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Woelki beim Treueeid: 'Bemüht euch um das Wohl der Stadt'

17. August 2011 in Deutschland, 9 Lesermeinungen
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Der designierte Erzbischof von Berlin, Bischof Rainer Maria Woelki, hat vor dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, den Treueeid abgelegt


Berlin (kath.net/peb) Der designierte Erzbischof von Berlin, Bischof Rainer Maria Woelki, hat vor dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, den Treueeid abgelegt. Im Wappensaal des Berliner Rathauses griff Woelki in seiner begleitenden Rede einen Bibelvers auf: „Bemüht euch um das Wohl der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn; denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl“ (Jer 29, 7). Der zukünftige Berliner Erzbischof erläuterte: „Dieses Bibelwort fasst sehr schön zusammen, in welchem Geist ich den Eid vor Ihnen leisten will.“ Woelki schenkte Wowereit die Bibel, auf welche er den Treueeid abgelegt hatte.


kath.net dokumentiert die Rede des designierte Erzbischof von Berlin, Bischof Rainer Maria Woelki, zum Treueeid:

Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister,

dass ich heute vor Ihnen stehe, um einen Treueeid auf die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin abzulegen, ist ungewohnt. Mein verehrter Vorgänger im Amt des Erzbischofs, der verstorbene Kardinal Georg Sterzinsky, hat einen solchen Eid nicht geleistet. Und seine Vorgänger auch nicht, denn als sie ihren Dienst antraten, war Berlin noch eine geteilte Stadt. Am Sonnabend haben wir ja gerade erst des 50. Jahrestages der Berliner Mauer gedacht, die das Bestehen zweier unterschiedlicher politischer Systeme in der Stadt im wahrsten Sinne des Wortes „zementieren“ sollte.


Nun, das ist Gottlob Geschichte. Fortwirkende und immer noch prägende Geschichte, aber eben doch: Geschichte. Heute ist Berlin eins von 16 Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland. Der Treueeid des Erzbischofs von Berlin vor dem Regierenden Bürgermeister mag ungewohnt sein, tatsächlich ist er eine Rückkehr in die Normalität. Es ist ein Ausdruck der deutschen Verfassungstradition eines partnerschaftlichen Verhältnisses zwischen Staat und Kirche. Und somit kann ich als erster Erzbischof von Berlin den Bestimmungen von Artikel 16 des Reichskonkordates entsprechen und geloben, „die verfassungsmäßig gebildete Regierung zu achten und durch meinen Klerus achten zu lassen.“

Ungewohnt, doch in Wirklichkeit normal ist dieser Eid. Aber ist er auch zeitgemäß? Stehe ich als Erzbischof tatsächlich „in der pflichtmässigen Sorge um das Wohl und die Interessen des deutschen Staatswesens?“ - Mag es auch geschichtliche Gründe für die Tatsache geben, dass das Reichskonkordat von einem katholischen Bischof solch ein Versprechen forderte, ich kann es heute immer noch gern und mit gutem Gewissen ablegen. Es ist insofern immer noch zeitgemäß, als die Kirche nicht nur Teil dieser Gesellschaft ist, sondern sich auch als Kirche für diese Gesellschaft betrachtet. Nicht mit dem Anspruch, diese Gesellschaft zu dominieren, aber mit der Überzeugung, dass es Aufgabe jedes Christen und jeder Christin ist, diese Welt mitzugestalten und sich in dieser Gesellschaft zu engagieren. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass es zum Wohl dieser Stadt beiträgt, die Botschaft des Evangeliums und die christlichen Werte zu verkünden.

Als Erzbischof muss und möchte ich meinen Beitrag dazu leisten. Und so biete ich Ihnen, verehrter Herr Regierender Bürgermeister, mit dem Eid meine Zusammenarbeit an. Ich will mich für diese Stadt engagieren. Ich stehe der Regierung als Gesprächspartner zur Verfügung und bin zur Kooperation mit anderen Akteuren der Gesellschaft bereit. Manchmal werde ich vielleicht auch Kritik äußern müssen, wenn ich dem Eid entsprechend „Schaden zu verhüten trachten“ soll. Doch Sie können sich darauf verlasse: Auch dann wird das aus der „pflichtmässigen Sorge um das Wohl und die Interessen“ des Staates und der Gesellschaft heraus geschehen.

Ich freue mich darauf, gleich zu Beginn meiner Amtszeit den Heiligen Vater in Berlin begrüßen zu dürfen, und danke Ihnen, lieber Herr Wowereit, für das herzliche Willkommen, dass sie nach Bekanntgabe des Besuchs ausgesprochen haben. Ich bin gespannt, was der Heilige Vater „der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Berlin“, denen ich heute Treue schwören darf, zu sagen haben wird. Ich bin mir sicher, dass dieser Besuch zum Segen wird.

„Bemüht euch um das Wohl der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn; denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl“ (Jer 29, 7). Dieses Bibelwort fasst sehr schön zusammen, in welchem Geist ich den Eid vor Ihnen leisten will. Genau dies will ich, der ich aus Köln nach Berlin „weggeführt“ worden bin, mit Freude beherzigen. Herzlichen Dank!


Video auf kathTube: Der neue Berliner Bischof legt den Konkordatseid ab




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Lesermeinungen

 Victor 19. August 2011 
 

Etwas Besonderes

Müssen Protestanten, Orthodoxe, Juden und heutzutage Muslime bzw. ihre \"Hirten\" auch einen Treueid auf die Verfassung leisten? Und auch ihre Pfarrer, Geistlichen oder Prediger dazu mitverpflichten?
Für das Reichskonkordat ist Herr Wowereit ja nicht verantwortlich, aber es ist schwer vorstellbar, daß er von Muslimen einen Treueid verlangen würde.
Gleichwohl zeigt diese Zeremonie, daß die katholische Kirche etwas Besonderes ist.


1
 
 Nummer 10 18. August 2011 

Preiset den Herrn!

Lobe den Herrn, meine Seele!
Der Herr ist mächtig, er hat unsere Gebete erhört und uns einen sehr klugen, standfesten und tugendreichen Erzbischof für Berlin geschenkt. Lasst uns alle immer wieder wie die zitierten Worte der Hl. Schrift es verlangen für \"das Wohl der Stadt Berlin\" und auch für Erzbischof Woelki beten. Glaube, Hoffnung, Liebe. Danke für diesen begnadeten Priester als Hirte für eines der schwierigsten Ämter Deutschlands, immerhin ist Berlin laut Einschätzung verschiedener Beobachter eine der antichristlichsten Europas. Gottes Segen für Erzbischof Woelki!


4
 
 fhonekamp 18. August 2011 
 

Um mal wieder ...

... zum Thema zu kommen: schon bei der ersten Nachricht über den Eid hier in kath.net habe ich geschrieben, dass der Eid, den der Erzbischof zu leisten hat, wirklich kein Problem darstellt: er verspricht, sich zu bemühen, Schaden von der Stadt abzuhalten. Wenn ich Wowi wäre und der EB die Formulierung selbst gewählt hätte, würde ich sie als Kampfansage verstehen.

\"Klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben\" sollen wir sein - und genau so verstehe ich die Ansprache des EB. Ich kann die´\"Politik\" seines Vorgängers mangels Kenntnis nicht beurteilen, aber ich prognostiziere mal dass Wowi mit diesem neuen Erzbischof noch seine liebe Mühe haben wird!


3
 
 Athina 18. August 2011 

@noemi

1. Ist \"bashing\" einfach nur cooler oder passt \'Beschimpfung\' nicht weil es gar nicht stattgefunden hat?
2. Niemals würde ich einem Bischof irgendwelche Worte in den Mund legen.
3. Nirgends habe ich den Stab über Seine Exzellenz gebrochen.
4. Irgendeine Kampfansage habe ich mir auch nirgend gewünscht.
5. Was ist eigentlich Ihr Problem?


3
 
 Noemi 18. August 2011 
 

@athina

naja hysterische Züge hat auch Ihr Woelki-bashing ,das unter dem Motto steht: was er gesagt hat, bestimme ich. Daß Sie schon vor der Amtseinführung den Stab über ihn brechen , spricht nur und ausschließlich gegen Sie selbst. Wenn Sie glauben, EB Woelki ,könne und solle in Berlin den offenen Kampf gegen den Berliner Senat ankündigen und mit dem Aufstand seiner kleinen Diasporaherde drohen- waren Sie eindeutig zu oft im Kino.


7
 
 placeat tibi 17. August 2011 
 

@ werte Vor - Poster

\"Diese zunehmende Kritiksucht an den Bischöfen, die ja immerhin der Hl. Vater zu diesem Dienst berufen hat, ist unerträglich.\"
sagt @Claudia Caecilia.
In Bezug auf EB Woelki jedenfalls stimme ich Ihnen wie auch @Aegidius ganz zu, der wird uns noch viel Freude bereiten.

Und @ Athina: SE sagte, die HRKK w o l l e die Gesellschaft nicht dominieren und nicht, daß sie das nicht w e r d e, wenn\'s denn trotzdem so sein soll :)


3
 
 Athina 17. August 2011 

@Claudia Caecilia: Werden Sie mal nicht gleich hysterisch. Ich bezog mich lediglich auf die Antrittsworte seiner Eminenz (im Text über dem Kommentarbereich). Von \"Kritiksucht\" kann also nun wirklich nicht die Rede sein.
@Aegidius: Ich bezog mich lediglich auf die Worte seiner Eminenz.


3
 
 Claudia Caecilia 17. August 2011 
 

@Athina

Zu diesem Zweck tritt der Erzbischof auch nicht sein Amt an. Was erwarten Sie denn? Sie urteilen schon über ihn, bevor er in Berlin eingeführt wurde. Ich glaube, daß er ein guter Bischof ist und er hat ja auch schon klar ausgedrückt, daß es Meinungsverschiedenheiten geben wird.

Diese zunehmende Kritiksucht an den Bischöfen, die ja immerhin der Hl. Vater zu diesem Dienst berufen hat, ist unerträglich.


8
 
 Aegidius 17. August 2011 
 

Athina, der liebe und verehrte Herr Wowi hat eine Bibel erhalten und hat nun endlich die Gelegenheit, Gottes Wort zu studieren und wirkenzu lassen. Außerdem kann er sich darauf verlassen, daß Seine Exzellenz des öfteren das Wort erheben wird, um Schaden von der Stadt abzuwenden, wie angekündigt. Vertrauen Sie auf Erzbischof Woelki!


5
 

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