Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien
  9. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung
  12. Saint-Louis - der König von Frankreich, der heiliggesprochen wurde!
  13. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  14. Implementierung des synodalen Prozesses müsse zudem immer auf Christus hingeordnet!
  15. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche

Verschnarchte Wetterpropheten

27. Juni 2012 in Deutschland, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In Niederbayern steht Deutschlands einzige Siebenschläferkirche - Von Egon Binder und Christoph Renzikowski (KNA)


Rotthof (kath.net/KNA) «Wenn's zu Siebenschläfer gießt, sieben Wochen Regen fließt» - der 27. Juni ist ein wichtiger Lostag im Bauernkalender. An ihm, so weiß der Volksmund, entscheidet sich, wie der Sommer wird. Seinen Namen verdankt der Tag jedoch nicht einem verschlafenen Nagetier, sondern den heiligen «sieben slaffern», die im Mittelalter hoch verehrt wurden. In Rotthof im Landkreis Passau steht Deutschlands einzige Siebenschläferkirche. Denkmalschützer preisen sie als Höhepunkt süddeutscher Rokokokunst.

Die Legende weiß von sieben Brüdern, die sich um das Jahr 250 nach Christus in Kleinasien in eine Höhle bei Ephesus flüchteten, um der Christenverfolgung unter Kaiser Decius zu entgehen. Die Soldaten des römischen Kaisers entdeckten die Männer jedoch, mauerten sie ein und glaubten, den jungen Christen so den Garaus gemacht zu haben. Doch wundersamer Weise fielen die Verfolgten in Dornröschenmanier nur in einen Tiefschlaf, aus dem sie 195 Jahre später wieder erwachten.


Seither wurden sie als Patrone gegen Fieber und Schlaflosigkeit angerufen. Im 18. Jahrhundert erlebte die Siebenschläferwallfahrt ihren Höhepunkt. Allein im Bistum Passau gab es zu ihren Ehren drei Kirchen. Auch in den Koran ging die Geschichte ein. Nach Vieux Marche in der Bretagne pilgern heute noch Christen und Muslime gemeinsam zu den «Sept Saints».

Ins niederbayerische Rottal gelangte die Siebenschläferverehrung durch ein Missverständnis. In die Grundmauern der Kirche von Rotthof sind römische Grabsteine eingelassen, die vom nahe gelegenen antiken Friedhof stammen und als Baumaterial für das Gotteshaus wiederverwendet wurden. Zwei von ihnen zeigen auf der Außenfassade jeweils drei und vier Porträts von Verstorbenen, die von den Gläubigen in der Barockzeit irrtümlich als die «heiligen Siebenschläfer» gedeutet wurden.

1758 entstand der Hochaltar, eine kunsthistorische Rarität. Unübertroffen plastisch haben die Stukkateure Johann Baptist Modler und dessen Sohn Balthasar aus dem nahen Kößlarn die sieben schlummernden Jünglinge ins Bild gesetzt. In einer mit Tuffsteinimitat und echten Muscheln gestalteten Grotte liegen sie ganz entspannt da, umstrahlt von farbigem Licht, das, erzeugt von bunten Kirchenfenstern, durch kleine Löcher in der Höhlenwand
hindurchleuchtet. 2006 wurde das damals 500 Jahre alte Gotteshaus generalsaniert. Gläubige aus ganz Deutschland besuchen es.

Ansonsten ist die Siebenschläfer-Verehrung in Deutschland eingeschlafen. Auch ihren Gedenktag gibt es offiziell nicht mehr. 1969 wurde er aus dem Kirchenkalender gestrichen. Geblieben ist die Wetterregel, die sich auch in Zeiten ausgefeilter meteorologischer Vorhersagen als nur begrenzt treffsicher erweist. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes liegt die Prognosequalität bei 55 bis 60 Prozent.

Wie aber funktioniert der Lostag? Nach Darstellung der Wetterexperten ist nicht ein einziger Tag maßgebend, sondern die Großwetterlage. Bildet sich zwischen Ende Juni und der ersten Julidekade ein kräftiges Azorenhoch, warten die folgenden Wochen meist mit trockenem und sonnigem Wetter auf. Wenn nicht, bringen Tiefausläufer vom Atlantik immer wieder Kaltluft und Schauer.

www.siebenschlaeferkirche.de

(C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Foto: (c) Gemeinde Rotthoff


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ungewöhnliches

  1. Weihwasser aus der Spritzpistole
  2. Deutschland: Autogottesdienst mit 200 Autos
  3. 'Coronavirus-Panik': Christlicher Kongress vorzeitig beendet
  4. 'In der neuen Messe ist alles so laut'
  5. USA: Ehepaar stirbt nach 70 Jahren Ehe innerhalb von 20 Minuten
  6. Eine neue Visitenkarte für die Kirche
  7. Kroatische Bischöfe kritisieren Absage der Bleiburger Gedenkmesse
  8. 22.000 Abtreibungen - Dann kam 'ein Blitz des Himmels'
  9. Ein Weihnachtswunder in Texas
  10. Stigmatisierter Fra Elia bei Gebetsabend in Krems






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Müller: „Im privaten wie im öffentlichen Leben sind wir Katholiken unserem Gewissen verantwortlich“
  8. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  9. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  10. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  11. US-Präsident ehrt am 8. September erneut die Muttergottes
  12. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  13. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  14. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  15. Papst Leo XIV. würdigt die Heilige Helena

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz