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Fakenews über einen christlichen Gottesdienst in Dresdner Kirche

13. April 2018 in Deutschland, 8 Lesermeinungen
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Nur so wenig ist nötig, um Hasspostings im Internet nach sich zu ziehen: Orientalische Gesänge in einer Kirche, farbige Menschen in fremdartigen Gewändern, Frauen mit verhüllten Haaren. Von Petra Lorleberg


Dresden (kath.net/pl) Die Gesänge klangen orientalisch, die Menschen waren farbig und trugen fremdartige Gewänder, die Frauen hatten ihre Haare verhüllt, im Eingangsbereich standen einige ausgezogene Schuhe, die Menschen wollten sich nicht filmen lassen – also mussten dies Muslime sein. So unglaublich platt kam die Logik daher, die im Ostergottesdienst eritreischer Christen eine muslimische Gebetsveranstaltung in einer Dresdner Kirche erkennen wollte. Ein entsprechendes Video war schnell via Smartphone erstellt und mit unguten politischen Absichten vielfach in den sozialen Netzwerken geteilt worden. Beispielsweise fand sich auf einer Facebookseite unter dem Namen des ehemaligen Bautzner NPD-Kreischefs Marco Wruck ein Mitschnitt des Gottesdienstes, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, versehen mit dem Kommentar: „Unglaublich! Islamische Gebete in der Lutherkirche Dresden“. Youtube hat das Video zu Recht inzwischen entfernt, weil es sich um Hassrede handelt. Auf Facebook kursiert es allerdings derzeit noch weiter.


Eckehard Möller, Pfarrer der Dresdner Martin Luther Gemeinde, äußerte sich gegenüber dem Kölner „Domradio“ „total perplex“ über den Vorgang. Zwar konnte er noch nachvollziehen, dass man das verwechseln könne, „wenn man das nicht kennt, wie ein eritreischer Gottesdienst abläuft – die Sprache ist fremd, die Kultur ist fremd, die Gesänge sind fremd“. Doch wies er darauf hin, dass er in diesem Fall „entweder Dummheit oder auch ein bisschen kriminelle Energie dahinter“ vermute. Denn „im Eingang der Kirche steht ein großes Schild, wo draufsteht: ,Zur Zeit feiern eritreisch-orthodoxe Christen in unserer Kirche Gottesdienst. Sie sind herzlich dazu eingeladen.'“ Das habe doch jeder lesen können.

Gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ erläuterte Möller, dass die aus Eritrea geflüchteten Christen schon seit dem vergangenen Jahr Gastrecht in seiner Gemeinde genießen und die eritreische Gemeinde wöchentlich zu Gottesdiensten einlade.

Die Martin Luther Kirche in Dresden wurde zur Gründerzeit gebaut und hat trotz der starken Zerstörung von Dresden den II. Weltkrieg weitgehend unbeschädigt überstanden. Heute wird die Kirche neben ihrer Funktion als Gemeindekirche u.a. auch gern zur Aufführung hochwertiger Musik genutzt, der Dresdner Bachchor hat in der Martin Luther Gemeinde seine kirchliche Heimat.

Eritreische Christen gehören meist der Eritreisch-Orthodoxen Kirche an, die sich im Kontakt mit der koptischen Kirche entwickelt hatte. Es handelt sich somit um eine Untergemeinschaft eines ausgesprochen alten Zweiges der Christenheit. Diese Christen feiern ihr Osterfest etwas später als die evangelischen und katholischen Christen.

Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen hat juristische Konsequenzen geprüft, werde aber zunächst keine rechtlichen Schritte einleiten, berichtete „evangelisch.de“, das Internetportal der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Foto oben: Symbolbild


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Lesermeinungen

 Zwiefalten 18. April 2018 
 

@Herbstlicht

"Es sind jene, die das Video gedreht hatten und und bewusst rein manipulativ vorgegangen sind, die zu kritisieren sind.
Erstere sind einer bewussten Täuschung aufgesessen. Dies kann man ihnen aber kaum zum Vorwurf machen, denn kaum jemand wird eritreisch-orthodoxe Gottesdienste kennen."
Doch: wie mein Ausbilder sagte: "Wer Augen hat ist klar im Vorteil: er kann lesen."


0
 
 Hadrianus Antonius 16. April 2018 
 

Verdümmung und Verblödung

Diese Ereignis in Dresden und seine mediale Resonanz weisen auf etwas sehr wichtiges hin:
in den letzten Jahrzehnten haben die Bischöfe und ihre Vikariate (und nehmen wir ökumenisch die Generlsuperintendenten, DekanInnen, PropstInnen usw dazu) doch total verzagt bei der Verkündigung und der Erziehung und Bildung der Gläubigen;
und dies, obwohl in den letzten 30 Jahren eine kontinuierliche Zustrom von orientalischen Christen zu uns stattgefunden hat, die Christen dort erbarmungslos verfolgt wurden und werden und im Augenblick überhaupt keine Besserung in Sicht ist.
Die große philologische Studientradition für die koptische, syroaramäische, armenische und christarabische Literatur in Westeuropa wurde erwürgt.
Bei diesen Unkenntnissen wundert die Reaktion in Dresden nicht.
Die Öffentlichkeitsarbeit v. Pfr. Möller scheint mir übrigens verbesserungswürdig.


3
 
 Hadrianus Antonius 16. April 2018 
 

Fakenews und Nicht-Fakenews (1)

@Frau Petra Lorleberg:
in einer Innengemeinde von Brüssel (Koekelberg, unmittelbar an St.-Jean-Moelnbeek grenzend) wurde in der 2. Adventswoche in der (weitgehend stillgelegte) Eglise St.Annec eine "katholische" Zeremonie/"Feier" gehalten mit "orientalischen Gesängen" (de facto gesungene Passagen aus dem Koran auf Hocharabisch), mit nicht unwesentlich verhüllten Männern, einem großen und lautem Imam am Ambo und einigen älteren und ängstlich ineingeduckten in weißen Alben gekleideten "Priestern" vorne auf Tabouretten sitzend (die "moderne" hat keinen "Chorraum" oder Apsis).
So "fake" war die Meldung aus Dresden dann doch nicht:
unrichtig was betrifft Zeit und Raum, aber stattgefunden hat sie natürlich, sei es in Brüssel und wohl im Erzbistum v. Kard. DeKesel.
Das Aufruhr in Dresden zeigt wenigstens, daß dort noch gesundes religiöses Empfinden vorhanden ist- das ist anderswo schon total verschwunden :-(


3
 
 Ulrich Wichmann 13. April 2018 
 

@Schlegel

Sehr schönes Erlebnis Herr Monsignore.
Vor Jahren erlebte ich einen koptischen Gottesdienst von Baba Shenuda in der Bonner Münsterkirche zu Ehren der Märtyrer der thebäischen Legion,namens Cassius und Florentinus.Der Gesang der Eremitenmönche auf Arabisch war sehr eindrücklich.Selten hatte ich ein so intensives Erleben im Gottesdienst.In der Grabeskirche in Jerusalem hatte ich auch Gelegenheit Gottesdienste anderer orthodoxer Denominationen zu erleben.Sehr eindrücklich!


2
 
 mirjamvonabelin 13. April 2018 
 

@Herbstlicht

Manipulation allüberall!

Ich denke, so ist es wie sie geschrieben haben.
Wenn Christen untereinander streiten, braucht man sie nicht mehr zu bekämpfen, man "amüsiert" sich nur wie "blöd" sie sind.


3
 
 Adamo 13. April 2018 
 

Es gibt immer wieder Menschen die nicht lesen können,

wenn ein großes Schild aufgestellt ist, das darauf hinweist, dass es sich um einen Gottesdienst orthodoxer Christen handelt.
Oder wie gehabt, dieser Gottesdienst wurde bewußt als Fakenews im Netz verbreitet.


8
 
 SCHLEGL 13. April 2018 
 

Auch schon erlebt

Vor vielen Jahren kam ich von einem Krankenbesuch zurück und durchquerte den Stephansdom.(Im Talar). Da wurde ich von aufgeregten Besuchern angehalten, die mich empört darauf hingewiesen, dass jetzt schon die Moslems im Stephansdom beten. Tatsächlich hörte ich orientalische Gesänge und sagte den Leuten: "Kommen Sie, schauen wir uns das an." Am so genannten Maria Pocz Altar stand ein Zelebrant und ich verstand sofort das Wort "barech" = er segnete, womit die Konsekration im westsyrischen Ritus eingeleitet wird. Ich forderte die Leute auf sich niederzuknien, denn nun würden sie die heilige Wandlung hören in der Muttersprache Jesu auf Aramäisch. Es handelte sich um einen syrisch katholischen Bischof, der mit einer Gruppe im Dom das heilige Opfer (Qurbono) zelebriert hat. Die Leute waren sehr ergriffen und ich habe sie ermahnt, nicht so vorschnell zu erteilen.Msgr. Franz Schlegl


17
 
 Herbstlicht 13. April 2018 
 

Manipulation allüberall!

Ich denke, hier muss unterschieden werden zwischen solchen, die annahmen, dass es sich bei den Kirchenbesuchern um Muslime handelte und jenen, die genau wussten, dass eben dies nicht der Fall war.
Wenn man bedenkt, wie sehr den Anliegen von Muslimen inzwischen Rechnung getragen wird, ist es nicht verwunderlich, dass dem Inhalt des Videos zunächst geglaubt wurde.
ch.
Es sind jene, die das Video gedreht hatten und und bewusst rein manipulativ vorgegangen sind, die zu kritisieren sind.
Erstere sind einer bewussten Täuschung aufgesessen. Dies kann man ihnen aber kaum zum Vorwurf machen, denn kaum jemand wird eritreisch-orthodoxe Gottesdienste kennen.


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