Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  3. Maria - Causa Salutis
  4. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  5. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  9. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  10. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  11. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  12. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  13. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  14. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  15. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“

Marx: Kirche muss für die Freiheit aller Menschen einstehen

9. Februar 2018 in Deutschland, 33 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal sprach über die Sendung der Kirche in der offenen Gesellschaft


München/Dachau (kath.net/pem) Der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx hat dazu aufgerufen, dass die Kirche nicht nur an sich selbst denken dürfe, sondern an die Gesellschaft denken müsse, in der sie wirke. In einer offenen Gesellschaft sei die Kirche eine wichtige Partnerin von Staat und Gesellschaft, sagte der Erzbischof von München und Freising in einem Vortrag am Dienstagabend, 6. Februar, im Ludwig-Thoma-Haus in Dachau. Er sprach vor gut 200 Gästen des katholischen Erwachsenenbildungswerks Dachauer Forum über „Die Sendung der Kirche in einer offenen Gesellschaft“. „Als Kirche sind wir gefordert, für die Freiheit aller Menschen einzutreten“, so Marx. „Ich hoffe, dass wir nicht um Demokratie und Freiheit kämpfen müssen – bin mir aber nicht sicher. So ausgemacht ist das nicht. Aber dann möchte ich doch, dass die Kirche auf der richtigen Seite steht und für die Freiheit auch derer kämpft, die nicht unsere Position haben.“

Marx resümierte, dass sich die Rolle der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten massiv gewandelt habe. Die Kirche müsse sich, von einer großen Tradition kommend, neu aufstellen. Es sei nicht immer einfach, „diese Gemeinschaft des Volkes Gottes mit Zuversicht und Hoffnung zusammenzuhalten und zu helfen, jetzt Kirche zu sein – hoffend, nicht wehleidig, nicht zurückschauend“. Marx fragte: „Wie kann die Kirche sich in dieser offenen, vielfältigen, demokratischen und freien Gesellschaft – die wir wünschen! – bewegen?“ Keine angemessene Antwort sei: „Früher war alles besser“, betonte er. „Wir müssen die jetzige Zeit annehmen, sie gestalten, versuchen sie zu verstehen – was nur bruchstückhaft möglich sein wird. Wir haben einen Auftrag und dürfen uns nicht aus dem Staub machen, dafür ist das Evangelium zu wichtig“, so der Erzbischof von München und Freising.


Die Kirche habe gelernt, dass eine Auseinandersetzung mit dieser modernen Welt fordert, sich der Vernunft zu stellen. „Wir wollen nicht eine Religion sein, die nur Behauptungen aufstellt, wir wollen Begründungen liefern“, so Marx. „Wir wollen uns auseinandersetzen mit denen, die andere Meinungen haben.“ Die Geschichte der Aufklärung hin zu einer offenen Gesellschaft sei eine Geschichte der Vernunft bis dahin, den anderen zu ertragen, auch wenn man seine Überzeugung nicht teile. Dies sei konzeptionell im Christentum möglich, denn es entspräche dem christlichen Menschenbild. „Der Mensch ist Gottes Ebenbild und das nicht weil er zwei Beine hat und eine Nase, sondern weil er Vernunft und Freiheit hat und dazu berufen ist, das auch in Anspruch zu nehmen“, so Kardinal Marx. „Die Freiheit ist ein Fortschritt, kein Rückschritt. Die Freiheitsgeschichte ist eine positive Geschichte. Dann gibt es die, die sagen: Aber, Herr Kardinal, die Freiheit wird missbraucht! – Ja, das ist so. Aber wollen wir deshalb auf den Anspruch der Freiheit verzichten? Was für ein Menschenbild hätten wir dann?“ Wenn man die Freiheit aufgebe, könne man das gesamte Konzept der Demokratie und der offenen Gesellschaft ad acta legen.

Die moderne Gesellschaft, die nicht von sich aus eine gemeinsame Grundlage habe, sondern diese immer wieder im Diskurs versuchen müsse herzustellen, sei auch angewiesen auf Gruppen, die zusammenführten und an die Menschenwürde erinnerten. Eine Aufgabe der Kirche sei es, auch diese Rolle zu übernehmen. So sei etwa die Einheit des Menschengeschlechts – wider jeden Nationalismus –eine Botschaft des katholischen Glaubens. Die Kirche solle in der Vielfalt ein Netzwerk der Hoffnung und des Zusammenhalts sein. „Es geht um die Zukunft dieser Gesellschaft. Ob es möglich ist, mit Verschiedenheiten zu leben, mit Unterschieden, mit Gläubigen und Ungläubigen. Wenn das nicht möglich ist, wird es eine gefährliche Zeit werden“, mahnte Marx. „Ich glaube daran, dass Menschen in der Lage sind, mit der Kraft der Vernunft und der Liebe gemeinsam zu leben. Niemand muss seinen Glauben relativieren – aber im Rahmen des Miteinanders und des Respekts mit anderen leben.“

Foto Kardinal Marx (c) Erzbistum München und Freising


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Marx

  1. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  2. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  3. US-Bischof Strickland: "Marx hat den katholischen Glauben verlassen. Er sollte zurücktreten"!
  4. Kardinal Marx und die Anbiederung an die Münchner Gay-Community
  5. Der Angriff von Marx auf die Lebensform von Jesu
  6. 'Bruder Marx', bleib in München!
  7. Rundumschlag statt geistige Auseinandersetzung
  8. Marx-Kurs in München: Erstmals mehr als 10.000 Kirchenaustritte in 1 Jahr
  9. Marx-Bätzing-Kurs: Neuer Rekord an Kirchenaustritten in Deutschland!
  10. DBK: Marx steht für Wahl des Vorsitzenden nicht mehr zur Verfügung!






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  4. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  5. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  6. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  9. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  10. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  11. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  12. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  13. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  14. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  15. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz