Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Statt Jesuskind in der Krippe ein schleimiges Alien-Monster in der ARD!
  2. Die Skandalchristmette im SWR verstört und verärgert
  3. THESE: 'Viele Priester ignorieren das Übernatürliche in der Lehre!'
  4. Kardinal Nemet: Papst Leo ist der Löwe, der die Wölfe jagen wird
  5. USA bombardieren Islamisten nach Massaker an Christen in Nigeria
  6. Stille Nacht, Heilige Nacht
  7. Vorbehaltlos Ja zum Leben!
  8. ‚Urbi et Orbi‘ 2025: Weihnachten - Geburt des Friedens
  9. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  10. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  11. Psychologe verteidigt Therapie bei ungewollter gleichgeschlechtlicher Neigung
  12. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  13. ‚Jede Frau ist stark genug‘, um sich nach einer Vergewaltigung für ihr Baby zu entscheiden
  14. Neuer Papst feiert wieder öffentliche Messe am Christtag
  15. Meloni besuchte neues Museum zu Ehren von Johannes Paul II. in Rom

Moraltheologe: Verhütungsmittel unter Umständen sogar geboten

22. Jänner 2018 in Weltkirche, 30 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Im Sinne von ‚Amoris laetitia’ seien die konkreten Umstände zu berücksichtigen. Falls die natürliche Empfängnisregelung nicht möglich sei, könne die Anwendung von Verhütungsmitteln die verantwortliche Entscheidung sein.


Rom (kath.net/LSN/jg)
Ein Ehepaar kann aus verantworteter Elternschaft verpflichtet sein, künstliche Verhütungsmittel zu verwenden. Das sagte der italienische Moraltheologe Maurizio Chiodi bei einem Vortrag an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.

Chiodi lehrt Moraltheologie an der katholischen Fakultät der Universität Mailand. Im Juni 2017 wurde er an die Päpstliche Akademie für das Leben berufen. kath.net hat hier berichtet: Weitere fragwürdige Berufungen an Päpstliche Akademie für das Leben

Unter wörtlicher Bezugnahme auf das achte Kapitel des nachsynodalen Schreibens „Amoris laetitia“ vertrat er die Ansicht, es gebe Umstände, unter denen die Verwendung von Verhütungsmitteln geboten sei, wenn man verantwortlich handeln wolle. Falls „natürliche Methoden unmöglich oder unbrauchbar sind, müssen andere Wege gefunden werden“, um der Verantwortung gerecht zu werden.


Unter diesen Umständen könne die Anwendung einer künstlichen Methode der Geburtenregelung ein Ausdruck verantwortungsbewussten Handelns sein, nicht um „das Geschenk eines Kindes abzulehnen“, sondern weil das Ehepaar und die Familie zu „anderen Formen des Aufnehmens und der Gastlichkeit“ gerufen seien.

In seinem Vortrag „Humanae vitae (1968), gelesen im Licht von Amoris laetitia (2016)“ ging Chiodi auf grundlegende Fragen des Verhältnisses von Norm und Gewissen ein. Durch das Ostergeheimnis habe Jesus die Möglichkeit eröffnet, verantwortlich zu handeln. Darunter sei ein Handeln zu verstehen, das auf die Gnade antwortet, während man die Mühen der Geschichte und des Übels durchlaufe. In dieser Perspektive seien moralische Normen „nicht auf rationale Objektivität reduzierbar“. Sie gehörten „zum menschlichen Leben, verstanden als Geschichte der Erlösung und der Gnade. Die Normen bewahren das Gute und zeigen den Weg zum Guten. Aber sie sind geschichtlich“, sagte Chiodi wörtlich.

Gegen Ende seines Vortrages kam er auf „Humanae vitae“ zu sprechen. Er wolle die Anthropologie der Ehe neu durchdenken, sagte er. Die „Weisheit von Humanae vitae“ bestehe darin, die Verbindung zwischen der ehelichen Gemeinschaft und der Weitergabe des Lebens klar dargestellt zu haben. Die vorangegangenen Überlegungen seines Vortrages würden die Bedeutung der moralischen Norm von „Humanae vitae“ in neuem Licht erscheinen lassen. Sie würden es erlauben, nicht die objektive Wahrheit der Norm in den Mittelpunkt zu stellen, die dem Verstand gegenüber stehe, sagte Chiodi.

Anschließend entwickelte er seine „Anthropologie der Ehe“ anhand von vier Beziehungen: Sexualität und Verschiedenheit der Geschlechter, Sexualität und der eheliche Bund, eheliche Gemeinschaft und Fortpflanzung sowie verantwortliche Elternschaft. Diese vier Aspekte seien im Sinne von „Amoris laetitia“ als „Verheißungen des Guten“ zu verstehen, bei denen die Möglichkeit des Versagens bestehe. Daher sei auch hier nach dem Guten zu suchen, „das möglich ist“ und angesichts der verwirrenden und dramatischen Umstände des Lebens eine „absolute Gegensätzlichkeit von Gut und Böse, von weiß und schwarz“ zu vermeiden.

Zum Schluss seiner Ausführungen ging er auf die Frage der künstlichen Verhütungsmittel ein. Pius XII. und Paul VI. hätten Gründe angeführt, aus denen der Verzicht auf den Empfang eines weiteren Kindes zulässig sei. Künstliche Verhütungsmittel könnten nicht a priori ausgeschlossen werden. Über ihre Anwendung müsse anhand der Umstände entschieden werden. Wenn nun natürliche Methoden der Empfängnisverhütung nicht möglich seien, könne es unter bestimmten Voraussetzungen sogar geboten sein, künstliche Methoden anzuwenden, um der verantworteten Elternschaft zu entsprechen, sagte Chiodi.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Theologie

  1. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  2. Zahl der Theologiestudenten in Passau in drei Jahren versiebenfacht - Von 21 auf 140 Studienanfänger
  3. US-Theologe: Es ist nicht katholisch, wenn man ständig das Lehramt kritisiere
  4. ‚Veritatis splendor – der 30. Jahrestag einer vergessenen Enzyklika’
  5. Knalleffekt am Aschermittwoch: Vier Synodale verlassen den "Deutsch-Synodalen Irrweg"
  6. Roma locuta causa finita
  7. Es reicht
  8. Liebe kann wachsen
  9. Ratzinger-Preis 2021 für zwei in Österreich lehrende Theologen
  10. Das Mahl des Lammes






Top-15

meist-gelesen

  1. Statt Jesuskind in der Krippe ein schleimiges Alien-Monster in der ARD!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Die Skandalchristmette im SWR verstört und verärgert
  4. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  5. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  6. „Jesus ist also nicht aus religiöser Poesie geboren…“
  7. ‚Jede Frau ist stark genug‘, um sich nach einer Vergewaltigung für ihr Baby zu entscheiden
  8. THESE: 'Viele Priester ignorieren das Übernatürliche in der Lehre!'
  9. ‚Urbi et Orbi‘ 2025: Weihnachten - Geburt des Friedens
  10. Der heilige Josef und die Schwestern von Goldenstein
  11. Neuer Papst feiert wieder öffentliche Messe am Christtag
  12. Kardinal Nemet: Papst Leo ist der Löwe, der die Wölfe jagen wird
  13. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  14. USA bombardieren Islamisten nach Massaker an Christen in Nigeria
  15. „Driving home for Christmas“ – Nun ist Chris Rea auf dem Weg in seine ewige Heimat

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz