Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  2. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  3. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  4. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  5. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom
  6. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  7. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  8. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  9. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  10. CSU-geführtes Innenministerium finanziert NGOs, die gegen Merz demonstrieren
  11. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  12. Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘
  13. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  14. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  15. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit

Die Zukunft gehört uns!

18. Jänner 2013 in Kommentar, 28 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bei der Pariser Demonstration sagten homosexuelle Sprecher, dass sie ein politisches Gewissen haben und sich nicht von den Lobbyisten der lautstarken, aber nicht repräsentativen Homolobby vereinnahmen lassen wollen. Von Gabriele Kuby


Paris (kath.net) Die Menschen strömen und strömen am 13. Januar 2013, um 13 Uhr von drei Sammelpunkten aus in einem langen Marsch durch Paris zum Champ de Mars. Sie tragen Fahnen und Transparente in kräftigem Rosa und Türkis, auf denen Slogans kurz und griffig ausdrücken, worum es geht:

• Un père, une mère, c’est élémentaire (ein Vater, eine Mutter, das ist elementar);
• 2 mères, 2 pères, enfants sans repères (2 Mütter, 2 Väter – Kinder ohne Orientierung).
• Ein Mann, eine Frau – das ist Viefalt
• Ich bin ein Vater – kein Elter 1!
• Made in Maman et Papa

Am Samstagabend, als ich mich gerade auf einen gemütlichen Sonntag eingestellt hatte, rief ich ein befreundetes Ehepaar an. Wir kamen auf die „Manifestation“ (kurz Manif) in Paris zu sprechen, und ich fragte im Scherz: „Fahren wir hin?“ „Ja!“, sagten sie: „Fahren wir hin!“ Zwei Stunden später saßen wir im Nachtzug von München nach Paris.

Frankreich ist aufgestanden, um den Plänen Präsident Hollands die Stirn zu bieten. Die massenhaft aus dem ganzen Land angereisten Franzosen, die einen Nachmittag lang aus der Innenstadt von Paris eine Fußgängerzone machten, wollen keine „Homo-Ehe“ und keine Kinderadoption durch gleichgeschlechtliche Paare. Die völlige Gleichstellung dessen, was nicht gleich ist: die gleichgeschlechtliche Beziehung mit der Ehe von Mann und Frau - soll noch in diesem Monat von der Nationalversammlung verabschiedet werden und sogleich in Kraft treten. Wie Zapatero in Spanien bis zu seinem kläglichen Abgang will der sozialistische Ministerpräsident Frankreichs die Zeit seiner Macht auskaufen, um das soziale Fundament der Gesellschaft irreversibel zu verändern.

Dagegen hat sich eine zivile Koalition gebildet, die alle einschließt: Linke und Rechte, Wähler und gewählte Politiker, Bürger und Bürgermeister, Katholiken, Protestanten, Juden und Muslime, Vertreter ungezählter Verbände und – das ist die Sensation – auch Vertreter von Homosexuellenverbänden.

Homosexuelle stehen auf der Bühne und geben Zeugnis, dass das geplante Gesetz „Marriage pour tous“ niemandem dient, weder dem Allgemeinwohl, noch den Homosexuellen und am wenigsten den Kindern. Sie sagen, sie hätten ein politisches Gewissen und wollten sich nicht von den Lobbyisten der lautstarken, aber nicht repräsentativen Homolobby vereinnahmen und auf ihre sexuelle Orientierung beschränken lassen. Auch sie verdankten ihr Leben einem Vater und einer Mutter. Sie hätten kein Recht auf Kinder, vielmehr Kinder ein Recht auf ihre Eltern. Das sagen an diesem Nachmittag unweit des Elyseepalastes nicht katholische Bischöfe, sondern Homosexuelle! Solche Äußerungen tragen ihnen Morddrohungen von ihren Genossen ein.


Motor des Aufstandes der Vernunft gegen die anthropologischen Revolutionäre ist Frigide Barjot, Pseudonym für Virginie Tellene, einer Politologin und Studienkollegin von F. Hollande, die als Humoristin und Kolumnistin landesweit bekannt ist und sich vor einigen Jahren zum Katholizismus bekehrte. Sie sagt: „Man möchte der Gesellschaft einen scheinbar großzügigen, einheitlichen Diskurs aufzwingen, der die gesetzliche Gleichbehandlung und den Kampf gegen Diskriminierungen vorwärtsbringt. Aber dahinter verbirgt sich in Wahrheit ein grundlegender Umbruch: Die Veränderung des Begriffs des Menschseins (conception de l’ ȇtre humain) in jeder Bedeutung des Wortes.“

Die Bischöfe Frankreichs haben sich hinter das Aktionsbündnis gestellt und die Teilnahne an „La Manif Pour Tous“, der Manifestation für alle, gutgeheißen, einige von ihnen sind selbst mitmarschiert. Aber bei der Abschlusskundgebung unter dem Eifelturm ist keiner auf den Großleinwänden zu sehen – eine Entscheidung für die zivile Koalition.

Hier auf dem Champ du Mars wird Boden zurückerobert, auch symbolischer: Die Farben rosa und blau (türkis) stehen am Anfang des Lebens für die Zweigeschlechtlichkeit. Auf der Bühne stehen Mariannen mit roten Jakobinermützen und dem Code Civil in den Händen, will sagen: Wir sind Frankreich, wir hüten das Gesetz. 5000 gewählte Volksvertreter – Abgeordnete, Bürgermeister, Kommunalpolitiker – marschieren mit, tragen große Transparente mit der Aufschrift: „Tous pur le Code Civil“ und die Banderole quer über den Leib. Der Begriff Familie braucht keinen Zusatz wie „traditionell“, um die tragende soziale Grundeinheit der Gesellschaft zu bezeichnen, nämlich die Ehe von Mann und Frau als bester Ort für die Zeugung und das Aufwachsen von Kindern. Mann und Frau sind die „Vielfalt“, die uns vorgegeben ist; diese Vielfalt soll nicht eingeebnet werden, um einer künstlichen Vielfalt sexueller Orientierungen Platz zu machen.

Das Großereignis ist phantastisch organisiert von den 40 Beschallungsmasten und Animations-LKWs bis zu den Slogans und Liedern, die zu altbekannten Melodien in neuen Versen transportieren, was jeder Mensch weiß: Wir sind Mann oder Frau, verdanken unser Leben und unsere Abstammung einem Vater und einer Mutter und sind verantwortlich für die Schwächsten der Gesellschaft: die Kinder. Wie menschlich, wie demokratisch eine Gesellschaft ist, misst sich an ihrem Umgang mit den Schwächsten.

Die Menschen hier bleiben auch in der Masse einzelne, verantwortliche Personen. Nicht ein Papierfetzchen fällt auf die Straße. (Man vergleiche dies mit den Müllbergen, die CSD-Paraden hinterlassen, deren Beseitigung den Steuerzahler viele Millionen Euro kostet.)

Frankreich hat am 13. 1. 2013 ein Ausrufezeichen gesetzt: Bis hierhin und nicht weiter. 800.000 Menschen sind auf der Straße, einzeln von den Organisatoren an Schleusen gezählt. Das hindert Medien wie „Spiegel online“ und „Süddeutsche Zeitung“ nicht, von „Zehntausenden“ zu sprechen. Die Zeiten scheinen vorbei, als sich Journalisten noch als Anwälte der Wahrheit und Widerpart der Mächtigen verstanden.

Achthunderttausend plus drei. Die Franzosen, die uns als Deutsche erkennen, wundern sich, dass wir hier mit ihnen auf der Straße sind. Aber was in Paris geschieht, sollte den Widerstand in ganz Europa ermutigen. Die Menschen lassen sich nicht auf Dauer für dumm verkaufen und vor den Karren der egoistischen Interessen einer Minderheit von der Minderheit von der Minderheit spannen. (In Deutschland nehmen circa rund 0,06 Prozent der Bevölkerung das neue Rechtsinstitut der eingetragenen, gleichgeschlechtlichen Partnerschaft in Anspruch.)

Mag Präsident Hollande auch geloben, dass er „dem Druck der Straße“ nicht weichen wird. Wenn er sich weiter taub stellt gegenüber dem friedlichen, aber entschiedenen Eintreten eines breiten, überkonfessionellen und überpolitischen Bündnisses des Volkes für die unaufhebbaren Vorgaben der Natur und die Familie als Grundlage des Gemeinwohls, dann schürt er Wut – berechtigte Wut, die sich früher oder später Bahn brechen wird.

„Diese Demonstration ist nur der Anfang. Die Zukunft gehört uns!“ tönt es aus den Lautsprechen, und die unübersehbar große Menschenmenge auf dem Champ du Mars in Paris quittiert es mit Jubel.


Kurzvideo: Paris - Demo gegen Homo-Ehe (In franz. Sprache)


kath.net-Buchtipp:
Gabriele Kuby
Die globale sexuelle Revolution
Hardcover mit Schutzumschlag, 456 Seiten,
13,7 x 21,9 cm, ISBN 978-3-86357-032-3
20,50 EUR

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]

Foto Gabriele Kuby: © Gabriele Kuby


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Homosexualität

  1. Zehn Jahre ‚Sehnsucht der ewigen Hügel‘
  2. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘
  3. Erzdiözese Salzburg veranstaltet Fortbildungsveranstaltung mit Homo-Aktivisten
  4. Dieses Jahr keine LGBT-‚Pride‘ Parade in Budapest
  5. Erzbischof von Neapel lässt LGBT-Aktivisten während einer Messe sprechen
  6. Pfarre in der Diözese Linz ignoriert Anweisungen aus Rom
  7. Regenbogenpastoral in der Diözese Innsbruck
  8. ‚Politischer Gottesdienst’ mit der Homosexuellen Initiative Linz
  9. Kardinal Zen wirft Papst Verunsicherung von Gläubigen vor
  10. Synode über die Synodalität wird ‚Moment der Krise’ für die katholische Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  2. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  3. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  4. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  5. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom
  6. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  7. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  8. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  9. Die Entdeckung der Ewigkeit: Vom Leben auf Erden und dem Himmel darüber!
  10. „Man wird dir nie verzeihen, was du für die Kirche getan hast“
  11. Finnischer Schauspieler wird neuer "Jesus" bei Gibson-Film
  12. Bischof von Gurk: Pfarren geistlich vertiefen, aber nicht strukturell zerstören!
  13. Papst Leo XIV. empfängt am 23. Oktober den britischen König Charles III.
  14. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  15. „Genossen, wir haben ein Problem“ – So reagierten die Kommunisten auf die Wahl Karol Wojtyłas

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz