Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  6. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  7. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  10. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  11. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  12. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  13. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  14. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  15. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan

Weihbischof Eleganti erläutert Jugendlichen das 'pro multis'

15. Juni 2012 in Jugend, 28 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Jeder Christ hat eine Verantwortung für alle, wenn er stellvertretend hinzutritt und in der hl. Eucharistiefeier aus den Quellen des Heils trinkt. Von Weihbischof Marian Eleganti OSB


Chur (kath.net) „Jeder Christ hat … eine Verantwortung für alle, wenn er stellvertretend hinzutritt und in der hl. Eucharistiefeier aus den Quellen des Heils trinkt.“ So erläutert Jugendbischof Marian Eleganti OSB, Weihbischof in Chur, Jugendlichen in einem Beitrag auf seiner Homepage auf das „pro multis“, also die Entscheidung von Papst Benedikt über den zukünftigen Wortlaut der Wandlungsworte, kath.net hat berichtet.


„Liebe Jugendliche,

Seit langem mahnt Papst Benedikt XVI. die Rückkehr zum Urtext der in den Evangelien nach Markus (Mk 14,24) und Matthäus (Mt 26,28) wiedergegeben Einsetzungsworte Jesu an. In der zukünftigen Einsetzungsformel des erneuerten deutschen Missale werden die Wandlungsworte deshalb lauten: "Das ist der Kelch des Neuen und Ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für viele [im griech. Urtext: peri pollõn = für viele] vergossen wird zur Vergebung der Sünden."

Dazu ist zu sagen, dass nach hermeneutischen (= Kunst des Übersetzens) Prinzipien eine Übersetzung zuerst den Urtext möglichst treu wiedergeben und nicht reine Interpretation sein sollte. Die Erklärung des Textes (Interpretation) folgt in einem zweiten Schritt. Das ist der Grund, warum Papst Benedikt gleichzeitig mit der Rückkehr zum Urtext des Kelchwortes eine authentische Katechese der Einsetzungsworte Jesu anregt, deren Inhalte er selbst in seinem Schreiben an den Präsidenten der Deutschen Bischofskonferenz umreisst und zur Vertiefung in den Ortskirchen und Pfarreien vorlegt.


Nachdem die grossen Sprachfamilien der Welt die Einsetzungsworte Jesu, wie sie während der eucharistischen Wandlung gesprochen werden, dem biblischen Urtext gemäss bereits im Sinne der Forderung des Papstes revidiert haben, ziehen nun auch die deutschsprachigen Länder nach. Darin spiegelt sich die Einheit der Kirche in einem für das Leben der Kirche hochbedeutsamen Wort des Lebens wieder.

Nach dem Zeugnis der Schrift ist Jesus für alle Menschen gestorben. Daran gibt es keine Zweifel (Röm 8,32; 2 Kor 5,14; 1 Tim 2,6). Aufgrund dieses eindeutigen Zeugnisses wurde bei der Entwicklung einer deutschen Liturgiesprache der Interpretation des Kelchwortes Jesu im Sinne des "für alle" den Vorzug gegeben gegenüber einer wörtlichen Übersetzung des "für viele". Anlass zu einer sinngemässen Katechese, die Missverständnisse in beide Richtungen vorbeugt, geben beide Varianten:

1. Zu vermeiden ist die irrige Ansicht, dass Jesus nicht für alle gestorben sei, sondern nur für eine auserlesene Schar;
2. Zu vermeiden ist die irrige Ansicht, als ob alle Menschen ohne ihre eigene freie Zustimmung allein aufgrund des Sühnetodes Jesu für alle gerettet würden.

Im Gegensatz dazu halten wir fest:

1. Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen (1 Tim 2,4); Jesus ist für alle Menschen gestorben (2 Kor 5,14).
2. Die hl. Eucharistie kann im Laufe der Geschichte nicht alle Menschen erreichen, die Gott zum Heile ruft, sondern nur viele von ihnen.

Im Abendmahlsaal sind die Jünger Jesu anwesend, die bereit sind, Jesus im Glauben anzunehmen. Sie stehen für die ganze Menschheit (alle), für die Jesus sich als Lösegeld hingibt (1 Tim 2,6). Es sind also viele, denen der eucharistische Kelch im Laufe der Zeit durch die Kirche dargereicht wird, aber nicht alle. Jeder Christ hat deshalb eine Verantwortung für alle, wenn er stellvertretend hinzutritt und in der hl. Eucharistiefeier aus den Quellen des Heils trinkt. Ebenso klar ist, dass jede Begegnung mit Gott in der Freiheit des Herzens bzw. des Gewissens geschieht. Auch das angebotene Heil muss frei bejaht und vom Menschen angenommen und gewollt werden. Ob alle Menschen, über die Wege, die Gott allein kennt, diesem Angebot des Heils entsprechen werden, wissen wir nicht, und darüber sind auch im Zusammenhang des Kelchwortes Jesu keine Spekulationen anzustellen. Jesus hat uns in diesem Zusammenhang nur aufgefordert, uns mit allen Kräften zu bemühen (vgl. Lk 13,24).

Die Treue zum Urtext, die auch in der deutschen Einheitsübersetzung zum Ausdruck kommt, ist über das bereits Gesagte hinaus ökumenisch von Bedeutung. Eine Übersetzung "für alle" findet sich weder bei den getrennten orthodoxen, noch anglikanischen noch evangelischen Christen.

Setzen wir uns dafür ein, dass die Gläubigen und alle Verantwortlichen in Katechese und Seelsorge die Entscheidung des Papstes bereitwillig aufnehmen und in fruchtbringenden Katechesen vertiefen, die uns das Geheimnis der Erlösung und der Hl. Eucharistie neu erschliessen.

Euer Bischof +Marian“

Link zur Homepage von Jugendbischof Marian Eleganti

Weiterführender kathTube-Tipp: Pfingsten12 - Katechese von Jugendbischof Marian Eleganti




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Pro multis

  1. Evangelisches Lob für die 'pro-multis'-Entscheidung von Papst Benedikt
  2. Papst lenkt mit ruhiger Hand zurück zu den Quellen
  3. Benedikt XVI. und ‚pro multis’ in ’Jesus von Nazareth II’
  4. FÜR VIELE. Das Papstwort an die deutschsprachigen Bischöfe






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  5. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  6. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  8. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  9. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  10. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  11. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  12. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  13. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  14. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  15. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz