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Wie weit geht der theologische Dialog zwischen Juden und Christen?

vor Minuten in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Diskussion zweier Experten Das Christentum kann man nicht verstehen ohne die jüdischen Schriften zu kennen.


Rom (kath.net/Zenit.org)
Das war das Ergebnis einer Diskussionsrunde zweier großer Experten dieser beider Religionen am 19. April in Rom.

Gesprächespartner waren der Rabbiner David Novak, Professor an der Universität für jüdische Studien in Toronto und Autor des Buches "jüdisch-christlicher Dialog: eine jüdische Rechtfertigung" und von katholischer Seite war es Pater Albert Vanhoye, Sekretär der Päpstlichen Bibelkommission und emeritierter Professor für neutestamentliche Exegese am Päpstlichen Bibelinstitut.

Im Rahmen des internationalen Kongresses "Johannes Paul II. und der Dialog der Kirche im 21. Jahrhundert" fand diese Diskussion statt, welche vom Päpstlichen Athenaeum "Regina Apostolorum" in Zusammenarbeit mit dem katholischen Studienprogramm des Zentrums "Ethics and Public Policy" von Washington organisiert wurde.

Der neueste katholische Beitrag

Die Begegnung fand statt, als der vatikanische Buchverlag die englische Übersetzung des von der Päpstlichen Bibelkommission verfassten Dokumentes "Das jüdische Volk und seine Heiligen Schriften in der christlichen Bibel" herausgab.

"Zu Beginn der apostolischen Verkündigung richtete sich Jesu Wort nur an die Juden und Proselyten. Das Christentum ist also innerhalb des Judentums entstanden im ersten Jahrhundert, allmählich trennte es sich dann davon, doch hat die Kirche niemals ihre jüdischen Wurzeln vergessen, die ganz klar im Neuen Testament bezeugt sind".

Auch das Neue Testament erkennt den Juden eine "Priorität" zu, denn das Evangelium ist eine göttliche Kraft zur Rettung aller, die glauben, "in erster Line des Juden, aber auch des Griechen" (Rm 1,16)".

"Die christliche Wieder-Lesung des Alten Testaments ist natürlich eine andere als die jüdische, denn es findet im Lichte Christi seine Erfüllung. Das Dokument warnt allerdings vor einer Unterschätzung des AT und weist darauf hin, dass es in sich selbst einen unmessbaren Wert als Gottes Wort besitzt".

"Dieses Dokument, schloss er, soll dazu dienen, dass der Christ sich bewusst wird, dass wir sehr viel gemeinsam haben mit den Juden und zwar nicht in zweitrangigen Angelegenheiten, sondern in grundlegenden Fragen".

"Dabru Emet", neuester jüdischer Beitrag

David Nowak wies darauf hin, dass das Konzilsdokument "Nostra Aetate", in dem es um das Verhältnis der katholischen Kirche zum Judentum geht, "nicht nur für die Vergangenheit gilt, sondern auch in der Gegenwart wichtig ist und Ziele aufzeigt, die in der Zukunft erreicht werden müssen".

"Die Bedeutung von "Nostra Aetate" in der Vergangenheit ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass darin die Kirche die religiöse Legitimität des jüdischen Volkes anerkennt und unsere besondere Identitätberücksichtigt. Das kommt durch den ewigen Bund Gottes mit dem jüdischen Volk, der nie beendet wurde und auch nicht annulliert werden kann".

"Da dem so ist, ist unser Überleben und erneutes Aufblühen durchaus gerechtfertigt", fügte der Rabbiner hinzu.

In den letzten 37 Jahren hätten "bedeutsame Begegnungen" stattgefunden zwischen christlichen und jüdischen Theologen "insbesondere in Nordamerika". Er erwähnte in diesem Zusammenhang auch das außerordentliche Echo des Dokumentes "Dabru Emet (Sagt die Wahrheit): Eine jüdische Erklärung des Christentums und der Christen". (Novak selbst gehörte zu den Verfassern dieses Dokuments).

Über 200 Rabbiner und jüdische Professoren haben es unterzeichnet. In der New York Times wurde es am 19. April komplett veröffentlicht. Auch die Rezeption in christlichen, besonders in katholischen Kreisen war positiv.

Es wird darin Bilanz über die christlich-jüdischen Beziehungen der Gegenwart gezogen. "Kein Jude kann das ignorieren, ob er dafür oder dagegen ist".

"Was "Dabru Emet" bewirkt hat, war, dass es die Juden, die mit der nicht jüdischen, vor allem christlichen Welt in Kontakt ist, ermutigt und fast schon genötigt hat, in theologischen Termini zu sprechen. Wenn sie das nicht tun, dann fragen sich die Christen zu Recht, ob es überhaupt eine jüdische Theologie gibt".

"Nostra Aetate" und "Dabru Emet" sind die beiden Dokumente, welche "den Weg aufzeigen, damit der Dialog wieder eine solide theologische Grundlage bekommt, "Dabru Emet" sagt: Christen und Juden beten denselben Gott an", so der Rabbiner.

"Diese Aussage bietet übermäßiges Material für unseren heutigen, neuerlichen theologischen Dialog".



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