Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  2. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  3. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  4. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  5. Maria - Causa Salutis
  6. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  7. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  8. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  9. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  10. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  11. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  12. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  13. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  14. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  15. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan

Die Kirche der Narren?

6. Februar 2018 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Sorgen macht mir, dass man in dieser Zeit, in der sowieso schon so viel Chaos und Verwirrung in Politik und Gesellschaft herrscht, durch die Kirche der Narren manche spirituellen Sucher zusätzlich verschaukelt - Diakrisis von Stefan Meetschen


Linz (kath.net)
Es ist Karnevalszeit. Auch in der Kirche. Ein „geistliches Dreigestirn“ tingelt in diesen Tagen am Niederrhein von Narrentreffen zu Narrentreffen und sorgt dazu laut KNA aufgrund seiner interkonfessionellen Besetzung auch noch für „Ökumene Alaaf“. Auch andere Priester und Prediger sind sich nicht zu schade, um „in die Bütt“ zu steigen und sich dort zum Narren zu machen. Die Botschaft Jesu haben sie dabei mehr oder weniger im Gepäck, vor allem aber Spaß und gute Laune – man möchte doch Mensch sein, als Mensch wahrgenommen werden und den Menschen nahe sein. Wie man es heute so schön, oft und mittlerweile, wie ich finde, ziemlich abgedroschen sagt.

Mir hat es deshalb gefallen, dass der Kommunikationswissenschaftler Michael Schaffrath im Interview mit der einzigen katholischen Wochenzeitung im deutschsprachigen Raum, der „Tagespost“, Kritik an diesem „Treiben“ geäußert hat. „Die Hüter des Glaubens karamellisieren hier ihre eigene Glaubwürdigkeit“, meinte er, und wehrt sich dagegen, derartige Narrenaktionen als Teil der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit zu verbuchen. Geistliche sollten aus seiner Sicht „ihre Dienste dem Gottesvolk anbieten, aber sich nicht auf populistische Art beim Gottesvolk anbiedern“. Schaffrath erinnert ferner an Kranke, Sterbende und Trauernde, die es in dieser Zeit natürlich auch gibt und die von der Kirchen nicht vernachlässigt werden dürfen. Der soziale Dienst, so könnte man sagen, darf durch die fünfte Jahreszeit nicht verdrängt werden.


Sorgen macht mir bei allem Karnevalsverständnis, das ich als Rheinländer praktisch in den Genen habe, aber auch, dass man in dieser Zeit, in der sowieso schon so viel Chaos und Verwirrung in Politik und Gesellschaft herrscht, durch die Kirche der Narren manche spirituellen Sucher zusätzlich verschaukelt. Wenn auch mit bester Intention, was ja häufig der Idealweg zum Eigentor ist. So groß scheint das anthropozentrische Bedürfnis mittlerweile zu sein, dass man ganz zu vergessen scheint, dass die so oft zitierten „Menschen“ vielleicht eine schlichte Sehnsucht haben könnten nach einer Institution, von und in der sie eben nicht bespaßt werden. Die eine echte Alternativ- und Gegenwelt anbietet zum profanen Gute Laune- und Ich bin gut drauf-Wahnsinn, der uns von morgens bis abends im Internet, in den Medien oder im Supermarkt umgibt – eine Institution, eine Gemeinschaft, die frei nach Mircea Eliade und Rudolf Otto das Heilige, das Sakrale pflegt. Stiller und andächtiger als es die Events der Spaß-Gesellschaft 4.0 können.

Das setzt aber voraus, dass man die kirchliche Sphäre dementsprechend kultiviert. Dass man die eigenen Riten und Bilder ernst nimmt, die Gesetze und Gebote, Symbole und Sakramente. Dass man die katholische Tradition pflegt. Wenn man das nicht tut, darf man sich natürlich nicht wundern, wenn „die Menschen“ da draußen die Kirche und ihre Frömmigkeitskultur auch nicht mehr ernst nehmen. Oder sie überhaupt richtig kennen.

Bei kath.net las ich neulich von einem Bonner Karnevalsverein, der in diesem Jahr mit einem Karnevals-Orden aufwartet, der eine Monstranz mit einem Bierglas zeigt – und zwar an der Stelle, wo sich sonst eigentlich die Hostie befindet. Toll, dass nicht nur von katholischer Seite dagegen protestiert wurde, sondern auch von evangelischer. So stelle ich mir die echte Ökumene vor. Und vielleicht ist dadurch den ahnungslosen Narren sogar zum ersten Mal so richtig klar geworden, wem Katholiken die höchste Ehre erweisen. Und wie sie dies tun.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Diakrisis

  1. Moderne Gnosis
  2. Polens Kirche und ein Geheimtipp
  3. Kann denn Lachen Sünde sein?
  4. Maskenzeit
  5. Sternenlicht aus Bethlehem: eine Sehnsucht für 2018
  6. Das Christentum kennt keine Speiseverbote
  7. Die Kraft des Wortes
  8. Der Islam stellt eine Bedrohung für unseren freiheitlichen Staat dar
  9. Die „Homo-Ehe“ und der Grenzverlust
  10. Katholische Heimatlosigkeit?






Top-15

meist-gelesen

  1. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  4. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  5. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  6. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  7. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  8. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  9. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  10. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  11. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  12. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  13. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  14. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  15. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz