Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst an Ministranten: Denkt über Priesterberuf nach
  2. Offensichtlich geht es heute auch ohne Religion
  3. Lebensschutz ist und bleibt ein Kernthema für Christen
  4. Ist der Begriff „Neger“ mit dem des „parasitären Zellhaufens“ verfassungsrechtlich vergleichbar?
  5. Papst Leo an Politiker: Man kann nicht katholisch sein und gleichzeitig für Abtreibung sein
  6. USA werden im Jahr 2100 ein katholisches Land sein
  7. Großbritannien: Junge Menschen kehren in die Kirchen zurück
  8. Papst Leo XIV. betet für die Opfer des Attentats auf eine katholische US-Schule
  9. Dokumentationsstelle: Islamistischer Einfluss in Österreich nimmt zu
  10. Den tradierten Glauben demütig anbieten
  11. Sozialethiker Rhonheimer: Jesus war kein Kapitalismuskritiker
  12. Weißes Haus: FBI untersucht auf „Inlandsterrorismus und Hasskriminalität gegen Katholiken“
  13. "Ohne ihr heldenhaftes Handeln hätte es deutlich schlimmer kommen können"
  14. Australien wirf Iran Steuerung von antisemitischen Terroranschlägen vor
  15. Wir sind hier, um der Welt zu erklären, dass auch Wladimir Putin für seine Verbrechen bezahlen muss"

Nicaragua: Paramiltärs attackieren Kardinal, Bischof und Priester

10. Juli 2018 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bischofskonferenz verurteilt in Erklärung "Aggressionen" gegen Bischöfe und Priester "aufs Schärfste"


Managua (kath.net/KAP) In der Erzdiözese Managua haben zu Wochenbeginn Paramilitärs und Anhänger der Regierung Daniel Ortegas sowohl Bischöfe als auch Priester während einer Visitation im Bezirk Carazo, südlich der Hauptstadt des Landes, angegriffen. "Die feige Tat, bei der regierungsnahe Personen und Paramilitärs Bischöfe, den Nuntius und Priester angegriffen haben, ist zu verurteilen", heißt es in einer Mitteilung der Erzdiözese Managua von Montag (Ortszeit). Der Angriff fand in der Basilika San Sebastian in der Stadt Diriamba statt. Zu den Betroffenen zählen der Erzbischof von Managua, Kardinal Leopoldo Jose Brenes, der Weihbischof von Managua, Silvio Jose Baez, und Nuntius Erzbischof Waldemar Somertag, so die Agentur "ACI Prensa".

In den Bildern, die auf Nachrichtenportalen und via Social Media verbreitet wurden, sind Schläge gegen Mitglieder des Klerus und die ihnen zugefügten Verletzungen zu sehen. Die Bischöfe waren in den Süden Nicaraguas gereist, nachdem am vergangenen Sonntag mindestens 14 Personen beim Eingreifen von Polizei, Bereitschaftseinheiten und Paramilitär gegen Demonstranten getötet worden waren. Die Opfer waren Bewohner der Städte Matagalpa, Jinotepe, Diriamba und Leon, in denen die Zivilbevölkerung zum wiederholten Male angegriffen wurde.


Die Nicaraguanische Bischofskonferenz (CEN) reagierte am 9. Juli mit einer Erklärung. Die "Aggressionen" gegen Bischöfe und Priester wurden darin "aufs Schärfste" verurteilt. Kardinal Brenes erklärte seinerseits, "brutale Kräfte" hätten gegen seine Priester gewütet. "Wir sind in die Pfarren gegangen, um unsere Mitarbeiter zu trösten, sie im Leid zu begleiten und wurden mit Aggression empfangen". "Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", sagte er hinsichtlich der Schlägertrupps.

Weihbischof Baez schrieb auf seinem Twitter-Account, dass er "verletzt" und "in den Magen geschlagen" wurde. "Sie entrissen mir die bischöflichen Insignien und ich wurde verbal angegriffen. Gott sei Dank geht es mir gut. Die Basilika wurde geräumt und diejenigen, die sich dort befanden, befreit" berichtete er.

Im Internet tauchten am Montag ebenfalls Bilder von einer Gruppe regierungsnaher Schlägerbanden auf, die eine Pfarre stürmten und die Kirche verwüsteten. "Kirche - Terroristen", riefen einige der Angreifer. Der regierungsnahe Sender Viva Nicaragua berichtete, Grund für den Angriff sei gewesen, dass die Kirche Medikamente aus staatlichen Stellen gestohlen habe - was schwer belegbar sein dürfte.

Die Situation in Nicaragua verschlechtert sich von Tag zu Tag. Der Konflikt hatte im April mit Protesten gegen die Reform der Pensions- und Sozialversicherungsgesetze begonnen, die die Regierung durchsetzen wollte. Obwohl Präsident Ortega die Reform widerrief, gingen die Proteste weiter. Sie forderten mehr als 320 Tote und zahlreiche Verletzte, die von Repressalien durch bewaffnete und mit der Regierung verbündete Truppen verursacht wurden.

Präsident Ortega macht die Protestbewegung für die Gewalt verantwortlich und lehnt einen Rücktritt ab. Die interamerikanische Menschenrechtskommission erhob zuletzt schwere Vorwürfe gegen die Regierung und warf Ortega den gezielten Einsatz des Machtapparats zur Unterdrückung der Proteste vor.

Die katholische Kirche versuchte im Rahmen eines "Nationalen Dialogs" zwischen den beiden Lagern zu vermitteln. Der Dialog wurde allerdings mehrmals unterbrochen. Kirchenvertreter hatten Demonstranten in den Gotteshäusern Rückzugsräume geboten - und erhielten daraufhin Morddrohungen. Ein Vorschlag der Bischöfe, die innenpolitische Krise mit vorgezogenen Neuwahlen zu lösen, lehnt Ortega bislang ab.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Nicaragua

  1. Nicaragua: Priester müssen ihre Predigten von der Polizei kontrollieren lassen
  2. Nicaragua: Rektor des Priesterseminars in Haft
  3. Nicaragua: Ortegas Regime schließt Radio Maria
  4. Nicaraguas Diktator Ortega verbietet öffentliche Kreuzwegprozessionen
  5. Nicaragua: Regierungskritischer Bischof von Polizei festgenommen
  6. Brandanschlag in Kathedrale: Vatikan fordert von Nicaragua Klärung
  7. Nicaragua: „Kirche in Not“ verurteilt Brandanschlag auf Kathedrale
  8. Managua: Mütter politischer Gefangener aus Kathedrale evakuiert
  9. Nicaragua: Eine Kirche an der Seite des Volkes
  10. Papst schreibt an Nicaraguas Präsident Ortega






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Bitte helfen SIE uns jetzt JETZT!
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Papst Leo an Politiker: Man kann nicht katholisch sein und gleichzeitig für Abtreibung sein
  4. Großbritannien: Junge Menschen kehren in die Kirchen zurück
  5. Papst Leo XIV. betet für die Opfer des Attentats auf eine katholische US-Schule
  6. USA: Dominican Sisters of St. Cecilia heißen dieses Jahr 21 Postulantinnen willkommen
  7. Papst an Ministranten: Denkt über Priesterberuf nach
  8. Ist der Begriff „Neger“ mit dem des „parasitären Zellhaufens“ verfassungsrechtlich vergleichbar?
  9. Lebensschutz ist und bleibt ein Kernthema für Christen
  10. Wie zwei Konvertiten spannend den Glauben vermitteln
  11. US-Erzdiözese Denver: Pfarreien nominieren 900 junge Männer für das Priestertum
  12. Offensichtlich geht es heute auch ohne Religion
  13. Polen: Tschenstochau feiert "Schwarze Madonna" mit Friedensappell
  14. Ökumenische Begegnungen zwischen Rom und Konstantinopel
  15. 'Alles, was künftig geschehen soll, ist für Gott bereits geschehen'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz