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Kuba: Katholiken fordern grundlegende Erneuerung des kommunistischen Staates

4. Februar 2021 in Weltkirche, 6 Lesermeinungen
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Über 700 Unterzeichner für kritischen Aufruf


Wien-München (kath.net/KIN)

In einem Aufruf haben hunderte kubanische Geistliche und Gläubige das kommunistische Staats- und Gesellschaftssystem ihres Landes scharf kritisiert und zu einer grundlegenden Erneuerung aufgerufen. In dem Appell vom 24. Januar, der dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ vorliegt, zeichnen die Verfasser ein düsteres Bild der Lage auf Kuba: „Wir erleben den Kollaps des wirtschaftlichen, politischen und sozialen Modells“, so die Verfasser. Die autoritäre Herrschaft müsse überwunden werden.

 

„Kuba braucht politische Veränderungen“, fordert der Appell. Das seit der kommunistischen Revolution in den 1950er-Jahren bestehende System sei nicht mehr reformierbar. In Anspielung auf die atheistische Staatsideologie schreiben die Verfasser: „Dieses Volk hat vor vielen Jahren Gott den Rücken zugekehrt. Wenn ein Volk aber das tut, kann es nicht vorwärtsgehen.“

 

„Menschen leiden unter ,Jeder für sich’-Atmosphäre“


 

Vor allem beklagt der Aufruf die schwierige wirtschaftliche Lage des Landes. Trotz Arbeit hätten die „Menschen nicht die Möglichkeit, das zu kaufen, was sie für ein würdevolles Leben brauchen. Sie leben unter der ständigen Bedrohung von Mangel und unerreichbar hohen Preisen.“ Die Not mache es vielen Bürgern „schier unmöglich, ohne illegale Aktivitäten zu überleben“, beklagen die Autoren: Diebstahl, Bestechung, Erpressung und Schwarzmarkt seien an der Tagesordnung. „Die ,Jeder für sich’-Atmosphäre, in der alles erlaubt ist, zeigt eine Korruption, die beinahe alle Gesellschaftsschichten durchdringt“, so der Text weiter.

 

Viele Kubaner sind aufgrund der wirtschaftlichen Misere gezwungen, ihr Geld im Ausland zu verdienen. Die Arbeitsmigration reiße die Familien auseinander, so der Aufruf. „Oft gibt es keinen anderen Weg, die Lebensqualität zu verbessern, als Familien zu trennen.“ Der tägliche Überlebenskampf führe auch zum Verlust der moralischen Orientierung: „Nicht selten wird die Ankündigung eines Babys, die Grund zur Freude und Hoffnung sein sollte, zur Ursache für Unsicherheit und Sorgen und endet in einer Abtreibung“, so das Papier.

 

Hinzu komme das Gefühl einer flächendeckenden Überwachung. Die „exzessive Kontrolle der Organe der Staatssicherheit, die sogar das Privatleben betrifft“ versetze Menschen in Angst, obwohl sie völlig unschuldig seien.

 

„Wir sind ein schlafender Riese, der Kuba verändern kann“

 

Um die Krise auf Kuba zu überwinden, schlagen die Verfasser mehrere Maßnahmen vor. So müsse die juristische Rahmenordnung verbessert und Rechtssicherheit geschaffen werden. „Die Tatsache, dass es keine (…) unabhängigen Anwaltskanzleien gibt, sorgt dafür, dass der Teil der Gesellschaft straffrei ausgeht, der mit der Regierung verbunden ist, während jede (…) von der politischen Linie abweichende Initiative gefährdet wird“, so die Verfasser.

 

Außerdem brauche es einen gesellschaftlichen Dialog, in den auch die Exil-Kubaner einbezogen werden müssten, die vor der kommunistischen Revolution ins Ausland geflohen sind. „Wir brauchen die Anerkennung der vollen Staatsbürgerschaft für die im Ausland lebenden Kubaner“, fordert der Text.

 

Vor allem aber gehe es darum, sich für die Wahrheit zu entscheiden: „In der Wahrheit zu leben, hat manchmal einen hohen Preis, macht uns aber innerlich frei trotz aller äußeren Zwänge. In der Lüge zu leben, heißt, in Ketten zu leben. (…) Wir sind ein schlafender Riese, der Kuba verändern kann.“

 

Zum 01. Februar hatten sich bereits über 725 Personen öffentlich dem Appell angeschlossen, darunter zahlreiche Geistliche.

 

Foto: Ein Priester in Santiago de Cuba feiert die heilige Messe unter freiem Himmel. © Kirche in Not


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Lesermeinungen

 Winrod 5. Februar 2021 
 

@Chris 2

Ja, die Schönrederei ist das Problem.


1
 
 Stefan Fleischer 5. Februar 2021 

Aufgefallen in diesem Beitrag

ist speziell der Satz:
„Dieses Volk hat vor vielen Jahren Gott den Rücken zugekehrt. Wenn ein Volk aber das tut, kann es nicht vorwärtsgehen.“
Er erinnert an verschiedene Stellen des AT, wo dieser Gedanke ebenfalls aufgegriffen wird. Er erinnert auch an die Aussage unseres Heiligen Vaters: «Wenn wir ohne das Kreuz gehen, wenn wir ohne das Kreuz aufbauen und Christus ohne Kreuz bekennen, sind wir nicht Jünger des Herrn: Wir sind weltlich, wir sind Bischöfe, Priester, Kardinäle, Päpste, aber nicht Jünger des Herrn.» Er ist m.E. für alle Zeiten und Völker und nicht zuletzt auch für unsere Kirche gültig. Seine Richtigkeit erleben wir heute nicht nur in Kuba, sondern bis hinein in unsere Kirche besonders in unserem Sprachraum.


2
 
 Eselchen 5. Februar 2021 
 

Einen Moment lang war ich versucht

etwas sarkastisches zum Zustand unserer Kirche zu schreiben, die sich mit dem Bösen dermaßen kuschelt, dass einem Bange wird. Ich habe mich aber dazu entschlossen ab jetzt nicht mehr zu klagen und ernsthaft zu bleiben, das Gebet zu pflegen und nach vorne zu blicken. Kindische Rechthaberei und Abstreiten von Verantwortung hatten wir in den letzten Tagen und Stunden schon genug. Man kann den Gläubigen und Hirten in Kuba nur gratulieren, dass sie den Mut finden, sich gegen das Unglück zu stemmen und das Evangelium zur Grundlage Ihrer Entscheidungen zu machen. Weiter so, ihr seid uns zum Vorbild geworden.


2
 
 Chris2 4. Februar 2021 
 

Sozialistische Staaten reloaded

@Winrod @Fink Das wird man in Deutschland auch noch merken, wenn die neue Planwirtschaft unter den Vierjahresplänen der Genossen von CDU, CSU und SPD (nach den Plänen von "Grünen" und SED) in die Knie geht, die Sozialsysteme kollabieren, der Strom auch schon mal eine Woche Blackout nimmt und in Stuttgart oder Frankfurt nicht mehr nur 500-800 "Männer" die Innenstadt verwpsten oder eine Polizeistation angreifen, sondern 8000 marodierend durch die Stadt ziehen, wie die mit ihren Kalaschnikows ballernden Tschetschenen in Dijon. Doch auch dann noch werden "Experten" im TV alles schönreden, der Wähler wird sich wie immer auch daran gewöhnen ("Des hod mer jetz a so") und das Parlament wird sich noch stärker in Sachen Tschändagäpp, "positiver" Rassismus, "positive" Diskriminierung, "Kampf gegen Rächz" und anderen lähmenden Ideologien engagieren. The show must go on...


2
 
 Winrod 4. Februar 2021 
 

Wieder ein eklatantes Beispiel dafür,

wie der Sozialismus versagt und genau das nicht zu leisten imstande ist , was er zu leisten vorgibt: eine anständige Versorgung der Bevölkerung.


3
 
 Fink 4. Februar 2021 
 

So mancher Christ hierzulande schwärmt weiter vom Sozialismus

Doch Sozialismus ist und bleibt Murks. Planwirtschaft und Verstaatlichung, das funktioniert nicht. Besonders auffallend ist das für mich im Bereich Landwirtschaft: Eigentlich fruchtbare Länder wie Kuba oder Venezuela müssen Grundnahrungsmittel importieren ! Ohne Privateigentum (nein, kein Großgrundbesitz!), ohne Eigeninitiative, ohne Eigenverantwortung geht es nicht. Und ohne Familienbetriebe (Stichwort Ehe und Familie) geht es nicht.


3
 

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