Predigt“ auf. Denn oft gerinne Sprache in Substantiven, erläutert das in Wittenberg ansässige Zentrum und fragt, wie Predigtsprache „wieder lebendig, anschaulich und konkret werden“ könne. Wie jedes Fasten sei es sicher auch hier „mühsam“, „in der Predigt auf Große Worte zu verzichten“. Doch dies geschehe „unter der Verheißung, dass sich etwas klärt und erneuert“. Auf diesen Aufruf zum Predigtfasten wird auch auf der EKD-Homepage sowie auf dem von der EKD verantworteten Internetportal „evangelisch.de“ hingewiesen.

Was ist davon zu halten?

Diesem Fastenimpuls mangelt es einerseits nicht an einer ersten Berechtigung. Denn nicht nur in den evangelischen Landeskirchen, sondern in allen Konfessionen besteht immer die Gefahr, christliche Basisbegriffe nur noch als sinnentleerte Worthülsen weiterzutradieren. Beispielsweise mag das Wort vom Kreuz auch so manchem, der häufiger einen evangelischen Sonntagsgottesdienst besucht, nur wenig verständlich sein. Sich dies als Prediger bewusst zu machen, ist zweifellos sinnvoll.


Doch andererseits erwächst die Frage: In welche Richtung zielt ein EKD-Vorschlag, der es evangelischen Predigern zumutet, ausgerechnet in der Fastenzeit die Worte „Kreuz“, „Sünde“ und „Erlösung“ zu vermeiden? Werden Predigten davon wirklich kraftvoller? Sprachfrischer? Berührender? Essentieller? Oder geraten sie nicht eher in Gefahr, sich in Allgemeinplätzen zu verlieren, in Gesäusel über „Irgendwie-sind-wir-ja-allesamt-Gutmenschen“ plus ein wenig Hobbypsychologie? Denn kommt, wer „Große Worte“ meidet, möglicherweise nicht schnell in unangenehme Nähe zu „Kleinen Worten“?

So mag die nächste Frage am Horizont auftauchen: Passt dieser Predigt-Fastenvorschlag nicht allzu gut in eine immer wieder von entschiedenen (evangelischen sowie katholischen) Christen kritisierte Tendenz: Geht es womöglich darum, gerade das dem Zeitgeist Querstehende, letztlich das Anstößige des Christentums, aus der Predigt zu entfernen? (Fairerweise muss man hinzufügen: Man findet hier leicht zum katholischen Pendant.)

Ich hatte eingangs überlegt, wie man sich wohl Martin Luther vorstellen müsse, während er sich darum bemüht, die Vorgabe von 49 unerwünschten „Großen Worten“ auf der Kanzel praktisch umzusetzen. Es würde vielleicht nicht lange dauern, bis Luther ausrufen würde, dass er sich das Maul nicht verbieten lasse. Vielleicht würde er sogar noch grundsätzlicher hinzufügen: „Das Wort sollen sie lassen stahn!“ (Ist es mir als Katholikin erlaubt, diesen ursprünglich in sehr anderem Zusammenhang gefallenen Satz zu zitieren?).

Doch wo finden wir dann den Weg zu einer Verkündigung, die frisch und sprachneu über den Glauben predigt?

„Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über“, sagt Jesus in Mt 12,34, zitiert nach der Lutherübersetzung. Das heißt: Wenn wir nach einer christlichen Glaubenssprache suchen, die wie frisches Quellwasser sprudeln soll, dann müssen wir Christen uns erneut und je persönlich Jesus Christus zuwenden. Es geht um die Geheimnisse des Lebens, Sterbens und Auferstehens Jesu und um einige unbequeme Basics über unsere eigenen Sünden und die Erlösungstat Jesu für uns.

Nota bene: Wir müssen also nicht unsere Sprache ändern, sondern unser Herz neu füllen lassen, wir müssen unseren Glauben „runderneuern“ (lassen). Die Bibel nennt dies „Umkehr“. Doch leider steht auch dieser Begriff auf der Liste der 49 Worte, die man nach Empfehlung des Zentrums für evangelische Predigtkultur in der Fastenzeit 2014 vermeiden sollte.

Wenn ich als katholische Christin auf diesen Fastenvorschlag für evangelische Pfarrer und Prädikanten schaue, dann fallen mir spontan die vier „Solae“ der Reformation ein:

Sola Fide (allein der Glaube)
Sola Scriptura (allein die Schrift)
Solus Christus (allein Christus)
Sola Gratia (allein die Gnade)

Da im EKD-Fastenimpuls für evangelische Prediger die Worte „Glaube“, „Christus“, „Gnade“ auf der roten Liste stehen (wenn wir das so wörtlich nehmen wollen), bleibt für die kommende Fastenzeit an kernprotestantischem Wortmaterial nur noch das „Allein die Schrift“ übrig. Denn – oh Wunder – der Begriff „Bibel/Hl. Schrift“ steht nicht auf der Roten Liste.

Hier bietet sich ein Ausweg an. Ich hoffe, dass nun in der kommenden Fastenzeit in möglichst vielen evangelischen Kirchen kraftvoll, fruchtbar und in kreativer Sprache über das „Allein die Schrift“ gepredigt wird!

Dabei weiß ich natürlich darum, dass das „sola scriptura“ auch in einer gewissen Spannung zu der Lehre meiner Kirche steht. Doch knapp 500 Jahre nach der Reformation lässt sich katholischerseits feststellen: Die Rückkehr unserer landeskirchlich-evangelischen Geschwister zum konsequent durchgezogenen „sola scriptura“ würde auch dem ökumenischen Dialog spürbaren Aufwind geben. Denn merkwürdigerweise wird der Dialog nicht leichter, wenn die Gegenüber-Konfession ihre Basics zugunsten verwaschener Beliebigkeit aufgibt.

Luther forderte seinerzeit, dem Volk aufs „Maul“ zu schauen. Er, der Sprachkenner, meinte damit allerdings keineswegs, den Leuten nach dem Mund zu reden.

Der Autorin auf Twitter folgen!



Foto (c) www.ekd.de/zentrum-predigtkultur


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Lesermeinungen

 willibald reichert 21. Februar 2014 
 

mirjamvonabelin

Die Nachfolger von Luther und Co. konnten
es ja schon immer gut mit der Obrigkeit.
Schließlich waren bis in die Neuzeit die
Landesherren in Personalunion auch Landes-
bischöfe. Da diese Denominationen sich so
gerne als "Kirche" der Freiheit bezeichnen und die Bewertung der Frohen
Botschaft allein von der Auslegung des
einzelnen Mitgliedes abhängig ist, ist
nichts unmöglich. Da ist dann der jetzt
wieder anstehende Weltgebetstag der
Frauen auch nur ein bißchen zur Tradition gewordenes Rascheln im Stroh.
Warum eigentlich ist es im Zeitalter der
Nichtdiskriminierung nur eine reine Nichtmännerveranstaltung?


2
 
 willibald reichert 21. Februar 2014 
 

frajo

Sie haben leider recht. Früher war Katho-
lischsein etwas, mit dem f e s t e Grund-
sätze verbunden waren. Sozusagen ein
Markenartikel. Heutzutage pickt sich jeder
konsequenzenlos das heraus, was ihm gefällt und die Relativierungen sind end-
los und grenzenlos. Wenn bei soviel
Widerspruch zur Botschaft unseres Herrn
und Heilandes dennoch jemand den Über-
tritt in die Kirche vornimmt, muß er
schon einen starken Glauben haben, um
gegebenenfalls auch in der neuen geist-
lichen Heimat gegen den Strom des Ange-
paßtseins zu schwimmen. Solche Zeugen
brauchen wir statt anbiedernder Versuche
es mit der Welt und der Politik nicht zu
verderben. Salz der Erde statt schales
Salz verheißt a l l e i n Zukunft für
den Glauben!


1
 
 mirjamvonabelin 18. Februar 2014 
 

Seltsame Blüten wachsen

Lasset uns beten-


2
 
 Helena_WW 18. Februar 2014 
 

Mit ihrer "Roten Liste" können die EKD Glaubensfastenden _kein_ Glaubenszeugnis

über Jesus Christus ablegen, aber über Wotan und Thor können sie ja dann ganz unverbindlich plaudern. Chapeau !


6
 
 SpatzInDerHand 18. Februar 2014 

...also, mich ärgert dieser EKD-Vorschlag. Riecht sehr nach Mainstreammoden...


4
 
 Marienzweig 18. Februar 2014 

Eine Fastenzeit ohne den Namen Jesus ...

ohne Seine Auferstehung,
ohne Seine Barmherzigkeit,
ohne Hoffnung auf unsere Erlösung,
ohne Seine Verheißung,
ohne Seinen Trost ...,
ohne Wahrheit ...,
was bliebe dann noch übrig?

Und wir?
Ohne Treue, ohne Umkehr, ohne Buße, ohne Gehorsam, ja - ohne Gehorsam,
ohne unsere Liebe zum Herrn am Kreuz,
ohne Nächstenliebe,
ohne das Wissen um das Böse in uns und um uns ...

Wird nicht gerade durch diese Idee der Macher der Aktion "7 Wochen ohne große Worte" eine ungeheure Versuchung zum Stolz sichtbar?:
Jesu Namen nicht mehr zu erwähnen,
die Sünde nicht mehr als das zu bezeichnen, was sie nun mal ist.

Weder nur 7 Wochen würde ich als Protestantin auf all´ das verzichten wollen, sondern überhaupt nicht!
Warum auch!
Die Wahrheit ändert sich auch durch Wegnahme einzelner Begriffe nicht.


5
 
 frajo 18. Februar 2014 

Dieser Glaubensimpuls spiegelt

das Bild wider, das die dt. Kath. Kirche in der Öffentlichkeit zeigt; zerrissen und voll widersprüchlicher Aussagen bis in die Bischofssitze und die DBK hinein. Nur ein bischen mehr Einigkeit und rk Profil würde vielen Protestanten den Übertritt erleichtern. Aber wenn sie vielerorts auch nur wieder so viel Protestantisches finden - worin sollte dann der Sinn eines Übertrittes in die Sancta RKK liegen?
So lange aus unseren kirchlichen Schreibstuben so viel Mist herauskommt muß man sich nicht unbedingt über den Mist bei anderen kirchlichen Gemeinschaften wundern!


8
 
 beertje 18. Februar 2014 
 

Gott

läßt sich nicht verbannen oder leugnen. Auch nach gründlicher Gehirnwäsche geht er nicht weg. Man kann also verbannen, leugnen, waschen - aber er geht nicht weg!


6
 
 ctadna 17. Februar 2014 
 

"Teufel" und "Hölle"

"Teufel" und "Hölle" stehen auch nicht auf der Liste. Das ist doch eine Steilvorlage...


6
 
 PiaLucia 17. Februar 2014 
 

Zu den Beispielen

auf dem Plakat zählen auch die Worte Jesus, Christus, Herr, Gott, Messias.
Das sind doch keine Großen Worte, so rede ich meinen Herrgott und Erlöser ständig und in voller Demut an! Für wen diese Worte zum Weglassen sind, der hat die wahre Nähe zu Christus im Glauben an Christus nicht gefunden.
Wozu dann Fastenzeit, Karwoche und Ostern, wenn Jesus Christus nicht beim Namen genannt werden darf? Und die Mahnung Christi zu den Menschen nach Umkehr, zu Ihm und Gott hin? Soll hier in Zukunft vom Rückwärtsgang-Einlegen gesprochen werden? Diese Idee wäre einen Karnevalswagen in den großen Zügen der Karnevalshochburgen wert.
Im besten doppeldeutigen Sinne: Mir fehlen als Konvertitin hier wirklich die Worte! Herr im Himmel hilf! Verzeihung bitte für den Nachsatz, Herr: Und schmeiß Hirrn vom Himmel!
Und unser Herr wurde an eine aus Holz gefertigte geometrische Figur mit vier verschieden langen Seiten (bitte in Mathe berechnen!)geschlagen ...???
Gehts noch?


6
 
 byzantiner 17. Februar 2014 
 

System neu installieren

Man sollte dem Potestanten sagen es wäre besser für ihn gewesen, bis Ende der Fastenzeit ganz zu schweigen, oder mal bei den Kirchenvätern sich zu informieren, oder wenigstens mal 40 Tage so zu fasten wie es 400-1500 n.Chr alle Christen gemacht haben.
Wenn der Computer mit Viren befallen ist, muss man das System neu installieren, sollte aber tunlichst vermeiden andere damit anzustecken.


7
 
 Karl.Brenner 17. Februar 2014 

Ist das Humor oder ernst gemeint?

Zur Fastenzeit passt die Humor-Version irgendwie nicht.


5
 
 martini_pur 17. Februar 2014 
 

7 Wochen ohne

Was ein Schwachsinn, wie wäre es mit: Sieben Wochen ohne Klingelbeutel?


10
 
 denkmal 17. Februar 2014 
 

EKD - Faschingsimpuls...

...hatte ich die Überschrift beim ersten ungenauen Hinblick gelesen...wenn´s nicht so traurig wäre, müßte man lachen... Sie haben ja sonst nichts mehr vom Christentum, die Armen, das sie über Bord schmeißen könnten. Dabei war es für mich so ein AHA-Erlebnis. Das "WORT GOTTES", das so groß, so anders ist, als unsere nichtssagenden menschlichen Worte, daß es die Mönche immer wiederholen, um davon durchdrungen zu werden; vor dem die Dämonen kapitulieren und fliehen müssen, weil das Licht die Finsternis vertreibt. Natürlich würde das dem Teufel so passen, wenn er die Christen dazu bringen könnte, über den Sieg Jesu am Kreuz zu schweigen. Ich hoffe nur, daß keiner so dumm ist, diesen Impuls ernst zu nehmen und unsere evangelischen Geschwister ihre Freiheit in Christus und ihren eigenen Verstand benutzen.


9
 
 Wiederkunft 17. Februar 2014 
 

Faschingsscherz

Soll das jetzt ein Faschingsscherz sein?


7
 
 Auroraborealis 17. Februar 2014 
 

Jetzt verstehe ich Konvertiten noch besser.

So verkümmert ein Glaubensleben zusehends.


7
 
 Jemeljan 17. Februar 2014 
 

Korrektur

Ich vergaß in dem entscheidenden Satz das Wort "angeprangert". Die Verwässerung der biblischen Botschaft muss natürlich "angeprangert" werden und nicht "eingefordert". Sorry, mea culpa.


5
 
 Jemeljan 17. Februar 2014 
 

Zensur und Tabus...

Nun, ich war schon immer und bin es noch der Meinung, dass im öffentlichen Raum Tabus und Zensurmaßnahmen verdächtig sind. Auch die sog. "Schere im Kopf", die uns dazu zwingen will, bereits im Voraus Begrifflichkeiten aus falschverstandener Rücksicht zu vermeiden, führt nur zu Dunkelzonen im Diskurs. So etwas dient niemandem, dem Evangelium von Jesus Christus am allerwenigsten. Wenn wir jetzt also zeitweise auf Kernbegriffe der biblischen Botschaft verzichten sollen, so machen wir uns als Nachfolger Christi nur lächerlich. Dass die EKD bereits lächerlich ist, passt da ins Bild, aber es hilft auch nicht, den "Dreißigjährigen Krieg" hier wiederzubeleben. Konfessionsübergreifend müssen die Verwässerung der biblischen Botschaft und ein geistlicher Neuanfang eingefordert werden. Denn was heute in der EKD "Mode" ist, wir über kurz oder lang auch bei den deutschen Katholiken ankommen. Also: Schluss mit Weichei-Nachfolge ! Christus für alle ! Aus Liebe !


10
 
 christawaltraud 17. Februar 2014 
 


0
 
 christawaltraud 17. Februar 2014 
 

Möglichst dem Teufel nicht auf den Schwanz treten...

...dananch sieht es doch aus. Denn jedes von diesen Wörtern muß ihm ein Graus sein - igittigitt-pfuipfui! "Sünde" "Vergebung" und dann auch noch "Kreuz", ohne das es unsere Erlösung gar nicht gegeben hätte, ...besser gar nicht erst davon sprechen oder gar darüber predigen.

Das ist Anstiftung zur Feigheit für den Herrn! Aber das ist nicht unsere Aufgabe, auch nicht die unserer protestantischen Brüder und Schwestern. Da halte ich es schon eher mit dem Schwimmen gegen den "Strom" - gegen das "Mainstreaming" genauer gesagt. Auch wenn wir da als christliche Herde all zu oft von unseren Hirten allein gelassen werden. :-(


11
 
 Insa 17. Februar 2014 
 

Gedanke dazu

Mich erinnert das an die protestantischen Predigten meiner Kindheit: die "großen Worte" schwammen einsam in einem Meer politisch korrekten Gelabers und wirkten irgendwie altertümelnd fehl am Platz. Die meisten von uns fanden dann irgendwann Atheismus und Buddhismus "schicker" und verloren sich darin. D.h. der jeweilige Pastor schaffte es trotz anbiedernder Sprache nicht, uns zu halten. Und der Stolperstein dabei war, dass er immer wieder gezwungen war, diese "Reizworte" zumindest am Rande einzusetzen, damit die Predigt überhaupt noch einen erkennbar christlichen Bezug hatte! Ohne diese Worte hätten wir die Ideen (Religion war es ja kaum) dahinter sicher weniger peinlich-naiv gefunden.

Das klappt aber nicht. Je ärmer die Predigt, desto grotesker stechen diese großen Worte heraus. Versucht man jetzt deshalb, sie einfach ganz zu streichen, damit man sozusagen frei spirituell und esoterisch argumentieren kann, in der Hoffnung, den postmodernen Neuheiden damit zurückgewinnen zu können?


12
 
 Veritasvincit 17. Februar 2014 

Widerspruch

Wie kann man die Schrift predigen, wenn man die verbotenen Worte "Glaube", "Christus", und "Gnade" und andere nicht anwenden darf?


12
 
 Insa 17. Februar 2014 
 

Wie man...

um den heißen Brei herumredet und das auch noch als "Fastenprogramm" verkauft!

Für mich sieht es eher so aus, als wäre die Völlerei mit Worten vorprogramiert, den man wird jede Menge schwammige Formulierungen finden müssen, um diese Grundbegriffe zu umschiffen. Statt Wort-Fasten ein Wort-Schwall!

Ich hätte da gleich ein paar schöne Vorschläge:

Statt "Sünde": Subjektiv möglicherweise als belastend empfundene Lebensumstände

Statt "Nächstenliebe": Zuneigung und Toleranz gegenüber Andersdenkenden

Statt "Kreuz": Das Annehmen auch schwieriger Lebenssituationen

Statt "Auferstehung": Neue Lebensentwürfe mit Blick auf die Zukunft

Da wird mir jetzt schon schlecht...


10
 
 Stefan Fleischer 17. Februar 2014 

@ tomkoenig55

"Die Worte haben ihren Sinn nicht verloren. Die aktuelle Predigtpraxis versäumt lediglich den Menschen diesen Sinn zu erklären."

Das gilt leider auch vielerorts in unserer katholischen Kirche. Auch wir haben zu viele die man objektiv (ohne dabei die Frage nach der persönlichen Schuld aufwerfen zu wollen) eher als Feiglinge und Mietlinge bezeichnen muss, denn als gute Hirten.


11
 
 M.Schn-Fl 17. Februar 2014 
 

"Christentum adé? scheiden tut weh,

aber das Scheiden dieser EKD-Leute macht, dass mir das Herze lacht....."

Ich schließe mich allen Worten unseres evangelischen Mitbruders Tom Koenig und auch Petra Lorlebergs voll an. Ich bin schon vor Jahrzehnten katholisch geworden bin.
Zu dem von mir treu bewahrten evang. Erbe gehört die 1. Frage des Heidelberger Katechismus, die ich auch heute noch mit allen gläubigen evangelischen Geschwistern aufsagen kann:

"Was ist dein einiger Trost im Leben und im Sterben?
Dass ich mit Leib und Seele, beides im Leben und im Sterben, nicht mein, sondern meines getreuen Heilands Jesu Christi eigen bin, der mit seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkömmlich bezahlet und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöset hat und also bewahret, daß ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt fallen kann, ja auch mir alles zu meiner Seligkeit dienen muß.
Darum er mich durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens versichert und ihm forthin zu leben willig u bereit macht."


12
 
 Dottrina 17. Februar 2014 
 

Das verstehe, wer will!

Gerade in der Fastenzeit sind es doch diese "Basics", die wichtig sind: Kreuz, Umkehr, Buße etc. Genau diese Begriffe sollten besonders hervorgehoben werden. Wäre ich (noch) evangelisch, würde mir diese "Kirche" nur noch fremder werden.


17
 
 tomkoenig55 17. Februar 2014 
 

Die evangelische Kirche fastet sich zu Tode

Ich bin als Protestant, der versucht die Grundlagen reformatorischen Bekenntnisses ernst zu nehmen, nun schon einiges an Kummer gewöhnt. Aber diese völlige Pervertierung des Fastengedankens markiert, nach dem sogenannten Familienpapier der EKD vom letzten Jahr, einen neuerlichen Tiefpunkt evangelischer Gegenwartstheologie. Wir sollen auf Große Worte verzichten, weil sie angeblich Ihren Sinn verloren hätten. Die Worte haben ihren Sinn nicht verloren. Die aktuelle Predigtpraxis versäumt lediglich den Menschen diesen Sinn zu erklären, weil wir lieber Experten für Umweltschutz, Gender-Mainstreaming, Sozialmanagement oder im günstigsten Fall für postmoderne Religionsphilosophie sein wollen. Und dieser beschämende Mangel an Mut zum christlichen Bekenntnis wird jetzt auch noch als Fastenprogramm umgedeuted. Es ist zum katholisch werden.


24
 
 Stefan Fleischer 17. Februar 2014 

Gottes Kraft

Wie will man Gottes Kraft und Gottes Weisheit verkünden, wenn das Kreuz ausgeklammert wird? (siehe scriptura, 1.Kor 1,18-31)


14
 
 1Pace 17. Februar 2014 

"Gleichsam"

Ein antiquiertes und überflüssiges katholisches Predigtwort ist "gleichsam".


0
 
 Rosaire 17. Februar 2014 

"49 Beispiele ..."

Steht da auf dem Plakat oder was das auf dem Foto ist nicht "49 Beispiele ..."?

Damit zielen doch Aufregung und Artikel ein bisschen daneben. Offensichtlich soll darauf aufmerksam gemacht werden, wie in Predigten oft "Große Worte" benutzt werden, ohne dass sie wirklich für die Zuhörer gefüllt sind. Und da dürfte auch "Schrift" dazugehören, wenn man es einfach so nennt wie die anderen "Großen Worte".


0
 

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