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Diözese St. Pölten veröffentlicht Predigt gegen NS-Euthanasie

13. Februar 2017 in Chronik, 3 Lesermeinungen
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Bischof Memelauer (1941): "Vor unserem Herrgott gibt es kein unwertes Leben" - Bischof Küng: Memelauers Worte lehren, "dass man dort nicht schweigen darf, wo Unrecht das Menschsein bedroht"


St. Pölten (kath.net/KAP) "Vor unserem Herrgott gibt es kein unwertes Leben": Diese Aussage gewinnt um so mehr an Brisanz und Schärfe, wenn man sich vor Augen führt, wer sie wann getätigt hat. Es war der ehemalige Bischof von St. Pölten, Michael Memelauer (1927-61), der mit diesen Worten am 31. Dezember 1941 offen das NS-Regime für dessen "Euthanasie"-Politik kritisierte. 75 Jahre nach Memelauers Fanal hat das St. Pöltner Diözesanarchiv nun gemeinsam mit dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) die Predigt in Form einer Broschüre neu herausgegeben.

Wörtlich heißt es in dem nun neu edierten Predigttext: "Es ist und bleibt ein Eingriff in die hl. Gottesrechte und eine Verletzung der natürlichen Menschenrechte, einem Menschenleben gewaltsam ein Ende zu machen. (...) Darum haben wir Bischöfe gegen die Tendenzen unserer Zeit an höchster Stelle Protest erhoben und werden niemals schweigen zur Beseitigung unwerten und unproduktiven Lebens und werden es immer als das bezeichnen, als was es bei allen Kulturvölkern angesehen wird."


Küng: Auch heute wachsam sein

In einer Aussendung der Diözese betonte Bischof Klaus Küng die Bedeutung der Erinnerung durch solche und ähnliche Zeugnisse sowie durch historische Gedenkorte. Bischof Memelauer habe Mut bewiesen, "laut zu widersprechen". Seine Worte lehren daher, dass man dort nicht schweigen dürfe, wo Unrecht das Menschsein bedroht, denn das Böse lebe vom Schweigen der Guten", so Küng.

Immer dann, wenn versucht werde, die Unterscheidung von Gut und Böse aufzuheben, gefährde das eine Gesellschaft an ihren Wurzeln. Es gelte daher wachsam zu sein, wenn die Heiligkeit des menschlichen Lebens bedroht sei, so der Bischof unter Hinweis auf vielfältige Bedrohungen des geborenen oder ungeborenen Lebens heute. Die Würde des menschlichen Lebens sei unantastbar, niemand habe das Recht sie zu verletzen.

DÖW: Predigt ist "einmalig"

Als "historisch" wertete auch Winfried Garscha vom DÖW die Predigt Memelauers. Zwar habe es damals Bemühungen der Bischöfe gegeben, gegen die sogenannte "Vernichtung lebensunwerten Lebens" Stellung zu nehmen, die Predigt des damaligen St. Pöltener Bischofs sei jedoch "einmalig". Kein anderer Bischof in Österreich habe zur NS-Zeit die Massentötungen von kranken und behinderten Menschen mit solcher Eindeutigkeit öffentlich verurteilt wie Memelauer.

Konkret richtete sich die Silvesterpredigt Memelauers gegen die nationalsozialistischen Massentötungen von kranken und behinderten Menschen, die auch im "Reichsgau Niederdonau" (das heutige Niederösterreich und das Nordburgenland) Hunderte Opfer forderten.

Angestoßen wurde der Protest Memelauers auch durch ein Dekret der Päpstlichen Kongregation für die Glaubenslehre vom Dezember 1940: Dieses verpflichtete die Bischöfe, die Katholiken über das Verbot zu informieren, an der "Euthanasie" mitzuwirken. Als Reaktion darauf nahmen auch einige deutsche Bischöfe öffentlich Stellung, u.a. der Bischof von Münster, August von Galen.

(Bestellung der Broschüre "Vor unserem Herrgott gibt es kein unwertes Leben" zum Preis von 5 Euro beim Diözesanarchiv St. Pölten, Klostergasse 10, 3100 St. Pölten, E-Mail: [email protected])

(ende) hkl//


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Lesermeinungen

 mirjamvonabelin 14. Februar 2017 
 

Vorbildlich!

Diese Broschüre sollte in allen Diözesen verbreitet werden.

Alle haben "Angst vor Nazis", tun aber dasselbe was Nazis getan haben.


2
 
 unbedeutend 13. Februar 2017 
 

Und heute?

Heute begibt sich niemand in Gefahr, wenn er die bei uns tagtäglich praktizierte Vernichtung der Ungeborenen anprangert. Mir ist in Österreich nur ein Bischof bekannt, für den der Kampf gegen die Fristenlösung ein echtes Anliegen ist, und der dazu nicht schweigt. Man darf sich mit dem täglichen Morden niemals abfinden!


3
 
 Diasporakatholik 13. Februar 2017 
 

Euthanasie-Morde auch für Franz Jägerstätters Entscheidung zum Martyrium bedeutsam

Auch in dem biographischen Roman von Kurt Benesch "Die Suche nach Jägerstätter" wird beschrieben, wie bei diesem christlichen Märtyrer die Kenntnis von den Euthanasie-Morden zu der Erkenntnis und zu dem Entschluss führte, dass für ihn persönlich die Verweigerung des Kriegsdienstes mit der Waffe im Dienste des antichristlichen NS-Regimes richtig und geboten sei - trotz der damit verbundenen schrecklichen Konsequenzen:

Hinrichtung und Zurücklassung der aus seiner Ehefrau und 3 Kindern bestehenden Familie.


6
 

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