Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  4. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  5. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  9. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  10. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  11. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Die Religionen sind nicht gleich

7. März 2010 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Korrektur eines verbreiteten Irrtums: Von P. Anselm Günthör OSB.


Linz (www.kath.net/ Vision2000)
Letztlich seien alle Religionen gleich, alle seien Wege zu Gott - eine in Europa heute weitverbreitete Vorstellung. Sie ist allerdings grundfalsch - und nicht mit den Lehren des II. Vatikanischen Konzils zu vereinbaren.

Die Beurteilung der Religionen als zwar äußerlich verschiedene, aber wesentlich auf ein und dasselbe Ziel ausgerichtete Wege findet heute viel Sympathie und Zustimmung. Deshalb ist das Interesse für die Meditationsmethoden der asiatischen Religionen in Europa sehr lebendig.

Die Tendenz, die Religionen auf diese Weise in Einklang zu bringen, ist nicht ganz neu. Als die christliche Religion unter Kaiser Konstantin zu Beginn des 4. Jahrhunderts im Römischen Reich Anerkennung, sogar Förderung fand, suchte der heidnische römische Senator Symmachus zu beweisen, daß die heidnische römische Religion legitim neben der christlichen Religion weiterhin bestehe. Seine Worte: „Das Gleiche ist es, was alle verehren, eines, das wir denken, dieselben Sterne schauen wir, der Himmel über uns ist eins, dieselbe Welt umfängt uns; was macht es aus, auf welche Art von Klugheit der einzelne die Wahrheit sucht? Man kann nicht auf einem einzigen Weg zu einem so großen Geheimnis gelangen.“

Wie verbreitet die Theorie, die die unterschiedlichen Religionen als Wege zum selben Ziel ansieht, auch heute ist, hat sich Ende 2006 in der Erzdiözese Köln gezeigt. Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln, hatte für die katholischen Schulen in der Erzdiözese die multireligiösen Feiern untersagt. Die katholischen Religionslehrer in den staatlichen Schulen hatte er angewiesen, solche Feiern nach Möglichkeit zu verhindern, auf jeden Fall die Teilnahme der katholischen Schüler zu unterbinden. Mit multireligiösen Feiern sind solche Veranstaltungen gemeint, in denen die Teilnehmer gemeinsame Gebete sprechen, obwohl sie verschiedenen Religionen zugehören, z.B. die einen der katholischen Kirche, andere dem Islam. Die Verfügung des Kardinals ist nicht allein in der Erzdiözese, sondern auch in der breiteren Öffentlichkeit auf heftige Kritik gestoßen. Die Kritiker zeigten, wie die Theorie der Religionen als Weg zum selben Ziel bereits weithin angenommen ist.


Die multireligiösen Feiern in den Schulen sind zunächst aus religionspädagogischen Gründen unangebracht: Das Kind wird in seiner religiösen Entscheidung verunsichert und verwirrt, und dies gerade in einem Alter, in dem es Orientierung, nicht Orientierungslosigkeit benötigt. Die Theorie der Religionen als Wege zum selben Ziel steht im Gegensatz zur Wirklichkeit. Die Religionen streben zum Teil nach grundverschiedenen Zielen. In asiatischen Großreligionen ist das Ziel nicht der persönliche Gott, sondern eine weithin unbestimmte göttliche Wirklichkeit, eine höchste Macht, ein oberstes Prinzip, Licht und Dunkel, Sein und Nichtsein. Der eigentliche Buddhismus anerkennt keine Gottheit. Der christliche Glaube ist dagegen ganz auf den dreipersönlichen Gott, auf Vater, Sohn und Heiligen Geist ausgerichtet. Wo das Ziel so verschieden ist, sind auch die Wege zum Ziel jeweils ganz anders.

Im Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes sagt das Zweite Vatikanische Konzil mit der notwendigen Zurückhaltung über die Heilsmöglichkeit in den nicht- christlichen Religionen: „Gott kann Menschen, die das Evangelium ohne ihre Schuld nicht kennen, auf Wegen, die Er weiß, zum Glauben führen“ (Dekret über die Missionstätigkeit der Kirche, Nr. 7).

In der Dogmatischen Konstitution über die Kirche spricht das Konzil noch deutlicher. Der Heilswille Gottes umfaßt die dem jüdischen Volk Zugehörenden, dann die Muslime, weiterhin die unter Schatten und Bildern Gott Suchenden, sogar die Atheisten, die theoretisch Gott leugnen, aber im Anruf des Gewissens Ihn ahnen und Ihm folgen. Gott kann ihnen das Heil schenken und schenkt es denen, deren Herz offen ist und die Ihn durch ihr sittliches Leben suchen. Das Heil, das Gott ihnen schenkt, verbindet sie mit Christus, der auch für sie der Erlöser ist, und in Christus sind sie mit seiner Kirche verbunden, auf sie hingeordnet. So gilt auch in diesem Fall, daß es kein Heil gibt ohne Christus und ohne Seine Kirche.

Die Lehre der Kirche darf nicht in dem Sinne mißverstanden werden, daß die nichtchristlichen Religionen letztlich in gleicher Weise wie die Kirche Vermittlerinnen des Heils und auch unter diesem Gesichtspunkt alle Religionen gleich seien. Das Konzil schreibt nicht den nicht-christlichen Religionen als solchen die Heilsvermittlung zu, sondern den einzelnen Nichtchristen, unter der Bedingung, daß sie den wahren Gott suchen und ihr Leben im Hören auf das Gewissen führen. Sie finden das Heil nicht durch die nichtchristliche Religion, sondern durch die Gnade Gottes in Christus und durch ihr persönliches religiöses Streben.

Papst Benedikt XVI. schreibt: „Das Heil liegt nicht in den Religionen als solchen, sondern es hängt mit ihnen zusammen, sofern und soweit sie den Menschen auf das eine Gute, auf die Suche nach Gott, nach Wahrheit und Liebe bringen.“


Auszüge aus: Sind alle Religionen gleich? Die Antwort Papst Benedikts XVI. Von Anselm Günthör OSB, fe-Verlag, Kiss_legg, 80 Seiten, 3,80 Euro. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.


Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch nur Inlandportokosten.

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Stephan Karl 8. März 2010 

Das Buch von P. Anselm Günthör

Dieses Büchlein ist wirklich zu empfehlen, finde ich. Sachlich, ausführlich, handlich ohne Umschweife und Abschwächungen aber trotzdem repektvoll.
Es kann wirklich hilfreich sein, auch und gerade für Schüler, Theologiestudenten, Lehrer etc..

Viele Grüße


1
 
 Jurek 7. März 2010 
 

@Apologet - Wichtiger Einwand

Danke für Ihre Erläuterungen! Das ist ein wichtiger Einwand! Und klingt sehr nach Vernunft. Wie das unserer geliebter Heiliger Vater wirklich sieht, wird sich noch zeigen müssen. Ich habe aber da keine Zweifel.


1
 
 Calimero 7. März 2010 
 

Das kleine Einmaleins der Logik

Natürlich sind NICHT alle Religionen gleich.
Vor allem sind NICHT alle Religionen gleich wahr.

Dort wo Religionen sich in zentralen Fragen widersprechen kann es nur zwei Folgerungen geben.

1. Nur eine Religion ist wahr
oder
2. Keine Religion ist wahr.

Keinesfalls können Religionen mit widersprüchlichen Glaubensinhalten zugleich wahr sein.

Bezogen auf die drei monotheistischen Religionen ergibt sich folgende Fallunterscheidung:

Fall 1
Judentum und Islam sind Irrlehren. Christentum ist wahr.
Fall 2
Christentum und Islam sind Irrlehren. Judentum ist wahr.
Fall 3
Christentum und Judentum sind Irrlehren. Islam ist wahr.
Fall 4
Alle drei sind Irrlehren. Keine der drei ist wahr.


3
 
 Ester 7. März 2010 
 

Verwunderung

Es wundert mich immer wieder wie lange es braucht bis die Ergebnisse der von \"Oben\" angestoßenen Verwirrungen wieder \"oben\" angekommen sind.
Vermutlich liegt es daran, dass die Theologie als Wissenschaft natürlich alles mögliche und unmögliche theoretisch durchdenken kann und soll.
Allerdings sollte die Theologie dem Glauben der Leute dienen und diesen stützen.
Weil sie aber als Ziel die Wissenschaftlichkeit hat verwirrt die moderne Theologie nur.
Im Gegensatz zum Ergebnis des alten Streits dass die Philosophie Dienerin der Theologie sei, kommt die Moderne zu dem Schluß, dass die Theologie Dienerin der Soziologie und dergl -logien zu sein habe.
Und die Theologen glauben das dummerweise auch.


3
 
 Apologet 7. März 2010 
 

Das ist ein wichtiges Buch!

Der falsche Eindruck der Gleichheit ist mittlerweile weit verbeitet, auch in der Kirche selbst.

Aus dem Katechismus der katholischen Kirche:

841 Die Beziehungen der Kirche zu den Muslimen. „Die Heilsabsicht umfaßt aber auch die, welche den Schöpfer anerkennen, unter ihnen besonders die Muslime, die sich zum Festhalten am Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einzigen Gott anbeten, den barmherzigen, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird\"

Wie kann es sein, dass der selbe Gott angebetet wird, wenn Jesus als zweite göttliche Person verleugnet wird?!? Gleiches bei den Juden, die ja laut Papst Benedikt XVI Rede beim kürzlichen Synagogenbesuch angeblich auch zum selben Gott beten, obwohl sie im Gegensatz zu den Moslems Jesus sogar als falschen Propheten ansehen und deshalb komplett ablehnen! Das wiederspricht total der Bibelstellen: wie \"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben\". \"Niemand kommt zum Vater, außer durch mich\" usw.

www.vatican.va/archive/DEU0035/_P2E.HTM


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Religionen

  1. „Wurzeln und Identität der Christen werden verwischt“
  2. „EU bekräftigt ihr Engagement für Religionsfreiheit“
  3. Coronavirus: Papst ruft zu Gebetstag aller Religionen am 14. Mai auf
  4. 16 Kirchen und Religionsgemeinschaften beim UNO-Gedenktag gegen Gewalt
  5. Weltversammlung von "Religions for Peace" am Bodensee beginnt
  6. 10 Millionen Euro für „House of One“
  7. Im eigenen Namen, in eigener Verantwortung
  8. Religionskritik ja, Islamkritik nein
  9. Lackner: Religionen haben Verantwortung für Gewalt in ihrem Namen
  10. Ist der Islam 'nur' eine christliche Irrlehre?







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  8. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Taylor sei mit Euch
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz