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Die Mitmach-Kirche

13. Juni 2017 in Kommentar, 19 Lesermeinungen
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Mit einer neuen Struktur setzt man ganz andere Gruppendynamiken in Gang und damit einen Umsturz der ganzen kirchlichen Ordnung und Lehre. Der herkömmliche Pfarrer steht dabei im Weg - Diakrisis am Dienstag mit Eva Demmerle


Linz (kath.net)
Eine staatstragende Partei im süddeutschen Raum hat seit einiger Zeit den Slogan „Die Mitmach-Partei“. Was natürlich eine Art weißer Schimmel ist, denn bekanntlich lebt das demokratische Staatswesen von der Beteiligung der Bürger.Ein ganz klein wenig anders ist es bei der Kirche. Aber auch dort träumt so mancher von einer durchgehenden Demokratisierung und der gleichberechtigten Beteiligung aller Gläubigen. Insbesondere in den Ordinariaten ist man emsig beschäftigt, sich über die Zukunftsfähigkeit der Kirche Gedanken zu machen.

„Priestermangel!“ schreit es da einem entgegen und darum „Mehr Beteiligung der Laien!“. Neue Strukturen müssten geschaffen werden, um der drohenden Personal- bzw. Priesternot Herr zu werden und die kirchliche Verkündigung „zeitgemäߓ zu gestalten. Die klassische Pfarrei wird totgesagt.
Der Prozess der Pfarreiumgestaltung ist in einigen Diözesen Deutschlands bereits voll im Gang. Ein jüngstes Beispiel der Umstrukturierung hat nun das Bistum Fulda zu Pfingsten vorgelegt: „zusammen wachsen“ heißt das Papier, das die strategischen Ziele zur Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda bis zum Jahr 2030 vorgibt. Was sich so schön und zukunftsträchtig anhört, ist, wenn man gesunden Menschenverstand und ein rudimentäres Verständnis der Funktionsweise einer Pfarrei anlegt, ein perfektes Instrument zur Marginalisierung der Priester und weiteren Leerung der Kirchen.

Zwischen den mittlerweile üblichen Plattitüden („Kirche im Hier und Jetzt“, „Den Aufbruch wagen“) finden sich reihenweise Formulierungen und Handlungsempfehlungen, die geeignet sind, Vereine wie „Wir sind Kirche“ überflüssig zu machen. Allein, was als Ziel im Bereich Gottesdienst formuliert ist, reicht aus, um sich bei genügend Phantasie auszumalen, wohin der Weg geht: „Gottesdienst ist dialogisch: Er ist Gottes Dienst am Menschen und Antwort des Menschen auf seine Zuwendung. Die Feier der Liturgie nimmt dabei die Vielfalt der Erwartungen und Zugänge der Menschen wahr. Die Ausgestaltung der gottesdienstlichen Feiern nimmt darauf Rücksicht. Die gottesdienstlichen Feiern korrespondieren in Gestaltung und Sprache mit den Erwartungen und Möglichkeiten der Mitfeiernden.“
Auch in Fulda geht man der Weg der Erschaffung von Riesenpfarreien.


Aus gegenwärtig um die 230 Pfarreien, die in 43 Pastoralverbünden gegliedert sind, sollen bis 2030 45 Pfarreien werden – mit 4.000 bis 20.000 Mitgliedern und einer Personalausstattung von einem bis sechs Priestern. Wenn aber sechs Priester für 20.000 Gläubige in einer Megapfarrei zuständig sein sollen, dann kann auch ein Priester für etwas 3.500 Gläubige in einer herkömmlichen Pfarrei zuständig sein, ohne dass dazu die Struktur verändert werden muss. Da fragt man sich: also, wozu der ganze Zauber?

Im Kern möchte man mit einer veränderten Leitungsstruktur (der Priester als Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde wird durch ein im Kirchenrecht nicht auf Dauer vorgesehenes Seelsorgeteam aus Klerikern und Laien ersetzt) und der in XXL-Pfarreien einhergehenden Anonymisierung eine Entwurzelung der Gläubigen erreichen.

Letztendlich wird durch die Methoden der Gruppendynamik der letzte Rest katholischer Glaubenssubstanz sowohl bei den Geistlichen als auch bei den Gläubigen unterdrückt.

Im Kontext der neuen strategischen Ziele wird die Pfarrei nunmehr als ein Netzwerk Pastoraler Orte verstanden. Pastorale Orte können sein: Familien, Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäuser, Altenheime etc. Aber das ist nichts neues, das ist nur alter Wein in neuen Schläuchen. Es stellt sich aber die Frage nach der Kontinuität in der Seelsorge.

Problem: Aufgrund einer Vielzahl an verschiedenen Priestern, von denen weder der, der formell Pfarrer ist, aber praktisch nicht die Seelsorge leisten kann, noch die anderen, die entweder im Rotationsprinzip arbeiten oder durch die Gruppendynamik des Teams behindert werden bzw. nur für wenige Jahre im Einsatz sind und dann wieder wechseln, können die Gläubigen keine kontinuierliche Beziehung zum Seelsorger aufbauen. Die Beständigkeit der Seelsorge ist aber für deren Fruchtbarkeit absolut wesentlich. In der Schule brauchen die Schüler auch dauerhaft denselben Klassenlehrer und für die Gesundheit eines Patienten wäre der ständige Wechsel des Hausarztes kontraproduktiv. Selbst in der Küche heißt es: „Viele Köche verderben den Brei“.

Was noch gutgemeint klingt, nämlich die Entlastung der Pfarrer von zeitraubenden Verwaltungstätigkeiten, entpuppt sich vielmehr als deren Verdrängung. Obwohl der Pfarrer nach geltenden Kirchenrecht (und nach den entsprechenden Bestimmungen des Konkordats) den Vorsitz im Vermögensverwaltungsrat innehat, soll ihm diese Aufgabe nun entzogen werden. Wollte man die Pfarrer wirklich entlasten, könnte man beispielsweise über die sehr einfache und vergleichsweise preisgünstige Erhöhung der Stunden der Pfarrsekretärinnen nachdenken. Heikel wird es allerdings dann, wenn Pfarrgemeinderäte gerade in seelsorglichen Bereichen nicht nur Beratungsfunktionen, sondern auch Aufsichtsfunktionen haben. Naiv ist der, der glaubt, daß solche Prozesse immer konsensual ablaufen. Am Ende wird der Pfarrer damit zum Bittsteller in seiner eigenen Gemeinde.

Aber nein, mit der neuen Struktur setzt man ganz andere Gruppendynamiken in Gang und damit einen Umsturz der ganzen kirchlichen Ordnung und Lehre. Der herkömmliche Pfarrer steht dabei im Weg.

Schon gibt es Stimmen, die von einer großen Frustration innerhalb des Klerus sprechen. Am Ende bleiben die Menschen auf der Strecke, sowohl die Priester als auch die Gläubigen. An eine anonyme Pfarrei hat niemand mehr eine Bindung, denn Bindungen entstehen durch den menschlichen Kontakt. Es ist die menschliche Beziehung, die die Glaubensweitergabe ermöglicht. Aber wenn die menschlichen Beziehungen bröckeln, dann zerbröselt auch die Bindung an die Kirche.Und wenn am Ende niemand mehr dabei ist, dann ist auch niemand mehr zum mitmachen da.

Diakrisis - Die neue Kolumne von kath.net. Jeden Dienstag mit Dr. Stefan Meetschen, Dr. Eva Demmerle, Dr. Sebastian Moll und Giuseppe Gracia.

Foto: (c) Privat


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Lesermeinungen

 mirjamvonabelin 20. Juni 2017 
 

@Hortensie

"Sie wird von der Kirchgemeinde bis jetzt nur geduldet, weil sie nichts kostet, und der Pfarrer glücklicherweise auch anwesend ist."
Bis jetzt wird diese "Initiative" geduldet, doch wenn alle verschwunden sind, wird diese "Initiative" immer noch da sein und mit dem Pfarrer die Kirche wieder aufbauen.

@Pamir
Für den Geistlichen Obiora Ike aus Nigeria und seine 5000! Priesteramtskandidaten werde ich besonders beten.


0
 
 mirjamvonabelin 20. Juni 2017 
 

@Waldi - ein vortrefflicher Kommentar

Sie haben es auf den Punkt gebracht.
"Die Gottesdienste sind heute so fade und geistlos, wie eine Betriebsversammlung über die Kantinen-Kost!",
und dann hat man als Gläubiger auch noch schlechtes Gewissen weil man sich langweilt.

Mir kommt immer wieder der Gedanke das die Kirche noch nicht am Boden ist bevor sie wieder neu aufgebaut werden kann.


1
 
 aqua 14. Juni 2017 
 

Der Mangel an Priestern wird ausgeglichen -

durch die tollsten Konzepte.
Warum sollte sich da jemand viel Gedanken über seine eventuelle Berufung machen? Es geht ja auch so.

Vielleicht wäre es gut, nicht besetzbare Pfarren zeitweise nicht mehr zu administrieren. Das könnte dann als Ruf wahrgenommen werden.


3
 
 Thomas-Karl 14. Juni 2017 

@Ebuber

Glauben Sie wirklich, dass Funktionäre die Kirche zerstören wollen? Im Zweifel würde ich allen guten Willen unterstellen. Es gibt halt verzweifelte (und nicht immer kluge) Versuche, den Priestermangel zu handhaben. Dass sechs Priester für eine Mega-Pfarrei zuständig seien, hab ich noch nie gehört, eher, dass die Arbeit einem einzigen Priester aufgebürdet wird (z.T. mit gesundheitlichen Folgen). Ob eine Menge ausländischer Priester, die einem ganz anderen Kulturkreis entstammen, die Lösung bringen? Es ist schon mit manchen Pristern aus Staaten des ehemaligen Ostblocks schwer genug, weil sie sich als Herren fühlen.


0
 
 Wynfried 14. Juni 2017 

Heiliger Bonifatius, bitte für uns!

Frau Demmerle bringt sehr gut auf den Punkt, was vielen Gläubigen im Bistum Fulda und anderswo Bauchschmerzen bereitet und den Verlust religiöser Beheimatung bedeutet. Welche Motive treiben die Verantwortlichen Fulda um, Pläne zu schmieden, deren Sinn- und Erfolglosigkeit absehbar ist?

"O Glaubensvater, sieh die Not,
in der wir uns befinden,
still Gottes Zorn, wenn er uns droht,
zu strafen unsre Sünden.
Bitt ihn, dass seine starke Hand
uns schütze samt dem Vaterland.

Für uns, die wir noch ringen,
nach unserm Heil im Erdental,
bitt‘ Gott, dem wir hier singen,
dort in dem großen Himmelssal,
o heil’ger Bonifatius!"


2
 
 Ebuber 14. Juni 2017 
 

@Thomas-Karl

Ihre Frage hat @Pamir am 13.6. hier eigentlich schon beantwortet. Warum greifen wir denn nicht auf den Priester-Überschuss z.B. Nigeria zurück?
Und die Frage von Frau Eva D. in diesem Artikel ist ja mehr als berechtigt:
"Wenn aber sechs Priester für 20.000 Gläubige in einer Megapfarrei zuständig sein sollen, dann kann auch ein Priester für etwas 3.500 Gläubige in einer herkömmlichen Pfarrei zuständig sein, ohne dass dazu die Struktur verändert werden muss. Da fragt man sich: also, wozu der ganze Zauber?"
Nein - ich fürchte, es ist viel schlimmer:
Einige Funktionäre oder Gremien-Katholiken oder wie immer man sie nennen mag - wollen diese Kirche zerstören, wollen auf diesem Wege ihre "Kirche von unten - oder von quer - oder von links - und daher muss zuerst die bisherige Struktur vernichtet werden. Unser Trost ist aber der Herr selbst, der sagt, dass er immer bei uns ist, bis zum Ende der Zeiten.


4
 
 Ebuber 14. Juni 2017 
 

Auch in Berlin kennt man das nur zu gut...

hier heißt die Formel "Wo Glaube Raum gewinnt". Aber der Glaube verdunstet im großen Raum nur noch schneller, so meine Erfahrung. So, wie es von oben gedacht ist, funktioniert es m.E. nicht.
Der Mensch sehnt sich nun einmal nach Heimat, und dazu gehört für einen Katholiken auch die Pfarrkirche und ein Pfarrer, den man kennt und vertraut. Zumindest für die ältere Generation. Und die Jungend, die ja so flexibel ist, sucht sich sowieso - wenn überhaupt - ihre Kirchen oder Gemeinschaften. Der "Raum" wird also größer - aber die Zahl der Gläubigen kleiner. Vielleicht sollte man nicht immer nur über Priestermangel, sondern eher über den Mangel an Gläubigen nachdenken - und natürlich sowohl um Hirten, als auch um genügend Schäfchen beten.


3
 
 Fides Mariae 14. Juni 2017 
 

Kein Wunder, dass keiner mehr Priester werden will...

... das erfordert schon heroische Selbstaufopferungsbereitschaft.


4
 
 Kirchenmaus 14. Juni 2017 

Klingt nicht mal anders als im Bistum Trier

....dort hat man nach der Trierer Synode nun ein relativ ähnliches Konzept in der Umsetzung - Pfarreien neuen Typs genannt. Das Ganze wird als "Aufbruch ins Weite statt Enge" bejubelt. Man müsse Kirche vom Einzelnen her denken. Komisch - ich habe Kirche immer von Gott her gedacht. Daher wird die Lösung des Problems von Gott kommen. Deshalb sollen wir ihn darum im inständigen Gebet bitten.

Beide Konzepte (Trier und Fulda) werden nicht funktionieren.


9
 
 Holunder 14. Juni 2017 
 

Andere Erfahrung

Meine Erfahrung ist eigentlich die: Wer Kontakt zu einem Priester haben möchte, kann das auch. Egal, ob er im selben Ort wohnt wie man selbst und egal, für wie viele Gläubige er zuständig ist. Wir hatten hier die letzten 15 Jahre noch einen eigenen Pfarrer. Und trotzdem sind die meisten vor allem jungen Menschen hier absolut kirchenfern. In den neuen Großpfarreien wird es eben so sein, dass sich dort diejenigen treffen, denen der Glaube etwas bedeutet.


2
 
 Stefan Fleischer 14. Juni 2017 

Die Mitmach-Kirche

Auf sie passt ein Spruch aus meiner Organisatorenzeit:
"Jeder macht, was er will. Keiner macht, was er soll, aber alle machen mit!"
In unserer Kirche kommt dazu:
"Jeder glaubt, was er will, keiner glaubt, was er soll, aber alle glauben mit!"
Doch in diesem Sinn verstehe ich die Bibel nicht.


10
 
 dbtj 13. Juni 2017 
 

Kaplan-Thomas-de-Beyer

Der Artikel ist inhaltlich richtig. Es dürfte noch ergänzt werden, dass die Reduktion des Hirtenamtes dazu führt, dass andere mehr Leitung übernehmen - ohne Weihe. In manchen Bereichen ist das gut, nicht aber in der Gemeindepastoral, denn diese gehört in den Verantwortungsbereich der Pastores.


5
 
 Juan 13. Juni 2017 
 

Der Musterpfarrer der Zukunft mit Clown?

http://osthessen-news.de/n11561837/familiengottesdienst-zum-lachen-und-ernsten-nach-sinnen-mit-clownsbesuch.html


2
 
 Genesis 13. Juni 2017 

@Thomas-Karl

Was können wir tun:
1. BETEN! so sagt es der Herr.
2. Eine Patenschaft für einen Priesteramtskandidaten übernehmen. Z.B. Stift Heiligenkreuz, dann könnte Stift Heiligenkreuz noch mehr auswärtige Priesteramtskandidaten aufnehmen.
Sie müssen wissen, dass die heilige katholische Kirche eine mystische Kirche ist. Wenn Gott unseren guten Willen sieht, dann wird er uns auch helfen! Wenn man aber versucht durch´s Fenster "einzubrechen" wird der Schaden GEWALTIG sein. Bedenken Sie: unser Herr hat die katholische Kirche gegründet! keine andere Kirche, nur die katholische Kirche!


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 Thomas-Karl 13. Juni 2017 

Nur beten?

Natürlich soll man um Priester beten. Das geschieht schon lange (aus meiner Kindheit erinnere ich mich an den Priester-Donnerstrag bzw.-Samstag). Vielleicht aber weist der Hl. Geist durch die heutige Situation in eine neue Richtung, die wir (noch) nicht erkennen?


1
 
 Maxim 13. Juni 2017 
 

Priester erwünscht ?

Ich möchte nur eine Begebenheit zur Vertiefung dieser Haltung nicht nur im ZDK, sondern auch bei vielen Ordinariaten hinzufügen .
Bei mehreren Kongressen des "Forums Deutscher Katholiken" und bei einem weiteren Vortrag bei Kirche in Not hat uns der Geistliche Obiora Ike aus Nigeria, der in Köln und München studiert hat und sehr gut deutsch spricht- zu der Zeit Generalvikar in Nigeria- folgende Tatsache erzählt:
In Nigeria haben wir 5000! Priesteramtskandidaten. Diese Zahl ist als Priester nicht unterzubringen, auch aus finanziellen Gründen. Er hat in fast allen deutschen Ordinariaten versucht, diese Priester zum Studium der deutschen Sprache und zum Seelsorgedienst anzubieten.
Dies wird ständig abgelehnt. Manche Ordinariate lassen ihn nach seinen Aussagen nicht einmal mehr ins Ordinariat.
Seine weitere Anmerkung: Früher haben uns die deutschen Missionare zum Glauben gebracht. Jetzt würden wir uns dafür bedanken und Seelsorger nach Deutschland schicken. Nicht erwünscht!


20
 
 Hortensie 13. Juni 2017 

Mut haben!

Es wird immer dringender, selber Initiativen für Anbetungsstunden zu ergreifen, wo man für Priesternachwuchs beten kann, aber auch die persönliche Beziehung zu Gott in der Gemeinschaft entwickeln kann. Mit Leuten vom Kirchenrat, die man bestenfalls an einem hohen Feiertag in der Kirche sieht, kann man über solch tiefgründige Themen, wie sie Frau Demmerle hier anspricht, einfach nicht reden, weil niemand versteht wovon man spricht. Sie meinen, solche Leute wie wir können sich einfach der Zeit nicht anpassem. Da verbraucht man Energie in die Luft. Besser in private Initiativen investieren und auf Gottes Wirken vertauen. In unserer Gemeine gibt es eine solche Initiative. Sie wird von der Kirchgemeinde bis jetzt nur geduldet, weil sie nichts kostet, und der Pfarrer glücklicherweise auch anwesend ist. Es braucht schon Mut aber was wir von dort mitnehmen ist unbezahlbar.


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 Waldi 13. Juni 2017 
 

Eine vortreffliche Analyse,

über den Holzweg, auf den sich die kath. Kirche bereits seit der Liturgiereform begeben hat und auf dem sie unbeirrt und munter fortschreitet! Seit in unserer Pfarrei ein "Seelsorgeteam" mit Laien- Prediger/innen die wenigen noch verbliebenen Gottesdienstbesucher/innen bis zum Abwinken langweilt, ist von einer Anwesenheit Gottes nichts mehr zu spüren! Die gewaltigen Struktur-Veränderungen innerhalb der kath. Kirche sind von Teilen des Klerus erzwungen worden, über die Köpfe der Gläubigen hinweg unter dem Motto, friss oder stirb! Das war ein gewaltiger Irrtum! Die kath. Kirche und ihre Struktur vor dem Konzil war nur für den Klerus unhaltbar und verstaubt, die Gläubigen aber hat sie noch immer in Massen in die Heiligen Messen gezogen. Heute versucht man mit noch größeren Reform-Irrtümern die verscheuchten Gläubigen wieder in die Kirche zurück zu holen. Das wird nicht gelingen! Die Gottesdienste sind heute so fade und geistlos, wie eine Betriebsversammlung über die Kantinen-Kost!


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 Thomas-Karl 13. Juni 2017 

Herkömmlicher Pfarrer

Der "herkömmliche Pfarrer" wird bald nicht mehr existieren, wenn der Priestermangel weiter zunimmt. Und was dann? Wird dann ein Pfarrer statt 12 Gemeinden (so etwa in der Erzdiözese Paderborn) nun 24 Gemeinden leiten? Der Wiener Pastoraltheologe Ferdinand Klostermann hat schon in den 70er Jahren vorgeschlagen, es sollten diejenigen Personen ordiniert werden, welche die Arbeit in den Gemeinden leisten. Dafür müsste es freilich andere Bedingungen für die Zulassung zur Weihe geben.


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