Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  4. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  5. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  6. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  7. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  10. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  11. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  12. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  13. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  14. ‚Ein Hirt nach dem Herzen Gottes‘ – Das erste Regina Caeli von Papst Leo XIV.
  15. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!

Katholikentag: Zusammenbruch im Aufbruch

22. Mai 2012 in Deutschland, 22 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wenn die immer gleichen gealterten Politiker und die immer gleichen Mainstreamtheologen die immer gleichen Reizthemen zum Besten geben, wenn sogar Kirchenzerstörendes als Inhalt des Kirchentags gelten darf. Ein Gastkommentar von Prof. Hubert Windisch


Mannheim (kath.net) Man darf sich von dem positiven Eindruck, den die Veranstalter des Mannheimer Katholikentags zu vermitteln versuchen, und von den orangefarbenen Schals am Hals der Teilnehmer nicht täuschen lassen. Ganz im Gegenteil. Bei vielen Äußerungen wird schöngeredet, was in der katholischen Kirche nicht mehr schönzureden ist. Kritische Kommentare in verschiedenen Medien sehen das ähnlich.

Katholikentage waren einmal in schwierigen Zeiten angetreten, um katholische Selbstvergewisserung zu pflegen und diese auch selbstbewusst nach außen zu zeigen. Wenn jedoch, wie in Mannheim, ein paar Tage nur noch ein Kessel Buntes als katholische Selbstvergewisserung geboten wird, ist der vielbeschworene Aufbruch nichts anderes als ein handfester Ausverkauf der Kirche.

Damit soll nicht geleugnet werden, dass es in Mannheim auch sehr viel Schönes, Erwägenswertes und Faszinierendes gab. Doch wenn die immer gleichen gealterten Politiker und die immer gleichen Mainstreamtheologen die immer gleichen Reizthemen zum Besten geben und wenn sogar Kirchenzerstörendes als Inhalt des Kirchentags gelten darf, ist wohl der Zusammenbruch im sogenannten Aufbruch der Kirche vorprogrammiert.


Es kommt einem bei der Durchsicht der Themen des Katholikentags und bei deren Bearbeitung während der verschiedenen Veranstaltungen so vor, als würde unentwegt auch mit hohem finanziellen Aufwand heiße Luft in löchrige Fahrradschläuche gepumpt.

Ein bekannter evangelischer Kollege hat es mir gegenüber einmal sehr drastisch so ausgedrückt: „Warum wollen die Katholiken partout (mit all ihren Reizthemen) in den letzten Waggon eines Zuges einsteigen, dessen Lokomotive – und das sind wir Protestanten – bereits im Abgrund hängt?“

Neuen Wein in neue Schläuche, sagt Jesus (vgl. Mt 9,17). Das wäre anstelle des Pleonasmus „Einen neuen Aufbruch wagen“ ein geeignetes Motto für Mannheim gewesen. Doch dann hätte man sich auch der entscheidenden Frage für heutige kirchliche Gegenwart stellen müssen, die nüchtern zur Kenntnis nimmt, dass es in den letzten Jahrzehnten – zumindest in unserem Kultur- und Sprachraum – nicht zu einem Erwachen der Kirche in den Seelen kam, wie Romano Guardini einst zu träumen gewagt hatte, sondern dass die katholische Kirche und die protestantischen Kirchen in absehbarer Zeit nur noch jeweils ein Viertel der Bevölkerung ausmachen und davon jeweils maximal 10% praktizierende Christen sein werden.

Vor diesem Hintergrund ist die entscheidende Frage, was Sinn und Notwendigkeit der Kirche eigentlich ist, wenn die Menschen, ob Muslime, Buddhisten oder Anders- und Nichtgläubige, doch das ewige Heil bei Gott anscheinend auch ohne Kirche erreichen können. Wer darauf als Bischof, Professor oder Pfarrer keine stimmige Antwort weiß, ist nicht mehr wichtig, sondern wird zum Wichtigtuer – ein Sachverhalt, der leider auf dem Mannheimer Katholikentag auch mit Händen zu greifen war. Und es bleibt einem dann nichts anderes mehr übrig, als Politikern, die in ethischen Fragen oft knallhart gegen die Kirche entscheiden, medienwirksam einen flauschigen Schal umzuhängen.

Dabei finden wir die Antwort auf diese Frage in der Heiligen Schrift, wo es heißt, dass Christus die einzige Tür zum Vater ist (vgl. Joh 10,9) und dass uns Menschen kein anderer Name als der Name Jesus unter dem Himmel gegeben ist, durch den wir gerettet werden sollen (vgl. Apg 4,12).

Verständlicherweise möchten immer mehr Christen, die in Wort und Tat aus dieser Wahrheit leben, angesichts von solchen Katholikentagen frei darüber entscheiden können, wohin ihre Kirchensteuermittel fließen.

Professor Dr. Hubert Windisch war bis zu seiner Emeritierung im April dieses Jahres Ordinarius für Pastoraltheologie an der Universität Freiburg

Foto Prof. Hubert Windisch: © Universität Freiburg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Katholikentag

  1. Programm des Katholikentages vorgestellt: Demokratie und Vielfalt, Klimagerechtigkeit und Gaza
  2. Italiens Katholikentag findet größtenteils online statt
  3. „Ich habe keine Lust mehr auf diese Banalitäten“
  4. FAZ zum Katholikentag: Warum wurde nicht das Kreuz gezeigt?
  5. „Der Auftrag von Jesus war aber nie: Schafft Häuser!“
  6. 'Ich zahle Kirchensteuer, dafür möchte ich auch eine Oblate!'
  7. Katholische Kirche muss immer Global Player bleiben
  8. „Kinder sind Zukunft!“
  9. Wir brauchen eine neue Friedensbewegung
  10. Nächster Katholikentag reagiert auf Besuchermangel bei Politikthemen







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  5. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  6. Peter Seewald: „Ich muss sagen, diese Papst-Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen“
  7. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  8. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  9. Papst Leo XIV. kehrt zurück in den Apostolischen Palast
  10. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  11. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  12. Papst Leo XIV. an die Kardinäle: der Weg
  13. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  14. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  15. La Repubblica: Über 100 Stimmen im vierten Wahlgang für Leo XIV.

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz