Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  7. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  8. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  9. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Der Selbstrauswurf der Pius-Bruderschaft

25. Juni 2009 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In der Traditionalisten-Bewegung scheinen sich jene Kräfte durchzusetzen, deren Kirchlichkeit vor allem aus einem "dagegen" besteht - Ein KathNet-Kommentar von Nathanael Liminski


Köln(kath.net)
"Und Rom schaut zu?" Diese Frage stellen sich mit Blick auf das Treiben der Pius-Bruderschaft nicht wenige Katholiken in diesen Tagen. Die Pius-Bruderschaft plant derzeit die Weihe von drei Diakonen und drei Priestern in ihrem Priesterseminar in Zaitzkofen bei Regensburg. Dazu will nun auch der Generalobere der Piusbrüder, Bischof Bernard Fellay, eigens anreisen.

Der hatte bereits am 3. Mai im Benediktinerkloster im französischen Bellaigue eine Priesterweihe vorgenommen. Mit den Weihen im Bistum Regensburg würde auch das Jubiläum 25 Jahre Priesterweihen der Bruderschaft gefeiert – 1984 hatte es die ersten Weihen gegeben.

Die Weihen sind gültig, da sie von Bischöfen vorgenommen werden, die wiederum selbst von einem gültig geweihten Bischof, dem Begründer der Bewegung, Erzbischof Marcel Lefebvre, in ihr Amt eingeführt worden sind. Obwohl man aufgrund des immer noch nicht festgelegten kirchenrechtlichen Status der Bewegung in Rom auf den problematischen Charakter des Unternehmens hingewiesen hat, wollen die Piusbrüder an den Weihen festhalten. Dieser Akt öffentlich zelebrierten Ungehorsams stellt das Verhältnis der Bruderschaft zur römischen Kurie also auf die Zerreißprobe.


Die Weihen reihen sich ein in einen Reigen von Äußerungen und Akten, mit denen die Traditionalisten ihre Unabhängigkeit unter Beweis stellen wollen. Ihr Ziel ist es zu dokumentieren, dass die laufenden Gespräche mit dem Vatikan keineswegs eine Einschränkung ihres Handlungsspielraums bedeuteten.

Man fragt sich so langsam, wer wem in der sogenannten "Pius-Krise" entgegen gekommen ist: Nach der Wiedereinführung der alten Messe, der Aufhebung der Exkommunikation und der Wiederaufnahme der Gespräche mit der Piusbruderschaft ist Rom mit seinem Latein am Ende. Mehr geht nicht. Mehr darf auch der Papst nicht. Sein Spielraum ist begrenzt.

Genau das sollte nun auch kommuniziert werden. Die unerlaubte Weihe von Priestern kann die Selbst-Exkommunikation der Beteiligten bedeuten. Zwischen den anstehenden Geschehnissen vom 27. Juni 2009 und jenen vom 30. Juni 1988, die zur Exkommunikation der Handelnden am folgenden Tag führten, bestehen keine wesentlichen Unterschiede. Es ist verständlich, dass man in Rom die gemachten Fortschritte nicht mutwillig zurückgehen will. Doch mit dem Amt sind auch Pflichten verbunden.

Erschreckend ist die ernüchternde Erkenntnis, dass der Aufstand der Anständigen in der Bruderschaft selbst ausbleibt. Scheinbar erwartet man, dass die Katholische Kirche in der Bruderschaft aufgehe, nicht jedoch der umgekehrte Prozess eintrete. Aus einer theologischen Auseinandersetzung über Entwicklungen des Zweiten Vatikanischen Konzils ist eine kirchenpolitische Fehde geworden. Man fragt sich, ob manche Führungsgestalt bei der Bruderschaft vielleicht Einfluss und Position höher stellt als die reine Lehre des Glaubens. Derzeit jedenfalls erinnert die Bruderschaft an den Pinguin des Comic-Zeichners Uli Stein, dessen Botschaft auf einem Banner kurz und bündig zusammengefasst heißt: "Dagegen".



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Traditionalisten

  1. Vatikan: Neuer Ansprechpartner für Traditionalisten
  2. Betreiber von 'kreuz-net.at' wegen Verhetzung verurteilt
  3. Müller: Türen der Kirche für Piusbrüder niemals verschlossen
  4. Voderholzer: Piusbrüder haben ihre Chance nicht genutzt
  5. Vatikan räumt Piusbrüdern längere Bedenkzeit ein
  6. Piusbruderschaft schließt Bischof Williamson aus
  7. Erzbischof Müller: Keine neuen Verhandlungen mit Piusbrüdern
  8. Piusbrüder sehen offenbar Scheitern der Gespräche mit Rom
  9. Dunkelgelb für Holocaust-Leugner Williamson
  10. Das Katz-und-Maus-Spiel der Piusbruderschaft geht weiter






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  10. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Allgemeine Ratlosigkeit
  13. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Fällt die CDU erneut um?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz