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SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-diskutiert
| ![]() Die Stunde der christlichen Koalition hat geschlagen14. Juni 2005 in Schweiz, keine Lesermeinung Die Debatte um die registrierten Partnerschaften zeigt: Es braucht eine breite christliche Koalition, damit wir in eine gute Zukunft gehen. Ein Kommentar der Schweizer Katholischen Volkspartei. Bern (www.kath.net) Das vom Schweizer Volk am 5. Juni 2005 angenommene Gesetz über die registrierte Partnerschaft zwischen Homosexuellen teilt den homosexuellen Partnern weitgehend dieselben Rechte zu wie den Eheleuten. Das Gesetz höhle das Institut der Ehe aus, machten die Gegner geltend. Die Befürworter bestritten gerade diesen Punkt. Den Befürwortern hat sich der "katholische" Ethiker Alberto Bondolfi aus Lausanne angeschlossen, wie aus einem auf der Homepage von Radio Vatikan am 6. Juni 2005 publizierten Text hervorgeht. Eine "Homo-Ehe" führe die Vorlage nicht ein, meint Bondolfi. Es stehe nirgends in diesem Modell, dass der Staat diese Lebensform unterstütze oder begünstige, er anerkenne nur die Wirklichkeit, und das sei ein Fortschritt. Geregelt würden vor allem Dinge, die mit den Modalitäten des sexuellen Lebens nichts zu tun hätten. Im Vordergrund stünde eine Art Verpflichtung zur gegenseitigen Hilfe, was indirekt eine sittenbildende Funktion habe. Bondolfis Auffassung ist abzulehnen. Sie widerspricht dem Recht auf Leben und Familie und hat - im Gesamtzusammenhang betrachtet - verheerende wirtschaftliche Konsequenzen. Alle christlichen Kräfte sind daher aufgerufen, eine christliche Koalition zu bilden, welche die Zukunft beherzt in die Hand nimmt. Wenn die Auffassung Bondolfis zuträfe, wäre die kirchliche Lehre zum Verbot homosexueller Praktiken falsch. Warum sind homosexuelle Praktiken jedoch als unsittlich zu betrachten? Die Frage wurde weder in der bundesrätlichen Botschaft zur Gesetzesvorlage noch im Abstimmungskampf überzeugend behandelt. Die Antwort liegt in der Natur der Sexualität, die an die Fortpflanzung gebunden und daher zwingend auf die Ehe beschränkt sein muss. Sexualität ohne Offensein für Kinder macht keinen Sinn, ja mehr noch: sie gefährdet den Fortbestand der Generationen und hat viele andere, negative Auswirkungen auf die Gesellschaft. Versenkung des Familiensarges Selbst der Homosexuellenbewegung war immer klar, dass die Familie zerstört werden müsse, genau gleich wie der Marxismus dieses Ziel hat, zur Revolutionierung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Auf der Homepage zur Gaypride 05 in Luzern wird auf die Geschichte verwiesen. Die Schwulen- und Lesbendemonstration vom 25. Juni 1983 versenkte einen "Familiensarg" im Seebecken von Luzern zum Zeichen der Beisetzung der patriarchalischen Institution Familie mitsamt dem Zwang zur Heterosexualität. Die Forderungen der Homosexuellenbewegung lauteten schon damals auf "Abschaffung aller Rechtsnormen, die Nichtverheiratete benachteiligen und die Ehe und Familie bevorzugen. Verlangt wurden durch den Staat finanzierte Selbstverteidigungskurse für Schwule". Auf einem Transparent hiess es: "Die Institution Familie ist tot! Aus Kind, Frau, Mann wurden Menschen". In diesen Sätzen kommt die marxistische Ideologie zum Ausdruck, wonach das Geschlecht ein Resultat der Unterdrückung durch die gesellschaftlichen Strukturen ist, lediglich eine Rolle, die geändert werden kann. Die moderne Gender-Diskussion hat diese Theorie im Rahmen des Feminismus fortgeführt. Es kann hier nicht der Ort sein, darzulegen, dass diese Theorie mit einer einigermassen verantwortbaren Anthropologie nicht zu vereinbaren ist. Sie führte im Ergebnis jedenfalls dazu, dass Sexualität ein frei verfügbares Gut wäre, sozusagen ein öffentliches Gut. Folge davon wäre die Promiskuität. Gegen die Promiskuität sprechen allein schon gesundheitliche Gründe. Die Promiskuität ist in Homosexuellenkreisen sehr verbreitet, mit gesundheitlich äusserst schädlichen Folgen für die Beteiligten. Wenn das Partnerschaftsgesetz nur den Zweck verfolgen würde, die Zügellosigkeit zu begrenzen und eine Art Verpflichtung zur gegenseitigen Hilfe zu institutionalisieren, wie Bondolfi meint, wäre gegen das Gesetz wohl weniger einzuwenden. Die gleiche Funktion hat nämlich auch das Eherecht. Ginge es nur um die Verpflichtung zur gegenseitigen Hilfe, müssten man auch andere Lebensgemeinschaften entsprechend regeln, etwa den berühmten Fall des Dorfpfarrers und seiner Haushälterin, oder die Klostergemeinschaften. Nun sind aber gerade letztere Beispiele keine Geschlechtsgemeinschaften, sodass sie auf keine dem Eherecht nachgebildete Institution angewiesen sind. Bondolfi selbst nennt zu Recht das Institut des Vertrages, mit dem Beistandspflichten geregelt werden können. Sinn und Zweck der Kanaliserung der Sexualität auf Ehe und Familie Der primäre Zweck einer heterosexuellen Ordnung ist nicht, sexuelle Zügellosigkeit zu verhindern. Hätte die Sexualität nicht den Zweck, Kinder hervorzubringen und wären gegen die sexuelle Freizügigkeit nicht anthropologische Bedenken anzubringen, brauchte es kein Eherecht in der heutigen Form. Die sexuellen Beziehungen wären frei wählbar. Die Kanalisierung der Sexualität ausschliesslich auf die Ehe, wie sie die katholische Kirche verlangt, gewinnt demgegenüber ihre Berechtigung aus dem Zweck der Ehe, nämlich dem lebenslangen Offensein für die Fortpflanzung und der darauf gegründeten Liebe zwischen den Eheleuten. Wenn in einer Gesellschaft die Kanalisierung der Sexualität auf die Ehe mit der entsprechenden Vorlage, dass sexuelle Lust nur gegen Kinder zu haben ist, nicht mehr akzeptiert wird, vergeht die Lust auf Kinderzeugen, und der Wert des Kindes nimmt ab. An diesem Punkt ist die Gesellschaft angelangt. Die Kinderzahl nimmt dramatisch ab, am dramatischsten in ehemals kommunistisch regierten Ländern wie Russland. Entgegen der Ansicht Bondolfis unterstützt und begünstigt der Staat mit dem Partnerschaftsgesetz die homosexuellen Beziehungen. Er geht von der Wirklichkeit aus und teilt den Homosexuellen Rechte zu im Erb- und Steuerrecht, wie Bondolfi selbst zugeben muss, und zwar im grossen Masse die genau gleichen, wie sie Eheleute geniessen. Der Staat anerkennt damit aber nicht bloss eine Wirklichkeit, wie Bondolfi in marxistischer Argumentationsweise meint, sondern stattet diese Wirklichkeit mit Rechten und Pflichten aus und gestaltet sie. Er sendet für das menschliche Verhalten vorbildgebende Signale für eine angeblich sinnvoll gelebte Sexualität aus, und er stellt dazu seinen gesamten Gesetzgebungs- und Rechtsprechungsapparat zur Verfügung. Allein dies wird den Staat Millionen Franken kosten. Wann kommt die Trendwende? Voraussetzung, dass es soweit kommen konnte, war ein seit vielen Jahren ablaufender Prozess des Abhandenkommens der Einsicht in Sinn und Zweck der Ehe und der menschlichen Sexualität. Der Verlust der Einsicht in das Wesen der Sexualität und in der Folge die Anerkennung der einverständlichen Scheidungen und deren zunehmende Zahl, die Einführung der straflosen Abtreibung, die Sexualisierung der Gesellschaft in Kultur und Wirtschaft, die Einführung von verschiedenen Familienformen und alle anderen Varianten der Abkoppelung des Lebens von der Sexualität, namentlich in der Biotechnologie, führten zum massiven Rückgang der Kinderzahlen. Was anders sollten denn die Gründe für diese Entwicklung sein? Die liberale Wirtschaft mit ihrem ausschliesslichen Gewinnstreben begünstigte diese Entwicklung und diente als materialistischer Lockvogel, dem das naturrechtlich begründete Familienleitbild aber zu wenig standhielt. Die staatliche Anerkennung der Homosexualität war in dieser gesamten Entwicklung nur ein Schritt nach vielen anderen, wird diese Entwicklung aber solange fortsetzen, bis sie auf massiven Widerstand trifft. Solche Widerstände sind absehbar. Denn wie bis anhin das Institut der Ehe ausgehöhlt wurde, so ist es auch denkbar, die das Institut der registrierten Partnerschaft ausgehöhlt und wieder abgeschafft wird, nebst allen andern antifamiliären Strukturen in der Gesellschaft. Die weitere gesellschaftliche Entwicklung wird dazu genügend Gelegenheiten bieten. Schon heute kann nämlich aus der bisherigen Entwicklung Bilanz gezogen werden, und diese sieht alles andere als positiv aus. Der Anstieg der Kosten im Sozialstaat verläuft parallel zum Verfall der Familienstrukturen und geht jährlich in die Milliarden Franken Saldoverlust. Der Staat muss in vielen Fällen die Ehescheidungskosten tragen, die damit verbundenen Unterhaltszahlungen, das Bildungsdefizit aus den defizitären Familienstrukturen, die Krankheiten, die damit verbunden sind, die Altersvorsorge, deren Finanzierung infolge mangelnden Nachwuchses nicht mehr sichergestellt werden kann, die Altersheime, weil die Familien nicht mehr für ihre Eltern sorgen, die Kosten der Mobilität, die erst infolge des Zerfalls der Familienstrukturen möglich wurde, die Kultur, die ihre familiäre Basis verloren hat und vieles andere mehr. Europa ist schwer krank Die moderne Familienideologie zerstört Leben Wirtschaft und Kultur, ist schlicht gemeinwohlunverträglich. Folge davon ist, dass wesentliche Teile der Gesellschaft psychisch krank sind. Eine Studie des European Brain Council (EBC), zusammengesetzt aus Neurologen und Hirnforscher aus sechs EU-Staaten und den USA, kommt zum Schluss, dass jeder dritte Europäer psychisch krank ist. Rund ein Drittel der EU-Bürger leiden permanent an Angstzuständen, Migränen, Depressionen und den Folgen von Hirnschlägen. 27 Prozent der Gesamtbevölkerung, das sind 127 Millionen Einwohner, weisen ernsthafte psychische und somatische Erkrankungen auf. Die daraus resultierenden Kosten werden mit jährlich 386 Milliarden Euro veranschlagt. Aus dieser Situation resultieren viele Selbstmorde und Selbstmordversuche. Gemäss einer Studie im Auftrag der schweizerischen Gesellschaft für die Europäische Menschenrechtskonvention 2003 mit dem Titel "Der Preis der Verzweiflung" belaufen sich die Kostenfolgen des Suizidgeschehens allein in der Schweiz auf jährlich 2,4 Milliarden Franken. Als Hauptgründe für die gesamteuropäische Situation gibt die EBC-Studie an: "zunehmend unerträglicher Stress am Arbeitsplatz und in der Familie". "Das menschliche Gehirn ist dem zunehmenden Stress der modernen Zivilisationsgesellschaft nicht gewachsen". Folge davon sind, Medikamenten- und Alkoholmissbrauch, bipolare Störungen, Schizophrenie und Depressionen, Angstzustände, Gehirntumore, Epilepsie, Migränen, Demenz. Sehr oft liegt der Grund in der Arbeits- und Perspektivlosigkeit, namentlich in den osteuropäischen Staaten und deren nicht erfüllten Hoffnungen nach den Umwälzungen. Nicht zu vergessen sind die wachsende Armut und die Tatsache, dass zunehmend mehr Menschen auf das staatlich finanzierte Existenzminimum fallen. Gemäss einer Internet-Umfrage des Stellenvermittlers Kelly Services vom 7. Juni 2005 sind 37 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer mit dem ethischen Verhalten ihrer Arbeitgeber nicht zufrieden. Die jährlichen Selbstmordversuche in der Schweiz werden vom Bundesrat auf 60'000 geschätzt. Globale Heilungsprozesse einleitenDie Argumentation zeigt: Die Missachtung des Rechts auf Leben des Individuums und der Familie führt unweigerlich zur Fehlkonstruktion und zum Kollaps von Staat und Wirtschaft. Es geht folglich darum, auf allen Ebenen postmoderne Heilungsprozesse einzuleiten. An vorderster Stelle steht die religiöse Erneuerung aus der christlichen Botschaft. Das ist eine globale Aufgabe. Die vermehrte Zuwendung der Menschen zum Religiösen ist ein Indiz dafür, dass dieser Heilungsprozess bereits begonnen hat. Hier tatkräftig die Optionen vorzustellen, ist Aufgabe der Kirche. Dass ein starker christlicher Glaube sehr viel beiträgt, überhaupt nicht krank zu werden, ist vielfach nachgewiesen. Parallel dazu muss die Zivilgesellschaft saniert werden. Dies ist Aufgabe der Politik und jedes Einzelnen. Im Vordergrund steht das moderne liberale Wirtschaftssystem, das auf eine soziale Marktwirtschaft umgebaut werden muss. Das moderne Wirtschaftssystem ist weitgehend gemeinwohlunverträglich. Das französische und niederländische Nein zur EU-Verfassung ist ein Aufschrei gegen die unmenschlichen Familien- und Wirtschaftsstrukturen. Der Aufschrei ist ernst zu nehmen. Zu fordern ist der Ersatz der Wirtschaftsfamilie durch eine Familienwirtschaft (vergleiche www.kvp.ch / Familie / Ora et labora in einer Familienwirtschaft), eine Familienarchitektur, eine Familienbildung, eine Familienmedizin, eine Familienkultur, letztlich der Abschied von der marxistischen Antifamilienpolitik. Mit einer christlichen Koalition Damit steht eine Generationenaufgabe bevor, die den globalen Einsatz und die Zusammenarbeit aller wahrhaft christlich orientierten Menschen verlangt. So wie bis anhin kann es nicht weiter gehen: Viele christlich orientierten Leute zerstreuen sich in Einzelanliegen: die einen bekämpfen die Abtreibung, die andern die Drogen, die dritten die Homosexualität, die vierten das ausufernde Zinswesen, die fünften die Auswüchse am Arbeits- und Kapitalmarkt, die sechsten machen Familienpolitik und so weiter. Alle diese Aktivitäten sind lobenswert, müssen jedoch, wenn sie erfolgreich sein wollen, auf einer Gesamtkonzeption der christlichen Gemeinschaft ausgeführt werden, in einer eigentlichen christlichen Koalition. Dies ist die strategische Schlussfolgerung aus den verlorenen Abstimmungen in der Schweiz zur Abtreibung, zur Biotechnologie, zum Partnerschaftsgesetz, zur neuen Verfassung, zu den Bilateralen Verträgen I mit der EU, und dies wird wiederum die Herausforderung sein für den Kampf gegen die Bilateralen II. Denn dieses Vertragswerk steht in engem Zusammenhang mit all dem, was vorstehend als nicht wünschenswert und für den postmodernen Heilungsprozess als hinderlich angesehen werden muss. Die bei KATH.NET veröffentlichten Kommentare spiegeln die Meinungen der jeweiligen Autoren wider. Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder. Ihnen hat der Artikel gefallen? 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