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‚Katholisch sein’

4. März 2009 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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"Was es mit unserem Glauben und der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche eigentlich auf sich hat, können wir allen Menschen guten Willens klar mitteilen." Hirtenwort von Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg zur Österlichen Bußzeit 2009.


Regensburg (kath.net/pdr)
Liebe Schwestern und Brüder!

Am Ersten Fastensonntag hören wir den Anfang der öffentlichen Verkündigung Jesu: „Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ Diese Frohe Botschaft ist nach Ostern der Kirche anvertraut.

In den letzten Wochen ist wieder einmal versucht worden, das Bild der Kirche in der Öffentlichkeit zu ramponieren. Statt nüchtern und rational Argumente vorzulegen, werden Halbwahrheiten verbreitet und Emotionen geschürt.

Christlicher Glaube aber ist vernünftig. Was es mit unserem Glauben und der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche eigentlich auf sich hat, können wir allen Menschen guten Willens klar mitteilen. Verdeutlichen wir uns im Blick auf den auferstandenen Herrn Jesus Christus, was es heißt, Kirche zu sein.

1. Was ist die Kirche ?

Die naheliegende Antwort finden wir in einem der wichtigsten Texte des II. Vatikanischen Konzils, der das Wesen der Kirche beschreibt: Die Konstitution Lumen Gentium beginnt mit der programmatischen Aussage: „Christus ist das Licht der Völker, der durch seine Herrlichkeit, die auf dem Antlitz der Kirche widerscheint, alle Menschen erleuchten will.“

Die Kirche ist von Gott berufen und geschaffen als Gemeinschaft des Heils. Jesus ist der Weg, auf dem Gott zu uns kommt und auf dem wir zu Gott kommen. So sind wir im Geist der Liebe in Gott geborgen und der dreieinige Gott wohnt in uns.

Somit ist die Kirche „in Christus Zeichen und Werkzeug der innigsten Vereinigung der Menschen mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit.“ Weil die Kirche das Sakrament des Heils für die Welt ist, hat Gott sie mit allen Gnadengaben und Dienstämtern ausgestattet, mit denen sie ihre Sendung erfüllen kann.


Christus vermittelt durch die Kirche die persönliche Beziehung zu Gott. Diese Gemeinschaft mit Gott zeigt sich in der konkreten und sichtbaren Kirche, die vom Papst und den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird.

2. Das persönliche Verhältnis zu Gott in der Kirche

Gott wendet sich uns Menschen zu von Person zu Person und wir antworten mit unserem Glauben, unserer Hoffnung und unserer Liebe. Wir heißen nicht nur Söhne und Töchter Gottes, wir sind es auch.

Glauben bedeutet, sich ganz Gott anzuvertrauen, ihn zu erkennen und anzuerkennen als unseren Schöpfer, Erlöser und Vollender. Jesus spricht: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren.
Glaubt an Gott und glaubt an mich.“ Und der Apostel Paulus verkündet: „Gerecht gemacht aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott.“

Hoffnung bedeutet die innere Gewissheit aus dem Glauben, dass bei aller Not und Bedrängnis, in Leiden und Schmerz, die Zusage Gottes uns Halt und Orientierung gibt. So heißt es: „Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen, denn die Liebe ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“

Liebe bedeutet, Gott über alles zu lieben und den Nächsten wie sich selbst. So wie Gott uns annimmt, dürfen auch wir uns annehmen. Nichts und niemand „kann uns trennen von der Liebe Gottes, die da ist in unserem Herrn Jesus Christus.“

3. Das Verhältnis zu Gott in der Gemeinschaft der Gläubigen

Gott hat die Menschen nicht unabhängig voneinander geschaffen. Mit dieser Einsicht erklärt das Konzil, dass der Mensch gerade auch in seinem Verhältnis zu Gott ein Gemeinschaftswesen ist. Gott will daher die Menschen „heiligen und retten, indem er sie zu einem Volke macht, das ihn in Wahrheit anerkennen und ihm in Heiligkeit dienen soll.“

Katholische Christen heißen diejenigen, die der Gemeinschaft der Kirche voll eingegliedert sind. Durch den Besitz des Geistes und der Gnade in Glaube, Hoffnung und Liebe gehören sie der Kirche als Sakrament des Heiles an. Dies zeigt sich darin, dass sie „ihre ganze Ordnung und alle in ihr eingerichteten Heilsmittel annehmen und in ihrem sichtbaren Verband mit Christus, der die Kirche durch den Papst und die Bischöfe leitet, verbunden sind und dies durch die Bande des Glaubensbekenntnisses, der Sakramente und der kirchlichen Leitung und Gemeinschaft.“

Die Kirche als die Herde Gottes zu weiden, hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen. Ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut. Für immer hat er sie als ‚Säule und Grundfeste der Wahrheit errichtet` (1Tim 3,15).“ Treue und Gehorsam zum Papst als Nachfolger Petri und zu den Bischöfen in der Nachfolge der Apostel und zu ihrer Lehrautorität ist das unabdingbare Kriterium für die volle Zugehörigkeit zur katholischen Kirche.

4. In der Mitte der Kirche bleiben

Die Traditionalisten der Piusbruderschaft bekämpfen bislang den Papst als Modernisten. Sie verweigern ihm den Gehorsam, weil er von ihnen die uneingeschränkte Anerkennung des II. Vatikanischen Konzils einfordert. Auf der anderen Seite beschimpfen ideologische Gruppierungen, die sich anmaßend selbst Kirche nennen, den Heiligen Vater als Traditionalisten, da er die Ablehnung des II. Vatikanischen Konzils angeblich zulasse und erlaube.

Der Grundfehler aller extremen Bewegungen besteht darin, dass sie ihre privaten Meinungen verabsolutieren und allen anderen mit ihrer Propaganda aufzwingen wollen. Ohne die vorbehaltlose Anerkennung des päpstlichen Primates und aller ökumenischen Konzilien gibt es keine volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche. Widerstehen wir daher der Versuchung, die Kirche nach menschlichen Maßstäben zu beurteilen.

Wir bekennen uns zur Kirche nicht wegen ihrer großen kulturellen Aktivitäten und ihrer Sozialarbeit, wobei wir darauf stolz sein dürfen. Wir trennen uns auch nicht von ihr, weil wir Anstoß nehmen an den menschlichen Fehlern und Grenzen ihrer Glieder, auch ihrer Amtsträger. Das Wissen um die eigenen Mängel bewahrt uns vor Überheblichkeit.

5. Die Kirche lieben

Kirche ist nicht eine von Menschen gemachte Organisation. Kirche ist unsere Mutter. Sie ist der Leib Christi, seine Braut, die er liebt und für die er sich hingegeben hat. Dankbar und froh wollen wir sein, dass Gott uns in seine Kirche berufen hat. Inmitten der Kirche sind wir alle gesandt, sein Werk zum Heil aller Menschen auszuführen. Nicht überheblich und arrogant, sondern, wie es uns der Apostel lehrt, „freundlich und gütig zu allen.“

Zum Beginn der Fastenzeit im Jahre des Heils 2009 wünsche ich Ihnen die Gnade der Erneuerung im persönlichen Verhältnis zu Gott und zur Gemeinschaft der Kirche. Es segne und behüte Sie der dreieinige Gott, der +Vater und der +Sohn und der +Heilige Geist.

Regensburg, 19. Februar 2009

+ Gerhard Ludwig
Bischof von Regensburg


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