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Das EKD-Papier ist eine Katastrophe für die Ökumene!

15. Juli 2013 in Deutschland, 4 Lesermeinungen
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Zu der verheerenden ökumenischen Wirkung des EKD-Papiers zu Ehe und Familie. Ein Kommentar des Direktors für ökumenische Angelegenheiten der Weltweiten Evangelischen Allianz, des evangelischen Pfarrer Rolf Hille (idea)


Heilbronn (kath.net/idea) Liest man die Orientierungshilfe der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Fragen der Ehe und Familie, so könnte man meinen, die Autoren hätten sich die Aufgabe gestellt, eine möglichst durchgängige Irrlehre mit der größtmöglichen kirchenpolitischen Torheit zu verknüpfen. Wenn dem so ist, muss man der EKD gratulieren. Das Experiment ist gelungen.

Ein großer ökumenischer Vertrauensverlust

Der entstandene ökumenische Vertrauensverlust kann schwerlich überboten werden. Bislang trug die EKD ihr ökumenisches Engagement stolz vor sich her. Tieferes Verständnis und mehr Gemeinsamkeit zwischen den Kirchen gerade auch in den praktischen Lebensfragen von Ehe und Familie war angestrebt. Doch nun schlägt der weltoffene Protestantismus mit lautem Schlag die Tür zu. Was seit den Tagen der Apostel über Jahrhunderte Konsens war, wird den neuesten soziologischen Trends geopfert und soll nicht mehr gelten.


Das Gegenteil des biblischen Wortes

Für das ökumenische Gespräch, ob nun mit Katholiken, Orthodoxen oder konservativen evangelischen Freikirchen – dieses Papier ist eine Katastrophe! Denn eine Voraussetzung für den Dialog ist Verlässlichkeit. Es macht nur Sinn, sich über Konfessionsgrenzen hinweg auszutauschen, wenn man weiß, dass der Gesprächspartner das, was er bekennt, auch wirklich ernst meint. Nun aber gibt die Kirche des Wortes das biblische Wort zu Ehe und Familie preis, bzw. löst es in einen kuriosen Mix von diversen Lebenspartnerschaften auf. Evangelische Theologiestudierenden wird vom ersten Semester an eingeschärft, wie wichtig die gründliche Auslegung der Bibel ist. Mit gewaltigem Aufwand wird hoch kompliziert wissenschaftliche Exegese getrieben. Doch wenn es zum Schwur kommt, genügt etwas Fantasie, freundliche Anpassung an die politische Korrektheit und schon besagen die Texte genau das Gegenteil von dem, was da steht.

Jesus Christus ist kein Homosexueller

Was treibt eine Kommission der EKD, Jesus das Wort im Munde umzudrehen? Angesichts der laxen Praxis jüdischer Männer, sich von ihren Frauen zu scheiden, geht Jesus hinter das mosaische Gesetz zur Schöpfungsordnung Gottes zurück und stellt diese als maßgeblich heraus (Markus 10,1–12). Die Gottesebenbildlichkeit und einmalige Würde des Menschen liegt in der Liebes- und Gesprächsfähigkeit von Mann und Frau, die Gott ein Fleisch sein lässt, und die der Mensch nicht scheiden darf. Die lebenslange Verbindung eines Mannes mit einer Frau ist so einzigartig, dass sie bildhaft für die Liebesbeziehung des dreieinigen Gottes steht – für die Liebe zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist. Diese Exklusivität der Ehe wird zudem dadurch unterstrichen, dass sie das Verhältnis zwischen Gott und seinem Volk Israel bzw. zwischen Jesus Christus und seiner Gemeinde abbildet (z.B. Epheser 5,31–33).

Höher kann eine Institution in dieser Welt gar nicht geachtet werden als die Ehe, die ihrem Wesen nach auf Familie ausgerichtet ist. Deshalb sei den EKD-Autoren ins Stammbuch geschrieben: Gott, der Schöpfer, ist kein Patchworker und Jesus Christus ist kein Homosexueller.

Töricht und verantwortungslos

Bei allem notwendigen seelsorgerlichen Bemühen um den modernen Menschen mit seinen Irrungen und Wirrungen in Beziehungsfragen: Man hilft diesem Menschen nur, wenn man ihn klar auf seinen Ursprung als Geschöpf und auf die Ordnung der Schöpfung hinweist. Es gibt keine höhere Auszeichnung für den Menschen, als in seiner irdischen Liebe das Bild der ewigen Liebe und Treue Gottes zu sein. Diese Botschaft verkündigen alle christlichen Kirchen jedweder Konfession. Töricht und verantwortungslos, wer sich aus diesem ökumenischen Konsens verabschiedet. Selig die Kirchen, die diesen Schatz wahrer Menschlichkeit festhalten!

Der Autor, Rolf Hille (Heilbronn), ist Pfarrer der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und Direktor für ökumenische Angelegenheiten der Weltweiten Evangelischen Allianz.


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