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| 'Dass die Kirche von Linz in Harmonie mit der Weltkirche lebt'19. September 2005 in Österreich, keine Lesermeinung "und in enger Beziehung zu Rom und zum Papst steht" - KATH.NET dokumentiert den Wortlaut der Predigt des Linzer Bischofs Ludwig Schwarz bei der Amtseinführung Liebe Brüder und Schwestern in Christus! Mit Ergriffenheit und innerer Rührung stehe ich vor Ihnen und begrüße Sie mit den Worten des hl. Paulus: "Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit Euch" (Gal. 6,18). Christus allein ist unsere Hoffnung auf Herrlichkeit; denn in ihm sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen. (vgl. Kol 2, 3). Mit diesem Gruß stehe ich als Ihr Bruder vor Ihnen, weil ich mich der Diözese Linz, der Katholischen Kirche von Oberösterreich, innig verbunden weiß. Ich bin gerne zu Ihnen gekommen und im Herzen trage ich eine große Liebe zu allen Menschen dieser Diözese, die mir von der Göttlichen Vorsehung anvertraut wurde. Bruder und Hirte Heute stehe ich aber nicht nur als Ihr Bruder vor Ihnen, sondern auch - berufen durch den Willen Christi - als Ihr Bischof und Hirte. Papst Benedikt XVI. hat mir dieses Amt anvertraut, indem er mich zum Bischof von Linz ernannt hat. In diesem wichtigen Augenblick möchte ich dem Hl. Vater in Rom meinen Dank, meine Ergebenheit und meinen Gehorsam bezeigen. Bischof und Dom Als ich am Beginn der liturgischen Feier zusammen mit dem Klerus und den Bischöfen in den Dom eingezogen bin, war ich innerlich berührt. Beim Überschreiten der Schwelle hat mich ein Gefühl außerordentlicher Heiligkeit dieses Ortes ergriffen. Ja, er ist ein heiliger Ort, weil hier der drei Mal heilige Gott zugegen ist. Ihn bitte ich, dass er mich in seinem großen Erbarmen auf diesem Weg des Dienstes an der Kirche von Linz begleite. Dieser Dom ist auch geheiligt, weil hier die Gebete vieler Männer und Frauen in Freud und Leid immer wieder vor Gott hingetragen werden. Schließlich ist dieser Dom der Gottesmutter Maria, der Unbefleckt Empfangenen, geweiht. Treffend sagte Bischof Rudigier beim Baubeginn: "Der Dombau ist ein Denkmal der Liebe zur Mutter Gottes, welche in Oberösterreich so kindlich verehrt wird". Sie sei auch mir Lehrmeisterin im Hören und in der Ausführung des Wortes Gottes. Das Bild des guten Hirten (Joh 10,11-18) Im heutigen Evangelium haben wir vom Guten Hirten gehört. Betrachten wir dieses eindrucksvolle Bild Christi, des Guten Hirten, um besser zu verstehen, wer der Bischof ist und worin seine Sendung besteht. Unser Herr Jesus spricht von sich selber und zeichnet ein berührendes und begeisterndes Bild des Hirten, der seine Schafe kennt, der mit ihnen lebt, der sie beschützt und leitet, der ihr Los teilt und sie auf vertrauten und sicheren Pfaden führt.Er führt sie auf gute Weide, wo ihnen die Nahrung nicht fehlt. Er achtet auf die Gefahren und wenn es notwendig ist, verteidigt er seine Herde vor dem Feind.Er sucht das verlorene Schaf und wenn er es findet, trägt er es auf seinen Schultern und verbindet ihm die blutenden Wunden.Er ist kein Mietling, dem nichts an den Schafen liegt und der nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist. Dieses Bildwort vom Guten Hirten enthält zwei ernste Mahnungen: Die erste richtet sich an alle und ist eine Mahnung zur Einheit im Glauben und in der Liebe. Die zweite Mahnung ergeht an die Hirten: Sie sollen es dem Guten Hirten nachtun und der anvertrauten Herde dienen. Und den anderen dienen heißt: Für sie da sein, arbeiten, leben, leiden und beten. Meine Vorgänger im Hirtenamt Wenn ich als 13. Bischof dieser Diözese die Gemälde meiner Vorgänger im Bischofshof betrachte, so waren sie wirklich Hirten, die auf Jesus Christus, den Guten Hirten, schauten und sich bemühten, ihm in ihrem Dienstamt nachzufolgen. In besonderer Wiese denke ich an den ehrwürdigen Diener Gottes, Bischof Rudigier, der diesen Mariendom erbauen ließ und dessen Seligsprechungsprozess bereits angeleitet ist. Dem Beispiel dieser Vorgänger folgend möchte ich alle meine Kräfte in den Dienst des Volkes Gottes stellen. Ich sehe es als meine Aufgabe, mit der Unterstützung der Priester und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Familie der Gläubigen zusammenzuführen, die Einheit anzustreben, die Liebezu entfachen und die geschwisterliche Gemeinschaft zu fördern. Heute Früh habe ich an den König Salomo gedacht. Er hat sich bei seiner Amtseinführung vom Herrn ein "hörendes Herz" erbeten, "damit er sein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht" (1 Kön 3,9).Die gleiche Bitte richte ich heute an den Herrn, damit ich als Hörender den Menschen begegne und im Dialog die gemeinsamen Werte suche. Hierin ist mir der heilige Bischof Franz von Sales ein Vorbild, dessen Motto lautet: "alloqui hominem" - das heißt auf den Menschen zugehen, den Menschen ansprechen und auf ihn hören. Anliegen des Bischofs Einheit Im Hinblick auf das pastorale Leitungsamt möchte ich mich von Anfang an bemühen, alle positiven Kräfte zu einen. Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Kirche von Linz in Harmonie mit der Weltkirche lebt und in enger Beziehung zu Rom und zum Papst steht. Gerade die Treue zum Zweiten Vatikanischen Konzil wird uns da sehr hilfreich sein. Eucharistie Das wichtigste Prinzip der Einheit ist Jesus Christus selber. Er stiftet diese Einheit durch das Sakrament der Eucharistie. Ich freue mich wirklich, dass ich gerade im Jahr der Eucharistie meine Arbeit in der Diözese beginnen darf. In diesem Zusammenhang blicke ich auf meinen Ordensgründer, den hl. Johannes Bosco. Er hatte eine tiefe Beziehung zum Geheimnis der Eucharistie. Der Christus, der die Existenz Don Boscos bestimmt, ist vor allem Jesus, der in der Eucharistie gegenwärtig ist. Er ist der Herr des Hauses, wie unser Stifter zu sagen pflegte. Christus ist für ihn das Zentrum der Schwerkraft, auf den alles zuströmt. Er ist das Brot des Lebens und das Band der Einheit. Er ist der Sohn Mariens, der Mutter Gottes und der Kirche. Ehe und Familie Ein weiteres Anliegen ist der Schutz von Ehe und Familie. Die Familie ist ein äußerst wichtiger Wert, sie muss gegen alle Angriffe verteidigt werden, die ihren Bestand bedrohen. Das menschliche Leben stellt für die Kirche ein vorrangiges Gut dar, das von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod geschützt werden muss.Die christlichen Familien mögen wieder der Nährboden für geistliche Berufungen werden. Wir brauchen diesen geistlichen Humus in den Familien und Pfarren. Freilich hängt jede Berufung zuerst von Gott ab. Es ist aber auch wichtig, dass Menschen da sind, die für Berufungen beten und sich über solche freuen. Jugend Als Salesianer sind mir die Kinder und Jugendlichen ein ganz großes Anliegen. Sie haben es heute in der Sinnfindung ihres Lebens oft nicht leicht. Beim Weltjugendtag in Köln wurde uns deutlich und klar, dass viele von ihnen in Christus und in der Kirche jenen Ort suchen und finden, wo sie auf gültige und hilfreiche Antwort auf ihre Lebensfragen finden. Es wird mir ein Anliegen sein, auf die jungen Leute zuzugehen und ihnen Raum und Beheimatung in der Kirche zu geben. Sie können wesentlich dazu beitragen, dass wir der Kirche, der Mutter unseres Glaubens, wieder ein junges Gesicht geben. Ein herzlicher Gruß Diese Feierstunde meiner Amtseinführung ist durch die Teilnahme so vieler Ehrengäste ausgezeichnet, denen ich einen herzlichen Willkomm-Gruß entbiete. Foto: (c) kath.net Ihnen hat der Artikel gefallen? 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