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'Die öffentliche und die veröffentlichte Meinung'

3. Oktober 2008 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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"Es gibt europaweit einen ganz klar feministisch ausgerichteten Weg vonseiten der Politik und Wirtschaft, dem so genannten Gender Mainstreaming" - Interview mit Eva Herman - Von Jurij Below / Die Zeit


Hamburg (kath.net)
Below: Frau Herman, vor einem Jahr wurden Sie durch die Entscheidung von Volker Herres (NDR) meiner Meinung nach aus politischen Gründen gekündigt. Stört Sie eine derartige „Politisierung“ Ihres Falles?

Eva Herman: Es wurden von Seiten des NDR in der Öffentlichkeit verschiedene Gründe für die fristlose Kündigung genannt, zum einen, dass meine schriftstellerische Arbeit nicht weiter mit meiner Tätigkeit beim NDR vereinbar wäre. Ein anderes Mal wurden mir Äußerungen unterstellt, die ich niemals tätigte. In Wirklichkeit setze ich mich für die Rechte von Kindern ein, für den Erhalt der Familie und die schöpfungsgewollte Aufteilung von Mann und Frau.

Diese bisher harmlosen und selbstverständlichen Themen bieten neuerdings allerdings eine Menge Zündstoff, denn es gibt europaweit einen ganz klar feministisch ausgerichteten Weg vonseiten der Politik und Wirtschaft, dem so genannten Gender Mainstreaming, den wir Menschen gehen sollen, der uns allerdings weit wegführt von den erwähnten Grundlagen einer Gesellschaft. Wer sich dagegen stellt, hat es künftig erheblich schwerer als vorher.

Below: Es ist bekannt, dass Sie inzwischen einmal einen Prozeß gewonnen haben und doch am Ende in der wichtigsten Fragen der Kündigung „verloren“ haben? Wurde diese Entscheidung, Ihrer Meinung nach, bei dem Rechtsystem unseres Landes gesetzkonform oder nicht. Wenn nicht, dann: warum?

Eva Herman: Es ist nichts verloren. Ich bin in die Berufung gegangen, der nächste Gerichtstermin findet im Herbst statt.

Below: Ein Monat nach Ihrer Kündigung wurden Sie im ZDF Kerner-Studio in Hamburg durch Ihren Gastgeber Johannes Baptist Kerner einem Verhör unterzogen, welches viele Bürger unseres Landes als „öffentliche Hinrichtung“ bezeichnen? Haben Sie damals auch so ein Gefühl gehabt?

Eva Herman: Nun, es war schon mehr als merkwürdig, was sich dort abspielte. Wenn man fast eine Stunde lang klar und deutlich sagt, dass die Unterstellungen nicht der Wahrheit entsprechen, die Anwesenden auf geheimnisvolle Weise jedoch allesamt auf diesem Ohr taub sind und gebetsmühlenartig ständig wiederholend ein Schuldeingeständnis einfordern, wird es einem dabei heiß und kalt. Es war der Horror.


Below: War es für Sie eine Überraschung, dass Ihre Kollege Frau Tietjen, die mit Ihnen gemeinsam die SendungHerman & Tietjen Sendung mitgemacht, sich von Ihnen „distanziert“ hat? Ist das normal für eine freie Presse in einem Rechstaat?

Eva Herman: Ich weiß nicht, wie groß die Anstrengungen von Frau Tietjen gewesen sind, diesen Fall sowohl journalistisch als auch menschlich irgendwie zu bewerten oder gar zu untersuchen. Auf jeden Fall hat unsere Freundschaft ein trauriges Ende genommen.

Below: Man weiß inzwischen, dass grobe Attacken gegen Sie durch die Fälschung Ihrer Worte während der Pressekonferenz, auf welcher Sie Ihr Buch präsentierten, zustande gekommen sind. Würden Sie heute etwas „vorsichtiger“ mit Medien umgehen?

Eva Herman: Leider muss ich auf diese Frage mit "Ja" antworten. Ich musste lernen, dass man die Geschichte unseres Landes öffentlich besser nicht thematisieren sollte, ebenso auch nicht über die verhängnisvollen und zerstörerischen Folgen sprechen sollte, die aus diesem ideologischen Regime als furchtbare Folgen über uns gekommen sind. Einige junge Journalisten schrieben mir traurig, sie stellten nun fest, dass ihr Beruf Gefahren berge, von welchen sie bis zu dem "Fall Herman" noch nichts gewusst hatten.

Below: Über 500.000 Bürger haben in allen möglichen Foren, Blogs und Bürgervereinen Ihre Bemühungen sehr positiv bewertet, ja, Sie sogar für Ihren Mut gelobt und am häufigsten festgestellt, dass Sie aus den Herzen und der Seele des Volkes sprechen. Halten Sie auch die Meinung vieler Bürger über die Kluft zwischen den Bürgern und Regierung für glaubwürdig?

Eva Herman: Es ist ganz offensichtlich, dass es in unserem Land eine öffentliche- und eine veröffentlichte Meinung gibt. Die Medienvertreter in Deutschland sind zwischen 60 und 70% kinderlos. Viele von ihnen sind nicht an Familienthemen interessiert, sondern sie glauben im Gegenteil, dass ihre eigenen derzeitigen Lebensentwürfe das "moderne Bild" der Gesellschaft widerspiegelte. Und genau das sie schreiben und berichten auch. Es scheint ihnen in der Vorstellung nicht zu gelingen, sich in die Situation von Müttern, Vätern und Kinder hineinzuversetzen, in der es um ein Miteinander und den so wichtigen Familienzusammenhalt geht, um Werte, Tradition, den Glauben, die geistige Weiterentwicklung, kurz, die Ehrfurcht vor dem Leben.

Below: Frau Herman, während Ihrer langen Kariere als Journalistin und Buchautorin haben Sie gewiss viele Intellektuelle in Deutschland persönlich kennen gelernt. Wundert es Sie, daß viele davon kein Gutes Wort während einer abscheulichen Verleumdungskamapnie für Sie gesprochen?

Eva Herman: Nein, das wundert mich nicht. Man darf von denjenigen Menschen, die sich rudelartig in unserer Gesellschaft voranbewegen, auf keinen Fall zuviel erwarten.

Below: Frau Herman, Sie haben sich etwas spöttisch bei Prof. Wippermann für seinen “Geschichtsunterricht“ bedankt. Später in einem Interview in „Deutschland Radio“ beklagte Wippermann sich über Tausende von Protest- und Schimpfbriefen von den Bürgern, die er nach seinem Auftritt bei Kerner damals bekommen hat. Wippermann behauptete, dass es in Deutschland eine „schweigende Mehrheit“ gibt, die ihm nach „sehr gefährlich“ ist. Was halten Sie, Frau Herman, von dieser „Schweigende Mehrheit“ in Deutschland?

Eva Herman: Die schweigende Mehrheit in Deutschland sind genau die Menschen, die nicht die Möglichkeit haben, in einer TV- Sendung ihre Position öffentlich zu vertreten. Meine Erfahrung ist, dass zehntausende Menschen an die Fernsehanstalten NDR, ARD und ZDF schrieben, zahlreiche Protestbriefe waren es, in welchen sie klar zum Ausdruck brachten, dass sie mit der Vorgehensweise der Sender nicht einverstanden waren. Klar wirken diese Menschen auf Herrn Wippermann gefährlich, weil sie nicht seine ideologische Linie vertreten, und ihn auch nicht mit Samthandschuhen anfassen.

Below: Sie haben auch während des Tribunals bei Kerner über den Verlust Ihres „Jobs“ geredet. Das war nur Ihre Replik auf Schreinemakers Behauptung, dass Sie sich als Opfer gefühlt. War doch Ihre Jahre im Fernsehen nur ein Job oder Berufung?



Eva Herman: Ich habe stets und immer sehr gerne meine Arbeit beim Radio und Fernsehen gemacht. Ob es allerdings einer Berufung entspricht, wenn man TV- Nachrichten spricht und Talkshows moderiert, würde ich eher bezweifeln.

Below: Zum Schluß möchte ich gern von Ihnen erfahren, ob Ihre positive Einstellung der Kirche gegenüber Ihnen hilft, weiter für Ihre Meinung gerade zu stehen?

Eva Herman: Es ist mein Glaube, der mir entscheidend weiterhilft, der mich stützt und mir Kraft gibt, in einer Kirche bin ich nicht organisiert. Ich bin also nicht kirchengläubig, sondern gottesgläubig, oder besser: Ich bin fest von des Schöpfers ewiger Anwesenheit überzeugt. Es ist das Wissen, vor dem Schöpfer und für den Schöpfer das Richtige zu tun, und auch dann ganz fest zu stehen, wenn die Welt rundherum unterzugehen droht. Ich halte es in diesem Fall mit der Apostelgeschichte: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen".

Below: Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Worte und wünsche Ihnen Gottes Segen und vor allem bei guter Gesundheit blieben. Wenn Ihr Sohn eines Tages alles begreifen kann, er wird ganz bestimmt nicht über seine Mutter schämen. Das ist das besten Erlebnis eines Menschen in unserer Liebe-Hass Welt.

KathTube-Hinweis: Vortrag von Gabriele Kuby über Gender Mainstreaming

Foto: (c) kath.net


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